November 20, 2010

Bundestipp 20.11.2010

Ex-DDR-Trainer Eduard Geyer zur Lage des Ost-Fußballs

Am 21. November 1990 löste sich der Fußballverband der DDR auf und schloss sich dem DFB an. Zwei Vereine durften erstmals in der Bundesliga starten. Zwanzig Jahre später spielt kein Ost-Klub mehr in der höchsten Spielklasse. Für Ex-DDR-Trainer Eduard Geyer tragen die Ost-Klubs eine Mitschuld daran. "Wir haben selbst zu wenig daraus gemacht und sind auf Traumtänzer hereingefallen. Wir hätten uns damals mehr an den Trainern der Bundesliga orientieren sollen", kritisierte er im "ZDF-Morgenmagazin". Es sei für den gesamten Fußball nicht gut, wenn kein Ost-Klub in der Bundeliga spiele, so Geyer weiter.
Anmerkung: Auch Uli Hoeneß hat sich zu diesem Thema geäußert und stimmt Eduard Geyer zu, dass alles dafür unternommen werden müsste, dass bald ein oder zwei Ost-Klubs wieder in der ersten Bundesliga wären. Traurig ist, dass jetzt auch noch Hertha BSC Berlin nur in der zweiten Bundesliga spielt.

FC Bayern München: Franck Ribery lockt Edin Dzeko

Jetzt hat sich auch noch Franck Ribery eingeschaltet und für eine Verpflichtung von Edin Dzeko vom VfL Wolfsburg stark gemacht. "Er ist ein sehr guter Stürmer, der viele Tore macht. Er macht der gegnerischen Verteidigung in jedem Spiel Probleme. Mir gefällt er sehr gut, aber sie wissen ja – ob er kommt oder nicht, entscheiden andere", sagte der Bayern-Star der "tz". Auch Nationalspieler Bastian Schweinsteiger liegt ihm am Herzen. "Wenn Schweinsteiger auch verlängern würde", wäre das natürlich super.

Misimovic plötzlich wieder auf dem Markt

Zvjezdan Misimovic ist wohl plötzlich wieder zu haben. Bei Galatasaray Istanbul ist er rausgeflogen – zumindest vorläufig. Wie türkische Medien berichten, wurde der 28-Jährige nach einer Auseinandersetzung mit Trainer Gheorghe Hagi aus dem Kader des türkischen Klubs gestrichen und trainiert bis auf weiteres mit der zweiten Mannschaft. Möglicherweise verlässt der Bosnier Galatasaray bereits im Winter. Im Sommer war "Zwetschge" vom VfL Wolfsburg für 8,5 Millionen in die Türkei gewechselt.

Trainer McClaren fordert vom VfL Wolfsburg Verstärkungen

Trainer McClaren fordert vom VfL Wolfsburg angesichts der bislang enttäuschenden Saison Verstärkungen in der Winterpause. "Wir brauchen sicher noch den einen oder anderen Spieler", sagte der Trainer. Einen Top-Spieler im Winter zu bekommen, sei allerdings sehr schwierig, "aber wir müssen einfach die Augen offen halten".

Terminstreit: DFL-Präsident Rauball bietet Dialog an

Im Streit um ein Bundesliga-freies Wochenende rund um den 1. Mai 2011 bietet der Präsident der DFL Reinhard Rauball Gesprächsbereitschaft an. Laut Rauball hat man sich bereits am 23. April dieses Jahres mit dem Bundesinnenministerium darauf geeinigt, den 1. Mai und nur den 1. Mai freizuhalten. "Von einer Absage des kompletten Spieltages war nie dabei die Rede", sagte Rauball den "Ruhr Nachrichten". Da könne es doch nicht sein, dass wenig später die Politik in dieser Weise eine Änderung fordert, ohne uns zu verständigen.

Zitate

"Das Essen war super. Da gab’s immer Kaiserschmarrn und Germknödel. Aber es war einfach zu kalt".
Bastian Schweinsteiger auf die Frage, warum er nicht Skirennfahrer geworden ist.

"Ich bin zu alt, um mich zur Ruhe zu setzen. Dann hätte ich ja nichts mehr zu tun".
Manchester Uniteds Trainer Sir Alex Ferguson, der an Silvester seinen 69. Geburtstag feiert.

Nullnummer bei Debütanten-Ball in Schweden

Deutschland hat das WM-Jahr mit einem 0:0 in Schweden beendet. Mit den Debütanten Marcel Schmelzer von Borussia Dortmund und Lewis Holtby von FSV Mainz 05 erspielte sich die DFB-Elf ein Übergewicht. Allerdings hatte das DFB-Team große Probleme, die dicht gestaffelte Defensive der Schweden in Verlegenheit zu bringen. Man hätte es mit Fernschüssen versuchen müssen, wie es mal Holtby machte, dessen Schuss nur ganz knapp am gegenerischen Tor vorbeizischte. Der schwedische Torwart machte nicht gerade den sichersten Eindruck. Nach der Pause plätscherte die Partie so dahin. Nur selten blitzte spielerische Klasse auf. Besonders das destruktive Spiel der Gastgeber verhinderte einen schönen Fußball-Abend.

1. FC Köln: Manager Michael Meier beschimpft und entmachtet

Die Generalhauptversammlung des 1. FC Köln war für Manager Michael Meier ein Spießrutenlauf. Wüste Beschimpfungen musste der Manager über sich ergehen lassen. Meier wirkte angeschlagen, mitgenommen und entgegnete den wütenden und schimpfenden Fans: "Ich beantworte nur Fragen". Daraufhin fragte ein Fan: "Wann gehst du endlich"? Zudem droht Meier die Entmachtung. "Wir machen uns Gedanken um die Situation des Sportdirektors und um Michael Meier. Wir werden da etwas machen", so Präsident Wolfgang Overath.

Mats Hummels: Trainer Louis van Gaal irrt

Nachdem die Bayern im Titelkampf die ersten Giftpfeile gen Dortmund geschickt haben, schießen die Schwarz-Gelben jetzt zurück. Louis van Gaal, der findet, dass die Borussen aus Dortmund in der laufenden Saison bisher sehr viel Glück gehabt hätten, irrt sich laut Hummels ganz gewaltig. "Bei den beiden Spielen, die wir nicht gewonnen haben, war eher viel Pech dabei. Und die siegreichen Spiele haben wir alle verdient gewonnen", so der Innenverteidiger der Borussen, der die Sprüche der Bayern außerdem im "kicker" als normales Geplänkel bezeichnete.

Frankfurts Torhüter Nicolov glänzt mit Fairplay-Geste

Solche Szenen sind in der Bundesliga eher selten. Frankfurts Torhüter Oka Nikolov gab gegenüber Schiedsrichter Michael Gräfe zu, dass er den Fernschuss von Frings in der 68. Minute noch berührt hat und somit Werder Bremen einen Eckstoß ermöglichte. "Man sollte ehrlich sein", kommentierte der Torhüter die Fairplay-Geste. Das gehört sich so im Sport. Zudem hätten es die Schiedsrichter schon schwer genug. Man sollte es ihnen so einfach wie möglich machen. Und wenn nach der Ecke ein Tor gefallen wäre, wurde er gefragt. "Das wäre natürlich schon beschissen gewesen", meinte er.

FC Bayern München: Dzeko bleibt ein Thema

Kommt er oder kommt er doch nicht? Edin Dzeko bleibt offenbar das Objekt der Begierde beim FC Bayern München. Durch die schwerwiegende Verletzung von Ivica Olic (Rückkehr erst im Sommer) kreisen wieder Gerüchte durch die Medienwelt. Laut "Daily Mail" sollen die Münchner offenbar bereit sein, die von Wolfsburg geforderte Ablösesumme in Höhe von 30 Millionen Euro zu zahlen. Und zwar bereits im Winter. Die Information kam ans Tageslicht, da sich auch Manchester City um die Dienste des 24-jährigen Stürmers bemüht. Der Vorteil für die Bayern wäre, dass Dzeko auch an den Champions-League-Spielen teilnehmen darf.

Schaefer bleibt vorerst Trainer beim 1. FC Köln

Die Jahreshauptversammlung beim 1. FC Köln offenbarte, welches Chaos dort zur Zeit herrscht. Allerdings gab es auch Gewinner bei dieser Veranstaltung. Trainer Frank Schaefer und Co-Trainer Dirk Lottner bekamen viel Applaus von den Kölner Fans. Präsident Wolfgang Overath garantierte Frank Schaefer, mindeste
ns bis zur Winterpause weitermachen zu dürfen. "Frank Schaefer hat unser absolutes Vertrauen", so Overath. "Wir machen mit ihm weiter. Ich bin sicher, er kriegt bis zum Winter mit der Truppe die Kurve".

Zitate

"Da hat sich der Mario vielleicht den Uli Hoeneß von Belgrad zum Vorbild genommen".
Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge zum hoch über das Tor geschossenen Elfmeter von Mario Gomez beim 3:0 Sieg gegen den 1. FC Nürnberg. Im verlorenen EM-Finale 1976 hatte der heutige Präsident Uli Hoeneß im entscheidenden Elfmeterschießen auch einen Elfmeter in den Himmel geschossen.

"Unglaublich, das war Handspiel von Huntelaar. Alle Spieler und 30.000 Zuschauer im Stadion haben es gesehen, nur der Schiedsrichter und seine Linienrichter nicht. Das ist doch sehr eigenartig".
Wolfsburgs Trainer Steve McClaren über das von dem Schalker Spieler Huntelaar erzielte Tor, bei dem vorher seine Hand im Spiel gewesen ist.

Franz Beckenbauer erteilt Ratschläge

Nächste Breitseite gegen Louis van Gaal. Franz Beckenbauer hat in die gleiche Kerbe geschlagen wie Uli Hoeneß und den Holländer aufgefordert, auch bei den Experten im Vorstand Ratschläge einzuholen. "Ich fände es von einem Trainer klug, das Gespräch zu suchen, wenn man so ein Potenzial im Klub hat wie es mit Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge der Fall ist", sagte Beckenbauer. "Das nutze ich dann doch auf jeden Fall aus", so der Ehrenpräsident. "Die Vorgänger von Louis van Gaal haben das auch gemacht".

Italien: Inter Mailand will unbedingt zwei deutsche Kicker

Triple-Gewinner Inter Mailand verschärft offen seine Bemühungen um Bastian Schweinsteiger. Laut "Gazzetta dello Sport" ist Inter-Präsident Massimo Moratti bereit, eine Ablösesumme von 30 Millionen Euro für Schweinsteiger zu zahlen. Er will Schweinsteiger bereits im kommenden Sommer verpflichten. Auf der Wunschliste des Klubs steht ebenso der Dortmunder Mats Hummels. Hummels hat aber einen Vertrag beim BVB bis 2013. Schweinsteiger will sich erst 2011 entscheiden.

Ribery glaubt an Titel

Der Rückstand der Bayern auf Borussia Dortmund beträgt 12 Punkte. Franck Ribery ist aber fest davon überzeugt, dass der FC Bayern im Mai 2011 Deutscher Meister ist. "Wenn jetzt alle zurückkommen, können wir noch viel erreichen. Uns allen ist dabei natürlich klar: Bis Weihnachten müssen wir alle Spiele gewinnen", so der Franzose zu "Sport Bild".

FC Bayern: van Buyten und Demichelis auf dem Abstellgleis

Der FC Bayern setzt in der Defensive künftig auf die Dienste von Innenverteidiger Breno. "Er ist ein Spieler, der uns gut zu Gesicht steht. Ich bin überzeugt davon, dass er es diesmal packt", so der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge in "Bild".
Zusammen mit Holger Badstuber soll der Brasilianer das Abwehrbollwerk bilden. Martin Demichelis und Daniel van Buyten droht deshalb die Bank. Intern spekulieren die Bayern-Verantwortlichen bereits mit einem Vereinswechsel des Duos.

18-Jähriger schießt Hertha BSC zum Sieg

Der erst 18-jährige Pierre Michel Lasogga hat Hertha BSC zurück an die Tabellenspitze der zweiten Bundesliga geschossen. Das Sturmtalent war von Trainer Markus Babbel überraschend statt des formschwachen Rob Friend aufgeboten worden und entschied das Duell der beiden Absteiger mit einem Doppelpack im Alleingang. Beim ersten Treffer unterlief VfL-Keeper Luthe eine Ecke, Lasogga köpfte ein. Auch beim 2:0 half Luthe mit, als er einen Weitschuss abprallen ließ und Lasogga aus spitzem Winkel ins Tor traf.

Franck Ribery wollte seine Fußballschuhe schon mal an den Nagel hängen

Die französischen Fußballfans trauen dieser Tage ihren Augen nicht. Die Tabelle der Ligue 1, einer der reichsten Ligen Europas, wird nach dreizehn Spieltagen von Stade Brest angeführt. Das ist ein finanzschwacher Provinzclub, den es eigentlich nach dem Bankrott, der Vereinsauflösung und einer nach der Neugründung langjährigen sportlichen Misere so gar nicht mehr geben dürfte. Das Wunder um die namenlose Truppe aus der Bretagne bringt dieser Tage ganz Frankreich zum Staunen. "Brest wandert auf dem Wasser" titelte das Fachmagazin "France Football" groß auf Seite 1.
Sprungbrett für Franck Ribery 1991 musste der Brest Armorique Football Club Konkurs anmelden. Nach der Neugründung als Stade Brestois dümpelte der Club lange Jahre in Amateurligen herum. Zuschauerdurchschnitt um die 200. Im Jahr 2000 gelang der Aufstieg in die dritte Liga.
2003 kam ein gewisser Franck Ribery nach Brest. Der junge, frustrierte Mann spielte damals mit dem Gedanken, die Kickstiefel an den Nagel zu hängen. Am sogenannten Ende der Welt im Departement Finistere fand der heutige Superstar sein Glück. Er schoss Stade in die zweite Liga, der Erstligist Metz wurde auf ihn aufmerksam, und Franck Ribery unterzeichnete mit 21 seinen ersten Profivertrag.
Der Aufstieg von Brest war mühsamer. Als Dupont sein Amt im Mai 2009 übernahm, kämpfte man gegen den Abstieg. Die Bretonen retteten sich – und eine Saison später gelang nach 19 Jahren die Rückkehr in die Ligue 1. Mit anderen Emporkömmlingen wie der TSG Hoffenheim kann Brest nicht verglichen werden. Mit einem Etat von 23 Millionen Euro hat man gerade mal zwei Drittel der Gelder, die in Deutschland manchen Clubs der zweiten Liga zur Verfügung stehen. Und in das knapp 90 Jahre alte Stadion France-Le-Ble passen nach einer Erweiterung zwar 15 000 Zuschauer, aber manch deutscher Drittligist würde dort nicht einmal trainieren wollen.
Die Fans sind aus dem Häuschen. In der Hafenstadt am Atlantik sind viele der 140.000 Einwohner trotzdem bester Laune.
"Die Fans sind aus dem Häuschen. Wir sind ein wahres Team, weil wir keine Stars haben", sagt der Stürmer Romain Poyet. Allerdings gibt es auch durchaus kritische Stimmen. "Für den französischen Fußball ist das nicht gut. Das bedeutet, dass das Niveau sich nach unten angeglichen hat", sagte etwas Didier Deschamps, der Trainer des Meister Olympique Marseille.
Brest stört sich nicht daran. "Wir freuen uns einfach nur", sagt der Torwart Steve Elana, der von vielen Clubs ausgemustert wurde und diese Saison seinen Kasten 832 Minuten in Folge sauber hielt. Nach Siegen, sagt der 30-Jährige, gebe es weder Sonderprämien noch Sekt. "Unser Präsident schüttelt uns in der Kabine die Hand und lächelt. Das ist schon nicht schlecht".

Ex-EnBW-Chef Utz Claassen will Real Mallorca zur europäischen Marke entwickeln

Für eine Summe, die er nicht nennen darf, hat der frühere EnBW-Chef, Utz Claassen, als erster Ausländer zehn Prozent Anteile am spanischen Erstligaklub Real Mallorca und einen Sitz im Verwaltungsrat erworben. Auf die Frage, ob der mallorquinische Fußballklub ihn als Heuschrecke fürchten muss, antwortete er prompt, dass er keine Heuschrecke sei. "Ich bin hier von der ersten Sekunde an nicht wie ein Geschäftsmann, sondern wie ein Freund empfangen worden, weil man erkannt hat, dass hier nicht ein Deutscher kommt, der uns übernehmen und einverleiben will, sondern jemand, der europäisch denkt und der uns helfen will, unser Projekt nach Europa zu transportieren und Menschen zu begeistern. Mein Interesse am RCD Mallorca rührt daher, weil ich überlegt habe, wo es heute noch Potenzial für die Entwicklung großer Sportmarken gibt. L
ange waren die Finanzen der Vereine vornehmlich von den Eintrittskartenverkäufen abhängig, so dass ihr Potenzial von der Größe ihres Einzugsgebietes geprägt war. In der neuen Welt von Bits und Bytes, Merchandising, Globalisierung und Flugverkehr wird das Potenzial eines Fußballvereins bestimmt durch seine logistische Anbindung, sein Markenpotenzial, seine Markenkraft. Mallorca ist das Ideal für eine europäische Sportmarke. Die beste Stadt Europas in dem Sinne ist vermutlich London als bestvernetzer Ort mit der größten Einwohnerzahl. Neben London aber ist Mallorca der zweitbeste Ort, um eine paneuropäische Sportmarke mit einer regionalen Tradition zu entwickeln. Die Insel hat jährlich mehr Touristen als London Einwohner. Zudem können sie binnen zwei, drei Stunden von überall in Europa auf Mallorca sein. Als mir das klar wurde, habe ich die Klubverantwortlichen kontaktiert, meine Idee und Vision einer europäischen Marke mit ihnen besprochen."
Auf die Frage, wie er gegen den FC Barcelona und Real Madrid anstinken will, sagte er, dass Barcelona der wohl erfolgreichste Klub der letzten Jahre und Real Madrid der erfolgreichste Klub der Welt überhaupt sei. "Es ist wohl selbstverständlich, dass man das nicht in fünf, zehn oder fünfzehn Jahren aufholen kann. Das wäre absolut utopisch. Aber wir müssen uns zutrauen wollen, in absehbarer Zeit die dritte spanische Kraft in der Welt des Fußballs neben den beiden gigantischen Namen zu werden. Das heißt allerdings nicht, dass man gegen beide dauerhaft verlieren will. In dieser Saison haben wir ja schon beiden ein Unentschieden abgetrotzt, und gegen Real Madrid hätten wir mit ein klein wenig Glück auch gewinnen können.
Über Spielertransfers rede ich natürlich wenige Tage nach meinem Einstieg noch nicht. Das ist zuvorderst auch die Aufgabe der sportlichen Leitung um den dänischen Trainer Michael Laudrup. Aber für die Entwicklung eines Marktes wie Deutschland, England oder Holland schadet es sicher nicht, einen deutschen, englischen oder holländischen Sympathie- und Leistungsträger an Bord zu haben. Wir haben gesehen, wie in Deutschland das Interesse an Chelsea gestiegen ist, als Michael Ballack dort spielte, oder an Inter Mailand, als Karl-Heinz Rummenigge oder Lothar Matthäus dort spielten. Zu gegebener Zeit wird man über einen deutschen oder anderen ausländischen Star beim RCD Mallorca nachdenken können. Aber nicht, wenn, wie jetzt, eine Saison schon begonnen hat und man in der unmittelbaren Phase der Sanierung steht. Für die mittelfristige Markenentwicklung hingegen schon".
Auf die Frage, ob er für den Verein mit seinem Geld nicht zu spät komme, weil Real Mallorca doch wegen mehr als 60 Millionen Euro Schulden das Startrecht bei der Europa Ligue von der Uefa entzogen bekam, sagte er, dass er ja nicht mit seinem Einstieg die über viele Jahre entstandene finanziell schwierige Situtation mit einem Schlag hätte verhindern können. Er teile mit den anderen Aktionären die Überzeugung, dass man nicht mehr Geld ausgeben darf, als man einnimmt.
"Die Entscheidung der Uefa habe ich als Außenstehender erlebt. Ich habe sie nicht verstanden, weil ich Zweifel habe an der Einheitlichkeit der Maßstäbe, die angewendet werden. Und weil mich die Erklärung der Uefa keineswegs überzeugt. Danach hätten bei Anlegen gleicher Maßstäbe auch andere Klubs von den Wettbewerben ausgeschlossen werden müssen, denn Mallorca ist bei weitem nicht der höchstverschuldete Klub in Europa. Ich habe große Zweifel, ob die Entscheidung der Uefa einer rechtlichen Überprüfung standhielte. Ich habe aber eine große Sympathie für das grundsätzliche Unterfangen der Uefa, wirtschaftliche Solidität als Grundlage für sportlichen Erfolg zu verlangen und zu überprüfen.
Mein spanisches Netzwerk ist in den 90er-Jahren entstanden. Ich habe damals viele beeindruckende Menschen aus Wirtschaft, Politik und Sport bis hin zum Präsidenten des Fußballverbandes und sogar bis hin zum König kennen lernen dürfen. Ich engagiere mich also sicher nicht zum Netzwerken bei Mallorca. Es ist für mich ohnehin kein Beruf oder Job. Aber es ist angesichts der Dimensionen mehr als ein Hobby. Es ist ein unternehmerisches Engagement im Portfolio meiner Tätigkeiten".
Auf die Frage, ob er auch deshalb in Mallorca investiert, weil die deutsche Bundesliga sich mit der von Hannovers Präsidenten Martin Kind wiederholt in Frage gestellten 50+1-Regelung nicht investorenfreundlich gibt, sagte er, dass Herr Kind mit seiner Initiative unbedingt Recht hat. "In aller Regel sind Vereine nicht von Menschen gegen die Wand gefahren worden, die dort ihr eigenes, selbst verdientes, ordentlich versteuertes Geld investiert haben, sondern von Hasardeuren, die um der eigenen Eitelkeit willen mit dem Geld Dritter unvertretbare Risiken eingegangen sind. Wenn man wie ich sein Leben lang mit Hannover 96 groß geworden ist und 96 im Herzen trägt, wäre eine Investition in einen anderen Verein in Deutschland ohnehin für mich emotional gar nicht machbar. Ich würde nie in einen direkten Wettbewerber von Hannover 96 investieren. Wenn Herr Kind mal ein paar vertrauensvolle Kleinaktionäre sucht, bin ich gern dabei".

Den besten Spruch nach dem Derby in Köln lieferte der Stadionsprecher

Den besten Spruch nach der blamablen Vorstellung des 1. FC Köln gegen die Gladbacher (0:4) lieferte Stadionsprecher Michael Trippel. Das Kölner 0:4 gegen die Gladbacher war gerade amtlich, als der Stadionsprecher des Geißbock-Klubs die Zuschauer mit einem gezielten Hinweis ins Restwochenende entließ. "Das war eine der kürzesten Karnevalssessionen, die Köln je erlebt hat", verkündete Trippel und stellte zwei Tage nach dem 11.11. fest, es sei nun schon Aschermittwoch. Dann schaltete er sein Mikrofon ab.

Christoph Daum bietet 1. FC Köln seine Hilfe an

Christoph Daum bietet seinem Ex-Klub und Bundesliga-Schlusslicht 1. FC Köln seine Hilfe an. "Im Rahmen meiner Möglichkeiten würde ich dem 1. FC auch in einer sehr schwierigen Phase selbstverständlich helfen", sagte der 57 Jahre alte Coach dem "Express" und könnte sich auch eine beratende Tätigkeit vorstellen. Erst im Sommer zuvor war Daum als Trainer mangels Perspektive zurückgetreten, nachdem er den Klub ein Jahr zuvor in die erste Bundesliga geführt hatte. Nicht wenige Kölner Fans haben ihm damals den Rücktritt übel genommen. Eine Rückkehr in eine andere verantwortliche Position verknüpfte er mit Bedingungen. Wenn er noch einmal bei einem Klub arbeite, dann will er auch das Sagen haben, so Daum. Ihm schwebt ein Modell wie Felix Magath beim FC Schalke 04 vor.

1. FC Köln: Lukas Podolski bei Abstieg günstig zu haben

Bricht der 1. FC Köln nun doch auseinander? Dem Klub droht nach den Rücktrittsdrohungen des Präsidenten Wolfgang Overath und Manager Michael Meier auch ein Abschied von Lukas Podolski.
Wie die "Bild" berichtet, kann der Nationalspieler im Falle eines Abstiegs den Verein für nur fünf Millionen Euro verlassen. Wie es mit Wolfgang Overath und Michael Meier in Zukunft weitergeht, wird sich bei der in dieser Woche stattfindenden Jahreshauptversammlung entscheiden. Vielleicht herrscht danach beim 1. FC Köln wieder etwas mehr Klarheit.

Kaiser Franz: Lieber Faust als Spucke

Franz Beckenbauer hat die Spuck-Attacke von Javier Pinola gegen Bastian Schweinsteiger scharf verurteilt. "Man kann vieles machen, aber das nicht. Einen Faustschlag finde ich nicht so schlimm,
aber spucken ist das Schlimmste", sagte der Kaiser auf "Sky". "Ich weiß nicht, ob ich mich in dieser Situation so beherrscht hätte wie Bastian". Schweinsteiger hätte Pinola auch gern etwas mitgegeben, "aber ich musste mich ja zurückhalten", so der Nationalspieler.
Inzwischen hat sich Pinola für seinen Ausraster bei Schweinsteiger entschuldigt und er hat die Entschuldigung angenommen. Trotzdem wird eine Strafe durch den DFB folgen. Der Klub hat Pinola schon intern mit einer Geldstrafe belegt.

Verliert Arjen Robben durch seine Verletzung seine Schnelligkeit?

Die Angst um die Gesundheit von Arjen Robben hält den FC Bayern München weiter in Atem. Das Loch im Muskel wächst langsam aber sicher zu. "Zu einem kleinen Teil aber wird das Loch bleiben, die Lücke wird sich niemals ganz schließen", sagte Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt der "tz". Der Bayern-Doc betonte, dass der Niederländer nicht vor Januar mit der Mannschaft trainieren könne. Ob die Folgen der Verletzung eine Auswirkung auf Robbens Sprintfähigkeit haben werde, könne man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen.

Hamburger SV: Trainer Armin Veh will Gespräche führen

Nach dem 0:2 in Dortmund grübelt Hamburgs Coach darüber nach, wie er das Team wieder auf die Siegerstraße bringt. "Es kotzt mich an, wenn wir ein Spiel gewinnen können, es dann aber nicht tun", ärgerte sich der Hamburger Trainer in der "Hamburger Morgenpost". "Ich werde einige Gespräche führen, mehr als sonst. Jetzt ist erst einmal der Psychologe in mir gefordert. Wir denken zu oft darüber nach, dass wir bloß nicht verlieren dürfen und nicht daran, das Spiel zu gewinnen. Uns fehlt einfach die Freude", so Veh weiter.

VfB Stuttgart: Fredi Bobic kritisiert die großen Schwankungen

Sportdirektor Fredi Bobic macht nach der verschenkten 3:0 Führung in Kaiserslautern (Endstand 3:3) ein Mentalitätsproblem der Mannschaft für die große Unbeständigkeit aus. "Letztlich hat das Phänomen wenig mit der fußballerischen Qualität zu tun. Es ist ganz offensichtlich eine Kopfsache", sagte Bobic der "Stuttgarter Zeitung". Laut Bobic überlegt der Verein deshalb, bei Neuverpflichtungen verstärkt auf Führungsspieler zu setzen. "Das ist ein ganz wichtiger Punkt, über den wir intensiv nachdenken", sagte Bobic.

Gijon-Coach bewirft Bus von Real Madrid

Der seit Wochen tobende Streit zwischen Trainer Jose Mourinho von Real Madrid und Gijons Coach Manuel Preciado ist am Sonntagabend eskaliert. Nach Reals 1:0 Erfolg bewarf Preciado den Teambus der Königlichen mit einer Wasserflasche. Der 55-Jährige sagte, dass er zuvor von den Madrilenen mit Siegeszeichen und Schmähgesängen provoziert worden sei. Laut Presseberichten schritt die Polizei ein, um eine Schlägerei zwischen Trainer Preciado und einem Verantwortlichen von Real Madrid zu vermeiden.

England: Nationaltrainer Fabio Capello warnt vor zu viel Alkohol

Englands Nationaltrainer Fabio Capello hat seine Spieler vor den negativen Folgen von übermäßigem Alkoholgenuss im Hinblick auf ihre Karriere eindringlich gewarnt. "Wenn ein Spieler eine Menge trinkt, ist seine Karriere kürzer. Die Spieler müssen verstehen, welche Wirkungen zu viel Alkohol auf ihre Körper hat", sagte Capello. "Ich glaube nicht, dass es mögich ist, ein Top-Athlet zu sein und nach jedem Spiel zu trinken", wandte sich der Italiener gegen die im englischen Fußball noch weit verbreitete Trinkkultur.

Notizen zum Länderspiel Schweden gegen Deutschland am 17. November in Göteborg

Bilanz 1: Der Test in Göteborg ist das 842. Länderspiel des DFB seit 1908. Bisher gab es 485 Siege, 170 Unentschieden und 186 Niederlagen. (1887 : 998 Tore).
Bilanz 2: Die deutsche Auswahl trifft zum 34. Mal auf Schweden. 14 Siegen stehen 12 Niederlagen und 7 Remis gegenüber. Das letzte Duell gewann die DFB-Elf im August 2006 in Gelsenkirchen 3:0. Es war der Einstand des Bundestrainers Jogi Löw.
Bilanz 3: Für Löw ist es das 62. Länderspiel (43. Siege, 9 Remis, 9 Niederlagen). Jogi Löw hat bisher 40 Neulinge eingesetzt. Vier weitere könnten in Schweden dazu kommen.

FC Barcelona holt sich Afellay vom PSV Eindhoven

Der niederländische Nationalspieler Ibrahim Afellay, an dem auch deutsche Klubs interessiert gewesen sein sollen, wechselt in der Winterpause vom PSV Eindhoven zum spanischen Meister FC Barcelona. Das kündigte der PSV Eindhoven auf seiner Homepage an. Afellay soll bei den Katalanen einen Viereinhalbjahresvertrag bereits unterschrieben haben.