FC Bayern kassierte am vergangenen Wochenende eine 2:7 Packung
Der FC Bayern hat am vergangenen Samstag nicht nur 1:3, sondern 2:7 verloren. 1:3 in Hannover, 1:4 in Saarbrücken. Das wäre zwar auch in der Addition noch keine Rekord-Niederlage, die steht mit einem 0:7 daheim 1976 gegen Schalke 04 in den Büchern, aber erst die Addition verdeutlicht den akuten Handlungsdruck, in den der Klub geraten ist. Denn an der Saar ging die Zukunft des Vereins unter, die zweite Mannschaft, jenes jahrelang unerschöpflich erscheinende Talentreservoir, in dem von Babbel, Hamann, Kuffour bis Lahm, Schweinsteiger, Müller, alle auf das Profi-Dasein und die Mia-san-Mia-Hauskultur eingestimmt worden waren.
Bayern München II ist fast aussichtslos Tabellenletzter, fast schon Absteiger in die vierte Liga, und es heißt, kein einziger Spieler sei auf Sicht in der Lage, den Sprung in den A-Kader zu schaffen. Was wiederum bedeutet: Die Defizite, die der A-Kader besonders in der Defensive besitzt, sind nur noch mit externen Kräften, also mit Transfers zu stopfen. In vieler Hinsicht wird es also teuer für die Münchner, der Acht-Tage-Schock (1:3 gegen Dortmund und Titel futsch 0:1 gegen Schalke, Pokal futsch, 1:3 in Hannover, Champions-League-Startplatz fast futsch), reißt einen Zig-Millionen-Krater in die Bilanz.
Trotzdem ist der Rekordmeister so feudal gebettet, dass er eine Strafrunde in der Europa League verkraften könnte. Was jedoch die Alarmstimmung verstärkt, ist die Erkenntnis, dass der sportliche Absturz von Dauer sein kann, dass der Anschluss nicht nur an den FC Barcelona, sondern auch an die mit Hochbegabten gespickten Teams aus Dortmund und Leverkusen verloren zu gehen droht.
Wie schon von Jürgen Klinsmann, so hatte man sich von Louis van Gaal ein Konzept versprochen, das den Gesamtverein, aber auch die zweite Elf einschließt. Van Gaal hatte seine in den neunziger Jahren bei Ajax Amsterdam entwickelte Offensiv-Taktik mitgebracht, die den Bayern zunächst ein Korsett gab, die ins Champions-League-Finale führte, die aber im zweiten Jahr nicht weiterentwickelt wurde. Im Gegenteil: Der Form ging der Inhalt verloren; mit einsamen Entscheidungen und rätselhaften Rochaden verunsicherte van Gaal die Profis und setzte so eine Abwärtsspirale in Gang, durch die er fachlich Autorität verlor. Selbst Hannover 96 fiel es leicht, das immergleiche Bayern-Schema zu decodieren. Es wäre jetzt richtig gewesen, schon vor dem Spiel am Wochenende gegen den HSV sich von Louis van Gaal zu trennen. Es wäre kein Königsmord gewesen, denn die Grenzen der Loyalität sind schon fast überschritten.
FC Schalke 04 steht im Viertelfinale der Champions League
Der FC Schalke 04 hat vor 56.000 Zuschauern in einem Kraftakt das Viertelfinale in der Champions League erreicht. Die Mannschaft von Felix Magath gewann nach dem 1:1 in Valencia das Rückspiel im heimischen Stadion mit 3:1. Die frühe Führung der Gäste glich Farfan kurz vor der Halbzeit mit einem traumhaften Freistoß-Tor aus. Nach einem Chaos im Strafraum von Valencia nutzte Gavranovic in der 53. Minute per Billiard-Tor die Situation zur Führung für die Schalker aus. Ein erneut überragender Manuel Neuer verhinderte mit tollen Paraden den Ausgleichstreffer der Spanier, der das Aus für den FC Schalke bedeutet hätte. In der Schlussminute sorgte Farfan nach einem Alleingang mit seinem zweiten Treffer für die endgültige Entscheidung.
Philipp Lahm trauert nicht um Louis van Gaal
Philipp Lahm weint Trainer Louis van Gaal keine Träne nach. Auf die Frage, ob er Mitleid mit dem am Saisonende scheidenden Trainer habe, sagte der Kapitän der Bayern dem "kicker". "Jeder Profi kennt das Geschäft, Trainer genauso wie Spieler. Das gehört einfach zum Geschäft". Im Rennen um die Qualifikation zur Champions League sieht Philipp Lahm für die Münchner schwarz. "Aus eigener Kraft schaffen wir es nicht mehr. Wir sind auf Schützenhilfe angewiesen".
Schiedsrichter-Boss Fandel fordert Chip im Ball
Schiedsrichter-Boss Herbert Fandel hat nach dem Wembley-Tor von Marcel Jansen beim Spiel des HSV gegen Mainz 05 (2:4) erneut die Einführung technischer Mittel im Fußball gefordert. "Im Sinne des Fußballs sollte man bei der für das Spiel wichtigsten Frage, ob der Ball im Tor war oder nicht, die menschliche Komponente herausnehmen. Die Schiedsrichter sind keine Maschinen und Fehler sind bei den Geschwindigkeiten absolut menschlich", sagte Fandel, der unbedingt den Chip im Ball will.
Bayern-Spitze möchte gern Jupp Heynckes als Nachfolger von Louis van Gaal
Wie aus vertrauten Kreisen zu erfahren war, sind die Verantwortlichen der Bayern – Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge, Karl-Heinz Höpfner und Christian Nerlinger übereinstimmend zu der Auffassung gekommen, dass Jupp Heynckes der richtige Nachfolger von Trainer Louis van Gaal wäre. Allerdings hat Jupp Heynckes gesagt, dass er sich zu Wasserstandsmeldungen nicht äußert. Man weiß allerdings, das haben Rudi Völler und auch Geschäftsführer Holzhäuser immer wieder betont, dass sie mit Jupp Heynckes gern verlängern möchten. Jupp Heynckes hatte eigentlich vor, nach dieser Saison aufzuhören, aber höchstwahrscheinlich wird er noch ein Jahr dranhängen. Man darf gespannt sein, ob er sich für Bayer oder Bayern entscheidet.
VfB Stuttgart: Marica lehnt Angebot aus Moskau ab
Ciprian Marica hat ein lukratives Angebot von Lokomotive Moskau abgelehnt. Der zweimalige russische Meister hatte dem 25-Jährigen laut Informationen der "Bild" einen Dreijahresvertrag mit 3 Millionen Euro netto Jahresgehalt plus Sonderzahungen in Höhe von 500.000,– Euro angeboten. Marica entschied sich allerdings dagegen. "Er war in Moskau vor Ort, hat sich alles angeschaut und danach für sich entschieden, das Angebot nicht anzunehmen", sagte Marica-Berater Roger Wittmann. VfB-Coach Bruno Labbadia bedauerte die Entscheidung. Für beide Seiten wäre es besser gewesen, wenn er gegangen wäre. Marica weiß, dass er beim Trainer Bruno Labbadia wohl nie mehr berücksichtigt wird. Warum er dann das Angebot aus Moskau abgelehnt hat, wird wohl sein Geheimnis bleiben. Vielleicht will er auch seine Vertragszeit beim VfB Stuttgart absitzen. Schließlich rollen die Scheine auch, ohne dass man etwas dafür tun muss.
Marica gehört mit zu den größten Fehleinkäufen, die der damalige Sportdirektor Horst Heldt getätigt hat. Man muss sich allerdings auch fragen, was sich Präsident Staudt und Aufsichtsratschef Hundt bei der Verpflichtung von Marica gedacht haben. Schließlich hat Präsident Staudt in einem Interview ausdrücklich darauf hingewiesen, dass derartige Entscheidungen immer von einem Gremium gemeinsam beschlossen wurden.
Bei der Verpflichtung von Marica ging es schließlich um eine Ablösesumme von acht Millionen Euro. Bei derartigen Beträgen sollte man eigentlich erwarten, dass solche angeblichen Wirtschaftsfachleute wie Staudt und Hundt bei derartigen Summen doch ein bisschen genauer hinschauen. Das hat man aber beim VfB Stuttgart wohl selten getan. Deswegen gab es auch diese vielen Pleiten, Pech und Pannen bei den Neuverpflichtungen. Man kann nur hoffen, dass der jetzige Manager Fredi Bobic ein bisschen sorgfältiger arbeitet.
Trainer Uwe Rappolder rechnet mit dem Karlsruher Sportklub ab
Der entlassene Coach Uwe Rappolder hat mit dem KSC abgerechnet. Ingo Wellenreuther bekam aber sein Fett richtig weg. "Ihm geht es als Oberbürgermeister-Kandidat
nur um die Politik und seine Person", wetterte der 52-Jährige in "Bild". Und: Insgesamt war das Arbeiten in diesem problematischen Umfeld auf der Führungsebene mit einem fachlich nicht gut aufgestelltem Umfeld nahezu unmöglich. Rappolders Fazit: "Wir Trainer sind in Deutschland Freiwild. So wie beim KSC lasse ich mich nie wieder vorführen."