Frankfurt: Bruchhagen muss Macht abgeben
Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt vollzieht eine Ämtertrennung und stellt Vorstands-Chef Heribert Bruchhagen in der neuen Saison einen Sport-Manager zur Seite. Das bestätigte Aufsichtsrats-Chef Wilhelm Bender der "Bild". "Die Doppelfunktion -Sportlicher Leiter/Vorstandschef – ist aber nicht die Ursache unserer Krise. Aber wir sind uns mit Bruchhagen einig, die Doppellösung aufzugeben und einen Sport-Manager zu installieren", sagte Bender. Über mögliche Kandidaten wollte Bender nichts sagen.
Neuer wird teuer
Für die Verplfichtung von Manuel Neuer müssen die Bayern tief in die Tasche greifen. Nach Informationen des "kicker" erhält der FC Schalke 04 für den Nationaltorhüter 18 Millionen Euro. Drei weitere werden fällig, wenn der FC Bayern Deutscher Meister wird. Und sollten die Bayern die Champions League gewinnen, dann würden weitere vier Millionen Euro an die Königsblauen fließen. Neuer soll sein Vierjahresvertrag mit jährlich 6 Millionen Euro Gehalt richtig schmackhaft gemacht werden.
Bundesliga: Initiative gegen Gewalt in Fußball-Stadien
Nordrhein-Westfalens Innenminister Jäger (SPD) hat am Mittwoch in Köln die Initiative "Mehr Sicherheit bei Fußballspielen" vorgestellt, die möglicherweise bundesweit übernommen wird. Dazu haben sich in dem Netzwerk u.a. DFB, DFL, Vereine, Kommunen, Fanprojekte, Polizei und Verkehrsunternehmen zusammengeschlossen. Wichtig sei das einheitlich abgestimmte Handeln, so Jäger. Zentraler Punkt ist das rigorose Vorgehen gegen Gewalttäter. "Wer Gewalttaten begeht, bekommt umgehend die Rote Karte", so der Innenminister.
Übernimmt Trainer Christoph Daum jetzt Al-Quaida?
Nachdem die Mission von Trainer Christoph Daum bei Eintracht Frankfurt wohl gescheitert ist, machen sich natürlich auch viele Blätter darüber lustig. Auf ihn wartet am Samstag das wohl schwerste Spiel seiner Trainerkarriere. Nur ein Wunder kann ihn retten.
Kurz vor Torschluss der Saison wird die Bundesliga nochmals von einem Wechselgerücht erschüttert – die Spürhunde des Magazins "Titanic" wollen erfahren haben: "Nach Frankfurt-Debakel: "Übernimmt Daum jetzt Al-Quaida?" Dass sich inzwischen schon die Satire für Christoph Daum zuständig fühlt, ist kein gutes Omen für diesen Trainer, der einst mit dem Anspruch antrat, ernst genommen zu werden. Als hochgradiger Motivationskünstler wurde er gefeiert, als Magier des Mentaltrainings – aber wenn er am Samstag mit der Eintracht in Dortmund nicht im letzten Moment Löffel verbiegt, bleibt ihm höchstens Pakistan. Ist der Zauberer entzaubert?
Jedenfalls schlägt ganz Frankfurt die Hände über dem Kopf zusammen, seit sich der vermeintliche Wundertrainer dieser Tage als normaler Mensch outet, wehrlos die Wirklichkeit akzeptiert und sich mit Sätzen zitieren lässt wie diesem: "Es sieht so aus, als ob wir absteigen. Gladbach und Wolfsburg sind in einer besseren Ausgansposition. Ich glaube nicht, dass sie sich das noch nehmen lassen." Dabei baumeln ihm die Tränensäcke so tief unter den Augen, dass er fast darauf ausrutscht. Das soll Daum sein?
Die Frankfurter Fans greifen in ihrem Frust mittlerweile zu Dachlatten, schlagen die Commerzbank-Arena kurz und klein und vermummen sich mit Kapuzen, um dieses menschliche Elend nicht länger anschauen zu müssen. Als Messias hatten sie Daum vor ein paar Wochen begrüßt, als Halbgott und Handaufleger, als Erlöser von allem Übel, als rhetorischen Feuerspucker, als starken Mann, und nun das – schier gestützt werden musste der Mann, als er letzten Samstag das ausstieß, was viele vollends als seinen Offenbarungseid werten: "Ich muss mich im Moment mit Durchhalteparolen und Phrasen über Wasser halten." Früher hätte er mit diesen Phrasen aus Wasser Wein gemacht. Früher war das so: wer Daum in der Not geholt hatte, war ein paar Wochen später gerettet und im Jahr darauf Deutscher Meister, mindestens aber Türkischer.
Man kann in Istanbul nachfragen oder beim VfB Stuttgart, egal, wo er war, er hat sich eingeführt mit dem zündenden Satz: "Hier geht jetzt die Post ab!" – und Wort gehalten.
Früher war dort, wo Daum Trainer war, jeden Tag etwas los, sogar an Tagen, an denen nichts los war. Er hat als Lautsprecher mitreißend dafür gesorgt. "Die Luft muss brennen!", tönte er montags. "Wenn kein Wind weht, fällt die Regatta aus", dröhnte er dienstags und ließ sich die nächste Brandrede einfallen, mittwochs, donnerstags und freitags erzählte er dann von der Wirkung seines Glückspfennigs, seiner Hasenpfote und seiner Vereinsnadel vom AC Mailand, die er sich in die Socken oder sonst wo hinsteckte – und samstags vor dem Anpfiff ließ er seine Kicker in der Kabine noch schnell an einem Bündel mit dreißig Tausendmarkscheinen schnuppern, begleitet von seinem mit der geballten Faust verabreichten Anfeuerungsruf: "Das ist eure Prämie!"
Früher war das der sichere Sieg. Doch die Zeit ist nicht stehengeblieben. "Nur der Daum ist stehengeblieben", meckern sie jetzt in Frankfurt, denn die Jungmillionäre der Eintracht haben bei seinem flammenden Begrüßungsappell ("Wir arbeiten ab sofort 25 Stunden am Tag!") offenbar kein bisschen die Ohren gespitzt, sondern den müden Spruch gelangweilt als Altherrengeschwätz links rein – und rechts wieder rausgehen lassen – und seither kein einziges Mal gewonnen.
Glück gehabt, atmet derweil halb Stuttgart erleichtert auf. Denn die andere Hälfte hätte den unvergessenen Meistermacher Ende vergangenen Jahres in der Panik beim VfB mehr als gerne wiederbelebt – ohne Rücksicht auf die Frage, ob seine Methoden der rhetorischen Hexerei in der modernen Trainingslehre zwanzig Jahre später noch greifen. Früher hatte es Daum jedenfalls in sich. Unvergesslich bleibt, wie er auf seine Bayer-Kicker in Leverkusen einmal den bekannten Mentaltrainer Jürgen Höller ansetzte.
Drei Weinflaschen zertrümmerte der, barfuß mussten die Kicker anschließend über die Scherben laufen – und der Spieler Torben Hoffmann als Erster laut sagen: "Ich, Torben Hoffmann, gehe in Eigenverantwortung über das Glas, um mein Ziel zu erreichen."
Wenig später hat Hoffmann, mental gestärkt, prompt mit einem Bombenschuss gegen den FC Bayern getroffen – ins eigene Tor. "Wir werden", verkündete in München darauf sicherheitshalber Kalle Rummenigge, "vorläufig keine rostigen Nägel bestellen."
So oder so, man hat über die Beteiligten des Leverkusener Motivationsversuchs später eher Gemischtes gehört: Leverkusen endete als ewiger Zweiter. Höller landete aus anderen Gründen vorübergehend im Gefängnis – und Daum wurde nicht Bundestrainer.
Zwar brannte das Feuer in seinen Augen lichterloh, sie glühten, er stand unter Strom, aber irgendwie hat er sich dann selbst angezündet und unter Pulver gesetzt. Haaranalyse. Türkei. Exil. Doch Hexer leben länger. Schnell redete sich der Verstoßene in Managerseminaren mit flammenden Vorträgen wieder gesellschaftsfähig, virtuos klimperte er auf der Klaviatur der Medien, auch Clubs und Fans hingen wieder an seinen Lippen. Für die Daum-Jünger war er der alte Herrgott, mindestens aber noch ein Halbgott, und bei seinem Comeback als Papst im Dunstkreis des Kölner Doms stand: "Willkommen Messias!"
auf den Plakaten, und "Bild" schob nach:"Der n
eue Heilsbringer ist da." Unter dem Strich war der neue aber schon nicht mehr der alte. Aufsehenerregend war nur noch die öffentliche Trauung mit seiner zweiten Frau im Anstoßkreis des Kölner Stadions – und die einzige Trophäe, die Daum noch gewonnen hat, war die "Homogurke" von der Schwulenbewegung, die sich von ihm auf deftige Art verunglimpft fühlte.
Nicht einmal Geißbock Hennes hat ihm in Köln eine Träne nachgeweint – sondern wie ein Brauereigaul gewiehert, als die Frankfurter vor ein paar Wochen überzeugt waren, dass Daum im Jesuskostüm über den Main wandelt und alles zum Guten wendet. Mit viel gemeinsamen Händeklatschen im Training hat er fünfundzwanzig Stunden am Tag versucht, das Teamgefühl zu stählen und "neurolinguistisch" die Blockaden seiner Pflegefälle zu lösen – wofür ihn jetzt seine Kritiker jetzt abwechselnd auf gut Deutsch beschimpfen, als Dampfplauderer und Schaumschläger.
"Fußball ist kein Hokuspokus", hat Daum einmal gesagt. Aber für Dortmund muss er sich jetzt dringend irgendetwas einfallen lassen – und wenn es das Blut geköpfter Hühner ist, das er seinen Frankfurtern vor Anpfiff einflößt. Es ist seine letzte Chance. Wenn er die vertut, ist er als Messias erledigt, ja womöglich sogar als Gotteskrieger.
Christoph Daum rastet aus
Trainer Christoph Daum hat dünnhäutig auf die Kritik eines Hessischen-Rundfunk-Reporters zu der prekären Situation bei Eintracht Frankfurt reagiert. "Ich weiß nicht, ob sie irgendwo kritische Selbstreflektionen machen wollen oder sie sich hier alles erlauben dürfen", wütete Daum. Zudem unterstellte Daum dem Sender Skrupellosigkeit und dass er ihn über den Haufen schießen wolle. "Ich glaubte immer, dass der Hessische Rundfunk ein Weltsender sei. Auch die Bezeichnung 'Frühstücksdirektor' für Eintracht-Boss Heribert Bruchhagen sei unmöglich".
Risikospiel in Dortmund
Beim Spiel am Samstag zwischen dem deutschen Meister Borussia Dortmund und Eintracht Frankfurt wird es besondere Sicherheitsvorkehrungen geben. Das Besondere ist die Übergabe der Meisterschale. "Dieses Prozedere werden wir aufgrund der Vorkommnisse am letzten Samstag in Frankfurt mit besonderer Sorgfalt planen", sagte Helmut Spahn, Sicherheitsbeauftragter des DFB. Es werden alle möglichen Szenarien vorher besprochen. Fans der abstiegsbedrohten Eintracht hatten nach dem 0:2 gegen den 1. FC Köln randaliert.
Wird Thomas Doll Nachfolger von Christoph Daum?
Drei von 18 Punkten, nur noch Rang 17, die Bilanz von Christoph Daum ist mager. Mit dem Coach auch in der nächsten Saison weitermachen, kommt für die Frankfurter Eintracht offenbar nicht in Frage, weil im Aufsichtsrat einige Mitglieder dagegen sein sollen.
Stattdessen wird laut "Sport Bild" Thomas Doll als Nachfolger gehandelt. "Im Sommer möchte ich wieder loslegen, auch sehr gern bei einem Traditionsverein mit Perspektive in Deutschland in der 1. oder 2. Bundesliga", so der 45-Jährige. Dietmar Beiersdorfer gilt als Kandidat für die "Sportliche Leitung". Das Duo Doll/Beiersdorfer hatte 2006 den Hamburger Sportverein in die Champions League geführt.
Hertha BSC verabschiedet Pal Dardai
Rekordspieler Pal Dardai erhält beim Meister der 2. Bundesliga einen würdigen Abschied. Der ehemalige ungarische Nationalspieler, der am Saisonende nach vierzehn Jahren seine Karriere in Berlin beendet, darf am letzten Spieltag gegen den Mitaufsteiger FC Augsburg von Beginn an auflaufen.
"Pal bekommt sein Abschiedsspiel, das ist doch ganz selbstverständlich. Er wird in der Startelf stehen", sagte Trainer Markus Babbel. Pal hat riesige Verdienste. Diesen Abschied vor knapp 80.000 Besuchern hat sich Pal wirklich verdient.
Mark van Bommel: Bayern-Stars sind Feiglinge
Mark van Bommel hat seine Ex-Team-Kollegen vom FC Bayern für ihr Schweigen in der Ära von Trainer Louis van Gaal kritisiert. "Die Spieler, die jetzt van Gaal kritisieren, hätten vorher den Mut haben sollen", sagte der Milan-Star der "Bild". "Es wäre richtig gewesen, die Diskussion zu suchen, als er noch da war. Sich hinterher zu trauen, ist kein guter Stil". Unter anderen Spielern hatte sich auch Jörg Butt erst spät negativ über Louis van Gaal geäußert.
Edin Dzeko kritisiert Wolfsburgs Ex-Manager Dieter Hoeneß
Für den Absturz des Vfl Wolfsburg macht Edin Dzeko Ex-Manager Dieter Hoeneß verantwortlich. "Es war ein großer Fehler, Zwetschge Misimovic im Sommer abzugeben. Auch dass man Christian Gentner zum VfB Stuttgart gehen ließ, hat die Mannschaft enorm geschwächt. Hätte der bosnische Nationalspieler gewusst, dass Wolfsburg in derartige Abstiegsgefahr gerät, wäre er nicht gegangen. Vielleicht wurde die ganze Situation unterschätzt. Man war sich bestimmt zu sicher", sagte Dzeko der "Sport-Bild".
Jogi Löw: Ballack braucht noch Geduld
Jogi Löw hat die körperlichen und spielerischen Fortschritte von Michael Ballack bei Bayer Leverkusen registriert. "Wir haben zuletzt öfter miteinander gesprochen", sagte der Bundestrainer. "Er kommt immer besser in Schuss. Das habe ich auch erwartet. Er macht einen guten Eindruck, strahlt Souveränität und Ruhe aus", so Löw weiter. Dennoch wird der DFB-Coach bei den kommenden Spielen gegen Uruguay (29.5.), Österreich (3.6.) und Aserbaidschan (7.6.) auf den "Capitano" verzichten.
Effe stößt bei den Gladbachern weiter auf Kritik
Max Eberl hat Stefan Effenbergs Kandidatur um das Amt des Sportdirektors bei Borussia Mönchengladbach scharf kritisiert. "So wie diese Initiative vorgeht, geht es ihr und Effe offenbar nicht um den Verein, sondern um die Befriedigung persönlicher Wünsche", sagte der Gladbach-Manager der "Sport-Bild". Der 37-Jährige ist davon überzeugt, dass die "Initiative Borussia" scheitern wird. Die Mitglieder werden sich ihren Verein nicht von der Initiative kaputt machen lassen.
Ronaldo jagt Liga-Torrekord
Christiano Ronaldo geht bei Real Madrid auf Rekordjagd. Während der Portugiese mit 49 Toren Saison übergreifend den Rekord von Ferenc Puskas bereits eingestellt hat, winkt ihm nun auch eine Liga-Bestmarke. Mit 36 Treffern in der Primera Division fehlen Ronaldo in zwei ausstehenden Spielen noch zwei Tore, um den Rekord von Telmo Zarro (Athletico Madrid) und Hugo Sanchez (Real Madrid) zu egalisieren. Lionel Messi hat mit 31 Toren wohl keine Chance mehr auf die Krone.
Bundesliga-Boom weiterhin ungebrochen
Die Bundesliga steht vor einem neuen Zuschauerrekord. Wenn am letzten Spieltag alle Stadien ausverkauft sind, würde die 13-Millionen-Marke geknackt. Die alte Bestmarke stammt aus der vergangenen Saison. 12.910.967 Fans passierten damals die Stadiontore.
Das entspricht einem Schnitt von 42.454 Zuschauern pro Partie. In dieser Runde könnten es 42.655 Zuschauer werden. Zuschauerkrösus bleibt Borussia Dortmund.
Die Borussen steigerten die Zahl von 77.000 auf 79.150. Schlusslicht ist Mainz mit 20.170 Zuschauern.
Nuri Sahin: Real wie ein Juwelier-Geschäft
Nuri Sahin schwärmt in allerhöchsten Tönen von seinem neuen Klub Real Madrid. "Der Klub ist wie ein Juwelier-Geschäft. Jeder hat sehr viel Qualitä
;t und ist ein sehr wertvolles Stück", sagte der 22-Jährige der spanischen Tageszeitung "as". Besonders auf das Zusammenspiel mit Mesut Özil freut sich Sahin. "Er ist mein Freund. Wir reden alle zwei bis drei Tage. Sie können es sich vorstellen, was es bedeutet, bei Real Madrid bald an seiner Seite zu stehen", sagte Sahin.
Hat Sahin den Wechsel zu Real Madrid gut überlegt?
In Dortmund ist man sich nicht so sicher, ob man Sahin gratulieren soll. Trainer Jürgen Klopp hat nicht nur aus Eigennutz Sahin empfohlen, die Champions League noch im Dortmunder Trikot kennen zu lernen. Real Madrid ist bekannt für seine "Schau mer mal" -Transfers. Gerne werden Spieler wie Sahin oder Sami Khedira für eine vergleichsweise geringe Ablösesumme angeworben, funktionieren sie, dann waren sie ein Schnäppchen, funktionieren sie nicht, haben sie keinen großen Schaden angerichtet und werden dank langfristiger Verträge dann teuer weiter transferiert. Ob Sahins Kauf einer klaren Idee folgt oder in das branchenübliche System von Real Madrid fällt, ist offen. Angeblich soll Real Madrid nämlich zusätzlich Verhandlungen mit Frank Lampard und Cesc Fabregas führen. Es handelt sich dabei um Spieler, die lästigerweise auf Sahins Posten zu Hause sind.
Randale in Frankfurt
Nach der 0:2 Niederlage von Eintracht Frankfurt gegen den 1. FC Köln ist es zu Ausschreitungen gekommen. Rund 150 Fans stürzten nach dem Schlusspfiff auf den Rasen der Commerzbank-Arena. Die Eintracht-Spieler flüchteten daraufhin schnell in die Kabine. Die Polizei bezog auf dem Spielfeld sofort Stellung und setzte Schlagstöcke und Pfefferspray ein. Es kam zu Festnahmen. Die Ultras hinterließen ein Bild der Verwüstung.
Es wurden 10 Menschen verletzt und 6 Randalierer festgenommen. Außerdem zerstörten die aufgebrachten Hooligans eine 600.000,– Euro teure TV-Kamera. Die Chefetage der Eintracht war entsetzt. "Das ist furchtbar, das sind die schlimmsten Bilder, die wir in Frankfurt nicht sehen wollen", sagte Aufsichtsratsboss Wilhelm Bender. Schon nach der 0:3 Niederlage der Frankfurter in Mainz am letzten Samstag hatte es bei der Rückkehr der Mannschaft Randale gegeben.
Borussia Dortmund sauer auf Präsident von Eintracht Frankfurt
In Frankfurt haben nicht nur die rebellierenden Fans nach der 0:2 Pleite gegen den 1. FC Köln weit übers Ziel hinausgeschossen. "Dann schlagen wir halt den Scheiß-BVB", rief Eintracht-Präsident Peter Fischer vor dem entscheidenden Spiel am Samstag gegen den neuen deutschen Meister via Megafon den eigenen Fans zu. "Eine absolute Unverschämtheit. Damit wird nur alles weiter angeheizt", sagte Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke der "WAZ". "Ich erwarte eine Entschuldigung für die verbale Entgleisung," so der BVB-Boss.
Präsident Fischer hat sich inzwischen direkt bei Hans-Joachim Watzke entschudligt, so dass vor dem Spiel in Dortmund die Wogen wieder geglättet sein dürften.
Schalke-Fans attackieren Manuel Neuer
Sein vermutlich letztes Heimspiel ist für Manuel Neuer zum Spießrutenlaufen geworden. Bei der Ehrenrunde nach der Partie gegen Mainz 05 gab es Pfiffe und Häme für den Nationaltorhüter. "Ich glaube nicht, dass ich allein ausgepfiffen wurde", meinte Manuel Neuer. Doch der Unmut der Fans über seinen bevorstehenden Wechsel zu den Bayern war eindeutig: "1.000 Freunde im Stich gelassen für emotionslose Titel und für oberflächliche Lackaffen" stand auf einem Spruchband.
Felix Magath: Es passt überhaupt nichts
Felix Magath hat offenbar nur noch wenig Hoffnung auf den Klassenerhalt mit dem VfL Wolfsburg. "Diese Mannschaft war nie eine Mannschaft. Es passt nach wie vor nichts zusammen", sagte der 57-Jährige dem "kicker". "Die Struktur ist völlig zerstört", beklagte Magath das Auseinanderfallen der Meistermannschaft von 2009. Für das letzte Spiel in Hoffenheim setzt Magath auf den zuletzt gesperrten Grafite. "Er ist mit seiner Wucht ganz wichtig".
VW-Chef Winterkorn droht mit Konsequenzen
VW-Chef Martin Winterkorn will beim VfL Wolfsburg nach dem desolaten Saisonverlauf einen tiefen Einschnitt machen. Trainer Felix Magath steht dabei selbstverständlich nicht zur Disposition. Wir werden die richtigen Konsequenzen daraus ziehen. Die Verpflichtung von Felix Magath war schon der Anfang, so der VW-Boss. Der Vfl Wolfsburg gehört nicht dahin, wo er jetzt steht", sagte Winterkorn dem "kicker". Der VW-Chef kritisierte den Auftritt der Mannschaft beim 1:2 gegen den 1. FC Kaiserslautern am vergangenen Samstag. "Ich bin sehr enttäuscht", sagte er. "Ich hatte das Gefühl, die Mannschaft bäumt sich nicht mal mehr richtig auf und findet sich mit dem Abstieg ab".
Lakic vom 1. FC Kaiserslautern hat Heldenstatus
Srdjan Lakic hat den Fans vom 1. FC Kaiserslautern die passende Antwort gegeben. Der Stürmer war in der Pfalz in Ungnade gefallen, als er im Winter seinen Wechsel zum VfL Wolfsburg bekannt gegeben hatten. Mit seinem Treffer zum 1:1 gegen seinen künftigen Arbeitgeber hatte der 27-Jährige alle Kritiker widerlegt. "Es war eine sehr beschissene Situation für ihn. Aber bei unseren Fans hat er jetzt Heldenstatus erreicht", sagte Mittelfeldregisseur Christian Tiffert vom 1. FC Kaiserslautern dem "kicker".
Machtkampf bei Eintracht Frankfurt
Bei Eintracht Frankfurt ist im Aufsichtsrat ein Machtkampf ausgebrochen. Vorstands-Boss Heribert Bruchhagen soll offenbar unabhängig vom letzten Spiel in Dortmund ein Sportdirektor zur Seite gestellt werden. Im Gespräch sind angeblich Dietmar Beiersdorfer und Armin Veh. Ein Mitglied des Aufsichtsrates soll bereits Kontakt zu Dietmar Beiersdorfer aufgenommen haben. Aufsichtsrats-Chef Wilhelm Bender sagte der "Bild", dass es dafür kein Mandat vom Aufsichtsrat geben würde.
Wasser statt Bier
Der VfB Stuttgart hat nach dem 2:1 Heimsieg gegen Hannover 96 den Abstieg aus der ersten Liga noch einmal verhindern können. Nach dem Spiel herrschte auch eine große Erleichterung, aber keine Partystimmung. "Wir sind alle unglaublich froh. Aber wir sollten uns jetzt nicht auf die Schulter klopfen und sagen: Wir haben etwas Großes erreicht", so Sportdirektor Bobic. Man hat deshalb auch nur mit Wasser statt mit Bier gespritzt. Auch Trainer Bruno Labbadia, der in einer extrem schwierigen Lage das Amt beim VfB übernommen hat, war sehr froh, den Klassenerhalt noch geschafft zu haben. "Die Erleichterung ist natürlich immens", sagte Labbadia, "nachdem wir wochenlang nur gegen den Abstieg gespielt haben".
VfB Stuttgart senkt Spielergehälter
Der VfB Stuttgart dreht an der Kostenschraube. Nachdem die Spielergehälter zuletzt von 67 Mio. Euro auf 56 Mio. Euro reduziert wurden, soll weiter gespart werden. "Wir wollen die Gehaltskosten weiter senken. Sie sollten maximal 50 Prozent des Umsatzes betragen, der jetzt bei 100 Mio. Euro liegt", sagte Finanzchef Ruf. Auf die Frage, ob Sportdirektor Bobic bei der Planung für die neue Saison erst Spieler verkaufen muss, bevor er an Neuzugänge denken kann, wie es der Aufsichtsrats-Boss Hundt gefordert hatte, sagte er: "Nein, muss er nicht. Auf dem Spielermarkt ist es manchmal so, dass man den zweiten vor dem ersten Schritt machen muss". Durch den Umbau der Mercedes-Arena
ergeben sich in der neuen Saison automatisch zusätzliche Einnahmen, da künftig wieder 60.000 statt jetzt nur 37.000 Zuschauer Platz nehmen können. Das neue Stadion wird im August mit dem Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Brasilien eingeweiht.
Luca Toni: Mir fehlt die Bundesliga
Luca Toni träumt von einer Rückkehr in die Bundesliga. "Wenn ich noch einmal wechsle, dann ins Ausland. Es fehlen in Italien zum Beispiel neue Stadien wie in Deutschland und vor allem Fußballfeste wie sie in der Bundesliga von den Fans zelebriert werden", sagte der Stürmer von Juventus Turin der "Bild am Sonntag". "So lange ich mich gut fühle, will ich auf jeden Fall weitermachen. Es gibt viele Emotionen, die mich mit Deutschland verbinden, nicht nur mit den Bayern", so der ehemalige 33 Jahre alte Torjäger der Münchner.