December 1, 2011

Bundestipp 1.12.2011

SC Freiburg: Papiss Demba Cisse

Der 25-jährige Papiss Demba Cisse weiß genau, was von ihm verlangt wird: "Tore schießen". Da schadet es nicht, schneller zu sein als sein Gegenspieler. Der treffsichere senegalesische Nationalspieler vom SC Freiburg scheint allerdings nicht nur auf dem Platz dem Geschwindigkeitsrausch zu erliegen. Auch auf der Straße lässt er es richtig krachen. Passend dazu ist er stolzer Besitzer eines 450 PS stolzen Porsche Cayenne Turbo. Durch lästige Geschwindigkeitsbegrenzungen von 110 km/h lässt sich Cisse ebensowenig ausbremsen wie von seinen Gegenspielern auf dem Fußballfeld. Den Beweis trat er erst kürzlich an, als er mit 250 Sachen über Frankreichs Autobahnen raste. Erst eine Straßensperre der Gendarmerie Nationale konnte den Raser außer Rand und Band stoppen. Die Polizei zeigte im zwar nicht die Rote Karte, seinen Führerschein zogen sie aber erst einmal ein. Ebenso musste er gleich eine Geldstrafe von 500,– Euro bezahlen. Bleibt die Frage, wer Cisse so zum Rasen brachte? Ist der Druck im Kampf um den Abstieg im Kopf so groß, dass er diesen am Steuer abbauen musste? Oder trainierte er seine Nervenstärke für den nächsten Elfer? Die Motive für den Schnellschuss liegen im Dunkeln. Klar aber ist: "Polizei und sein Klub SC Freiburg werden darauf drängen, dass der Stürmer in Zukunft nur noch auf dem Fußballfeld Vollgas gibt."

Hannover 96: Erzielte Schlaudraff das Tor des Jahres?

Dass jemand wieder seine Minuten ohne Tor gezählt hatte – es waren über 1.000 -, hat Jan Schlaudraff mit einem Lächeln abgetan. "Das interessiert mich nicht". Tatsächlich aber hatte Schlaudraff die überragende Form der Sommermonate zuletzt verloren. Als Beleg dafür konnte man auch die beiden Szenen im Spiel gegen den HSV nehmen, als ihm in der 14. und 36. Minute, frei vor HSV-Torwart Drobny stehend, kein Treffer gelang. Bei der Beurteilung des Spielers Schlaudraff schwingen immer einige Zweifel mit, weil er in seiner Laufbahn allzu selten so gespielt hat, wie es seine außergewöhnlichen Qualitäten erwarten lassen. Wenn er also länger nicht trifft (wie zuletzt), kommt schnell die Frage: War alles nur wieder Strohfeuer? War es nicht. Als Dribbler und Vorbereiter hat Schlaudraff seinen Wert. Und dass er mit großem Selbstvertrauen ausgestattet ist, bewies die Szene in der 79. Minute: Nach Pintos Eckball drosch Schlaudraff den Ball "Marke Tor des Jahres" zum 1:1 Endstand ins Tor des HSV.

Kahn fordert Maulkorb

Nach dem Suizid-Versuch von Babak Rafati fordert Oliver Kahn einen Maulkorb für Spieler und Trainer unmittelbar nach einer Partie. "Im Handball dürfen sich seit Saisonbeginn am Spiel beteiligte Personen erst 48 Stunden nach Abpfiff offiziell über die Leistung der Unparteiischen äußern", schreibt Kahn in seiner Kolumne auf fanorakel.de. Schiedsrichter würden dadurch etwas aus der Schusslinie genommen. "Und es dient auch dem Selbstschutz der Spieler und Funktionäre", so Kahn.

Franz Beckenbauer: Noch keine Krise

Für Ehrenpräsident Franz Beckenbauer hat der FC Bayern noch keine Krise. "Sie müssen nur ihre Spielweise ändern. Aber das wird. Eine Krise ist es jetzt noch nicht", sagte der 67-Jährige zu der Münchner "tz". Dennoch sei nach zwei Bayern-Niederlagen in Folge Borussia Dortmund wieder mit Favorit auf den Meistertitel. "Sie spielen schon seit Wochen konstant und sind zu Recht auch wieder vorne. Wie lange sie allerdings dort oben bleiben werden, kann ich auch nicht vorhersagen", so Beckenbauer.

Johan Cruyff gegen van Gaals Anstellung

Zehn Trainer der Fußballschule von Ajax Amsterdam und John Cruyff ziehen gegen die Anstellung von Louis van Gaal vor Gericht. Nach einem Bericht der niederländischen Fachzeitschrift "Voetbal International" klagt die Gruppe auch gegen die Einstellung von Danny Blind und Martin Sturkenboom als Interims-Direktoren. Nach Meinung der Nachwuchstrainer widersprechen die Anstellungen des Trios den fußballtechnischen Ajax-Satzungen. Die Klagen würden sich nicht gegen die Drei als Personen handeln.

Cruyff zum Rücktritt aufgefordert

Bei Ajax Amsterdam geht es drunter und drüber. Im Machtkampf hat der Mitgliederrat des niederländischen Rekordmeisters das Vereins-Idol Johan Cruyff und die vier weiteren Aufsichtsrats-Mitglieder zum Rücktritt aufgefordert. Cruyff hatte zuvor angekündigt, gegen die Ernennung von Louis van Gaal als Ajax-Direktor vor Gericht zu ziehen. Es wird sicher weiterhin spannend bei Ajax bleiben.

Lahm verspricht Angrift auf FC Barcelona

Der FC Bayern fühlt sich stark genug für die kommenden Aufgaben. Bayerns Kapitän Philipp Lahm verspricht den Angriff auf den FC Barcelona. Der 28-Jährige sieht seine Mannschaft schon bald auf Augenhöhe mit dem Champions-League-Sieger. "Noch vor ein paar Jahren hätten wir gesagt, von 10 Spielen gegen Barcelona verlieren wir 9. Jetzt ist die Situation allerdings schon ein bisschen anders. Wir sind jetzt schon ziemlich nah dran", so Lahm.

Völler begeistert von Lasogga

Rudi Völler hat Pierre-Michel Lasogga nach dem Doppelpack beim 3:3 von Hertha gegen Bayer Leverkusen gelobt. "Ich freue mich für ihn. Für Pierre war es der richtige Weg", sagte der Leverkusener Sportdirektor über seinen ehemaligen Juniorenspieler. Lasogga war 2010 von Bayer Leverkusen zum damaligen Zweitligisten Hertha BSC nach Berlin gewechselt, weil die Sturmkonkurrenz im Bayer-Kader zu groß war. Der U21-Nationalspieler erzielte bisher sechs Saisontreffer für die Hertha.

FC Schalke 04: Wie eine Schülermannschaft

Huub Stevens war nach der 0:2 NIederlage im Ruhrpott-Derby bei Borussia Dortmund sichtlich genervt. "In der ersten Halbzeit war es teilweise so, dass ich eine Schülermannschaft spielen gesehen habe. Das darf einfach nicht sein", sagte der 57-Jährige gegenüber "Sky". Vor allem war er mit der Leistung einiger Spieler überhaupt nicht einverstanden. Namen wollte er nicht nennen. "Wenn man nur drei bis vier Leute auf dem Spielfeld hat, die Leistung bringen, dann kann man in Dortmund auch nicht gewinnen".

Uli Hoeneß von Nachfragen nach Reus gefrustet

Uli Hoeneß nerven die vielen Gerüchte um einen Wechsel des Gladbachers Marco Reus zum FC Bayern. "Wenn ich sage, dass Mario Götze ein guter Spieler ist, heißt das noch lange nicht, dass er zum FC Bayern kommt. Das gilt natürlich auch für Marco Reus", sagte der Präsident des FC Bayern im Sportstudio des ZDF. "Soll ich etwa sagen, wenn ich gefragt werde, dass die Spieler nichts können? Einen Kontakt zwischen den Bayern und den Jungstars hat es nicht gegeben", sagte Hoeneß.

Matthias Sammer: Borussia Dortmund fehlt noch die Souveränität

Für Matthias Sammer liegen die Gründe für das schlechte Abschneiden von Borussia Dortmund in der Champions League auf der Hand. "Man hat gesehen, dass der Mannschaft noch die Ruhe und Souveränität fehlen, wenn es um allerhöchste Maßstäbe geht", sagte der DFB-Sportdirektor dem Kölner "express". Sammer ist sich aber sicher, dass der Verein den richtigen Weg geht, wenn er diesen jungen Spielern die Möglichkeit bietet, diese Erfahrungen zu sammeln.

Zitate:

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ot;Ich habe gesagt, dass sie nichts zu essen bekommen".
Schalkes Trainer Huub Stevens im Sender "sport 1" auf die Frage nach seinen Maßnahmen nach der blamablen Vorstellung seiner Mannschaft in Dortmund.

"In Zukunft werden wir erst in der 88. Minute auf den Platz kommen"
Freiburgs Präsident Fritz Keller nach den Last-Minute-Toren in den letzten drei Spielen.

"Als ganzes Team haben wir versagt in der Hinrichtung".
Versprecher des Schalker Lewis Holtby nach der 0:2 Niederlage im Revierderby bei Borussia Dortmund in der ARD-Sportschau.

"Wenn Rudi mir einen Fünfjahresvertrag anbietet, unterschreibe ich sofort".
Der 35-jährige Michael Ballack zu seinen Zukunfsplänen und diesbezüglichen Gesprächen mit Sportdirektor Rudi Völler von Bayer Leverkusen.