January 20, 2011

Bundestipp 20.1.2011

Pennant vergisst seinen Porsche

Jermaine Pennant ist offenbar sehr vergesslich. Der 28-Jährige, der seit August von Saragossa an Stoke City ausgeliehen ist, hatte seinen Porsche vor der Abreise nach England am Bahnhof in Saragossa geparkt. Nach fünf Monaten kontaktierte der spanische Klub nun den Flügelspieler, da der Sportwagen des Engländers nach wie vor am Bahnhof stand. Pennant hatte seinen Porsche schlichtweg vergessen. Als die Klubverantwortlichen das Auto öffnen ließen, fanden sie die Wagenschlüssel auf dem Beifahrersitz.

Werder Bremen: Trainer Schaaf staucht Spieler zusammen

Die Laune von Trainer Thomas Schaaf hat sich auch durch den 2:1 Heimsieg gegen die TSG Hoffenheim keineswegs verbessert. Als sich Sandro Wagner beim Training nicht an die Vorgaben hielt, rannte der Coach aufs Spielfeld, stellte sich vor ihn hin, und stauchte ihn regelrecht zusammen. Co-Trainer Wolfgang Rolff bezeichnete den Anschiss in der Kreiszeitung "Syke" als "Wachrütteln" und setzte dem 23-Jährigen die Pistole auf die Brust: "Gas geben oder den Verein wechseln".

FC Schalke 04: Jermaine Jones kritisiert Felix Magath

Nach seinem Wechsel zu den Blackburn Rovers hat Jermaine Jones die Karten über sein Verhältnis zu Felix Magath auf den Tisch gelegt. "Es war von Anfang an schwierig zwischen uns. Unsere Beziehung war zum Scheitern verurteilt", sagte der US-Nationalspieler zu "Sport Bild". Vor allem fehlende Unterstützung hat er beklagt. Schon vor meinem ersten Spiel stand ich vor Saisonbeginn schon zum Verkauf. Ich verspürte von Beginn an zu wenig Vertrauen von Felix Magath.
Anmerkung: Jermaine Jones gehört auch zu den Spielern, deren Leistungen mit ihrem Mundwerk wesentlich besser sind als die tatsächlichen Leistungen mit ihren Beinen auf dem Fußballfeld. Über Bundestrainer Jogi Löw hat er sich damals auch beschwert, weil er angeblich nicht genug Anerkennung und Berücksichtigung in der Nationalmannschaft fand. Er drohte dann dem Bundestrainer, sich für die US-Nationalmannschaft zu entscheiden, wenn er ihm nicht mehr Aufmerksamkeit schenke. Auf diesen Jermaine Jones konnte der Bundestrainer gut verzichten, wie sich herausgestellt hat. Für seine Position hat Jogi Löw wesentlich bessere Spieler.

Felix Magath: FC Schalke 04 muss Auflagen erfüllen

Die finanzielle Lage beim FC Schalke 04 ist wohl weiterhin ernst. Vorstandsmitglied und Coach Felix Magath sagte dem "Stern", dass der Klub vor allem bei Transfers Auflagen der DFL beachten müsse. Demnach darf FC Schalke 04 nicht einfach Spieler kaufen. Laut "Stern" darf der Verein nur dann "Millionen-Investitionen" tätigen, wenn er die Kosten durch Verkäufe ausgleicht.

Medien: FIFA will Spielplan total verändern

Diese Nachricht schlägt ein wie eine Bombe. Der Welt-Fußball steht möglicherweise vor einer Spielkalender-Revolution. FIFA-Boss Joseph Blatter und UEFA-Boss Michel Platini planen eine Umstellung des internationalen Spielplans mit weitreichenden Folgen für Vereine und Nationalmannschaften. Die sollen künftig strikt von einander getrennt werden, wie die "Sport Bild" berichtet. Danach soll im Klub-Fußball nicht mehr von August bis Mai, sondern von Februar bis November durchgespielt werden. Eine Europa-Meisterschaft oder eine Welt-Meisterschaft würde gleich zu Beginn des Jahres ausgetragen.
Dagegen wird es allerdings von vielen Seiten Einwände geben. Bei einer Austragung der Europa- und Weltmeisterschaft im Winter kann man ein Public Viewing vergessen. Diese Entscheidung wäre ein großer wirtschaftlicher Nachteil für das Gaststättengewerbe. Deshalb wird es zu massiven Protesten kommen. Dessen können sich die Herren Blatter und Platini sicher sein.

Zitat

"Das ist ja alles so spannend. Über die Medien habe ich jetzt schon mein Gehalt erfahren. Damit ist meine Zukunft gesichert."
DFB-Trainer Horst Hrubesch zu den Gerüchten über seinen Wechsel zum HSV.

"Cisse ist der reine Wahnsinn. Der macht aus einer Chance 2 Tore."
St. Paulis Profi Florian Bruns über den Freiburger Torjäger Papiss Cisse.

FC Bayern München: Louis van Gaal zieht die Zügel an

Spieler, die schon unter Felix Magath beim FC Bayern gespielt haben, dürften sich im Training die Augen gerieben haben. Louis van Gaal holte nach dem enttäuschenden Rückrundenauftakt der Münchner die Medizinbälle raus. Nach einigen Handballübungen ließ der Holländer auch im anschließenden Trainingsspielchen keine Gnade walten.
"Wenn einer verletzt ist, spielen wir weiter. Nur nicht, wenn einer schwer verletzt ist".
Es wird in den nächsten Wochen ungemütlich an der Säbener Straße

Liverpool: Strafe nach Twitter-Beitrag

Der Nationalspieler Ryan Babel vom FC Liverpool muss wegen eines Twitter-Beitrages umgerechnet 12.000,– Euro Strafe zahlen. Der englische Fußball-Verband (FA) reagiert damit auf eine Schiedsrichter-Kritik des Angreifers im Internet-Dienst. Nach der 0:1 Niederlage bei Manchester United im FA-Cup hatte Babel via Twiter eine Fotomontage von Schiedsrichter Webb veröffentlicht, die Webb in einem Trikot von Manchester United zeigte. Babel hatte es als Witz bezeichnet, dass Webb als einer der besten Schiedsrichter gelte.

Franz Beckenbauer: Neuer der beste Torwart der Welt

Franz Beckenbauer hat sich erneut für den Transfer von Manuel Neuer zum FC Bayern stark gemacht. "lch hoffe auf Manuel Neuer. Für mich ist er der Beste der Welt. Wenn ich ihn haben kann, würde ich ihn nehmen", sagte Beckenbauer. Seit Beginn der Rückrunde hütet Thomas Kraft anstelle von Jörg Butt das Tor der Münchner, im Hintergrund arbeitet der Klub aber weiter am Transfer von Manuel Neuer. "Nichts gegen Thomas Kraft. Ich bewundere ihn. Er ist ein junger Kerl, der auch Druck aushält", sagte der Kaiser. Er würde aber den 24-jährigen Neuer dem 22-jährigen Kraft vorziehen.

van Nistelrooy: Ich will zu Real Madrid

Ruud van Nistelrooy kämpft um seinen Wechsel zu Real Madrid. "Es sind schon einmal Top-Vereine aus Europa vorbeigekommen, aber da musste ich keine Sekunde nachdenken. Aber jetzt! Der Verein Real Madrid und mit diesem Trainer, es ist unvermeidbar, dass einem das durch den Kopf geht", sagte der Stürmer-Star zu "De Telegraaf". "Ich hoffe, dass alle Parteien sich einigen werden und sehen, dass er es verdienen würde", zu Real zurückzugehen, sagte Berater Rodger Linse dem "Algemeen Dagblad"

Mario Gomez: Platz 2 ist realistisch

Beim FC Bayern sind die Töne nach dem enttäuschenden 1:1 in Wolfsburg und dem Sieg der Borussen in Leverkusen leiser geworden. Stürmer Mario Gomez sagte dem "kicker" angesichts der 16 Punkte Rückstand auf Herbstmeister Borussia Dortmund, dass die Hoffnung auf Platz 1 ein Stück weit verloren gegangen sei.
Platz 2 sei jedoch realistisch und auch das ausgegebene Ziel. Dank seiner 20 Pflichtspieltore in der Hinrunde und seines gestärkten Selbstbewusstseins sind die Ziele in der DFB-Elf für Gomez nun höher gesteckt. Auf Sicht wolle er im Team von Bundestrainer Jogi Löw wie bei den Bayern die erste Wahl sein.

Lucio: Hoeneß verletzt Menschen

Auch 1 1/2 Jahre nach seinem Wechsel vom FC Bayern München zu Int
er Mailand ist sich Lucio nicht zu schade, auf Uli Hoeneß einzuprügeln. "Manchmal spricht er drauflos und verletzt dabei Menschen. Er blamiert und beschämt Spieler und Mitmenschen in der Öffentlichkeit oder in der Kabine", sagte der 32-Jährige und weiß auch warum: "Hoeneß ist nicht entspannt". Ansonsten habe der Brasilianer nur gute Erinnerungen an den FC Bayern und könne sich eine Rückkehr an die Säbener Straße vorstellen. Uli Hoeneß vermutlich aber nicht.

Uli Hoeneß will Dschungel-TV verbieten

Bayern-Präsident Uli Hoeneß ist kein Freund vom Dschungel-Camp bei RTL. "Die Sendung an sich gehört verboten", sagte er in einem Interview mit der "AZ". Hoeneß kritisierte dabei vor allem Rainer Langhans. Der Vorzeige-Hippie würde da nur mitmachen, weil er keine Kohle mehr hat. "Daran sieht man, wie weit manche 68iger gekommen sind – schlimme Zeiten", so der Ex-Manager weiter. Hoeneß selbst sei kein Freund von "Wasser sprechen und Wein saufen".

Geschäftsführer Watzke: Dortmund ist kein KADEWE

Dortmunds Boss Hans-Joachim Watzke sieht dem möglichen Interesse anderer Klubs am Erfolgspersonal äußerst gelassen entgegen. "Wenn einer bei uns bis 2016 unterschreibt wie Sven Bender vor kurzem, dann wissen die Jungs, dass sie ein Komplettpaket aus menschlicher Behandlung und einer sehr leidenschaftlichen Fußball-Umgebung bekommen", sagte Watzke in der "Süddeutschen Zeitung", betonte aber: "Sie wissen aber auch, dass sie tatsächlich bleiben müssen bis ihr Vertrag endet. Wir sind nicht das KADEWE (Kaufhaus des Westens)".

FC Bayern auf Platz 2

Der FC Bayern hat in der Klub-Weltrangliste 2010 der IFFHS den zweiten Platz hinter Champions-League-Sieger Inter Mailand belegt. Während Inter 300 Punkte im Jahr 2010 verbuchte, holten die Münchner 268 Zähler. Auf Platz 3 folgt der spanische Meister FC Barcelona mit 266 Punkten.

Real Madrid: Legende Emilio Butragueno lobt Özil und Khedira

Real Madrids Legende Emilio Butragueno hat im Internetportal "Sport1" die beiden deutschen Nationalspieler Mesut Özil und Sami Khedira in höchsten Tönen gelobt. "Sie sind exzellente Fußballer und ihr Verhalten ist sehr professionell auf und neben dem Platz". Dieses Urteil wird sicher auch Bundestrainer Jogi Löw erfreuen.

DFB weist Wechsel von Matthias Sammer zum HSV zurück

Der DFB hat Spekulationen über einen Wechsel von Matthias Sammer zum HSV die Luft aus den Segeln genommen. "Dr. Zwanziger und ich haben eine klare Verabredung mit Matthias Sammer. Er wird sich bei uns melden, wenn er Veränderungspläne hat. Das ist eindeutig nicht der Fall. Deshalb müssen wir auf diese Meldungen auch nicht weiter eingehen", sagte DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach. Das Hamburger Abendblatt und andere Medien hatten berichtet, dass Matthias Sammer Sportdirektor beim HSV und Bastian Reinhardt ablösen wird. Es wären schon mehrere Gespräche zwischen dem HSV und Matthias Sammer geführt worden. Angeblich sollen auch andere Bundesliga-Vereine Interesse an Matthias Sammer haben. so die Medien.

Wettmafia bedrohte Jugendspieler

Die Fußball-Wettmafia hat anscheinend mit allen Mitteln versucht, auch A-Jugendnationalspieler zu bestechen. Ich hatte einen Köttel in der Hose, sagte ein Spieler im Zeugenstand des Bochumer Landgerichtes. Der heute 18 Jahre alte Abwehrspieler will gehört haben, wie der in Bochum angeklagte mutmaßliche Wettbeträger Steven R. am Telefon drohte, Freiburger Jugendspieler einen Kopf kürzer zu machen. "Die haben nicht funktioniert", soll R. damals gesagt haben.

Die Bundesliga-Rückrunde wird ein Krimi – Noch 17-mal zittern

So kurz vor dem Anpfiff zur Bundesliga-Rückrunde sind wir bei unserem Freund Michel Platini. Er gehörte als Fußballer nie zu denen, die mit der Kugel umgehen wie ein Kleinkind mit Messer und Gabel. Nun ist er Präsident der Europäischen Fußball-Union (UEFA) und versteht trotzdem noch viel vom Leben. Neulich rief er seine Landsleute dazu auf, wieder mehr Kinder zu zeugen. "Damit wir in Zukunft gute Fußballer haben".
Das Land der Schwaben hat diesbezüglich schon immer Verantwortung für die Bevölkerungsentwicklung übernommen. An Talenten hat das dem VfB Stuttgart zuletzt allerdings nicht viel gebracht. 17 Spieltage vor dem Ende der Saison ist die Lage für den Verein bitterernst: Es droht der zweite Abstieg nach 1975.
Um den zu vermeiden, sucht Manager Fredi Bobic noch einen rechten Verteidiger und einen brauchbaren Mann fürs Mittelfeld. Beides gab es schon beim VfB. Jetzt kicken Andreas Beck, Tobias Weis und Sebastian Rudy bei 1899 Hoffenheim. Das könnte ein Anlass sein, die Personalpolitik der vergangenen Jahre noch einmal zu überdenken.
Verantwortlich dafür ist letzten Endes auch der Präsident und der Vorsitzende des Aufsichtsrates. Aber Präsident Erwin Staudt war zuletzt so bleich wie der Kalk im Anstoßpunkt der Mercedes-Benz-Arena. Und es laufen längst die Wetten, ob er sich bei der Mitgliederversammlung im Sommer überhaupt noch einmal zur Wahl stellen wird. Die möglichen Nachfolger haben längst begonnen, sich zu positionieren, und sollte der schwäbische Albtraum vom Abstieg zur Wirklichkeit werden, dann wird sich beim sportlichen Aushängeschild mehr ändern als die Reiseroute fürs Team.
Das ist zwar gemein, aber üblich in einem Gewerbe, das locker jeden Zirkus übertrumpft.
Schließlich sind die guten alten Zeiten, als die Matadore während der Winterpause noch die Luft aus dem Ball gelassen haben, ein für alle Mal vorbei. Und auch diesmal hat die dritte Spielzeit nicht enttäuscht. Der Schalker Stürmer Jefferson Farfan hat lange überlegt, ob er nach dem Urlaub nicht lieber woanders Fußball spielen sollte. Was seinen Trainer dazu veranlasste, tiefschürfend Überlegungen über die Gültigkeit von Verträgen anzustellen. Der Peruaner ist dann doch nach Gelsenkirchen zurückgekehrt. Jetzt pumpt er täglich Felix Magaths stattliche Auswahl an Medizinbällen auf. Beim VfL Wolfsburg durfte Super-Stürmer Edin Dzeko gehen, weil Manchester City 34 Millionen Euro bezahlte – und wie der weise Leitwolf Dieter Hoeneß diagnostizierte – die Körpersprache des bosnischen Torjägers schon während der Hinrunde den Wechsel erahnen ließ.
In München entschied der gewohnt selbstherrliche Trainer Louis van Gaal sein Erfolgsstück "Tod oder Gladiolen" vom Spielplan zu nehmen und hob stattdessen "Kraft gegen Butt" ins Programm. Der Streit ums Tor des FC Bayern beschäftigt die Kritiker seither mehr als der Coup mit Luiz Gustavo, den Hoffenheims kühl rechnender Mäzen Dietmar Hopp vermutlich nächstens per Schubkarre von Sinsheim an die Isar gefahren hat. Das brachte ihm rund 15 Millionen Euro und kostete ihn einen der fähigsten Trainer der Liga. Ralf Rangnick quittierte den Dienst. Kurz danach trat auch noch Hoffenheims Stürmer Demba Ba in den Streik, weil er so gern mit englischen Pfunden wuchern würde. Am liebsten in der Premier League.
Kein Zweifel: Die Bundesliga ist fast noch besser als "Neues aus der Anstalt", mindestens aber genauso verrückt und allein schon das schließt nicht aus, dass am Ende doch nicht Borussia Dortmund Meister wird. Und dass es der VfB Stuttgart noch schaffen könnte – falls nicht –
kommt die alte Weisheit zum Tragen, wonach es im Leben Wichtigeres gibt als den Fußball. Zum Beispiel Kinder zu zeugen, wie es Michel Platini vorschlägt.

Felix Magath: FC Bayern München wird "Deutscher Meister"

Felix Magath hat das nötige Gespür dafür gezeigt, was man als Trainer des FC Schalke 04 auf jeden Fall sagen darf. Der Erzrivale sei enteilt und hat eine Riesenchance auf den Titel, sagte Magath dem Fachmagazin "kicker" und fügte hinzu: "Ich tippe aber, dass der FC Bayern München Deutscher Meister wird". An seinem Ziel der Schalker zum ersten Meistertitel seit 1958 hält der Trainer fest. "Die Siege zum Hinrundenabschluss helfen, die Entwicklung voranzutreiben und weiterhin dafür zu arbeiten, dass Schalke 04 in den nächsten zwei Jahren auch Meister wird".

Holländer verhöhnen Louis van Gaal

Louis van Gaal hat sich mit seinem Auftritt als Feierbiest bei der Münchner Meisterfeier des FC Bayern im vergangenen Jahr unbeliebt gemacht und das ausgerechnet in seinem Heimatland. "In Holland hat man mich dafür lächerlich gemacht", verriet der Coach des Rekordmeisters. "Auf eine solche Feier müsse man vorbereiten, was man sagen will, das habe ich gemacht. Aber selbst das wurde mir in Holland noch vorgeworfen", sagte der Trainer der Bayern. Der 58-Jährige schätze die deutsche Mentalität, auch dafür ernte er in Holland massive Kritik.

Millionen-Zuwendung für Hertha BSC

Der Zweitligist Hertha BSC Berlin erhält eine Finanzspritze von über 8 Millionen Euro. Das berichtet die "Berliner Morgenpost". Das Geld soll ausschließlich für die Zahlung von Verbindlichkeiten verwendet werden. Woher die Millionen kommen, teilte der Verein nicht mit. Herthas Präsident Werner Gegenbauer bestätigte den Vorgang und wies Spekulationen über eine mögliche undurchsichtige Abhängigkeit zurück. Es handelt sich um deutsche Staatsbürger, die hier leben und hier steuerpflichtig sind.

Wann ziehen die Fußball-Fans die Reißleine?

Gegen politische Entscheidungen wie Schulreform in Hamburg, Stuttgart 21, Verlängerungen der Laufzeiten für Atomkraftwerke etc. protestieren die Bürger auf der Straße. Dabei treiben es viele Profi-Fußballer noch viel schlimmer mit ihren Fans als wie die Politiker mit ihren Wählern. Wie lange wollen sich die Fußball-Fans das noch bieten lassen? Der nachfolgende Bericht in der Zeitung "Die Welt" beschreibt genau die Situation, in die sich der Profi-Fußball hineinmanöveriert hat.

Der Fußball züchtet Diven. Es gilt das Recht des Stärkeren

Gus Tinucci hat in Minnesota ein Restaurant und beliefert die Footballhelden der örtlichen Vikings nach dem Training mundgerecht mit Mittagessen. Unlängst betrat er mit Hühnchen, saftigen Steaks und gegrillten Schweinerippchen die Kabine, worauf Superstar Randy Moss aussah, als wolle er sich den Hals über den Magen entleeren und angewidert wetterte: "Diesen Fraß würde ich nicht mal meinem Hund vorsetzen." Der unappetitliche Vorfall deckt sich mit dem, was sich auch der hiesige Fußball dieser Tage bieten lassen muss von seinen selbstverliebten Diven, die ihre Fans vor den Kopf stoßen, ihre Klubs und Trainer kirre machen und den Wandspruch von Mark Twain beherzigen: Die Pflicht ist das krasse Gegenteil von dem, was man lieber tun würde.
Also pflegen sie die Kür. Wie Demba Ba. Der Hoffenheimer Torjäger verschärft den Sittenverfall, er steht da wie ein schamloser Söldner, offenbar sind Verträge für ihn dazu da, gebrochen zu werden.
Schon im Sommer 2009 wollte er mit Gewalt auf Teufel komm raus weg an den fetteren Futtertrog beim VfB Stuttgart, und zuletzt hat er nun erneut auf widerborstig gemacht und sich dem Mitflug ins spanische Trainingslager verweigert, aufgrund eines Angebots von West Ham, aber Tottenham war im Gespräch, oder Fulham. Der dortige Klubchef ist Mohamed Al-Fayed, der den Unfall seines Sohnes Dodi mit Prinzessin Diana bis heute für eine Verschwörung hält und darüber hinaus mit dem Satz berühmt wurde:
"Wenn Sie im Fußball Titel gewinnen wollen, müssen Sie einem 100 000 Pfund die Woche zahlen, der kaum schreiben kann oder lesen." Vor allem keinen Vertrag.
Wie der von Edin Dzeko in Wolfsburg genau ausgesehen hat, wissen wir nicht, aber das hat sich jetzt eh erledigt, denn zu Manchester City ist der bosnische Bomber übers Wochenende übergelaufen und damit am Ziel. Seit langem wollte er nur noch sehnlichst irgendwie weg, zu einem großen Klub – und seit ihn die Wolfsburger vergangenen Sommer aufgrund der zu dürftigen Ablöseofferten nicht ziehen ließen, soll Dzeko gelegentlich vor sich hingestöhnt haben, er wisse gar nicht, wie er sich jetzt noch motivieren solle.
So was kann noch viel deutlicher gesagt werden, das zeigt seit Tagen der auf strikte Abwanderung gepolte Jefferson Farfan. Der peruanische Scharfschütze schikaniert seine Schalker. Erst hat er den Heimaturlaub eigenmächtig verlängert, mit Gründen, die wir besser gar nicht wissen wollen, wahrscheinlich war ein Schneesturm mit Blitzeis in Lima schuld, oder er hat kein Ausreisevisum für seinen Hund bekommen oder musste seine bettlägerige Oma pflegen, selbst, wenn die womöglich schon vor Jahren verstorben ist.
Sie lachen? Aus Brasilien erreichte uns vor einigen Tagen die Nachricht: Somalia, der 26-jährige Mittelfeldstar von Botafogo Rio, hat der Polizei erzählt, er habe sich zwei Stunden in der Gewalt von Kidnappern befunden. Die Videobänder der Karmeraüberwachung des Haus erzählten dann die wahre Geschichte. Er hatte gefeiert bis früh um vier und das Training verschlafen. Ist womöglich auch Farfan gekidnappt worden? Hat er deshalb ein paar Flüge verpasst? "Ich verlasse Schalke", sagte der Spätheimkehrer jetzt mit einem lockeren Ätsch auf den Lippen, so ungefähr nach dem Motto: Ich habe zwar noch einen Vertrag, aber dafür keinen Charakter – was seine Narrenfreiheit auch nicht viel erträglicher macht.
Der Fußball züchtet sich seine Zicken. Er verwöhnt sie mit vergoldeten Vertragsklauseln aller Art: Stammplatzgarantie, Lamborghini mit Propellern, Villa mit beheizbaren Klobrillen, Butler aus Uganda, Mannschaftsbesprechung bei 23 Grad, Beauty-Farm-Freikarte für die Gattin – so wird das Zuckerbrot den Begehrten mittels Blankoscheck in die Backen geblasen. Jeder gewünschte Furz wird ihnen von den Augen abgelesen, und am Ende pochen die Verwöhnten auf ihre Extravaganzen und Extrawürste und fahren mit ihrem Klub Schlitten. Was aber tun?
Die Hoffenheimer haben Demba Ba mit allem gedroht, sie wollen ihn blechen und notfalls gar sperren lassen. Aber Geldbußen als Züchtigungsinstrument ist zum Vergessen.
Der moderne Jungmillionär in kurzen Hosen überweist so was inzwischen per Dauerauftrag. Und über das Drohen mit der fristlosen Kündigung hat Uli Hoeneß einmal gesagt: "Wenn wir Spieler rausschmeißen, kriegen wir nichts für sie, müssen Millionen für neue ausgeben und sind dann pleite". Im Fußball gilt nicht das Arbeitsrecht, sondern das Recht des Stärkeren, also der Stars.
Der darf Gott, die Welt und sogar Louis van Gaal provozieren. Wenn dessen Star Franck Ribery schimpft, dass er nicht genug Freiheiten kriegt, darf der Niederländer zwar kurz zurückmeckern ("Dann soll er Tennis spielen, da ist er allein"), aber demnächst wird Ribery wieder als Tanzbär am N
asenring durch die Manege der Bayern ziehen.
Die Angst vor dem toten Betriebskapital ist größer als die Wut auf die Allüren der Stars, und an dieser Stelle ist jeder Trainer mit seinem Latein am Ende. Das Äußerste, was an Gegenwehr noch vorstellbar ist, wird aus dem Schalker Wintercamp gemeldet: Dort versuchte Felix ("Quälix") Magath, seinen eisernen Ruf als Disziplinbewahrer zu retten, indem er Farfan in den vergangenen Tagen links liegen oder einen Medizinball schleppen ließ – dabei würde er diesen Pflichtbewusstlosen am liebsten an den Pfosten binden und Freistöße mit 120 km/h auf ihn schießen lassen – dorthin, wo es am meisten weh tut.
Der Letzte, der diese Philosophie der Daumenschrauben noch ernsthaft probiert hat, war der Trainer von Metallurg Lipzeg. Der Russe engagierte muskulöse Gestalten, die drei aufmüpfigen Spielern mit Händen und Füßen gut zuredeten, bis die aussahen, als seien sie in einen Kieslaster gelaufen. Für viele Hardliner hatte diese Maßnahme ihren Charme, aber sie scheitert an uns Gutmenschen und zarter Besaiteten. Trainern und Klubs sind beim Durchgreifen also die Hände gebunden.
Bleiben nur noch die Fans. Fans wie Gus Tinucci. "Bis hierher und nicht weiter", hat der neulich gesagt und in seinem Restaurant kostenlose Chicken und Gegrilltes serviert für die ersten 50 Fans, die ihm ihr Randy-Moss-Trikot mit der Rückennummer "84" aushändigten.
Alle weiteren speisten für geschenkte 8,40 Dollar, das große Fressen wurde live übertragen, die Diva Moss in die Flucht zu den Tennesssee Titans geschlagen – und wir zeichnen Gus für seinen Massenaufstand gegen die Narrenfreiheit abgehobener Sportstars hiermit aus mit der "Goldenen Notwehrnadel". Einer muss ja mal anfangen.

Tummelplatz der Geschäftemacher

Im Windschatten der Profi-Klubs fallen jeden Winter auch Heerscharen von Spielerberatern in Belek (Türkei) ein. Felix Magath hat vermutlich schon vor der Ankunft damit gerechnet, dass das Luxushottel "Calista" in Belek keine Oase der Ruhe sein würde. Diese Nachbarschaft hätte sich der Trainer in der Umgebung seiner Spieler allerdings gern erspart. Erst liefen ihm beim Einchecken Mike Büskens, der Trainer von Greuther Fürth und Oliver Reck, der Torwarttrainer vom MSV Duisburg, über den Weg, zwei junge Leute also, die Magath einst beim FC Schalke 04 hochkantig gefeuert hatte. Und dann musste er auch noch aus sicherer Quelle erfahren, dass im Hotel auch fünf Prostituierte Quartier bezogen hatten – und auf gute Geschäfte hofften.
In jedem Winter ist der türkische Mittelmeerort so etwas wie das Zentrum der europäischen Fußballszene. Nirgendwo versammeln sich auf so einem engen Raum so viele Profiklubs. Rund zwanzig Vereine aus der ersten, zweiten und dritten deutschen Liga verbringen hier ihr Trainingslager. Hinzu kommen Mannschaften aus Holland, Russland, der Türkei und auch noch aus anderen Ländern. Angelockt werden sie mit vergleichsweise günstigen Quartieren, bestens präparierten Fußballplätzen und dem milden Klima. "Belek hat alle Vorteile", sagte ein Manager eines Erstligaklubs. Neben der Infrastruktur zählt dazu auch noch der Informationsaustausch mit den Kollegen der anderen Vereine. Hier sind alle kompakt beieinander, da kann man sich auch mal abends zu einem Gedankenaustausch treffen. Belek hat aber auch sehr große Nachteile. Das ist allerdings dem Manager auch nicht entgangen. "Wenn man seine Ruhe braucht, dann ist man natürlich hier am falschen Ort".
Belek ist in der Winterpause der Tummelplatz der Geschäftemacher nicht nur aus dem horizontalen Gewerbe. Im Windschatten der Profi-Klubs fallen Heerscharen von Menschen ein, die darauf hoffen, ein kleines Stück vom großen Kuchen abzubekommen.
Versicherungsagenten, Mentalcoachs, arbeitslose Trainer, Medienanwälte und nicht zuletzt Spielerberater. Sie haben erkannt, dass sie hier ganz nah dran sein können. Es sind das alles viele, die man kennt, aber auch sehr viele, die man nicht kennt. Immer größer und unübersichtlicher wird die Beraterszene. In Deutschland gibt es derzeit 335 von der FIFA lizenzierte Spielervermittler, fast täglich werden es mehr.
Hinzu kommen unzählige Agenten ohne Lizenzen: Seriöse Leute sind darunter, aber auch meistens solche, die von den Vereinen gerne als Straßenköter bezeichnet werden und mit allen Mitteln versuchen, ihre angeblichen Mandanten an den Mann zu bringen. Er habe ein "Paket Spieler" anzubieten, hat dieser Tage ein angeblicher Spielerberater einem Manager zugeraunt. Dann schicken Sie es per Post zu uns, die Anschrift haben Sie doch, hat der Manager geantwortet. Die Katastrophe ist, dass die Konkurrenz unter den vielen Spielerberatern immer größer wird und es deshalb zu unerwünschten Auswüchsen kommt. Deshalb sind die besten Plätze in den Hotelbars auch hart umkämpft, wo zu vorgerückter Stunde dann die Kontakte geknüpft und im Idealfall auch Geschäfte angebahnt werden. Nicht zimperlich ist dabei bisweilen die Wahl der Mittel. Zurückhaltung ist in der Branche fehl am Platz. Auf dem kurzen Weg vom Trainingsplatz bis ins Hotel redeten zwei Spielerberater auf einen Spieler des VfB Stuttgart ein und mussten zur Ordnung gerufen werden. Und auch Felix Magath blieb nicht lange allein, nachdem er das Testspiel der Stuttgarter gegen Greuther Fürth besucht hatte. Ihm rannten die Spielervermittler buchstäblich hinterher.
Sollte Felix Magath im nächsten Jahr weiterhin Manager und Trainer vom Schalke 04 sein, kann man sicher sein, dass er mit seiner Mannschaft wohl nicht mehr ins Trainingslager nach Belek fahren wird. Dann wird er sich bestimmt einen ruhigeren Ort aussuchen. Diese Tage in Belek haben ihm wohl für immer gereicht.

FIFA: Joseph Blatter lästert über IOC

FIFA-Präsident Joseph Blatter hat einen Konflikt zwischen den beiden bedeutendsten Organisationen des Weltsports ausgelöst. Mit seiner Absicht, die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar im Winter auszutragen – und damit in unmittelbarer Nähe zu den olympischen Winterspielen des Jahres ausrichten zu wollen, fordert der Präsident des Weltfußballverbandes FIFA das internationale Olympia-Komitee (IOC) regelrecht heraus und verstößt damit massiv gegen dessen Geschäftsinteressen. Zudem bezeichnete der Schweizer Blatter das IOC als einen Klub, der keine Transparenz hat. Das Gremium gleiche einer Hausfrau. Sie erhalte etwas Geld und gibt etwas Geld aus.
Anmerkung: Der werte Herr Blatter soll mal seinen Mund nicht so voll nehmen. Noch ist die Wiederwahl für ihn nicht gelaufen. Die Kritik an seiner Person wird auch immer größer. Auch Bayern-Präsident Uli Hoeneß hat erst kürzlich in einem Interview von einer Wiederwahl Joseph Blatters abgeraten. "Es wird bei der FIFA zu viel geschmiert und geölt. Das ist seit Jahren das Blatter-System".