September 15, 2011

Bundestipp 14.9.2011

Uwe Seeler nimmt HSV-Spieler in die Pflicht

Nach dem katastrophalen Saisonstart in die neue Bundesliga-Saison hat Vereins-Ikone Uwe Seeler die Nationalspieler des HSV in die Pflicht genommen. "Natürlich ist die Mannschaft sehr verjüngt worden, aber es stehen doch noch etliche Nationalspieler auf dem Platz: Drobny, Westermann, Aogo, Jarolim, Jansen, Petric, Guerrero – und so unerfahren wie immer wieder betont wird ist der Kader doch nun auch nicht", sagte der 74-Jährige dem "Kicker". "Entscheidend ist, dass die Genannten den Laden jetzt zu führen beginnen. Und dass die Jungen ihnen folgen". Uwe Seeler wies auch darauf hin, dass der HSV viel Respekt und Ansehen in Deutschland in den vergangenen Jahren verloren hat. "Ich denke dabei nur an die Sportchef-Suche. Das war schlimmer als wie in einem Kindergarten", meinte er. Auch Barbarez fand deutliche Worte. "Auf dem Platz ist keine echte Linie zu erkennen. Selbst Aufsteiger Hertha BSC war in unserem Stadion eine Klasse besser".

32 Teams wollen nach München

32 Teams aus 18 Ländern ermitteln ab heute den Nachfolger vom FC Barcelona. Und für das Bundesliga-Trio gibt es einen besonderen Anreiz: Das Finale steigt am 19. Mai 2012 in München. Der Weg dorthin ist allerdings schwer. Gleich zum Auftakt warten unangenehme Gegner. So muss Meister Borussia Dortmund nach der Heimpleite gegen Hertha BSC am Abend gegen den FC Arsenal mit Neuzugang Per Mertesacker antreten. Leverkusen reist an die Stamford Bridge, und für Ballack gibt es ein Wiedersehen mit seinen früheren Teamkollegen. Der FC Villarreal erwartet am Mittwoch unseren Rekordmeister FC Bayern München.

Schweinsteiger: Wir gehören zu den Champions-League-Favoriten

Bastian Schweinsteiger blickt mit viel Zuversicht auf die anstehende Saison in der Königsklasse. "Wir gehören zu den fünf bis sechs Favoriten in der Champions League", sagte der Mittelfeldstar der Bayern zu "Bild". "Ich habe in dieser Saison nur ein Ziel. Ich will 2012 in München die Champions League gewinnen". Gleichzeitig warnte der 27-Jährige vor den Gruppengegnern. "Villareal, Neapel und Manchester City werden uns nämlich schon in der Gruppenphase alles abverlangen", so Schweinsteiger.

Rummenigge stichelt gegen Borussia Dortmund

Karl-Heinz Rummenigge hat die ersten Giftpfeile in Richtung Titelverteidiger Dortmund geschossen. "Die Dortmunder Niederlage gegen Hertha hat doch viele sehr überrascht. Bei Hertha haben allerdings auch drei Bayern-Spieler mitgewirkt. Das ist natürlich auch ein bisschen eine Erklärung für die Niederlage", sagte Bayerns Vorstandsboss. Bei dem Gastspiel der Hertha in Dortmund waren mit Thomas Kraft, Andreas Ottl und Christian Lell drei Ex-Bayern mit von der Partie. "Hinzu kommt doch, dass die Hertha auch noch von dem Bayern – Markus Babbl – trainiert wird. Das sagt doch alles", meinte Rummenigge.

Torhüter Wiese schlägt zurück

Warme Worte von Torhüter Wiese – da dürfte den HSV-Fans die Galle hochkommen. Ausgerechnet der verhasste Keeper von Werder Bremen hat die Anhänger des Erzrivalen nach dem 2:0 im Nordderby getröstet. Er wünsche dem HSV viel Glück für die kommenden Aufgaben und fügte an: "Absteigen werden sie nicht!" Zuvor hatte Heiko Westermann gesagt: "Ich hoffe, dass wir Tim den Mund stopfen können." Wiese konterte: "Wenn man mir das Maul stopfen will, muss man schon sehr früh aufstehen."

Geschäftsführer Watzke im Doppelpass: Uns fehlt Barrios

Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hat die Torflaute von Borussia Dortmund am Fehlen von Lucas Barrios ausgemacht. "Es fehlt uns eben nicht nur Mario Götze (zwei Spiele gesperrt), sondern auch Lucas Barrios. Barrios war in der vergangenen Spielzeit unser bester Torschütze", sage Watzke im "Doppelpass". In den ersten fünf Spieltagen erzielte Dortmund lediglich sechs Tore. Die 1:2 Niederlage gegen Hertha wollte er aber nicht allein am Fehlen dieser beiden Spieler ausmachen.

VfB Stuttgart will sich vor Sponsoren schützen

Der VfB prüft neue Wege, um seine Nachwuchsspieler vor Abwerbeversuchen zu schützen. "Es gibt die Überlegung, das Trainingsgelände nachmittags komplett zu schließen", so Manager Bobic. Zuvor hatte sich der 39-Jährige darüber aufgeregt, dass immer mehr Spielerberater, Scouts und Spione auf das VfB-Gelände drängen würden, um jüngere Spieler abzuwerben. "Eine Absperrung des Geländes soll bewirken, dass der VfB-Nachwuchs wieder in Ruhe arbeiten kann. Wann über die neue Maßnahme beim VfB entschieden wird, ist noch unklar", so Bobic.
Anmerkung: Wann reagiert endlich mal der DFB auf diese Unsitte. Nach den Vorkommnissen Anfang des Jahres bei Hertha BSC wollte man etwas unternehmen. Damals waren Spielerberater und Scouts von der TSG Hoffenheim entdeckt worden, die sich an Nachwuchsspieler von den Herthanern herangemacht haben. Als sie dabei von den Verantwortlichen von Hertha entdeckt wurden, hat man sie als Stasi-Verein beschimpft. Hertha beschwerte sich deshalb beim DFB.

Rummenigge: Klubs mit Veto-Recht

Die Stellung der Klubs in den FIFA- und UEFA-Gremien soll laut Karl-Heinz Rummenigge, dem Chef der Europäischen Klub-Vereinigung deutlich gestärkt werden. "Bisher waren deren Selbstverständnis: Wir entscheiden und die Klubs haben zu folgen. Das wird allerdings künftig nicht mehr so funktionieren", so Rummenigge zum "Kicker". Durch ein Veto-Recht sollen die Vereine mehr Mitspracherecht bekommen – etwa beim Spielkalender. "Ohne die Klubs kann der nicht mehr verabschiedet werden", so der Boss des deutschen Rekordmeisters FC Bayern.

Thomas Schaaf: Nie die Nerven verloren

Für Thomas Schaaf liegt der Schlüssel zum derzeitigen Erfolg in der vergangenen Spielzeit. "Wir haben ganz intensiv die letzte Spielzeit betrachtet und sehr viele Erkenntnisse daraus gezogen. Das letzte Jahr hat uns sehr viel gegeben. Obwohl wir zu dem Zeitpunkt in einer sehr schwierigen Situation waren, haben wir aber nie die Nerven verloren", sagte der Coach von Werder Bremen in "Sky". "Wir sind als Personen sehr gestärkt daraus hervorgegangen und uns selbst treu geblieben", so Schaaf.

Bernd Schuster: Robben kann zum Problem werden

Trotz der derzeitigen guten Stimmung beim FC Bayern, geht Bernd Schuster davon aus, dass auf den FC Bayern diese Saison noch große Probleme zukommen. Dies läge am Arjen-Robben-Problem. "Trainer Jupp Heynckes hat eine andere Philosophie. Für ihn zählt die Mannschaft. Robben ist aber eigensinnig. Dem ist es egal, wo die anderen stehen", sagte Schuster im "Doppelpass". "Ich glaube, dass es ein Problem werden könnte". Robben fällt derzeit wegen einer Schambeinentzündung aus.

Randale: Münster greift durch

Nach den schweren Ausschreitungen am vergangenen Samstag hat der Vorstand des Drittligisten Preußen Münster Disziplinarmaßnahmen ergriffen. Demnach ist den Fans bis auf Weiteres nicht erlaubt, Fahnen mit ins Stadion zu bringen. Betrunkenen wird der Zutritt zum Stadion untersagt. Der Stehplatz-Block O bleibt am Dienstag gegen Aalen geschlossen. Für das Derby gegen Arminia Bielefeld am 24. September wird die Kapazität des Stadions nicht – wie zuerst geplant – erweitert. Am Wochenende waren bei Kraw
allen am Ende des Spiels in Osnabrück 29 Personen zum Teil schwer verletzt worden.

Mario Gomez am Saisonende mit 54 Toren

Mario Gomez hat nach dem 5. Spieltag acht Treffer auf seinem Konto. Wenn der Baynern-Stürmer weiterhin die Quote von 1,6 Toren pro Spiel aufrechterhält, kommt Gomez am Ende der Saison auf 54 Treffer. Dann würde der Nationalstürmer sogar Gerd Müllers legendäre Marke von 40 Buden weit übertreffen. Von solchen Spielereien will Gomez allerdings überhaupt nichts wissen. "Man sollte doch den Ball flach halten. In den ersten Wochen habe ich ich doch auch geballert und trotzdem ging keiner ins Netz".

Zitate

"Wenn man als Spieler ein Buch schreibt über die schönste Nebensache der Welt, dann ist es so, dass man teilweise auch Gegenwind bekommt. Dass es allerdings ein Orkan wird, hatte ich nun wirklich nicht erwartet."
Nationalmannschafts- und Bayern-Kapitan Philipp Lahm über die Reaktionen auf sein Buch.

"Wir machen ja auch etwas damit. Wir spielen Bowling oder so."
Mario Mandzukic vom VfL Wolfsburg, der mit seinen zwei Toren für den Sieg über den FC Schalke sorgte, zu den von Felix Magath verhängten Geldstrafen.

"Wir wissen auch, dass wir das Finale in München haben. Aber man muss aufpassen, dass aus solchen Träumen keine Alpträume werden".
Bayerns Vorstands-Boss Karl-Heinz Rummenigge vor dem Start des Rekordmeisters in die Champions-League-Saison.