Protest-Sturm gegen Werder-Sponsor
Bei Werder Bremen gehen die Fans wegen des neuen Werder-Sponsors Wiesenhof auf die Barrikaden. "Wiesenhof braucht einen imagemäßigen Entlastungs-Coup. Gegen Wiesenhof-Verantwortliche laufen strafrechtliche Ermittlungen. Es ist so gut wie sicher, dass Wiesenhof-Verantwortliche wegen Tierquälerei angeklagt werden. Sollte Werder den Deal bestätigen, werden die Tierfreunde unter den Werder-Fans dem Klub die rote Karte zeigen", sagte Dr. Edmund Haferbeck von der Tierschutz-Organisation Peta der "Bild".
Talent Lucas für 43 Millionen Euro nach Paris
Paris St. Germain haut weiter die Kohle raus, als gäbe es kein Morgen. Nach den Transfers von Zlatan Ibrahimovic und Thiago Silva verpflichteten die Franzosen zum 1. Januar 2013 den Brasilianer Lucas vom FC Sao Paulo. Der 19-Jährige unterschrieb bei den Franzosen einen Vierjahresvertrag. Laut französischen Medien hat der französische Klub mehr als 100 Millionen Euro in neue Spieler investiert und ein Ende ist nicht in Sicht.
Eintracht Frankfurt: Veh muss System umstellen
Trainer Armin Veh muss mit dem arbeiten, was er hat. "Über unsere Transferausgaben von fünf Millionen Euro lachen sich zehn andere Vereine kaputt", sagte der Coach dem "kicker". Als Folge des knappen Budgets musste Veh auf das moderne 4-2-3-1 umstellen. Das ist der Auswahl der Spieler geschuldet. "Für einen Zwei-Mann-Sturm brauchst du vier richtig gute Angreifer – wer soll das aber in Frankfurt bezahlen?"
Felix Magath versteht die Welt nicht mehr
Wenn das so weitergeht, wird Diego noch zum Lieblingsspieler von Felix Magath. Wie die "Bild" berichtet, hat der Brasilianer seine Fitness derart verbessert, dass er seinen Mitspielern regelrecht davonläuft. Beim Laktattest war Diego mit knapp zwei Minuten über die 800 Meter und rund eine Minute über die halbe Distanz der Schnellste in seiner Gruppe. "Ich bin sehr überrascht. Das hatte wirklich ein hohes Niveau", so Magath, der vor drei Wochen noch gesagt hatte, der 27-Jährige habe konditionell nichts drauf.
Spanische Klubs drohen mit Boykott
Eine Boykottdrohung spanischer Fußball-Klubs hat den Saisonstart in der Primera Division in Gefahr gebracht. 13 der 20 Erstliga-Vereine fordern eine Änderung der Anstoßzeiten und eine Regelung der TV-Übertragungsrechte. In einer gemeinsamen Erklärung drohen sie mit einem Boykott der Spiele zu Saisonbeginn in 1 1/2 Wochen. Die Profi-Liga (LFP) hatte für einzelne Partien die Anstoßzeiten auf 23 Uhr gelegt. Sie betonte, dass es für Änderung der Anstoßzeiten keinen Anlass gebe. Die Meisterschaft wird wie geplant am 18./19. August beginnen. Man darf gespannt sein, ob die Vereine dieses Diktat so hinnehmen werden.
Gündogan: Breitner irrelevant
Ilkay Gündogan geht die Kritik von Paul Breitner wegen der angeblichen Understatement-Politik regelrecht auf den Wecker. "Ob es einen Breitner nervt oder nicht, das ist für uns irrelevant. Dafür können wir nun wirklich nichts", sagte der Mittelfeldspieler von Borussia Dortmund zu "Sport Bild". "Wir bleiben uns treu und konzentrieren uns auf unsere Aufgabe". Trotzdem weicht Gündogan von der üblichen Linie ab und geht in die Offensive. "Ich denke, dass Borussia Dortmund noch besser wird."
Ottmar Hitzfeld: Mario Gomez weiterhin die Nummer 1
Der Schweizer Nationaltrainer und Ex-Coach der Bayern glaubt, dass Mario Gomez weiterhin das Vertrauen des Chef-Trainers Jupp Heynckes beim FC Bayern besitzt. "Generell wird der Trainer den Spielern das Vertrauen schenken, die dieses in der Vergangenheit auch schon zurückgezahlt haben und Mario hat in den letzten zwei Jahren sehr viele Tore für die Bayern erzielt", sagte Hitzfeld bei "Sky sport". Weiter meinte Hitzfeld: "Ich gehe davon aus, dass Mario auch weiterhin die Nr. 1 ist."
FC Bayern: Spieler geraten aneinander
Bei den Bayern geht es aber wirklich zur Sache. Beim Training wäre es fast zu einer Schlägerei gekommen, nachdem Emre Can den Innenverteidiger Holger Badstuber richtig gefoult hatte. Der Nationalspieler schrie daraufhin den Deutsch-Türken lautstark an und packte ihn sich. Gerade noch rechzeitig konnten die Kollegen um Philipp Lahm und Franck Ribery die Streithähne trennen. Indes möchte sich Sportdirektor Matthias Sammer bei Bundestrainer Jogi Löw dafür einsetzen, Bastian Schweinsteiger und Philipp Lahm für das Länderspiel am kommenden Mittwoch gegen Argentinien in Frankfurt zu schonen.
Dortmund in der Spitze der Liga angekommen
Eine Verschiebung der Machtverhältnisse in der Bundesliga nimmt Formen an. Zumindest aus der Sicht der Trainer ist der FC Bayern nicht mehr der alleinige Top-Favorit auf den Meistertitel. Anders als im Vorjahr glauben die meisten Fußball-Lehrer an einen Zweikampf zwischen Borussia Dortmund und FC Bayern München. In einer Umfrage der Nachrichtenagentur dpa sprachen sich nur fünf Coaches für den FC Bayern aus, acht tippten auf einen Zweikampf, drei auf den BVB und zwei enthielten sich der Stimme.
Zitate
"In der Schweiz".
Mirko Slomka, Trainer von Hannover 96, auf die Frage von Journalisten, wo Europa-League-Gegner St. Patricks Athletic aus Irland leistungsmäßig einzuordnen sei.
"Mario sieht auf dem Auge wieder zu 80 Prozent. Das ist so viel, wie nach einer durchzechten Nacht. Nur, dass es tagsüber nicht besser wird."
Trainer Jürgen Klopp von Borussia Dortmund über Mario Götze, der wegen einer Augenentzündung zwei Wochen nicht trainieren konnte.
"Das ist mir doch sowas von egal. Das sollen die da oben gefälligst unter sich ausmachen."
Düsseldorfs Trainer Norbert Meier zur Titelfrage in der Bundesliga.
Sammer zieht Hoeneß Scheitel mit dem Hammer
Neue Zeiten beim Rekordmeister. Die Bayern sind in beängstigender Frühform, die Fetzen fliegen, sie gehen aggressiv in den Zweikampf – auch gegen den eigenen Mann. Wie Olli Kahn und Franz Beckenbauer. Wenn wir dieser Tage Uli Hoeneß wären, würden wir uns vor dem Schlafengehen ein paar Löffel Baldrian hinter die Binde gießen, natürlich zur Beruhigung.
Dabei hat der Präsident des FC Bayern nichts Schlimmeres verbrochen, als Mario Gomez öffentlich hinzurichten. und zum Dank zieht im sein Sportdirektor Matthias Sammer dafür mit dem Holzhammer jetzt indirekt einen breiten Scheitel. Hören wir kurz rein: "Ich werde nicht zulassen, dass ein Spieler von Bayern München öffentlich kritisiert wird." Wenn Sammer nicht gerade erst angefangen hätte, würde ihn Hoeneß vermutlich mit gestrecktem Bein in eine Erdumlaufbahn treten. Die Bayern sind in einer beängstigenden Frühform, die Fetzen fliegen, sie zeigen Cojones, sie bekämpfen sich selbst, sie gehen aggressiv in den Zweikampf. Sammer gegen Hoeneß, damit hätte so früh fast keiner gerechnet – in der öffentlichen Wahrnehmung haben die Dortmunder jedenfalls schon jetzt alles vergeigt und verloren, die Bayern führen haushoch, zirka fünfnull.
Wie es ausgeht? Das ist natürlich eine heikle Frage. Wie bei Hoeneß gegen Gomez. Der Präsident ist sich selbst nicht ganz sicher, ob seine Backpfeife gegen den Torjäger und dessen Phlegma nach hinten losgeht oder ins Knie. Sei Mai geht es bei den Bayern S
chlag auf Schlag, und begonnen hat alles mit dem Abpfiff des Finales der Champions League, als Susi Hoeneß ihren Mann auf der Tribüne von hinten umarmte, während der mit einem Blick nach vorn ins Leere stierte, der einer Kriegserklärung an alle Mittelmäßigen und sonstigen Marios gleichkam. Seither machen die Bayern keine Gefangenen mehr.
Neue Saiten sind über Nacht aufgespannt worden, so hart wie die von Roger Federer, und der Sportdirektor Nerlinger soll nach einer kraftvollen Verabschiedung tagelang nicht mehr gewusst haben, wie er mit Vornamen heißt. Dann kam Gomez dran. Dank Mehmet Scholl, von dem es heißt, dass er meistens auf einer Wellenlänge tickt mit Hoeneß, erfuhren wir anläßlich der EM, dass der Bayern-Kanonier leider ein bequemer Sack ist, der gewendet werden muss, damit er sich nicht wundliegt. Und schon nahm der königlich-bayrische Zweikampfstadl seinen Lauf, denn das Idol Scholl hatte prompt die Legende Kahn am Hals. Olli setzte im Krieg der Fernsehexperten gegen Scholl das nächste Ausrufezeichen: "Haben wir nach der Sache mit Robert Enke nicht von mehr Rücksichtnahme gesprochen?", fragte er und hielt nichts davon, einen Spieler "öffentlich zur Sau zu machen." Dann ergriff Beckenbauer das Wort, der Franz höchstselbst. In "Bild" fand er, der Scholl habe den Gomez womöglich mit der Keule entscheidend zu seinen Toren gegen die Niederlande angestachelt – worauf der Kahn dem Beckenbauer beibrachte, dass mit einem öffentlichen Arschtritt das Rückgrat eines Menschen durchaus auch gebrochen werden kann. "So", belehrte der Bayern-Titan den Bayern-Kaiser milde, "wurde vielleicht vor 30 Jahren noch motiviert."
So sind sie, die Bayern. Jeder weiß vom Fußball alles, der eine oft mehr als der andere, und es für sich zu behalten, bringt die Welt nicht weiter, also raus damit. Paul Breitner kommt deswegen noch dazu, den es als "Markenbotschafter" der Bayern ja auch noch gibt, und der die Dortmunder "kindisch und lächerlich" findet, weil sie weiter, wie bewährt, auf Tiefstapler machen. Der Breitner soll sich, grinst jetzt der BVB-Boss Watzke, "lieber um seine Bayern Gedanken machen". Paule auch noch? In der Tat fehlt von ihm noch ein bekennendes Wort im Gomez-Streit.
Auch für Kalle Rummenigge wird es langsam Zeit, mit einem Machtwort des Vorstandschefs die Nachrichtenlage zu bereichern. Doch Hoeneß gegen Gomez bleibt spannender. Letzterer schweigt, für einen Bayern ist er ungewohnt maulfaul. Was in ihm vorgeht? Vermutlich Folgendes: Warum sagt der Hoeneß so brutal, dass wir die Champions League gewonnen hätten, wenn ich nicht nur gut, sondern sehr gut wäre? Warum setzen die mir Mandzukic und Pizarro in den Nacken? Warum flirten sie mit Dzeko? Wollen die mich mobben, mich verkaufen? Das sind lästige Fragen, die einen Torjäger lähmen können. Uli Hoeneß hat dieser Tage selbst von einem "gewagten Weg" gesprochen, und er ist so gewagt, dass jetzt sogar Jupp Heynckes, der Trainer, seinen besten Torjäger gegen seinen besten Freund in Schutz nimmt. Er warnt Hoeneß, immer noch zu glauben, dass Spieler zu Höchstleistungen provoziert werden können – das habe, weiß Heynckes, vielleicht "vor zehn, fünfzehn oder zwanzig Jahren noch funktioniert". Kurz: Heynckes gegen Hoeneß. Und nun auch noch Sammer gegen Hoeneß. Ausgerechnet Sammer. Kaum da, gibt er dem Gomez Zuckerbrot und dem Präsidenten die Peitsche, und der Hieb auf Hoeneß hört sich so an: "Wie er selbst sagt: Wenn wir den Schritt von gut zu sehr gut machen wollen, müsssen wir das in allen Teilen des Klubs machen." Salopp gesagt schwärmt der Sportdirektor Sammer von seinem Präsidenten ungefähr so: Du bist gut, Uli, aber wenn du sehr gut wärst, wären wir jetzt Champions-League-Sieger.