August 15, 2012

Bundestipp 14.8.2012

Werder Bremen kommt über den Flügel

Bei den Bremer Stadtmusikanten sitzt ein alter Hahn ganz oben auf der Tierpyramide aus Esel, Hund und Katze. Beim Fußball-Klub Werder Bremen gackert künftig ein gesponsertes Wiesenhof-Hühnchen von der breiten Kicker-Brust. Was nicht nur den vielen vegetarischen Werder-Fans in der Wienerwald-Kurve eine richtige Gänsehaut über den Rücken laufen lässt. Aber mal ehrlich. "Eine mit Sponsoren-Millionen gemästete Elf in freier Bodenhaltung, die sich vorn beste Torchancen herauspickt, ohne hinten Federn zu lassen, das passt doch zu 100 Prozent". Werder könnte so zum Hahn im Bundesliga-Korb werden, weil statt alter Flügel- demnächst neue Geflügelstürmer auf's Feld geschickt werden.

Rummenigge: Tue das Unerwartete

Nach dem Sieg im Supercup gegen Borussia Dortmund herrscht vorerst Zufriedenheit beim FC Bayern. Aber geht der Rekordmeister mit diesem Kader in die Saison oder kommt doch noch der Spanier Javi Martinez aus Bilbao? Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge sagte in der "Bild": "Vielleicht verfahren wir nach dem Motto: Do the unexpected". Denkbar wäre es allemal, denn auch in der Vergangenheit wurden Stars wie Roy Maakay, Mark van Bommel oder Arjen Robben zum Ende der Transferperiode für viele Millionen Euro verpflichtet. Auch diesmal?

Borussia Dortmund: Wir waren in Koma

Es steckt noch ziemlich viel Sand im Getriebe des Double-Gewinners. Nach der ersten Pleite nach fünf Siegen gegen die Bayern, schlägt Trainer Jürgen Klopp Alarm. "Wir haben eine scheiß Anfangsphase gespielt. Das müssen wir ganz dringend abstellen", tobt Klopp in der "Bild". In die gleiche Kerbe schlägt Marcel Schmelzer. "In den ersten zwanzig Minuten waren wir in Koma". In dieser Forma sorgt sich Jürgen Klopp schon um den Saisonstart. "In der Liga wird das schwer, einen solchen Rückstand zu drehen".

Werder Bremen: Ärger um Sponsor hält an

Weiterhin Wirbel um den neuen Trikot-Sponsor von Werder Bremen. Am Tag der Fans gab es lautstarke Proteste gegen den Vertrag mit dem Geflügelhersteller Wiesenhof. Manager Klaus Allofs wurde ausgebuht. Der Werder-Boss hat nun langsam genug. "Wir sind tolerant, aber die Organisation Peta ist dafür bekannt, dass sie wenig andere Meinungen gelten lässt. Ich habe mich bei Wiesenhof vor Ort erkundigt und nichts von dem gesehen, was speziell von Peta angeprangert worden ist", kritisierte Allofs in "Bild".

Wolfsburg ist eine andere Welt

Ivica Olic fühlt sich nach seinem Wechsel vom FC Bayern zum VfL Wolfsburg wie in einer anderen Welt, bereut den Schritt aber trotzdem nicht. "Bayern ist einer der fünf besten Klubs der Welt. Jeden Tag ist da was los, das ist gar nicht mit Wolfsburg zu vergleichen", sagte der kroatische Nationalspieler der "Bild". "Wir haben aber auch genug Qualität, um ein Konkurrent für die oberen Plätze zu sein. Ein Vorteil für uns kann sein, dass wir nicht international spielen. So können wir uns ganz auf die Bundesliga konzentrieren".

Klose heiß auf WM-Torrekord

Miroslav Klose hat sich die Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien zum Ziel gesetzt. "Wenn ich gesund bleibe und meine Leistung bringe, soll aber nach der WM in Brasilien Schluss sein. Ob ich dann weiterhin noch auf Vereinsebene spielen werde, entscheiden ganz allein meine Gesundheit und meine Fitness", sagte Klose der "Sport Bild". Es wäre für ihn die vierte WM-Teilnahme. Dem 34-Jährigen fehlt noch ein Tor, um den WM-Rekord des Brasilianers Ronaldo (15 Tore) zumindest einzustellen.

Lehmann bläst zur Attacke

Jens Lehmann hat Bayerns Sportdirektor Matthias Sammer scharf attackiert. "Matthias war fast beim HSV und hat dann abgesagt. Danach hat er beim DFB verlängert. Er hat von Werten wie Loyalität gesprochen. Und auf einmal werden diese Werte innerhalb weniger Stunden anders beurteilt", sagte Lehmann der "BamS". Sammer sei kein streitbarer Typ wie alle glauben, so der 42-jährige Ex-Nationaltorhüter. "Er streitet mit Leuten, die unter ihm sind. Er streitet aber nicht mit Leuten, die über ihm stehen".

Lehmann: Dortmund ist Favorit

Für Ex-Nationaltorhüter Jens Lehmann ist Borussia Dortmund auch in dieser Saison Favorit auf den Titel. "In Dortmund scheint es keine Probleme zu geben", erklärte der 42-Jährige in der "Bild". "Bei der Konkurrenz in Bayern sieht es für ihn hingegen nicht so rosig aus. Gomez verletzt, auch Alaba, Rafinha und Contento fallen aus", so Lehmann weiter . "Zudem haben die Bayern zum ersten Mal ihren psychologischen Ansatz gegenüber der Mannschaft geändert. Uli Hoeneß spricht Spieler direkt an – was sehr unangenehm ist".

Italien: Neapel-Skandal beim Super-Cup

Der SSC Neapel hat bei der Niederlage gegen Juventus Turin für einen Skandal gesorgt. Beim 2:4 nach Verlängerung im Pekinger Olympia-Stadion boykottierte die gesamte Mannschaft die Siegerehrung. In der Schlussphase hatten zwei Neapel-Spieler und Trainer Walter Mazzarri die "Rote Karte" gesehen. Was als Werbeveranstaltung für den italienischen Fußball geplant war, endete mit einer großen Blamage. "Das war eine große Beleidigung des Sports", schrieb die italienische Zeitung "Gazzetta dello sport".

Die Wahl fällt auf Marco Reus

Marco Reus hat die vom Fachmagazin "Kicker" unter Sportjournalisten durchgeführte Wahl zum besten Fußballspieler des Jahres gewonnen. Der 23 Jahre alte Nationalspieler erhielt 217 der insgesamt 846 abgegebenen Stimmen. "Es ist eine wahnsinnig große Ehre, damit habe ich nicht gerechnet", sagte Reus, der im Sommer für 17 Mio. Euro von Borussia Mönchengladbach zu Borussia Dortmund gewechselt war und nun vor seinen neuen Teamkollegen Mats Hummels (108 Stimmen) und Robert Lewandowski (95) landete. Der Vorjahressieger Manuel Neuer kam dieses Mal lediglich auf Rang neun (31). Der Double-Sieger Borussia Dortmund stellt in Jürgen Klopp – wie schon in der Vorsaison – auch den Trainer des Jahres.

Jose Mourinho auf dem Höhenflug

Jose Mourinho verfällt immer mehr dem Größenwahn. Nachdem der Star-Trainer in Spanien, England und Italien die Meisterschaft gewonnen hat, reicht dem Coach von Real Madrid der Spitzname "The special one" nicht mehr. Künftig möchte ich nur noch 'The only one' genannt werden. Ob man mich nun mag oder nicht, ich bin der einzige, der in den drei bedeutendsten Ligen der Welt die Meisterschaft gewonnen hat. Also sollten mich die Leute auch statt 'The special one' vielleicht 'The only one' nennen", sagte Jose Mourinho zu den Journalisten.

Neuer Sponsor kostet Werder Mitglieder

Der umstrittene neue Hauptsponsor Wiesenhof hat bei Werder Bremen zu ersten Austritten geführt. "Wir werden mit jedem, der gegangen ist, den Dialog suchen", sagte Geschäftsführer Klaus Aloffs. Er bezeichnete jetzt den Deal als mutig für beide Seiten und gab zu, dass der Deal kontrovers diskutiert worden sei. Deswegen habe man auch die Wiesenhof-Produktion aufgesucht. "Da hatten wir einen sehr guten Eindruck. Deshalb können wir auch zu der Partnerschaft stehen".

Mielitz: Bin Torhüter Nr. 1 bei Wer
der

Nach dem Abgang von Torhüter Tim Wiese ist Sebastian Mielitz der neue Mann zwischen den Pfosten. Den Konkurrenzkampf um die Nummer 1 im Tor nimmt der 23-Jährige gelassen. "Ich muss meine Sache durchziehen und werde mein Ding machen, um der Mannschaft zu helfen", sagte Mielitz "eurosport com." Er schaue nur auf sich, so der Keeper. "Ich orientiere mich nicht nach links und rechts. Ich habe die Nummer 1 auf dem Rücken und da wird sie auch erstmal bleiben".

Jogi Löw: Das geht Markus Babbel überhaupt nichts an

Bundestrainer Jogi Löw hat Hoffenheims Trainer Markus Babbel für dessen Kritik an der Nichtberücksichtigung von Tim Wiese regelrecht abgewatscht. "Es ist eine Respektlosigkeit von Markus Babbel, wenn er solche Dinge von sich gibt. Bei Tim Wiese hat bisher niemand gesagt, dass er für alle Zeiten nicht mehr berücksichtigt wird". Das sagte Bundestrainer Jogi Löw auf der Pressekonferenz vor dem Länderspiel gegen Argentinien und fuhr fort: "Wir wissen, dass wir immer auf ihn zurückgreifen können. Was und wo wir das machen, das ist unsere Sache und nicht die von Markus Babbel".

Frankreich: Lobeshymnen für Ibrahimovic

Das magere 2:2 gegen Lorient geriet bei Paris St. Germain nach den beiden Treffern von Zlatan Ibrahimovic zur Nebensache. Für den Schweden gab es nur Lobeshymnen. "Er war einfach fantastisch", schwärmte Trainer Carlo Ancelotti. Die "L'Equipe" stellte fest: "Zlatan ist schon jetzt für Paris St. Germain unentbehrlich". Der Held gab sich derweil becheiden. "Mir ist egal, wer die Tore schießt. Ich will vor allem nur gewinnen. Wir haben Zeit, um noch viel besser zu werden", so Ibrahimovic.