December 10, 2010

Bundestipp 10.12.2010

England muss für die Enthüllungen zahlen

Das Fußball-Mutterland England hat bei der Vergabe der WM 2018 offenbar für die Enthüllungen britischer Journalisten über die Bestechlichkeiten von Mitgliedern im FIFA-Exekutivkomitee büßen müssen. Die afrikanischen Mitglieder im Exekutivkomitee waren wütend über den Bericht der "Sunday Times", sagte der japanische Verbandschef Junji Ogura, ebenfalls Mitglied in der Regierung des Weltfußballs. England war bei der Vergabe bereits im ersten Wahlgang für die Endrunde 2018 mit nur 2 Stimmen gescheitert. Im zweiten Wahlgang hatte sich Russland dann durchgesetzt.

Matthias Sammer kritisiert FIFA-Politik

DFB-Sportdirektor Matthias Sammer hat die Austragung von großen Turnieren in Ländern ohne Fußball-Tradition heftig kritisiert. "Die Vergabe der WM 2022 nach Katar ist das eine", sagte er zu der Zeitung "Die Welt". "Aber wenn ich sehe, dass die kommenden Europameisterschaften der U17 und U19 in Rumänien, Estland, Litauen und der Slowakei stattfinden, muss man das schon mal hinterfragen. Man solle nicht vergessen, dass die großen Fußballnationen diesen Sport zu dem gemacht haben, was er heute ist. Darüber sollten die Vorstandsherren bei den Verbänden mal nachdenken".

Spielervermittler machen große Kasse

Die Erst- und Zweitligisten haben in der Saison 2009/2010 insgesamt 71,6 Millionen Euro im Zuge von Spielertransfers an Spielervermittler überwiesen. Von dem Betrag entfallen 63 Millionen Euro auf die erste und 8,6 Millionen Euro auf die zweite Bundesliga.
Anmerkung: Spielervermittler kann – wie es so schön heißt und auch von Fachleuten so klar gesagt wird – jeder Depp werden. Da muss man sich schon bei diesen Summen, die an Spielervermittler gezahlt werden, fragen, warum sich Vereinsbosse von solchen Leuten über den Tisch ziehen lassen. Da kann es allerdings um den Verstand bei vielen Vereinsbossen auch nicht gut bestellt sein. Was sagte doch der ehemalige EnBW-Chef Utz Claassen über die heutigen Manager: "Die heutigen Manager sollten nicht so viel Golf spielen und etwas weniger Rotwein trinken". Dann sähe es bei uns besser aus. Diesen Aussagen vom ehemaligen EnBW-Vorstandsboss braucht man wirklich nichts hinzuzufügen.

Platini geht auf Ribery & Co. los

Michel Platini geht mit Franck Ribery & Co. hart ins Gericht. Wenn es nach dem UEFA-Präsidenten gegangen wäre, wären die Spieler der französischen Nationalmannschaft nach der WM in Südafrika für immer aus dem Team verbannt worden. Im Interview mit "So Foot" kritisierte er vor allem den Trainingsstreik der WM-Spieler. Er bezeichnete sie als Nieten und Blödmänner. "Mit dem Image der französischen Nationalmannschaft spielt man nicht. Das ist einfach ungehörig. Ich hätte die streikenden Spieler lebenslang gesperrt", so Platini.

Schweinsteiger fragt Sami Khedira

Noch ist das Verbleiben von Bastian Schweinsteiger bei den Bayern nicht perfekt. Er scheint nämlich einem Wechsel zu Real Madrid nicht ganz abgeneigt zu sein. Der Nationalspieler hat sich bereits bei Sami Khedira über Real Madrid erkundigt. "Bastian hat sich ganz intensiv bei mir über die Abläufe bei Real Madrid informiert", sagte der 23-Jährige der "Sport Bild".
Trainer Jose Mourinho hatte sein Interesse an Schweinsteiger schon im Sommer bei einem Freundschaftsspiel in München gegen die Bayern bekundet. "In einem Jahr gehört der uns", soll Jose Mourinho schon damals zu spanischen Presseleuten gesagt haben.

Attentat erschüttert russischen Fußball

Eine Woche nach Vergabe der WM 2018 an Russland wird die Fan-Szene in Moskau von einer Bluttat erschüttert. Ein Anhänger von Rekordmeister Spartak Moskau wurde bei einer Schlägerei mit Jugendlichen erschossen, ein weiterer Fan schwebt in Lebensgefahr.
Mehr als 1000 Spartak-Fans gingen in der Nacht zu Mittwoch in Moskau auf die Straße und forderten eine harte Bestrafung des aus dem Kaukasus stammenden Täter. Als sich die Stimmung in der Nacht aufheizte, griff die Polizei durch und nahm zahlreiche Fans fest.

Sportsfreund des Tages: Alexander Zickler

Es gibt ja Roman-Autoren, die sind brillant, es gibt Literatur-Nobelpreisträger, die sind unglaublich, und es gibt die Schöpfer der Märchenwelt, die so verdammt fantasievoll waren. Aber wissen Sei was? Die besten Geschichten schreibt immer noch das Leben.
Zum Beispiel die von Alexander Zicklers Ehe.
Der Mann, Fußball-Profi, kickte einst bei Bayern München, dann in Salzburg und jetzt noch in Linz. Eine Frau hat er auch geheiratet. Katja heißt sie, aber nach neun Jahren herrschte irgendwie Funkstille zwischen den beiden. Da Fußballer aber auch große Kämpfer sind, gab Zickler nicht auf – und entschloss sich gemeinsam mit seiner Frau zu einer Eheberatung. Das ist löblich, manchmal auch hoffnungsvoll, das eine oder andere Mal aber auch ohne eine echte Chance. Letzteres war bei Alexander Zickler (36) der Fall. Schon nach einer Sitzung sei klar gewesen, dass Elisabeth, so heißt die Eheberaterin, noch weniger Erfolgsaussichten hat als Heiner Geißler als Schlichter bei Stuttgart 21. Zumindest was ihre Rolle als Vermittlerin angeht. Vielleicht hat aber die Elisabeth ihre Aufgabe auch missverstanden. Es ging schließlich darum, eine bestehende Ehe zu retten, nicht eine neue anzubahnen. Die Lebensgemeinschaft von Alexander und Katja war jedenfalls verloren, Elisabeth hat aber trotzdem gewonnen – weil sie mittlerweile schwanger ist. Und jetzt raten sie mal, von wem.