FC Bayern München: Auch eine zusätzliche Prämie konnte die Pleite nicht verhindern
Weder die Verantwortlichen des FC Bayern noch die Spieler selbst hätten daran geglaubt, dass dieser Samstagabend zu solch einer Demütigung wird. Die Spieler des FC Bayern gaben sich einsilbig, der Trainer reagierte auf Journalistenfragen wieder einmal beleidigt und die Verantwortlichen waren kleinlaut. "Die Meisterschaft ist mit dem heutigen Tag begraben", sagte Sportdirektor Nerlinger nach der 1:3 Niederlage. Auch der letzte Optimist im Verein muss wohl begriffen haben, dass es jetzt in der Bundesliga mit 16 Punkten Rückstand auf Dortmund nur noch um Schadensbegrenzung geht. Es geht jetzt nur darum, noch Platz 2 zu erreichen, um die direkte Qualifikation für die Champions League zu schaffen. Der sonst höchstens als Zugabe gedachte DFB-Pokal erfährt jetzt bei den Bayern plötzlich höchste Wertschätzung. "Wir müssen das DFB-Pokalendspiel auf jeden Fall erreichen", sagten die Verantwortlichen der Bayern, um dann im Mai den DFB-Pokal in den Händen halten zu können.
Vor ca. einem Monat hatte Uli Hoeneß noch posaunt, dass die Dortmunder in Eins gegen Eins überhaupt keine Chance haben. "Wir haben doch schließlich mit großem Abstand die wesentlich bessere Mannschaft". Auch an dem Tag vor dem Spiel hatten die Oberen des FC Bayern noch von einem ganz klaren Sieg gesprochen. Die Borussen ließen allerdings die Worte von Uli Hoeneß und den anderen Großkopferten der Bayern zur regelrechten Peinlichkeit werden. Spiele werden nicht durch große Sprüche, sondern auf dem Platz gewonnen. Diese Erkenntnis werden die Bayern auch am Samstagabend gewonnen haben.
Manche Bayern-Spieler waren nach der 1:3 Pleite scheinbar mit den Nerven am Ende. "Bitte, bitte, stellt mir keine Fragen", soll Holger Badstuber die wartenden Journalisten angefleht haben. Laut "Bild" saß der Verteidiger noch lange nach dem Schlusspfiff im Kabinentrakt zusammengesunken wie ein Häufchen Elend. Bastian Schweinsteiger flüchtete sich in wüste Schimpftiraden. "Ihr schreibt doch eh, was ihr wollt", rief er den Reportern zu und verschwand. An dieser Niederlage werden die Bayern noch lange zu kauen haben.
Bayern-Bosse bleiben auf saftiger Prämie sitzen
Durch die bittere 1:3 Niederlage im Topspiel gegen Dortmund bleibt der Vorstandschef der Bayern auf ca. 300.000.– Euro sitzen. Wie die "tz" berichtet, hatten die Bayern-Bosse kurz vor der Begegnung gegen die Borussen allen Spielern, die eingesetzt werden, bei einem Sieg eine zusätzliche Prämie von 20.000,– Euro versprochen. Doch daraus wurde nichts. Die Bayern-Bosse blieben auf ihrem Geld sitzen. "Das war ein absolutes Imagespiel. Und wir haben ohne Frage an Image verloren", sagte Karl-Heinz Rummenigge. Die Bayern haben nicht nur erheblich an Image verloren, sondern konnten den Spruch von Uli Hoeneß "Geld schießt Tore" in den Müll werfen. Krasser als am Samstag ist den Verantwortlichen der Bayern noch nie vor Augen geführt worden, dass nicht immer nur Geld ausschlaggebend ist. Zusammenhalt der Borussen-Spieler siegte über Geldmaschine Bayern München. Darüber sollten die Oberen von den Bayern mal in aller Ruhe nachdenken.
Ottmar Hitzfeld befürchtet Hass gegen Manuel Neuer
Ex-Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld hat die große Befürchtung, dass Manuel Neuer beim DFB-Pokalspiel in München der Hass der Bayern-Fans entgegenschlagen wird. "Die Stimmung der Bayern-Fans sollte man auf keinen Fall unterschätzen", warnte der Ex-Coach in der "tz". Die Bosse der Bayern und jetzt auch noch Louis van Gaal (woher kommt die plötzliche Wende?) wollen Manuel Neuer für die kommende Saison verpflichten.
Der Torhüter der Bayern – Thomas Kraft – hat deshalb auch den ihm vom Verein vorgelegten Zweijahresvertrag bisher nicht unterschrieben. Die Bayern-Fans sind aber gegen eine Verpflichtung von Manuel Neuer, weil sie von Thomas Kraft als der absoluten Nr. 1 im Bayern-Tor überzeugt sind. In den Fan-Foren des FC Bayern brodelt es gewaltig. Die Stimmung ist angeheizt. Kaum einer glaubt, dass sich der Schalker Neuer mit den Fans des FC Bayern identifizieren kann.
Anmerkung: Die Bayern-Fans sollten mal in sich gehen und ihr Vorhaben überdenken. Nicht Manuel Neuer ist schuldig, sondern die Verantwortlichen der Bayern. Manuel hat noch kein Wort darüber verloren, dass er zu den Bayern will. Es sind Franz Beckenbauer, Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge, Louis van Gaal etc., die dieses Thema immer wieder auf die Tagesordnung setzen. Die Bayern-Fans sollten den Verantwortlichen des Klubs ihre Meinung sagen und nicht ihre Wut an Manuel Neuer auslassen.
Hamburger Sportverein: Ist am 31. Dezember Schluss für Bernd Hoffmann?
Der Aufsichtsrat unter dem Vorsitz von Otto Rieckhoff plant weiter für die Zukunft des Hamburger Sportvereins. Nach der Verpflichtung des Dänen Frank Arnesen, der zum 1. Juli vom FC Chelsea als Sportdirektor zum Bundesligisten wechselt, beraten die Kontrolleure am 1. Februar im Stadionrestaurant "Raute" über die weitere Zusammenarbeit mit Bernd Hoffmann, dessen Vertrag am 31. Dezember ausläuft. Der Vorstandsboss möchte die seit acht Jahren bestehende Kooperation um weitere drei Jahre verlängern.
Dafür benötigt aber Hoffmann acht von 12 Stimmen der im Januar neu gewählten Aufsichtsräte. In Ex-Präsident Jürgen Hunke, Manfred Ertel, Hans-Ulrich Klüver und Björn Floberg gelten vier Aufsichtsräte als Hoffmann-Gegner. Sollte ihm ein Fünfter die Stimme verweigern, müsste er seinen Platz räumen.
Real Madrid wirbt für Urlaub in Spanien
Real Madrid wirbt für Urlaub in Spanien und erhält dafür Geld vom Staat. Wie das Sportblatt "Marca" berichtet, bekommt der Klub für die Werbeaktionen 3,3 Millionen Euro. Dies sieht ein Übereinkommen vor, das die Königlichen mit der spanischen Regierung und der Stadtverwaltung Madrid abgeschlossen haben. Danach werden Real-Stars Werbespots für Urlaubsreisen nach Spanien aufnehmen, und im Bernabeu-Stadion werden Tafeln mit der Aufschrift "Visit Spain", "Visit Madrid" (besuche Spanien, besuche Madrid) angebracht.
Zitate
"Mario Götze war beim ersten Erfolg der Borussen in München noch nicht einmal geboren, und alle anderen wurden noch gestillt."
Sportdirektor Michael Zorc mit Blick auf den ersten BVB-Sieg in München seit fast 20 Jahren und das junge Durchschnittsalter des Borussen-Teams.
"Wir haben uns darauf verständigt, das Wort nicht zu benutzen. Aber wir wollen die Tabellenführung mit in die Sommerpause nehmen."
Norbert Dickel, Stadion-Sprecher und Ex-Profi von Borussia Dortrmund bei "Servus TV" auf die Frage, ob man beim Tabellenführer der Bundesliga nach dem Sieg in München jetzt auch das Wort Meisterschaft in den Mund nehmen dürfte.