July 2, 2011

Bundestipp 1.7.2011

Bayern-Boss beklagt finanzielles Doping

Karl-Heinz Rummenigge hat zum Rundumschlag gegen die Profiligen in England, Italien und Spanien ausgeholt. In diesen Ländern herrsche "Financial Unfair Play". "Wenn sich Scheichs, Ölmagnaten oder Medienzare Klubs aneignen und dort finanzielles Doping betreiben, wird es für einen deutschen Klub schwierig, mitzuhalten". Auch den Gehälterwahn kritisierte Rummenigge. "Es gilt jetzt auf einen rationalen Weg zurückzufinden", so der 55-Jährige.
Anmerkung. Die Vorschläge von Rummenigge sind sehr gut und nachvollziehbar. Bloß sollten die Bayern sich selbst mal vor die eigene Brust schlagen. Sie haben doch selbst die Gehälter für die Spieler in die Höhe getrieben. Warum sind denn viele Spieler, die bereits mit anderen Vereinen in Verbindung und kurz vor Vertragsabschluss standen, plötzlich wieder abgesprungen und zu den Bayern gewechselt. Ganz eindeutig, weil man ihnen in München mehr geboten hat und obwohl sie wussten, dass sie vielleicht die ganze Saison lang auf der Ersatzbank schmoren müssen. Franz Beckenbauer saß vier Jahre lang im FIFA-Exekutivkomitee. Da hätte er mal bei der FIFA Dampf machen können, dass diesen wahnsinnig hohen Spielergehältern und Ablösesummen Grenzen gesetzt werden. Hinzu kommt, dass es sich dabei gerade auch noch um Länder handelt, die finanziell fast am Krückstock gehen. Deswegen ist es unverantwortlich, dass die FIFA, UEFA und die Herren in Brüssel nur zuschauen, bis alles den Bach heruntergeht.
Man hat es jetzt wieder mal beim finanziell kranken Staat "Griechenland" gesehen. Die Weichen für eine Veränderung hätten viel früher gestellt werden können und müssen. Bei der FIFA, UEFA und der EU in Brüssel sollten langsam mal die Glocken läuten.

Daum: Ballack-Rausschmiss war ein Fehler

Christoph Daum hat den DFB für den Umgang mit Michael Ballack scharf kritisiert. "Ich weiß nicht, was sich der DFB von dieser Pseudo-Diplomatie erhofft hat. Entweder ist jemand gut genug für die Nationalelf, dann spielt er. Ist er es nicht, dann muss man es ihm sagen. Das hat Michael nicht verdient", sagte der 57-Jährige dem Kölner "Express".
"Wenn Ballack körperlich in einem Top-Zustand ist, zählt er für mich zur absoluten Weltklasse".
Anmerkung: Das ist ein dummes Geschwätz von Daum. Er will sich jetzt wohl nach der Pleite in Frankfurt wieder in Erinnerung bringen, weil man einige Wochen von ihm nichts mehr gehört hat. Niemand kann sich ein exaktes Urteil über diesen Fall erlauben, weil man nicht weiß, welche Gespräche zwischen Bundestrainer Jogi Löw, dem DFB und Michael Ballack geführt worden sind. Auf jeden Fall steht aber eindeutig fest, dass Ballack ein sehr schwieriger Typ und sehr arrogant ist. Daum sollte wissen, dass Jogi Löw selbstverständlich Michael Ballack in der Nationalelf berücksichtigt hätte, wenn er in Top-Form gewesen wäre. Daum sollte aber mal sich darüber Gedanken machen, warum Jupp Heynckes ihn sehr oft nicht berücksichtigt bzw. nur eingewechselt hat.
Ballack war ohne Frage ein erstklassiger Spieler, aber seine Uhr in der Nationalmannschaft ist abgelaufen. Er hat sich einen sauberen Abgang selbst vermasselt. Wenn Sportdirektor Rudi Völler von Bayer Leverkusen schon ganz vorsichtig andeutet, dass Michael Ballack nicht ganz leicht zu handhaben ist, braucht man dem wirklich nichts mehr hinzuzufügen.

HSV: Jarolim nimmt sich Ex-Trainer Armin Veh zur Brust

David Jarolim hat gegen seinen ehemaligen Coach Armin Veh nachgetreten. "Bei ihm habe ich von Anfang an gemerkt, dass er nicht passt. Ich persönlich habe nicht gewusst, was Veh überhaupt will", sagte der Mittelfeldspieler. "Für mich war es keine Riesen-Motivation, dass ich von allen Seiten gehört habe, ich will weg. Nach der letzten Saison musste man sich wirklich überlegen, was man jetzt anders machen will", so Jarolim.

Schweinsteiger: Titel ist Pflicht

Bastian Schweinsteiger schlägt nach der titellosen Spielzeit im Vorjahr wieder forsche Töne an. "Mit diesem Kader müssen wir wieder Titel holen, wenn wir so spielen wie zum Schluss der vergangenen Saison. Daran führt absolut kein Weg vorbei. Es wäre schön, wenn wir den Punkteschnitt fortsetzen", sagte der Mittelfeldspieler des FC Bayern. "Wir müssen einfach kompakter stehen. Dann sind wir auch sehr schwer zu schlagen. Ich weiß selbst, dass ich die Mannschaft führen muss. Das braucht mir niemand zu sagen", so Schweinsteiger.

Uli Hoeneß: Hype nach Weltmeisterschaft vorbei

Bayern-Präsident Uli Hoeneß glaubt nicht an einen positiven Effekt der Weltmeisterschaft für die Frauen-Bundesliga. "Die aktuelle Marketing-Kampagne ist gut, die Frauen spielen gut. Die Frauen-Nationalmannschaft ist unheimlich populär, doch in der Bundesliga kommen nur 2.000 Zuschauer". Zwar wünsche er sich, dass die Hype auch nach der Weltmeisterschaft anhält. Weitere finanzielle Mittel für die eigenen Fußball-Frauen stellte Hoeneß aber nicht in Aussicht.

Werder Bremen: Ekici ist weiter als Özil

Die Verantwortlichen bei Werder Bremen setzen große Hoffnungen in Mehmet Ekici. "Er kann kombinieren, ist torhungrig", lobte Trainer Thomas Schaaf den Neuzugang im "Kicker". Er verkörpere all die Tugenden, die Voraussetzung sind für den Fußball, den wir uns vorgenommen haben, so Schaaf. Werder-Chef Klaus Allofs wagte sogar den Vergleich mit dem Ex-Bremer Mesut Özil. "Ich glaube, dass Mehmet Ekici schon weiter ist als Özil, als er damals zu uns gestoßen ist".