May 19, 2010

Bundestipp 19.5.2010

Kapitän Michael Ballack fällt für die Weltmeisterschaft in Südafrika aus

Die Nachricht schlug in Deutschland wie eine Bombe ein. Bei der Kernspintomographie wurde ein Riss des Innenbandes und ein Teilriss des vorderen Syndesmosebandes des oberen Sprunggelenkes festgestellt. Die nächsten vier Wochen muss Ballacks Fuß in einem Gipsverband ruhig gestellt werden, danach soll eine weitere Ruhigstellung in einem Spezialschuh erfolgen. Das erste Training sei frühestens in acht Wochen möglich, so die Aussage von Dr. Wolfarth vom FC Bayern München. Michael Ballack war im englischen Pokalfinale von Kevin-Prince Boateng schwer gefoult worden und musste kurze Zeit darauf ausgewechselt werden. Boateng ist kein unbeschriebenes Blatt. Es war ein grobes, rüdes Foul an Ballack. Boateng hatte überhaupt keine Chance mehr, an den Ball zu kommen.
Noch liegt der Gedanke, dass es sich um ein Revanchefoul handelte oder steckt doch noch viel mehr hinter dieser Attacke? Flugs sind Verschwörungstheorien konstruiert worden.
Schließlich hat sich Kevin-Prince Boateng aus Frust darüber, im Gegensatz zu seinem Halbbruder, in der DFB-Auswahl nicht zum Zug zu kommen, vor kurzem der ghanaischen Nationalmannschaft angeschlossen. Ghana ist der letzte Vorrundengegner der deutschen Nationalelf und auch in Ghana ist die Bedeutung von Michael Ballack bekannt. Man will niemand etwas unterstellen, aber auch der Bundestrainer weiß, dass der 24-jährige mit dem Rüpelimage in der Vergangenheit im Berliner Problemviertel Wedding kein Kind von Traurigkeit war. Mehrere rote Karten sah Boateng in der Bundesliga und wurde im Mai 2009, als er noch für Deutschland spielte, wegen Disziplinlosigkeit aus dem EM-Trainingslager der deutschen U-21-Nationalmannschaft geworfen. Auch daran erinnert sich der Bundestrainer.
An seine roten Karten im Trikot von Borussia Dortmund, die er für Fouls an Miroslav Klose, Mladen Kristajic vom FC Schalke 04 und Hasebe vom Vfl Wolfsburg erhalten hat, kann man sich auch noch gut erinnern. In Berlin läuft auch noch ein Strafverfahren, weil er mit seinem ehemaligen Teamkollegen Patrick Ebert nachts auf einem Streifzug mehrere Autos beschädigt haben soll. Sein Vater meldet sich jetzt zu Wort und beklagt, dass es immer dasselbe sei. "Alles, was Kevin macht, ist gleich Absicht. Warum stempelt man ihn nur so ab? Ich sage es nicht, weil es mein Sohn ist, sondern weil es unfair ist, wie er behandelt wird. Das kotzt mich echt an. Immer soll Kevin der Buhmann sein". Bei dieser Aussage bleibt einem wirklich der Verstand stehen. Wenn Vater Boateng früher, als Kevin noch ein Kind war, auch hat alles durchgehen lassen, dann muss man sich heute über das Verhalten seines Sohnes nicht wundern. Kevin-Prince Boateng sollte sich mal ein Beispiel an seinem Halbbruder nehmen. Dann würde sich auch niemand über ihn beklagen.

Manager Dieter Hoeneß vom VfL Wolfsburg: Kevin-Prince Boateng kann es nicht lassen

Manager Dieter Hoeneß hat sich kritisch über Kevin-Prince Boateng geäußert. Boateng, den Dieter Hoeneß bestens aus seiner gemeinsamen Zeit bei Hertha BSC Berlin kennt, hatte Ballacks Verletzung mit einem groben Foul im englischen Cup-Finale verursacht. "Er kann solche Dinge einfach nicht lassen. Das ist ja schließlich nicht das erste Mal, dass so etwas passiert ist. So etwas ist sehr ärgerlich und war völlig unnötig", so Dieter Hoeneß.
Er will ihm aber nicht unterstellen, dass Boateng, der für unseren Vorrundengegner Ghana bei der WM in Südafrika spielt, das Foul mit Absicht begangen hat. "Es wäre sehr schlimm, wenn es anders wäre", fügte Hoeneß hinzu.

Alexander Hleb tritt gegen Trainer Christian Gross vom VfB Stuttgart nach

Der weißrussische Nationalspieler Alexander Hleb hat nach seinem zweiten Abschied aus Stuttgart kein gutes Haar an Trainer Christian Gross gelassen. "Er wollte aus mir einen anderen Spieler machen. Das, was mich groß gemacht hat in den letzten Jahren, wollte er an mir verändern", sagte Hleb in "Bild". "Vom ersten Tag an hat er mich kritisiert, wenn ich gedribbelt habe, hat er mich kritisiert. Ich hatte das Gefühl, alles, was ich mache, ist falsch", so Hleb.
Anmerkung: Der gute Hleb ist hauptsächlich mit dafür verantwortlich, dass der damalige Trainer Markus Babbel seine Koffer packen musste. Seine Leistungen waren nämlich schon unter Markus Babbel unterirdisch. Gerade er als Superstar, der er doch schließlich sein will, hätte sich viel mehr engagieren und die Mannschaft mitreißen müssen.Das Gegenteil war allerdings der Fall. Man hat Markus Babbel, der wegen Erwerb seines Trainerscheines von Montag bis Mittwoch in Köln war und deshalb das Training nicht leiten konnte, regelrecht im Regen stehen lassen und ihm die Arbeit noch zusätzlich erschwert. Es wäre richtig gewesen, wenn Sportdirektor Horst Heldt und Trainer Babbel gemeinsam sich mal die gesamte Mannschaft vorgeknöpft und ihr den Kopf gewaschen hätte. Leider haben sie es aber gerade wegen dem "angeblichen Star Hleb" nicht gewagt. Der neue Trainer Christian Gross hat vollkommen richtig gehandelt und Alexander Hleb öfters mal auf der Bank schmoren lassen. Wie man Erfolg auch ohne Alexander Hleb haben kann, hat doch wohl die Rückrunde gezeigt. Als Christian Gross den VfB übernahm, stand er auf Platz 16, am Ende der Saison belegte der VfB Platz 6 und kann sogar wieder an den Europa-League-Spielen teilnehmen. Davon hat nach der miserablen Hinrunde beim VfB niemand zu träumen gewagt. Vorrangige Aufgabe von Trainer Gross war es, mit aller Macht den Abstieg aus der ersten Bundesliga zu verhindern. Alexander Hleb wäre deshalb gut beraten, den Mund zu halten. Das Einzige, woran man sich nach dieser Saison noch erinnern wird, sind die hohen Kosten, die der VfB Stuttgart durch seine Verpflichtung hatte.

Markus Babbel wurde als neuer Trainer von Hertha BSC Berlin vorgestellt

Schon lange wurde vermutet, dass Markus Babbel neuer Trainer bei der Hertha wird. Nun wurde es auch offiziell bekannt gegeben. Der 37-Jährige hatte kurz vor seiner Vorstellung einen Einjahresvertrag unterschrieben, der sich im Fall des sofortigen Wiederaufstiegs in die erste Bundesliga um ein weiteres Jahr verlängert.
Der ehemalige Nationalspieler beginnt seine Arbeit offiziell am 1. Juli, bleibt aber schon jetzt einige Tage in Berlin. Markus Babbel bringt seinen Assistenz-Trainer Rainer Widmayer mit nach Berlin, mit dem er schon beim VfB Stuttgart zusammengearbeitet hat. Manager Michael Preetz sagte, man habe sich für Babbel entschieden, weil er die gleiche Philosophie für die Entwicklung von Hertha BSC wie die Verantwortlichen des Klubs teilt. Für Markus Babbel war die sportliche Perspektive entscheidend. Bei dieser Gelegenheit gab der Manager auch bekannt, dass Lewan Kobiaschwilli seinen Vertrag um drei Jahre verlängert hat. Auch mit dem erst im Winter zur Hertha gestoßenen Hubnik befinde man sich in guten Gesprächen.

Mercedes-Arena in Stuttgart: Fankurve wird abgerissen

An der Stuttgarter Mercedes-Benz-Arena hat der Abriss der Cannstatter Kurve begonnen. Dort standen jahrelang die treuesten Fans des Bundesligisten VfB Stuttgart. Im Zuge des Umbaus des Stadions zu einer reinen Fußball-Arena wird die Tribüne bis zum Sommer 2011 neu gebaut und dann näher am Spielfeld stehen. Die neue Cannstatter Kurve soll rund 10.000 Stehplätze umfassen und eine Fankneipe haben. Die VfB-Fans müssen bis zur Fertigstellung in die Untertürkheimer Kurve auf die Gegenseite umziehen. Nach dem Umbau wird die Arena 60.000 Zuschauern Platz bieten.

Jose M
ourinho sorgt für Eklat bei Inter Mailand

Erst liefen Jose Mourinho die Freudentränen, doch dann sorgte der Star-Trainer bei der Meisterfeier von Inter Mailand für einen Eklat. Der exzentrische Portugiese verweigerte die obligatorischen Jubelfotos mit der Mannschaft und nahm auch später an den Klubfeierlichkeiten in Mailand nicht teil. Zudem fachte Mourinho noch vor dem Champions-League-Finale gegen die Bayern die Gerüchteküche über seinen bevorstehenden Wechsel zu Real Madrid kräftig an. "Manchmal habe ich mich hier nicht zu Hause gefühlt, es ist nicht das Umfeld, in dem ich glücklich arbeiten kann", sagte er mit Blick auf die Serie A. Inter Mailands Präsident Massimo Moratti rechnet bereits fest mit einem Abschied von Mourinho nach dem Champions-League-Finale in Madrid am kommenden Samstag. "Es würde mich sehr wundern, wenn er bliebe", so der Präsident. "Adios Mourinho" titelte bereits die "Gazzetta dello Sport".