Singende Fußball-Kommentatoren in der Veltins-Arena?
Vielleicht ist es ja das, worauf die Menschheit noch gewartet hat: singende Fußball-Kommentatoren. Am kommenden Samnstag (18.30 Uhr) wird es geschehen. Dann spielt der FC Schalke 04 gegen den FC Bayern, und wer das Gerede von Marcel Reif nicht mehr hören kann, der schaltet um auf den Extra-Kanal mit der Fußball-Oper.
"La Traviatia", ein Vokal-Ensemble, das sich was traut, verspricht ein "Fest für die Ohren" und "viele Emotionen". Sängerin Verena Barth sagt: "Wir haben noch keine Ahnung, was wir singen werden, das entsteht spontan".
Da ist sie beim FC Schalke 04 ganz gut aufgehoben. Falls Christoph Metzelder wie gewohnt durch den Strafraum irrt, schlagen wir eine Arie aus dem Figaro vor: "Ich weiß nicht, wo ich bin." Und sollte Turbo-Dribbler Franck Ribery im Eifer des Gefechts ohne die Kugel am Fuß vor Schalke-Torhüter Manuel Neuer auftauchen, dann empfehlen wir Don Giovanni: "Ach, ich habe sie verloren." Fleht ein Spieler beim Schiedsrichter darum, nicht mit der Gelben Karte bedacht zu werden, könnte der Referee trällernd antworten: "Wenn du fein artig bist!" (Don Giolvanni).
Nach Spielschluss raten wir allerdings zu einem kurzen, aber passenden Ausflug in die Operette: "Glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist." (Fledermaus).
VfB Stuttgart. Thomas Berthold macht sich Sorgen
Der Weltmeister von 1990 – Thomas Berthold – sagt, dass sich beim VfB Stuttgart nach dem Wechsel von Christian Gross zu Jens Keller so gut wie nichts geändert hat. "Ja, das macht mir große Sorgen", sagte der frühere VfB-Spieler. Berthold traut Keller zwar zu, den Karren noch aus dem Dreck zu ziehen, aber er glaubt nicht, dass der Klub so viel Geduld aufbringen wird. "Ich glaube, dass der VfB nicht so lange mit Keller zusammenarbeiten wird. Ich denke nicht, dass er eine große Perspektive hat", meinte Thomas Berthold.
Bayern wieder an der Spitze
Sportlich momentan nur Mittelmaß, finanziell weiter an der Spitze. Der FC Bayern hat bei seiner Jahresbilanz erstmals die 300-Millionen-Euromarke geknackt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2009/2010 verzeichnete die Bayern München AG. einen Umsatz von 312 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr waren es noch 268,7 Millionen Euro. Präsident Uli Hoeneß sprach von einem gigantischen Ergebnis. Finanzvorstand Karl Höpfner sieht den Klub für die Zukunft bestens gerüstet.
Trainer Jose Mourinho war schon an Dzeko dran
Jetzt mischt auch Jose Mourinho im Poker um Edin Dzeko vom VfL Wolfsburg mit. Grund ist der Bandscheibenvorfall von Gonzalo Higuain. Der Argentinier muss unters Messer und wird wohl mindestens drei Monate fehlen. Mourinho sucht sowieso für den sehr enttäuschenden Karim Benzema einen zweiten Angreifer mit Champions-League-Format. Dzekos großer Vorteil ist, dass er sofort für die Königsklasse spielberechtigt ist. Allerdings verlangen die Wölfe mindestens 30 Millionen Euro für den Bosnier. Der Kontakt zwischen Mourinho und Dzeko soll laut Medien schon seit dem Sommer bestehen.
Hamburg: Ex-Präsident Hunke plant Rückkehr
Ex-Präsident Jürgen Hunke plant seine Rückkehr in den Aufsichtsrat des Hamburger Sportvereins. "Ich werde für den Aufsichtsrat des HSV kandidieren und mich auf die Kandidatenliste setzen lassen. Ich glaube, dass es eine Veränderung geben muss.
Dafür trete ich ein", sagte der 67-Jährige der "Sport Bild". Hunke gilt als Kritiker von Vorstandsboss Bernd Hoffmann und kritisiert auch scharf die Arbeit des derzeitigen Kontrollgremiums.
Felix Magath ist Krösus der Trainergilde
In der Liga liefert das Team von Felix Magath katastrophale Leistungen ab und dümpelt im Tabellenkeller. Doch in einem ist der Schalke-Coach einsame Spitze. Wie das Magazin "11 Freunde" berichtet, ist Magath mit 5,4 Millionen Euro pro Jahr der bestbezahlte Bundesliga-Trainer. Auf Platz 2 rangiert Bayern-Coach Louis van Gaal, der im Jahr mit 5,2 Millionen Euro entlohnt wird. Schlusslicht ist der Kölner Trainer Frank Schäfer mit 150.000,– Euro im Jahr.
FC Schalke 04: Felix Magath soll Krise meistern
Der Aufsichtsrat des FC Schalke 04 ist davon überzeugt, dass Chefcoach Felix Magath den Klub aus der Krise führen kann. "Er hat uns aufgezeigt, wie er die sportliche Situation mit der Mannschaft verbessern will", sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Clemens Tönnies nach einem dreieinhalbstündigen Gespräch mit Magath.
Italien: Serie A – Profis streiken
Nachdem die Spielergewerkschaft AIC über den Kollektivvertrag keine Einigung erzielt hat, legen die Profis am 11./12. Dezember die Arbeit nieder. "Es gibt keine andere Lösung, weil wir keine Einigung gefunden haben", so AIC-Präsident Grono. Nachdem die Verhandlungen ohne Ergebnis im Oktober abgebrochen wurden, hatte die Spieler-Gewerkschaft eine Frist bis zum 30. November gesetzt. Die Spieler wehren sich gegen die von den Klubs angestrebte Beschneidung der Transferrechte.
FIFA-Mitglied drohen Ermittlungen
Dem brasilianischen Mitglied im FIFA-Exekutivkomitee Ricardo Teixeira drohen in seiner Heimat Ermittlungen wegen Verdachts der Korruption. Der Schwiegersohn vom langjährigen FIFA-Präsident Havelange soll allein zwischen 1992 und 1995 ungefähr 9,5 Millioinen Dollar von der inzwischen insolventen Sportvermarktungsagentur ISL (International Sports and Leisure) erhalten haben.
Zitate
"Beim derzeitigen Zustand der FIFA wird er froh sein, wenn er diesen Verband im Mai nächsten Jahres verlassen kann".
Bayern-Präsident Uli Hoeneß über das ausscheidende FIFA-Exekutiv-Mitglied Franz Beckenbauer.
"Damit Bayern noch Meister wird, müsste in Dortmund schon eine Epidemie ausbrechen, aber das wollen wir doch nicht hoffen."
Franz Beckenbauer, Ehrenpräsident des FC Bayern München, hakt den Titel ab.
Es bleibt nur noch die Stadion-Wurst übrig
Wie wär’s zu Weihnachten mal mit einem besonderen Geschenk? Beispiel: Dafür braucht man nur ein Paar Millionen Euro oder viel Glück. Westfalia Herne (für diesen Verein hat auch mal Ex-Nationaltorhüter Hans Tilkowski gespielt, bevor er zu Borussia Dortmund wechselte) hat dieser Tage angesichts seiner finanziellen Notlage via Tombola (Los 2,– Euro) den Stadion-Namen verlost. Es dürfe auch ein lustiger sein, hieß es. Der Gewinner indes verzichtete und veräußerte sein Recht an eine Firma. Das Geld überwies er an den Klub. Nun nennt sich das Stadion ziemlich unlustig "TREL-Ruhrpott-Arena". Schlimmer ist nur noch der Name in Duisburg, wo man in der Schauinsland-Arena kickt. Generationen von Kindern sind damals samstags ins Stadion gegangen – ins Waldstadion in Frankfurt/Main (heute Commerzbank-Arena), ins Niedersachsenstadion zu Hannover 96 (heute Tui-Arena). Wer 2010 zum Fußball geht, der geht jetzt in die Imtech-Arena in Hamburg, in die Allianz-Arena in München, in die Mercedes-Benz-Arena in Stuttgart oder Veltins-Arena in Gelsenkirchen. Das Wort Arena steht dabei für alles, was viele Fans im Fußball geißeln – die Kommerzialisierung, den Verkauf der Tradition und der Seele. Manche sagen, dass sich der Fußball in Deutschland mit dem Wort "Arena" zu dem bekennt, was er geworden ist. Ein modernes Gladiatorenwesen nach dem
Motto: "panis et circensis", "Brot und Spiele für das Volk". Der Begriff Arena (Sand) bezeichnet ursprünglich den mit Sand bedeckten Platz antiker Versammlungsstätten. Früher wurde in der Arena zur Belustigung getötet, heute gekickt, was zugegeben ein großer Fortschritt ist.
Die verlockende Aussicht auf Millionen Euro von potentiellen Namensgebern aus der Wirtschaft verfrachtet das Stadion auf den Friedhof der Begriffe. Es wächst eine Generation heran, die es nur noch mit Dorfspielplätzen oder Olympia-Stadien in Verbindung bringt. Man kann sich natürlich fragen, ob die Wald- und Wiesen- sowie Flüsse- und regionalen Namen der Weisheit letzter Schluss waren, aber zumindest hatte der Name einen Bezug, der nicht nur an eine Überweisung gekoppelt war. Namen kommen und gehen, das gab es zwar schon früher zum Beispiel aus politischen Gründen. Heute aber werden Verträge mit Laufzeiten und Kündigungsrecht abgeschlossen. In Hamburg ging man vorgestern in die AOL-Arena, gestern in die HSH-Nordbank-Arena und heute in die Imtech-Arena. Die Vorstellung fällt schwer, dass künftig Heldengeschichten nur noch mit den Worten beginnen: "Weißt du noch damals im Signal-Iduna-Park" in Dortmund?
In Nürnberg wurden deshalb dem Oberbürgermeister Ulrich May 5.500 Unterschriften überreicht. Man fordert künftig einen fränkischen Namen für den Ort, der laut Vertrag nur noch bis 2011 auf "Easy-Credit-Stadion" hört.
Im Ausland dagegen bewahrt man vielerorts die Tradition, in England, vor allem aber in Spanien. "Bernabeu in Madrid" – "Camp Nou" – in Barcelona sind Namen, die jeder Fußball-Fan kennt. Arenen sind in Spanien Stieren vorbehalten. Nur eines bleibt, wenn auch das letzte deutsche Stadion gestorben ist – "die Stadionwurst". Wer will denn schon eine Arena-Wurst?.
Ein ganz starkes Stück von Stürmer Ciprian Marica vom VfB Stuttgart
Stuttgarts Stürmer Ciprian Marica beleidigte den Schiedsrichter Stark und wurde dafür bestraft. Die Konfrontation mit einem "Arschloch" ist immer unangenehm, manchmal sogar teuer. Ein Autobahnpolizist wurde mal nach einer Verkehrskontrolle von Ex-Fußball-Star Stefan Effenberg "A……", genannt. 90.000,– Euro kostete das dem Rüpel damals. Ein Gericht hatte Effenberg nicht abgenommen, dass er statt "A…." dem Beamten nur "Schönen Abend" gewünscht haben wollte. Fast wie die Aktion eines Klosterschülers kommt da die Beleidigung des Stuttgarter Stürmers Marica daher. Sein "A…….." galt nur dem Bankkaufmann Wolfgang Stark und eben keinem Beamten.
Weil Stark aber auch Schiedsrichter ist und sich das Ganze auf dem Platz des Hamburger Sportvereins abspielte, bekam Marica bereits in der 16. Minute dafür "Rot". Sein Team verlor 2:4, und nun soll er dafür büßen. Das hat zumindest Sportchef Fredi Bobic verfügt. Natürlich muss Strafe sein. "A……." war auch einfallslos. Maricas großer Auftritt im Land der Dichter und Denker war schlicht ungenügend. So hätte der Rumäne seine Verbaljurie beispielsweise vorher per Schimpfgenerator im Internet verkleinern können.
Da ist nur die Anzahl der Adjektive festzulegen, die Katergorie "respektlos" anzuklicken. Wortkreationen müssen zugelassen werden, und schon hätte er " du schleimiger Wettkampfgehilfe" erfahren, wahlweise auch "du ranziger Knallfurz".
Doch auch mit "A……" ist gemeinhin Staat zu machen, das muss Marica unbedingt gesagt werden. Joschka Fischer wäre vielleicht ohne seinen berühmtesten Satz nie Außenminister von Deutschland geworden. "Mit Verlaub, Herr Präsident, Sie sind ein Arschloch", hatte er im Oktober 1984 gesagt. Das hatte Verve, doch davon bekam Marica halt nichts mit. Er wurde erst ein Jahr später geboren.
Magath’s Stuhl beginnt zu wackeln
Auf Schalke wächst der Druck auf Felix Allmächtig. "Der Trainer und Manager Felix Magath muss uns erklären und darstellen, wie wir da wieder herauskommen", zitiert die "Bild" Vereinsboss Clemens Tönnies. "Ich bin erschüttert", sagte er. Die ganze Euphorie der Champions League wurde von einem Aufsteiger zerschlagen. Das ist doch wirklich ein Hammer. Felix Magath muss nun bei Clemens Tönnies und drei weiteren Vorstandsmitgliedern zum Rapport. Da die Abstiegsangst bei den Knappen groß ist, scheint sogar eine Entlassung von Felix Magath nicht unmöglich. Nach übereinstimmenden Medienberichten, sollen die Klub-Bosse bereits einen neuen Trainer in der Schublade haben. Bei einer Entlassung von Magath und seinem Stab käme auf den hochverschuldeten Klub eine Abfindung von ca. 20 Millionen Euro zu.
FC Bayern München: Kampf bis zum letzten Blutstropfen
Trotz des 14-Punkte-Rückstandes auf Tabellenführer Borussia Dortmund will Uli Hoeneß die "Deutsche Meisterschaft" noch nicht endgültig abhaken. Auf der Jahreshauptversammlung der Bayern machte der Bayern-Präsident eine Kampfansage: "Ich beschwöre euch alle, nicht aufzugeben. Wir werden bis zum letzten Blutstropfen kämpfen und schauen, was geht," sagte Hoeneß und erntete dafür von den Mitgliedern tosenden Applaus. Das Minimalziel sei die Champions-League-Qualifikation. "2012 findet das Champions-League-Finale in München statt, und da müssen wir dabei sein".
Korruption beim Welt-Fußball-Verband FIFA
Der ehemalige Verwaltungsratschef Christoph Malms bestätigte vor Gericht die systematische Zahlung von Schmiergeldern. Bei den Empfängern soll es sich um namhafte Entscheidungsträger der Sportpolitik gehandelt haben. Sie wurden bis heute nicht enttarnt. Nach dem Bankrott der ISL gründete der Fußball-Weltverband mit der FIFA-Marketing AG eine eigene Vermarktungsagentur, um sämtliche FIFA-Veranstaltungen über eine hausinterne Marketingsstruktur abzuwickeln.
Vermarktungsagentur ISL
Im Mai 2001 musste die im Schweizer Ort Zug ansässige ISL wegen eines Schuldenberges von über 770 Millionen Schweizer Franken Konkurs anmelden. Sie war für die Vermarktung der Sponsoren- und Fernsehrechte des Fußball-Weltverbandes FIFA zuständig.
Das Schweizer Straftgericht stellte in einem Prozess im Jahr 2008 gegen sechs ISL-Manager fest, dass allein in den 90-iger Jahren Bestechungsgelder in Höhe von 138 Millionen Schweizer Franken an mächtige Sportfunktionäre der FIFA, des Olympischen Komitees (IOC) und anderer Verbände geflossen waren.
Schweiz prüft jetzt ein Gesetz gegen Korruption von FIFA-Funktionären
Die Schweiz prüft jetzt nach den jüngsten Korruptionsvorfällen bei der FIFA offenbar ein Gesetz gegen bestechliche Funktionäre. Dies bestätigt Mark Pieth, Strafrechtsprofessor an der Universität Basel und Leiter der OECD-Arbeitsgruppe "Korruption".
Christian Nerlinger: FC Schalke 04 ist schließlich nicht der FC Bayern
Für die meisten Fußball-Experten kam die 0:5 Klatsche der Schalker auf dem Betzenberg in Kaiserslautern überraschend, für Christian Nerlinger allerdings nicht. "Es war doch klar, dass es für Schalke sehr schwer wird, sich nach der Champions League wieder auf die Bundesliga zu konzentrieren. Das ist nämlich sehr, sehr schwer", sagte der Sportdirektor der "tz". Einen Seitenhieb konnte sich Nerlinger dennoch nicht verkneifen.
"Nur der FC Bayern
kann mit dieser Belastung umgehen. Wir sind das doch schon seit Jahren gewohnt und Schalke eben nicht", sagte er.
Spanien: Barca fertigt die Königlichen ab
Mesut Özil und Sami Khedira haben bei ihrem "Classico" in Spanien viel Lehrgeld bezalt. Die deutschen Nationalspieler gingen am Montagabend mit Real Madrid beim 0:5 in Barcelona regelrecht unter. Vor 99.000 Zuschauern brachten Xavi (10.) und Pedro (18.) ihr Team in der 240. Auflage des ewigen Duells auf die Siegerstraße. Ein Doppelschlag von David Villa (55./58.) nach Vorarbeit von Messi besiegelte die erste Niederlage für Real unter Jose Mourinho. Jeffren (90.+1) machte den souveränen Barca-Sieg perfekt. Jose Mourinho meinte nach dem Spiel, dass die Niederlage leicht zu verdauen wäre, weil sie verdient war. Barca habe schließlich in Bestform gespielt und "wir sehr schlecht".