Cacau kritisiert Kader-Planung des VfB Stuttgart
Nationalspieler Cacau hat den VfB wegen dessen Personalplanung angegriffen. In einem Interview mit der "Sport Bild" beklagte der 29-Jährige: "Ich hätte mir gewünscht, dass der Verein weitere gleichwertige und erfahrene Spieler holt. Zu den Abgängen von fünf wichtigen Spielern werde zu sehr auf junge Kräfte gesetzt. Die sind auch gut, aber sie brauchen einfach ihre Zeit". Von Trainer Christian Gross ist er überzeugt: "Ich hoffe, dass er noch sehr lange beim VfB bleibt".
Anmerkung: Cacau liegt mit seiner Betrachtungsweise falsch. Lediglich Khedira und Jens Lehmann sind ein Verlust. Auf die anderen Abgänge, die sowieso nur die Ersatzbank gedrückt haben wie Hilbert, Lanig, Mandjeck (ausgeliehen), Hleb und Osorio kann man verzichten. Von Hleb hatte man viel erwartet, wurde aber maßlos enttäuscht. Jens Lehmann hätte vielleicht noch eine Saison spielen sollen. Man muss abwarten, ob es Sven Ulreich schafft. Es könnte ihm aber auch so ergehen wie Michael Rensing bei den Bayern, dass der Reservetorwart plötzlich die Nummer 1 wird. Marc Ziegler hat bei Borussia Dortmund den verletzten Weidenfeller in sehr vielen Spielen ganz hervorragend vertreten. Es könnte also beim VfB genau das passieren, was in der vergangenen Saison beim FC Bayern passiert ist.
Der Streit um die Verletzung von Arjen Robben geht in die nächste Runde
Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge goss Öl in die Debatte mit dem niederländischen Verband um den verletzten Arjen Robben. Der Bayern-Boss sprach bei der neuen Präsentation der Champions-League-Trikots in München davon, dass die Schwere der Blessur von Arjen Robben den Holländern schon länger bekannt war. Aufgrund bei den Bayern nun vorliegenden Röntgenbildern soll das 5 cm große Loch im Oberschenkelmuskel schon nach dem Testspiel der Niederländer gegen Ungarn (5:0) in Amsterdam deutlich zu sehen gewesen sein.
FC Bayern München: 11.000,– Euro täglich für Arjen Robben
Jetzt kann man erahnen, warum die Aufregung beim Rekordmeister Bayern München so groß ist. Der Niederländer Arjen Robben fehlt den Bayern nicht nur auf dem Platz. sondern er muss auch noch richtig hinblättern. Laut "Sport Bild" soll Arjen Robben während seiner Krankheitsphase täglich 11.000,– Euro erhalten. Das habe sich der Nationalspieler von Real Madrid bei seinem Wechsel in die spanische Hauptstadt zusichern lassen und diesen Passus mussten die Bayern mit übernehmen. Ein normaler Profi würde im Monat ca. 5.600,– Euro erhalten. Da ist es verständlich, dass die Bayern jetzt mit allen Mitteln versuchen werden, den holländischen Fußballverband an den Kosten zu beteiligen.
FIFA diskutiert über Torkamera
Der Weltfußballverband FIFA wird im Oktober über eine mögliche Einführung einer Torkamera diskutieren. Das bestätigte FIFA-Präsident Joseph Blatter bei einer Pressekonferenz in Singapur, Das FIFA-Board, zuständig für das Reglement des Spiels und dessen Weiterentwicklung habe einige Firmen eingeladen, ihre Technologie auf diesem Gebiet zu präsentieren.
Sportdirektor Christian Nerlinger hat vom französischen Verband die Nase voll
Christian Nerlinger hat im Streit um Franck Ribery nachgelegt und den französischen Fußballverband sehr scharf kritisiert. "Irgendwann muss endlich mal Schluss sein", sagte er der "tz". "Einzelne Spieler so anzuprangern, das ist doch wirklich unglaublich". Der FC Bayern hatte vereinbahrt, Franck Ribery am 17. August nicht zu einer Anhörung nach Paris fahren zu lassen. Der Mittelfeldspieler solle sich auf seine sportlichen Ziele konzentrieren und die Franzosen sollten endlich damit aufhören, die Spieler zu verfolgen.
Mario Gomez: Hop oder Flop
Wer in diesen Sommertagen die Internetseite von Mario Gomez besucht, hat zu Beginn das Gefühl, die Zeit sei stehen geblieben. In einer dicken Winterjacke, die Kapuze über den Kopf gezogen, posiert der Stürmer, bevor sich dessen Homepage gänzlich öffnet. Das Outfit passt aber irgendwie in das Bild. Der Internetauftritt ist wenig zeitgemäß, gute sportliche Leistungen sind längst vergangen.
Den Status eines Nationalspielers hat der 25-Jährige bislang dennoch nicht eingebüßt.
Er ist vom Namen her sogar der prominenteste von 16 Spielern, die Jogi Löw am Montagnachmittag in Frankfurt/Main begrüßte. Der Bundestrainer hatte gerufen, weil die deutsche Elf heute gegen – nur 31 Tage nach dem Ende der WM in Südafrika – in Dänemark zu einem Testspiel antritt. Allerdings mit einem sehr bescheidenen Aufgebot, nach Piotr Trochowski (Achillessehnenprobleme) sagte auch noch Neuling Marco Reus seine Teilnahme aufgrund eines grippalen Infekts ab.
So uninteressant das Spiel morgen aus sportlicher Sicht auch ist – Löw verzichtet schließlich auf 17 WM-Teilnehmer -, aus der Perspektive von Mario Gomez dürfte die Begegnung von größter Bedeutung sein. In Kopenhagen, wo in Patrick Helmes von Bayer Leverkusen nur noch ein zweiter nomineller Stürmer dabei ist, bietet sich dem 25 Jahre alten Gomez mal wieder die Chance zu zeigen, ob er hohen Ansprüchen genügt. In den vergangenen Monaten war er jedenfalls ein Schatten seiner selbst, so dass nicht wenige Kritiker fragten, warum der FC Bayern im vergangen Juli 35 Millionen Euro für ihn an den VfB Stuttgart bezahlt haben.
Mit der Empfehlung von 53 Toren in vier Spielzeiten für die Schwaben war er damals nach München gekommen. Anfänglich wusste er auch zu überzeugen, doch am Ende fand sich Gomez, der zehn Tore für die Bayern erzielte, fast nur noch auf der Bank wieder. Ein Schicksal, das er mit Miroslav Klose teilte. Trotzdem wurden beide von Joachim Löw in den WM-Kader berufen. Mit einem Unterschied: Klose kämpfte sich in die Startelf – bei Gomez dagegen reichte es nur für die Joker-Rolle- Aber selbst die füllte er nicht ansprechend aus.
Seine WM-Bilanz liest sich ernüchternd. Gegen Australien spielte er 16 Minuten, gegen Serbien 13, gegen England 18 und gegen Spanien neun. Gomez kam nie von Beginn an zum Einsatz und in den Partien gegen Ghana, Argentinien und Uruguay gar nicht.
Auch Tore blieben Fehlanzeige. Gomez spielte – wie schon bei der Europameisterschaft 2008 – ein schlechtes Turnier. Nur setzte Jogi Löw ihn damals in Österreich und der Schweiz in drei von sechs Spielen von Beginn an ein.
Der Bundestrainer vertraute ihm in diesem Sommer wieder und sparte nach dem Ende der Südafrika-Reise nicht mit Lob. Er fand es gut, wie sich Gomez insgesamt bei dem Turnier in die Mannschaft mit eingebracht hat.
Nette Worte. Aber was bedeuten sie schon für Spieler, wenn die anderen für positive Schlagzeilen sorgen und sein Name am Ende nur zum Spielball an der Wechselbörse wird. Von einem Tauschgeschäft um Gomez und dem Wolfsburger Dzeko war die Rede – auch von Interesse der Schalker. Aber die Bayern und auch Gomez schoben einen Riegel vor. Es beginnt jetzt eine neue Saison und Gomez sagt: "Louis van Gaal ist dafür bekannt, dass alle bei Null anfangen und jeder in der Vorbereitung zeigen kann, was er draufhat".
Dabei dürfte ihm ein gutes Länderspiel heute in Kopenhagen sicherlich helfen. Denn der Druck ist groß, der auf Gomez lastet. Der Glaube an ihn und seine Qualitäten ist zwar nach wie vor da, sowohl bei Löw als auch bei den Bayern, aber in der neuen Saison muss sich der
Angreifer beweisen. "Mario muss jetzt den Durchbruch schaffen. Er steht jetzt im Fokus, da muss etwas kommen" fordert Sportdirektor Christian Nerlinger von dem 38-maligen Nationalspieler.
Präsident Uli Hoeneß spricht im Hinblick auf die bevorstehende Saison von einer "großen Herausforderung für Gomez". "Vielleicht", so Hoeneß, "steht er das erste Mal in seinem Leben mit dem Rücken zur Wand – und in dieser Situation muss er die Eiger-Nordwand besteigen. Wir werden sehen, ob er da zurechtkommt". Gomez will alles daran setzen, die Bergprüfung zu bestehen. Es dürfte aber bei der großen Konkurrenz im Bayern-Team nicht einfach für ihn werden. Die besten Karten dürfte er auch nicht unbedingt bei Louis van Gaal haben. Gomez gehört nämlich zu den Neuverplichtungen vor seiner Zeit und man kann sicher sein, dass er sie nicht vollzogen hätte. Es wird eine sehr schwere Saison für Mario Gomez. Beim FC Bayern sind schon andere angebliche Hochkaräter gescheitert.