June 16, 2010

Bundestipp 16.6.2010

Deutsche Nationalmannschaft startet mit überzeugendem Sieg bei der WM in Südafrika

Mit einem Sieg gegen Australien hat die deutsche Nationalmannschaft das Turnier in Südafrika begonnen. Das Löw-Team, in dem gleich fünf Debütanten in der Startelf standen, zeigten beim 4:0 Sieg eine überzeugende Leistung. Ausgerechnet die Sorgenkinder Podolski und Klose brachten das deutsche Team in Führung. In der zweiten Hälfte traf auch noch der ausgezeichnete Thomas Müller bei seinem WM-Einstand. Müller hatte schon die Vorlage zum 1:0 durch Lukas Podolski gegeben. Kein Tor, aber eine sehr überzeugende Leistung bot auch Özil. Allerdings muss er noch lernen, seine oft selbst herausgespielten Chancen in Tore umzumünzen und nicht leichtfertig zu vergeben. Das ist ein Punkt, den auch sein Trainer Thomas Schaaf an ihm noch kritisiert. Im übrigen gab es bei unserer Mannschaft keine schwache Stelle. Dementsprechend waren auch die Berichte in der ausländischen Presse mehr als überschwänglich.

Hier einige Pressestimmen

Italien: Gazzetta della Sport: Löws Kinder pfeifen auf die alten Australier.

Tuttosport: Das multikulturelle Deutschland beeindruckt. Jugend und Technik besiegen Australiens Opas.

Corriere dello sport: Das Baby Deutschland spielt beeindruckend und macht Angst.

Australien: The Age: Die Deutschen haben Australien eine Fußball-Lektion erteilt und hätten das Spiel aufgrund der herausgespielten Torchancen auch doppelt so hoch gewinnen können.

England: Daily Telegraph: Es ist Zeit, die Klischees endlich zu verbannen und die Stereotypen über den deutschen Fußball dem Mülleimer der Geschichte anzuvertrauen. Ja, dieser Auftritt war effizient, gut organisiert und ziemlich mitleidslos. Aber er war auch geprägt von Flair, Unvorhersehbarkeit und jugendlicher Lebenslust.

Frankreich: Liberation: Die Deutschen überrollen alle, mit Özil als Drehscheibe, der nach allen Seiten Raketen abschoss.

Australien: Sidney Morning Herald: Ein deutsches Team nach oben demütigt ein australisches Team auf dem Weg nach unten.

Bundestrainer Jogi Löw bremst die Euphorie

Bundestrainer Jogi Löw hat die Euphorie nach dem viel umjubelten Auftakt bei der Weltmeisterschaft gebremst. "Es gibt stärkere Mannschaften wie Australien", warnte er. Schon gegen den zweiten Gegner Serbien müsse man höllisch aufpassen. Die überschwänglichen Kommentare in der ausländischen Presse gefallen ihm deshalb überhaupt nicht. Er will auf jeden Fall dafür sorgen, dass seine Spieler nicht abheben, sondern mit den Füßen auf dem Boden bleiben.
Auch Miroslav Klose empfahl, die Kirche im Dorf zu lassen und wies mit Nachdruck darauf hin, dass bis jetzt noch überhaupt nichts erreicht wurde.
Präsident Theo Zwanziger stellte stolz fest, dass sich fast ein ganzes Land mit den jungen Spielern identifiziere. "Das ist Chance und auch Risiko zugleich", meinte Zwanziger zu den gewachsenen Erwartungen nach dem 4:0 Sieg gegen Australien.

ZDF entschuldigt sich für Entgleisung von Sportmoderatorin Katrin Müller-Hohenstein

Das ZDF hat sich für eine verbale Entgleisung von Katrin Müller-Hohenstein beim deutschen Auftaktspiel gegen Australien entschuldigt. "Und für Miroslav Klose ein innerer Reichsparteitag, jetzt mal ganz im Ernst, dass er heute hier so trifft", so die Moderatorin in der Halbzeitpause beim Sieg der deutschen Nationalmannschaft über Australien.
Anmerkung: Diese Bemerkung war sicherlich unpassend. Es sind aber auch schon früher angreifbare Äußerungen von Sportmoderatoren gefallen. Man sollte deshalb die Leine nicht zu hoch hängen und jedes Wort auf die Goldwaage legen. Dieser Meinung schließen sich übrigens auch viele Fußball-Fans an.

TV-Sender "Skai": Nachfolger für Otto Rehhagel ist schon da

Otto Rehhagel muss sich womöglich schon bald einen neuen Job suchen. Der griechische Fußball-Verband ist angeblich bei der Trainersuche bereits fündig geworden. Laut dem griechischen Nachrichtensender "Skai" soll der Portugiese Fernando Santos den 71-Jährigen nach der WM beerben.
Anmerkung: Günter Netzer hatte schon nach dem Gewinn der Euopameisterschaft im Jahr 2004 Otto Rehhagel empfohlen, seine Tätigkeit für den griechischen Fußballverband zu beenden.
Dann wäre er immer der große Zampano in Griechenland geblieben. Der Gewinn der Europameisterschaft war unglaublich. Jedem musste klar sein, dass dieser Erfolg kaum zu wiederholen ist. Das hätte auch Otto Rehhagel wissen müssen.

FC Bayern München: Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger sind unverkäuflich

Der FC Bayern München will Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger unbedingt halten. Sportdirektor Christian Nerlinger hat nochmals ausdrücklich darauf hingewiesen, dass beide Spieler unverkäuflich sind, so dass sich ein anderer Verein erst gar nicht um sie bemühen müsse. Es wäre pure Zeitverschwendung.

Borussia Dortmund: Der Kader für die neue Saison steht

Borussia Dortmund hat seine Kaderplanung für die neue Saison abgeschlossen. "Wir haben alle Spieler, die wir wollten", sagte Manager Michael Zorc in der "Bild". Vier Neue lotste der 47-Jährige zum BVB. Robert Lewandowski (21) kommt für 4,5 Millionen Euro aus Posen, Shinij Kagawa (21) für 350.000,– Euro aus Osaka und Mitchell Langerak (19) aus Melbourne und kostet ca. 500.000,– Euro. Lukasz Piszek (25) kommt vom Bundesliga-Absteiger Hertha BSC ablösefrei zu den Borussen. Zudem kehrt der an die Berliner ausgeliehene Florian Kringe wieder zurück.

Z i t a t e

"Wir spielen Louis van Löw".
Der Münchner Thomas Müller zu den Auswirkungen des Bayern-Blocks und der Philosophie des dortigen Vereinstrainers Louis van Gaal auf die Spielweise der deutschen Nationalmannschaft um Bundestrainer Jogi Löw.

"Dunga macht das, das kann man schon sagen – wie ein Deutscher"
Ex-Bundesliga-Profi Giovanni Elber über Brasiliens Nationaltrainer Carlos Dunga, der auch viele Jahre beim VfB Stuttgart gespielt hat und jetzt in seinem Heimatland angefeindet wird, weil ihm Disziplin wichtiger als Kunst ist.

"Meine Kinder haben mich angerufen und gesagt, dass sie Vuvuzelas wollen. Also habe ich selbstverständlich schon zwei im Koffer".
Englands Abwehrspieler Jeam Carragher zur Diskussion um den Lärm der Vuvuzelas bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika.

"Wenn Du so viele Spiele machst, kann so etwas mal vorkommen. Ich hoffe nur, dass mir das nicht einmal in meinen schlimmsten Albträumen passiert".
Gianluigi Buffon über Englands Keeper Robet Green, der sich beim 1:1 gegen die USA einen blamablen Fehler leistete.