February 12, 2011

Bundestipp 11.2.2011

Torhüter Stark: Die Bayern sind zu schlagen

Starke Töne aus Hoffenheim vom Torhüter Stark. Er verhöhnt die Bayern und macht große Sprüche. "Vor den Bayern brauchen wir selbst in München keine zu große Angst zu haben. Bei den Bayern läuft es doch im Augenblick richtig schlecht. Sie wollen die Dortmunder angreifen, dabei ziehen die Borussen immer weiter davon. Auch die Stimmung ist bei den Bayern nicht sehr gut. Das müssen wir unbedingt nutzen". Auch der neue Hoffenheimer Trainer Pezzaiuoli meint, dass der Zeitpunkt, auch in der Münchner Arena bestehen zu können, sehr günstig sei und er sich auch etwas ausrechne. Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge fordert allerdings von seinen Stars selbstverständlich einen Sieg. "Etwas anderes steht überhaupt nicht zur Debatte".

Felix Magath sucht Versöhnung mit den aufgebrachten Schalker Fans

Felix Magath hat inzwischen auch wahrgenommen, dass es unter den Schalker Fans aber mächtig brodelt und er schnellstens etwas unternehmen muss. Jetzt hat er die Schalker Fans auf Facebook zur Ewigkeit aufgerufen. "Mannschaft, Trainer und Fans, wir kämpfen gemeinsam gegen den Rest der Welt", sagte der Trainer in einem vierminütigen Video, das er ins Internet stellen ließ. "Es wird schon schwer genug, gegen die Klubs, die mehr Geld haben als wir, die Sponsoren und Mäzene. Deshalb geht es sowieso auch nur mit euch", so Magath, dessen Aufruf gut ankam. 90 Prozent der Facebook-Kommentare auf Magaths Ruf nach Unterstützung der Fans waren positiv.

Pfaff: Der FC Bayern soll Manuel Neuer holen

Die ehemaligen Weltklasse-Torhüter Toni Schumacher und Jean-Marie Pfaff haben den Bayern empfohlen, Manuel Neuer zu verpflichten. "Ich denke, als Nationaltorhüter müssen sie sich um ihn bemühen", sagte der ehemalige DFB-Keeper Schumacher der "tz". Jean-Marie Pfaff, von 1982 – 1988 selbst Torhüter beim FC Bayern, schließt sich der Meinung von Toni Schumacher an. "Wenn die Bayern einen erstklassigen deutschen Torwart haben wollen, dann sollten sie Manuel Neuer holen", sagte er der "Bild". Neuer hatte in den vergangenen Spielen immer wieder mit starken Leistungen seinen Marktwert täglich gesteigert. Auch ausländische Vereine sind an ihm interessiert.

Eintracht Frankfurt: Skibbe feuert Amanatidis aus dem Kader

Ioannis Amanatidis hat nach seiner harten Kritik an Trainer Michael Skibbe bei Eintracht Frankfurt wohl keine Zukunft mehr. Der Angreifer wurde von Michael Skibbe vor dem Spiel gegen Bayer Leverkusen am Samstag aus der Mannschaft geworfen. Amanatidis spiele keine Rolle mehr in seinen Planungen, so Skibbe. Die weiteren Fragen zum griechischen Nationalspieler blockte Skibbe vehement ab. Amanatidis hatte zuletzt mehrfach mehr Einsatzzeiten gefordert und sich über mangelnde Wertschätzung und Dankbarkeit beklagt.
Anmerkung: Es ist unverständlich, wieso die Vereine immer wieder auf solche Querulanten hereinfallen. Er war schon Anfang des neuen Jahrhunderts unter Felix Magath beim VfB Stuttgart ein Querulant. Magath empfahl ihm, sich schnell einen anderen Verein zu suchen, da er bei ihm keinerlei Chance habe. Er hatte von ihm die Nase gestrichen voll. Ähnlich erging es dem ehemaligen griechischen Nationaltrainer Otto Rehhagel. Auch ihn kritisierte Amanatidis am laufenden Band. Selbst wenn Spieler über fußballerische Qualitäten verfügen, sollte man sie nicht unter Vertrag nehmen, weil sie den gesamten Mannschaftszusammenhalt zerstören. Trainer Jürgen Klopp von Borussia Dortmund würde einen Amanatidis nie verpflichten.

Noch neun Tore bis zur Ewigkeit

Miroslav Klose ist auf dem besten Weg, einen Rekord für die Ewigkeit aufzustellen. Nach seinem 59. Länderspieltor beim Klassiker der DFB-Elf gegen den viermaligen Weltmeister Italien fehlen dem 32-jährigen Stürmer noch 9 Treffer, um mit Gerd Müller in der ewigen DFB-Torjägerliste gleichzuziehen. "Wenn das klappt, wäre das eine tolle Sache", meinte Klose. Die nächste Möglichkeit hat der Bayern-Stürmer wohl schon am 26. März, wenn das deutsche Team in der EM-Qualifikation in Kaiserslautern auf Kasachstan trifft. Vielleicht gelingen ihm dann sogar mehrere Treffer.

Lebenswerk: Uli Hoeneß erhält Ehrenpreis

Der Präsident des Rekordmeisters FC Bayern München, Uli Hoeneß, wird am 14. Februar bei der Hamburger Sportgala mit einem Ehrenpreis für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Damit sollen die Leistungen des Ex-Nationalspielers und langjährigem Bayern -Manager sowie dessen soziales Engagement gewürdigt werden.

Cruyff wird Berater bei Ajax Amsterdam

Johann Cruyff kehrt zu seinem alten Klub, mit dem er Anfang der siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts große Erfolge feierte, wieder zurück und wird Berater. Der 63-Jährige werde Mitglied einer Gruppe, die die Klubführung in technischen Fragen unterstützt, teilte Ajax auf seiner Internetseite mit.

Vereine wollen keine Winter-Weltmeisterschaft 2022 in Katar

Die Vereinigung europäischer Fußball-Profi-Klubs (ECA) hat dem Fußball-Weltverband FIFA vorgeworfen, wichtige Entscheidungen über die Köpfe der Vereine zu treffen. Damit sind wir nicht mehr einverstanden. "Der moderne Fußball braucht Demokratie, Transparenz und Verlässlichkeit der Regeln", hieß es nach einer Versammlung von Vereins-Vertretern in Genf. Als jüngstes Beispiel nannte die ECA die Diskussion um eine Winter-Weltmeisterschaft 2022 in Katar, die eine Umstellung des kompletten Terminkalenders nötig machen würde. Die 136 Vereinsvertreter kritisierten die Art und Weise, wie wichtige Fragen behandelt würden. "Das werden wir in Zukunft nicht mehr so akzeptieren", sagten die Vereinsvertreter. Zurzeit zählt die ECA 197 Mitgliedsvereine aus allen 53 UEFA-Verbänden, mit jeweils zehn Klubs sind Deutschland und England am stärksten vertreten. Aus der Bundesliga sind neben Werder Bremen, der FC Bayern, Dortmund, Leverkusen, Frankfurt, Schalke, Hamburg, Stuttgart, Wolfsburg und Mönchengladbach dabei. Zudem ist Karl-Heinz Rummenigge ECA-Vorsitzender. "Die Vereine bilden die Basis des europäischen Fußballs, deshalb ist es unabdingbar, dass wir an finalen Entscheidungsprozessen beteiligt werden", sagte der Bayern-Vorstandsboss – auch was die steigende Belastung der Nationalspieler angeht. Die ECA kritisiert erneut, dass es nach einer WM gleich zu Beginn der neuen Saison "aus rein kommerziellen Gründen" Länderspieltermine gebe und schlug eine siebenwöchige Auswahlspielpause nach Welt-.und Kontinentalmeisterschaften vor.
Die ECA hat ihren Sitz in Nyon in der Schweiz, sieben Mitarbeiter bilden dort die Koordinations- und Anlaufstelle für die Vereine. Einer von ihnen ist der ehemalige Tübinger Sportmanagementstudent Marc Schmidgall, mittlerweile Kommunikations- Marketingmanager der ECA. "Wir verstehen uns als Interessengemeinschaft, die sich für Rechte und Interessen der Vereine auf europäischer Ebene einsetzt und diese gegenüber der UEFA oder FIFA vertritt", sagt Schmidgall. Aktuelle Themen sind neben Terminkalender und dem Versicherungsschutz für Nationalspieler auch Kontrollhilfen zur Einhaltung der neuen UEFA-Finanzregeln, dem "Financial Fair Play".
"Was wir bisher erreicht haben, ist sehr gut", sagt Marc Schmidgall, "aber es liegt noch sehr viel Arbeit vor uns". Die ECA sorgte beispielsweise dafür, dass die Klubs an den Ge
winnen der EM 2008 sowie der WM 2010 beteiligt worden sind. Auf ECA-Initiative beruht auch die Verlegung der zweiten EM- oder WM-Qualifikationspartie an Doppelspieltagen von Mittwoch auf Dienstag, um den Profis mehr Zeit für die Vorbereitung auf das nächste Ligaspiel zu verschaffen. Zudem müssen die Klubs dank der ECA ihre Spieler nur noch einmal im Jahr für Testländerspiele auf einen anderen Kontinent abstellen.
Auch wenn die Entscheidungen letztlich in den Gremien der Dachverbände herbeigeführt werden, so arbeiten dort inzwischen von der ECA unterrichtete Vertreter mit. "Wir können wirklich Einfluss nehmen", sagte Jochen Schneider, der Sportdirektor des VfB Stuttgart, "so eine Vereinigung ist sehr sinnvoll, um die Interessen der Klubs zu bündeln, auch wenn das Arbeiten in einer heterogenen Gruppe schwierig ist."
Verschiedene Vereine, unterschiedliche Interessen – eine gemeinsame Position wurde bisher jedoch immer noch gefunden, auch in Deutschland. "Die Bundesliga nimmt die ECA ernst", sagt Klaus Filbry, "um eine Stimme in Europa zu haben, muss man mitmachen, das hat die ganze Liga verstanden". Was besonders ein Verdienst des FC Bayern ist. "Es ist absolut lobenswert, wie die Münchner sich einbringen", sagt Schneider vom VfB Stuttgart. Der Rekordmeister mache "keine Alleingänge" konstatiert auch der Hoffenheimer Geschäftsführer Jochen A. Rotthaus. "Es geht nicht um Einzelinteressen, sondern ligaweit um alle Vereine.

Frankreich: Sportministerin gegen Ribery-Comeback

Frankreichs Sportministerin Chantal Jouanno hat sich entschieden gegen ein Comeback der Rebellen Franck Ribery und Patrice Evra in der französischen Nationalmannschaft ausgesprochen. "Ich kann die Überlegungen nicht verstehen, dass die Anführer der Revolte von Südafrika wieder integriert werden könnten. Unabhängig von ihrer Qualität wäre ihre Rückkehr nicht akzeptabel. Man kann nicht Schande über Frankreich bringen und dann wieder in der französischen Nationalmannschaft spielen wollen", sagte die Sportministerin der Sportzeitung "L’ Equipe". Es wäre mehr als ein schwerwiegender Fehler, zu vergessen, was passiert ist und was diese Spieler angerichtet haben, so die Ministerin.

Manchester United: 26 Millionen Euro für Neuer

Die Glanztaten von Manuel Neuer beim Spiel in Dortmund gegen die Borussen hat eine Menge Bewerber um die Dienste des Nationaltorhüters auf den Plan gerufen. Wie britische Medien berichten, will Manchester United 26 Millionen Euro auf den Tisch legen, um den 23-jährigen Keeper der Königsblauen im Sommer auf die Insel zu holen. Neuer würde die Nachfolge von Edwin van der Saar antreten, der seine Fußballschuhe an den Nagel hängt. Scouts von Manchester United waren am Freitagabend im Signal-Iduna-Park und haben anschließend Teammanager Alex Ferguson von den Glanztaten unseres Nationaltorhüters berichtet.

Zitat

"Man kann sich gar nicht vorstellen, dass Turnen in Deutschland mal wichtiger war als der Fußball".
DFB-Teammanager Oliver Bierhoff über die Bedeutung des Fußballs im Kaiserreich.

Wann kommt es endlich zur Solidarität im Fußball?

Wir können über die Spieler der Bundesliga hier und heute nicht nörgeln. Ungewohnt manierlich haben sie sich benommen, keiner hat übers Wochenende seine Frau verdroschen, kein Gladbacher im Kabinengang den Schiedsrichter Kinhöfer umgenietet, und Ruud van Nistelrooy hat trotz seiner mittlerweile mehr als bekannten Wut auf den HSV gegen St. Pauli nicht absichtlich und fluchend vorbeigeschossen- denn das Hamburger Derby ist ausgefallen.
Aber auf so viel Glück darf sich die Fußball-Bundesliga nicht immer verlassen. Vor ein paar Tagen hat sich sogar Deutschlands Arbeitgeberpräsident zu Wort gemeldet und als Aufsichtsratschef des VfB Stuttgart angesichts der zunehmenden Vertragsbrecher und sonstigen unverfrorenen Millionäre in kurzen Hosen gefleht: "Es muss etwas getan werden" – wobei Dieter Hundt leise nach innen weinte, weil er die Grundvoraussetzung vermisst: die Solidarität.
Jedem Klub ist das eigene Trikot das nächste. Wenn der flinke Farfan seine Schalker öffentlich vorführt, nimmt ihn sich keiner zur Brust, im Gegenteil: Hätte nicht Wolfsburg das Früchtchen am liebsten sofort mit Kusshand empfangen, über den roten Teppich?
Der Bremer Manager Klaus Allofs kriegt mittlerweile fast einen Vogel. Menschenskind, sagt er, warum tun wir uns nicht zusammen und schlagen einem notorischen Vertragsaussteiger wie Demba Ba einfach die Ligatür zu, warum schwören wir uns nicht gegenseitig, dass so ein Bürschchen keiner mehr nimmt. Danke Klaus, klasse Ansatz, haben alle gerufen, sich intern aber gefragt, ob dieser Traumtänzer etwas genommen hatte, als er die Schnappsidee von sich gab. Schließlich stehen sie doch im Wettbewerb.
Solidarität ist da doch wohl völlig ausgeschlossen.
Solidarität völlig ausgeschlossen?
Halt! Wir schreiben diese Zeilen im Cowboys Stadiums in Arlington, wo das Finale der 45-Super Bowl stattfand, und so abartig es auch klingen mag – aber im American Football ziehen alle an einem Strang. Die Deutsche Fußball Liga, kurz: DFL, wird vor Neid platzen, denn die National Football League, kurz: NFL, hat in ihrem Regelwerk einen Verhaltenskodex verankert, der alle saftig bestraft, die dem Ruf und Image der Liga schaden – in Form ihres "Off-Field Behaviours", dem Benehmen abseits des Spielfelds.
Ben Roethlisberger, der Quarterback der Pittsburgh Steelers, ist berühmt für seine Würfe und berüchtigt für seine Sexeskapaden, und weil Letzteres die Liga auf Dauer nicht weiterbringt, war er für ein Viertel der Saison gesperrt. Der Vorwurf zweier Vergewaltigungen fiel zwar mangels Beweises flach, aber der NFL hat es auch so gereicht – und alle sagten Ja zu der Sperre Roethlisberger, sein Klub, die Spielergewerkschaft. Die ganze Liga hat den Kodex akzeptiert, und der nächste,. der fällig ist, ist Everson Griffen von den Minnesota Vikings. Vorige Woche schlug er sich an einer kalifornischen Straßenampel mit der Polizei gefängnisreif – aber die NFL wird sich noch extra melden.
Spontan fällt uns da Stefan Effenberg ein, der einmal zu einem deutschen Polizisten "Schönen Tach noch" sagte, aber der Richter tippte dann doch eher auf "Schönes Arschloch" und verurteilte den Unflätigen. Die Bundesliga blieb allerdings still. Stellen Sie sich vor, sie hätte Ekel-Effe zusätzlich noch gesperrt – was für ein Gezeter! Oder jetzt gar Franck Ribery, aufgrund ligaschädlicher Umtriebe, weil der Bayern-Star wegen seiner minderjährigen Marokkanerin die Pariser Sitte am Hals hat. Finger weg von unserem Franck, würde Bayern-Präsident Uli Hoeneß glühenden Kopfes sofort rufen und drohen, eine eigene Liga aufzumachen.
Ihr Ruf ist der NFL heilig, da kennt Roger Goodell, der Commissioner, keine Verwandten.
Vor vier Jahren hat er den scharfen Kurs eingeführt, inspiriert womöglich durch eine legendäre Sexorgie, an der 17 Schlüsselspieler der Minnesota Vikings beteiligt waren – auf zwei Booten auf dem Lake Minnetonka fand sie statt und die handverlesenen Prostituierten aus Florida und Atlanta eingeflogen wurden.
Goodell greift hart durch. Wer seiner Liga das Image versaut, kriegt notfalls Eisbeutel zwischen die Beine und wird zum Zwecke des Abkühlens eine Weile aus dem Verkehr gezogen. Die tollsten Quarterbacks sind darunter, von Roethlisberger bis Michael Vick.
Der Star der Philadelphia Eagles bekam als Drahtzieher ille
galer Hundekämpfe, bei denen Pitbulls sogar exekutiert wurden, im Namen des Volkes 23 Monate – und eine Suspendierung durch die NFL. Die will nämlich nicht auch noch auf den Hund kommen.
Und schon sind wir wieder bei Dieter Hundt, der im Namen von uns allen verzweifelt an diesen allmächtigen und ungenierten Kickern, die ihre Klubs zum Gespött machen, mit der Pistole auf der Brust erpressen und ungestraft aus laufenden Papieren aussteigen – und der neulich fast hilflos sagte: "So ist das Geschäft". Das Fußballgeschäft.
Das Footballgeschäft ist anders. Das wehrt sich sich noch. Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist in der NFL tatsächlich auf etwas ganz Verrücktes gekommen, von dem wir im Fußball noch nie etwas gehört haben – die Solidarität.