March 20, 2013

bundestipp 20.3.2013

Luxemburg wehrt sich gegen Bundestrainer Jogi Löw

Bundestrainer Jogi Löw will nicht mehr gegen Fußball-Zwerge in der Qualifikation für große Turniere spielen und dagegen wehrt sich jetzt Luxemburg ganz massiv. Der luxemburgische Verband kontert: Ohne die Spiele gegen die Großen wären die kleineren Mannschaften isoliert und sehr bald pleite. Zwei Spiele gegen Kasachstan stehen an für die deutsche Nationalmannschaft erst am Freitag in Astana, dann am Dienstag in Nürnberg. "Sportlich wenig reizvoll", findet Jogi Löw. Sechs Punkte und möglichst keine Verletzten – das ist das Einzige, was er sich von den Duellen mit dem Fußball-Zwerg erhofft. Am liebsten würde Löw ganz auf Qualifikationsspiele verzichten, er plädiert für eine Vorqualifikation der kleinen Mannschaften. Jo'el Wolff, Generalsekretär der luxemburgischen Verbände entgegnet: "Dadurch würde man diese Länder komplett isolieren und aus Europa eliminieren", sagte er zu FOCUS Online. "Das ergibt keinen Sinn. Das werden wir nicht akzeptieren." Kasachstan, Andorra, San Marino, Liechtenstein, Luxemburg: Die Liste der sportlich reizlosen Gegner in WM- und EM-Qualifikation ist aus deutscher Sicht lang. Und in jeder Qualifikation sind mindestens zwei Spiele gegen Mannschaften dieses Kalibers garantiert. "Natürlich macht es mehr Sinn, wenn Deutschland gegen Frankreich spielt als gegen San Marino", sagte Wolff. "Aber für uns ist das immer etwas ganz Besonderes. Wir spielen in der aktuellen WM-Qualifikation gegen Portugal und Russland und haben uns da gut aus der Affäre gezogen. Tatsächlich gelang Luxemburg in bislang vier Spielen ein Punkt durch ein 1:1 in Nordirland, zu Hause gegen Portugal gab es eine knappe 1:2 -Niederlage. "Das sind für uns die Höhepunkte des Jahres. Wenn Kasachstan gegen Deutschland spielt, dann ist das ganze Land darauf fokussiert", sagte Wolff. "Wenn Luxemburg aber nur gegen San Marion spielt, dann interessiert das doch keine Sau." Egal wie man es dreht, ohne die Vergleiche mit den Top-Nationen könnte sich ein Verband wie Luxemburg nicht finanzieren. Wolff fürchtet dieses Schicksal in naher Zukunft aber nicht. Entscheidend ist nämlich nicht Löws Meinung, sondern die Haltung der Verbände. DFB-Präsident Wolfgang Niersbach hat immer wieder klargemacht, dass er die Kleinen nicht ausschließen will. Das Problem: Ab 2016 werden 24 von 53 Uefa-Mitgliedsverbänden an der EM teilnehmen, die Qualifikation wird so sportlich entwertet. Wolff erwartet, dass es weiterhin Gruppen mit fünf oder sechs Mannschaften gibt, von denen sich die ersten zwei bis drei qualifizieren. Doch auch das soll die Stellung der Außenseiter nicht verschlechtern. Fürs Erste ist ihre Position in der Uefa gesichert; vor allem, weil sich Präsident Michel Platini hauptsächlich mit den Stimmen der kleinen Verbände ins Amt wählen ließ.

Zweiklassengesellschaft – Deutsche Bundesliga

Die Bundesliga feierte sich erst kürzlich als stärkste Liga der Welt, dabei ist sie eine Zweiklassengesellschaft. Hinter den beiden Spitzenklubs FC Bayern München und Borussia Dortmund klafft eine große Lücke, bei vielen Klubs regiert das Mittelmaß. Besonders deutlich wird das Dilemma im Europacup. Drei Teams im Champions-League-Achtelfinale. In der Fünf-Jahreswertung an Italien vorbei. Es ist nicht lange her, da strotzte die Bundesliga vor Selbstvertrauen. Von der stärksten Liga der Welt war noch zum Jahreswechsel die Rede. Es war ein Hochgefühl mit begrenzter Dauer. Spätestens nach dem Verschwinden des letzten deutschen Klubs aus der Europa League haben sich die Aussichten getrübt und den Blick für die Realitäten geschärft. Die Bundesliga hat in dieser Saison an Niveau verloren. Hinter den zwei Großen aus München und Dortmund klafft eine große Lücke, die so groß ist wie lange nicht mehr. Die Bundesliga läuft Gefahr, spanische Verhältnisse zu bekommen. An der Spitze thronen die beiden Marktführer, der FC Bayern als das Maß aller Dinge in der Liga mit seinen unglaublichen 20 Punkten Vorsprung und der theoretischen Chance, schon am kommenden Spieltag zum Meister gekürt zu werden. Und Borussia Dortmund mit teilweise überragenden internationalen Auftritten in dieser Spielzeit und inzwischen mit einem stabilen zweiten Liga-Rang. Der BVB hat es durch seine beiden Meisterjahre 2011 und 2012 geschafft, den Status zu erreichen, den die Bayern für sich ohnehin als den einzig normalen ansehen: Sie sind ganz oben angekommen. Beide sind noch in der Champions League dabei und dadurch mit einem sicheren Geldfluss für die nächste Saison ausgestattet. Der BVB erwartet allein für dieses Geschäftsjahr einen Umsatz von beeindruckenden 250 Millionen Euro. Schon 2012 wies der Klub 215 Millionen Euro aus. Zum Vergleich: Der Tabellenfünfte Mainz 05 schloss das Geschäftsjahr mit 68 Millionen Euro ab, der Neunte SC Freiburg mit 49 Millionen. Die Bayern lächeln angesichts solcher Summen. Ihr Abschluss 2012: 332 Millionen Umsatz, Tendenz steigend. Als die Bayern und der BVB im Februar im DFB-Pokal aufeinandertrafen, war das öffentliche Ballyhoo im Vorfeld riesig. Es wurde sehr viel vom deutschen Clasico gesprochen – als Parallele zu den Duellen zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona, die sich seit Jahren mit gehörigem Abstand zur Konkurrenz den Meistertitel teilen. Für Bayern und Dortmund ist das ein Ritterschlag, für die Bundesliga nicht. Denn was kommt dahinter? Der Vierte der Tabelle ist Frankfurt – der Rückstand der Eintracht auf Tabellenführer FC Bayern beträgt 30 Punkte. Das Team von Noch-Trainer Armin Veh ist seit sechs Wochen ohne Sieg, in der Rückrundentabelle nimmt man Rang 13 ein, die Mannschaft hängt seit Wochen unterhalb der 40-Punkte-Marke fest – dennoch hat es bisher kein anderes Team bisher vermocht, den Aufsteiger von dem wichtigen Platz zu verdrängen, der immerhin zur Qualifikation für die Champions League berechtigt. Die Eintracht weist nach 26 Spieltagen 39 Zähler auf. Mit einer solchen Punktzahl wäre die Mannschaft in England zum selben Saisonzeitpunkt Siebter, in Italien und Frankreich Neunter, in Spanien Achter der Liga. 39 Punkte nach 26 absolvierten Spielen – seit 1996 war kein Tabellenvierter in der Liga so schlecht. Frankfurt weist ein Tordifferenz von plus zwei auf, für einen Tabellenvierten eine eher kümmerliche Zahl. Zum Vergleich: Der Vierte in England – Tottenham Hotspur – verzeichnete nach 26 Spielen eine Differenz von plus 14, Malaga in Spanien plus 13, Inter Mailand im Land der Defensivkünstler Italien immerhin noch plus sieben. Dass in den europäischen Viertelfinals nur der FC Bayern und Borussia Dortmund aus Bundesliga-Sicht übrig geblieben sind, ist nach alledem nur folgerichtig. Wie Borussia Mönchengladbach und der VfB Stuttgart in der Europa League, zugegeben ein Spitzen-Team der Serie A, die Grenzen aufgezeigt bekamen, tat schon beim Zuschauen weh. Bayer Leverkusen, immerhin Dritter der Liga, war in der Zwischenrunde gegen Benfica Lissabon chancenlos, Hannover musste die Überlegenheit des Russen-Krösus Anschi Machatschkala anerkennen. Unter den verbliebenen Acht der Europa League fehlt die Bundesliga komplett, die zuletzt geschmähte Premier League hat dagegen noch drei Vereine im Wettbewerb. Am vergangenen Wochenende gewannen von den ersten zehn Teams in der Bundesliga nur drei; Bayern München und Borussia Dortmund, na klar, waren zwei davon. Zudem mühte sich Borussia Mönchengladbach zu einem spielerisch eher dürren 1:0 über Hannover 96. Danach hieß es: In Gladbach träumen sie jetzt wieder von der Champions League. Und sie könnten damit sogar noch recht
behalten.

Zitate

"Die Deutschen stehen wirtschaftlich gut da. Sie sind die Einzigen in Europa, die Geld machen. Deshalb haben wir auch einen Deutschen ausgewählt."
Arsene Wenger, Trainer des FC Arsenal über Per Mertesacker, der zum neuen Schuldeneintreiber für die Mannschaftskasse bestimmt wurde.

"Wir mussten im Sommer 41 Transfers bewältigen. Das hat nicht einmal Felix Magath geschafft."
Kölns Vize-Präsident Toni Schumacher in Anspielung auf die vielen Transfers vom 1. FC Köln und von Trainer Felix Magath während seiner Zeit beim VfL Wolfsburg.

Schaaf grantelt nach nur einem Punkt gegen Fürth

Die Pfiffe der Bremer Fans waren Frank Kramer egal. Der neue Coach der SpVgg Greuther Fürth holte am Samstag seinen ersten Bundesliga-Punkt, war aber beim 2:2 (0:0) aufgrund der vielen vergebenen Chancen nicht sonderlich glücklich. "Ärgerlich ist das falsche Wort", sagte der Fußballlehrer nach seinem Debüt als Cheftrainer der SpVgg., "aber man ist einfach weniger zufrieden." Werder blieb nach zuvor zwei Heimniederlagen erneut sieglos. "Das war eindeutig zu wenig", sagte Zlatko Jumizovic. Trainer Thomas Schaaf grantelte: "Ich bin mehr als unzufrieden." Zu Toren kam Bremen durch zwei verwandelte Foulelfmeter von Aaron Hunt (47./70.) Der Tabellenletzte aus Fürth bejubelte zwei Treffer durch Stephan Fürstner (56.) und Thanos Petsos (62.).

BVB bejubelt Glückslos, harter Brocken für den FC Bayern

Gemischte Gefühle nach der Auslosung zum Viertelfinale der Champions League. Borussia Dortmund freute sich über den Gegner FC Malaga, den FC Bayern erwartet allerdings mit Juventus Turin ein harter Brocken.

Hitzfeld: Ich rechne damit, dass Robben geht

Viele fragen sich, ob Arjen Robben (29) in das System des künftigen Bayern-Trainers Pep Guardiola passt? Ottmar Hitzfeld beantwortet die Frage mit einem klaren "Nein". Im "Schweizer Sonntags Blick" sagt der Nationaltrainer der Schweizer und frühere Meistertrainer der Dortmunder und der Bayern: "Ich glaube, dass Robben eher nicht reinpasst. Ich rechne damit, dass Robben im Sommer wechselt und die Bayern verlässt." Interessant, was Hitzfeld über die Zukunft von Kroos und Müller unter Guardiola denkt: "Es kommt darauf an, was Guardiola plant. Müller ist bei Bayern ein sehr wichtiger Spieler. Aber ob er ins Konzept von Guardiola passt, weiß man ja auch nicht. Weil er ein gradliniger Spieler und nicht unbedingt ein Filigrantechniker ist. Und wer weiß, vielleicht will Guardiola auf der Zehner-Position einen torgefährlicheren Spieler als Kroos." Hitzfeld lobt Bayerns Schweizer Nationalspieler Xherdan Shaqiri (21): Shaqiri hat das Barcelona-Gen in sich. Er passt genau ins Konzept von Guardiola. Dieser steht auf junge, technisch starke, wendige Spieler."

Spanien: Özil sorgte für die Wende

Mit Mesut Özil kam die Wende. Nach der Einwechslung des deutschen Nationalspielers konnt Real Madrid eine drohende Blamage gegen den Abstiegskandidaten RCD Mallorca abwenden und einen 1:2 -Rückstand in einen 5:2-Erfolg umwandeln. "Özil ist Fußball in Reinform", schwärmte das Sportblatt "Marca". In der Partie gegen den Drittletzten der Primera Division hatte Trainer Jose Mourinho Özil – ebenso wie den Ex-Stuttgarter Sami Khedira – auf die Ersatzbank verbannt, um sie für kommende Aufgaben zu schonen. Das Experiment ging aber total schief. Die Inselkicker überraschten die Königlichen und gingen zweimal in Führung. Mit Özil und Khedira wurden die Inselkicker dann regelrecht auseinandergenommen.

Schalke macht Miese

Fußball-Bundesligist Schalke 04 hat 2012 mit einem Minus in Höhe von 4,55 Millionen Euro abgeschlossen. Das Ergebnis sei aufgrund der Vertragsgestaltungen im Lizenzspielerkader hinsichtlich Laufzeit und Gehalt negativ. Im Jahr davor hatte der Klub einen Gewinn von 5,57 Millionen Euro erzielt.

Streit sieht in der Halbzeit Rot

Ex-Bundesligaspieler attackiert Götze-Bruder im Spielertunnel. Albert Streit (32) hat in der Regionalliga für Aufsehen gesorgt und in der Halbzeit die Rote Karte gesehen. Er soll beim Spiel von Viktoria Köln beim VfL Bochum II (0:4) im Spielertunnel Fabian Götze – den Bruder von Nationalspieler Mario Götze – tätlich angegriffen haben. Augenzeugen berichteten von einem Schlag ins Gesicht. Streit stritt dies ab. "Meinen Sie, der hätte weiterspielen können, wenn ich ihn geschlagen hätte", wird der Mittelfeldspieler im Kölner Express zitiert. "Wir hatten ein Wortgefecht. Es gab nur ein Gerangel, mehr nicht". Viktoria-Trainer Ralf Außem sah es aber anders. "Der Schiedsrichter hat die richtige Entscheidung getroffen", sagte er. "Albert hat sich zu einer Tätlichkeit hinreißen lassen und dem Team einen Bärendienst erwiesen." Streit berichtete, er habe nach dem Spiel die Aussprache mit Schiedsrichter Marc Frömel in dessen Kabine gesucht. "Er saß da mit freiem Oberkörper, aß Pommes und sagte: Mach die Tür zu. Er sitzt eben am längeren Hebel", sagte der Ex-Profi. Der werte Albert Streit ist kein unbeschriebenes Blatt. Davon können einige Bundesligavereine ein Lied singen, besonders der FC Schalke 04. Wenn die Schalker Fans den Namen Albert Streit hören, schwillt bei ihnen der Hals an.

HSV: Trainer Fink sauer auf DFB

Für seinen Tritt gegen Augsburgs Daniel Baier sperrte der DFB den HSV-Profi Maximilian Beister bis zum 32. Spieltag. Trainer Torsten Fink kann diese harte Bestrafung überhaupt nicht nachvollziehen. HSV-Trainer Thorsten Fink hält das Urteil des DFB-Sportgerichtes für weit überzogen. "Beister hat sicherlich Foul gespielt, aber für mich war es keine Tätlichkeit", sagte Fink. U21-Nationalspieler Beister hatte in einem Luft-Duell völlig unmotiviert nach hinten ausgetreten und seinen Gegenspieler dabei schmerzhaft am Unterleib getroffen. Tobias Welz stellte daraufhin Beister vom Platz und musste sich anscheinend noch einige harte Worte anhören, zudem deutete der Rotsünder einen "Vogel" an. Beister wird erst am 32. Spieltag gegen den VfL Wolfsburg wieder spielberechtigt sein. Damit dürfte er beim HSV weiterhin im Abseits stehen. Er hätte zuvor schon mal einen Denkzettel verdient gehabt, meinte Fink. "Ich hätte ihn auch nicht eingewechselt, aber ich hatte leider keine andere Wahl, da Marcus Berg verletzt ist und ich etwas für die Offensive tun musste", fuhr Fink fort. Berg fällt aber weiterhin bis zum Saisonende aus. Die 0:1 Heimniederlage schmerzt den HSV, der ohne van der Vaart spielen musste, besonders. Augsburg dagegen hofft dadurch auf den Klassenverbleib.

Absturz von Hoffenheim hält weiter an

Für 1899 rückt die zweite Liga immer näher. Nach dem Unentschieden gegen Mainz und dem Sieg der Augsburger in Hamburg ist die Situation für Hoffenheim fast hoffnungslos. "Gemeinsam Flagge zeigen für eine erstklassige Region", stand auf den T-Shirts, die ein Gemeinschaftsgefühl erzeugen sollen. 5.000 Stück hat Hoffenheim von diesen Trikots schon verkauft. Ein PR-Erfolg, gewiss. Nur der sportliche Ertrag hält da leider nicht mit. Zur Halbzeit hatte der Stadionsprecher die Fans aufgefordert, "alles zu geben für ein dreckiges 1:0", aber es klappte nicht. Bei nur noch drei ausstehenden Heimspielen – gegen Fortuna Düsseldorf, de
n 1. FC Nürnberg und den Hamburger SV – sowie fünf Auswärtsspielen (Schalke 04, VfL Wolfsburg, Bayer Leverkusen, Werder Bremen und Borussia Dortmund) steht den Hoffenheimern das Wasser bis zum Hals. "Ich glaube, wir sollten uns darauf konzentrieren und den Augsburgern aus der Ferne Druck machen", sagte Trainer Kurz, der mit Hoffenheim genauso in den Keller gefahren ist wie im vergangenen Jahr mit dem 1. FC Kaiserslautern.

VfB Stuttgart vermeidet durch Sieg in Frankfurt den Absturz

Diese Überraschung ist Bruno Labbadia gelungen. Der Trainer ließ den VfB in einer 4-3-2-1-Grundordnung antreten – mit Artur Boka als zweitem Sechser neben William Kvist. Je nach Spielsituation variierte das System zu einem 4-3-3. Der VfB war von Beginn an in der Partie, nahm die Aktionen an, doch dann erlaubte er sich einen taktischen Fehler und kassierte einen Treffer (17. Aigner). Der Schock durch dieses Tor währte bis zur Pause. Nach dem Ausgleich durch Ibisevic (Elfmeter 49.) entwickelte sich ein offenes und teilweise sehr hektisches Spiel. Beide Mannschaften gaben sich mit der Punkteteilung nicht zufrieden. In der 71. Minute erzielten die Stuttgarter nach einer Ecke den Siegtreffer per Kopfball durch Niedermeier nach einer Ecke. Glück für den VfB, dass Schiedsrichter Peter Sippel eine knifflige Strafraumszene zwischen Torhüter Sven Ulreich und Frankfurts Stürmer Srdjan Lakic zu seinen Gunsten auslegte (85.), so dass die Stuttgarter die Heimreise mit drei für sie sehr wichtigen Punkten antreten konnten.

Hoffenheim: 63 Prozent würden Verein nicht vermissen

Fußball-Bundesligist 1899 Hoffenheim kann im Abstiegskampf nicht auf den Rückhalt der Sportfans bauen. Wie die repräsentative März-Umfrage des Nürnberger Marktforschungsinstituts puls im Auftrag des Sport-Informationsdienstes ergab, würden nur 18 Prozent der Befragten das Team von Trainer Marco Kurz in der Bundesliga vermissen. Dagegen könnten 63 Prozent einen Abgang der Hoffenheimer problemlos verkraften.

Blatter kritisiert Modus für die EM 2020

Fifa-Präsident Josepf Blatter hat massive Kritik am Modus für die Fußball-EM 2020 in 13 europäischen Ländern geübt. "Ein Turnier gehört in einem Land gespielt, dadurch schafft man Identität und Euphorie", sagte Blatter dem "Kicker". "So einer Europameisterschaft fehlen Seele und Herz", kritisierte der Schweizer die Pläne der Europäischen Fußball Union (Uefa) und fügte an: "Das Turnier 2020 hat man verzettelt." Die paneuropäische EM in sieben Jahren ist eine Idee von Uefa-Präsident Michel Platini, der als möglicher Konkurrent Blatters um den Fifa-Chef-Posten gilt. Blatter führte weiter aus, dass es unter diesen Umständen kein Sommermärchen wie bei der WM 2006 in Deutschland geben wird.

Trainer Streich ist sauer auf vefluchte Händler und Zwischenhändler

Nach der 1:5-Niederlage seiner Freiburger in Dortmund platzte dem Freiburger Trainer der Kragen. Es war die zweite bittere Niederlage nach dem 2:5 gegen den VfL Wolfsburg. Zunächst versuchte sich der Coach an einer Analyse des Spiels, aber dann brach es aus ihm heraus. "Dass wir in zwei Spielen zehn Gegentore kriegen, ist doch wohl auch nicht ganz normal. Aber wir haben natürlich eine wahnsinnige Unruhe. Unsere Spieler werden angeboten wie auf dem Viehmarkt. Ihre Ausstiegsklauseln kann man in den Zeitungen lesen – das ist doch furchtbar", wetterte Streich und verfluchte "Händler und Zwischenhändler. Aber das sind die Mechanismen in diesem Geschäft." Streich fühlt sich der Dynamik des Marktes ohnmächtig gegenüber. "Es sind viele Dinge in Freiburg nachteilig. Aber es hatte bisher den Vorteil, dass wir am Rande von Deutschland leben und auch fußballerisch nicht richtig wahrgenommen wurden. Inzwischen sind aber auch wir durchleuchtet", kritisierte er und meinte sarkastisch: "Wenn wir noch ein paar Mal fünf Dinger kriegen, dann wird sich die Lage wieder beruhigen, und wir können dann wieder normal arbeiten."

Rudi Völler wünscht Schiedsrichter Florian Meyer Schmerzen

Das Schiri-Theater vom Mainzer Trainer Thomas Tuchel hat wohl gegen Bayer Leverkusen gefruchtet. "Wir werden doch immer von den Schiedrsrichtern benachteiligt", hatte er nach den letzten Partien immer wieder gesagt. Prompt bekam sein Klub nun gegen Bayer Leverkusen einen sehr umstrittenen Elfmeter zugesprochen und brachte somit Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler auf die Palme. Manuel Friedrich war völlig verdutzt. "Ich dachte, es geht um eine andere Szene", kommentierte der Leverkusener Verteidiger nach der 0:1-Niederlage bei seinem Ex-Klub FSV Mainz 05. Friedrich hatte den Ball in der 60. Minute nach einem Schuss von Bo Svensson aus kurzer Distanz an den Arm bekommen, woraufhin Schiedsrichter Florian Meyer auf Strafstoß entschied. Andreas Ivanschitz ließ sich die Chance nicht entgehen und verwandelte sicher zum 1:0-Erfolg für die Mainzer. "Das war in der Vergangenheit kein Elfmeter, heute nicht und wird auch in Zukunft keiner sein", schimpfte Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler. Durch die brutal ärgerliche Niederlage verpassten es die Rheinländer, an den Dortmundern vorbei auf Platz 2 zu rutschen, nachdem die Borussen auch beim FC Schalke eine 2:1-Niederlage kassierten. Rudi Völler fuhr in seiner Kritik an Schiedsrichter Meyer fort und wünschte, "dass er vor dem Fernseher Kopf- und Bauchschmerzen bekommt, wenn er diese Szene sieht". Rudi Völler brachte ihm zwei Medikamente von Bayer. Einmal "Aspirin" für die Kopfschmerzen und dann "Lefax" von Bayer gegen die Bauchschmerzen. Und all die anderen Flüche?, fragte Herr Meyer. All die Verschwörungen? Samstag für Samstag? Rudi Völler antwortete, dass dagegen Bayer leider nichts im Programm habe.

Stuttgarter Fans mobben Hajnal aus der Mannschaft

Weil er zur Zielscheibe der eigenen Anhänger geworden ist, darf Tamas Hajnal nur noch auswärts für den VfB ran. Sportdirektor Fredi Bobic: "So schlimm habe ich das noch nie erlebt." Der Weg vom geschätzten Profi zum niedergeschlagenen Depp verlief rasch. Tamas Hajnal, ungarischer Spielmacher des VfB Stuttgart, hatte im Januar noch seinen auslaufenden Vertrag verlängert, weil er als erfahrener Profi das unstete Gebilde der Schwaben-Elf auch in der kommenden Saison führen sollte. Doch nun sind die Dienste des 31-Jährigen offenbar nicht mehr gefragt, da sich die Fans per Pfeifkonzert eindeutig gegen den Routinier gewandt haben. Hajnal ist zum neuen Mobbing-Opfer der Liga geworden. In Heimspielen stellt Trainer Bruno Labbadia den Ungarn nicht mehr auf, weil er seinen Spieler schützen möchte. "Ich kann ihn doch nicht bringen, wenn er ab dem ersten Ballkontakt ausgepfiffen wird", sagte Labbadia der "Bild". Hajnal, der in dieser Saison in 12 Bundesligaspielen und 8 Europa-League-Partien zum Einsatz kam, war vor allem bei der 0:2-Heimpleite gegen Lazio Rom zur Zielscheibe der Fans geworden. In der 41. Minute war er eingewechselt und fortan mit Pfiffen bedacht worden. "So schlimm habe ich das noch nie erlebt", sagte Sportdirektor Fredi Bobic. Der 1,68 Meter kleine Mittelfeldspieler agierte im Achtelfinal-Hinspiel gegen die Italiener völlig verunsichert und konnte zu keiner Zeit seine durchaus ansprechenden technischen Fähigkeiten einbringen. Ihn quasi als Alleinschuldigen rauszupicken und verantwortlich für die 0:2-Niederlage zu machen, ist aber eine seltsame Aktion des schon seit Wochen ob der sportlichen Berg- und Tal-Fa
hrt recht aufgebrachten Stuttgarter Anhangs. Mit nur vier Punkten ist der VfB das schwächste Team der Rückrunde. Die Fans werfen Hajnal offenbar dessen eher behäbigen Spielaufbau und fehlende Dynamik auf dem Platz vor, was aber keine besonders neue Erkenntnis bei der Bewertung des kleinen Spielmachers ist. Ob Hajnal, der geschätzt 1,5 Millionen Euro im Jahr verdient, eine Zukunft bei den Schwaben hat, erscheint nach den Fan-Attacken mehr als zweifelhaft.

Rettet Utz Claassen den Schulden-Klub Mallorca?

Der "Königliche Sportklub Mallorca" kämpft in der spanischen Liga gegen Abstieg und Misswirtschaft (40 Millionen Euro Schulden). Ein Unternehmer aus Hannover versucht jetzt den Insel-Verein, mit dem man Großes vorhatte, zu retten. Utz Claassen, früher Vorstandschef des Energiekonzerns EnBW und kurzzeitig Boss von Hannover 96, ist mit offiziell 20 Prozent Anteilseigner des RCD Mallorca. Offen attackiert er die aktuelle Vereinsführung um den mächtigen Vize-Präsidenten Florenc Serra Ferrer. Utz Claassen sagt, dass zwei bis drei Akteure Regeln ignorieren: Vernunft und Gesetze. Wenn ein Verein schlecht geführt ist, schlägt sich das irgendwann auch auf die sportliche Leistung nieder. Ohne das Okay des Verwaltungsrates (in dem auch er sitzt) seien neue Spieler und der umstrittene Trainer Manzano verpflichtet worden. "Nach meiner Meinung ist deshalb der Trainer auch nicht rechtswirksam im Amt". Der Deutsche klagt schon, weil die Sitzungsprotokolle des Verwaltungsrates falsch und unvollständig seien. Erster Gerichtstermin ist im April. "Wenn ich auch nur ein Prozent des Schlamassels geahnt hätte, hätte ich nicht eine Sekunde darüber nachgedacht, in diesen Verein zu investieren". Dabei hat er noch Vereins-Anteile von Tennis-König Rafael Nadal und dessen Familie dazugekauft. Kann der streiterprobte Claassen den Machtkampf gegen den alteingesessenen Mallorca-Clan überhaupt gewinnen? Er behauptet: "Vom zahnlosen Obdachlosen, der mich auf der Straße in Palma anspricht, bis zum Großunternehmer sagen alle: Mach's! Rette den Klub." Würde er Lothar Matthäus als Trainer engagieren, wie man schon mal munkelte? "Ich habe Lothar Matthäus nie für RCD Mallorca vorgeschlagen. Aber richtig ist: Ich schätze ihn fachlich und persönlich sehr. Der Klub, der ihn holen kann, darf sich glücklich schätzen". Bevor Matthäus allerdings nach Mallorca kommt, muss erst einmal Utz Claassen seinen Kampf bestehen.

Profi des FC Zürich wird von einem Marder gebissen

In der Partie zwischen dem FC Thun und dem FC Zürich stürmt ein Marder das Spielfeld. Verteidiger Loris Benito versucht das Tier zu fangen und wird in den Finger gebissen. Der Marder hat bei dieser Partie die Jagdinstinkte der Spieler geweckt. Nachdem der Nager wenige Minuten nach Anpfiff auf das Feld stürmte, schauten die Spieler zunächst verwirrt, ehe Zürich-Verteidiger Loris Benito die Verfolgung aufnahm. Als Benito den Marder im Stile eines Rugbyspielers gefangen hatte, wurde er von dem ungebetenen Gast in den Finger gebissen. Der Marder konnte sich damit wieder befreien und wurde schließlich von FCZ-Torhüter David Da Costa vom Feld gebracht. "Es war sicher sehr amüsant für die Zuschauer. Zu Beginn waren wir Spieler auch belustigt, dann aber allerdings genervt, dass es nicht weiterging. Mir hat aber auch der Marder leid getan. Das war sicher ein Riesenstress für das Tier. Hoffentlich geht es ihm jetzt gut", sagte Benito, der zur Sicherheit eine Tetanusspritze bekam. Der Marder wurde nach Angaben der Sicherheitskräfte auf einer Wiese neben dem Stadion wieder freigelassen.

Rafael Schäfer: Mit dem Ding gehöre ich in die Flop 10

Wenn man gewonnen hat, wird auch ein Patzer lustig. Nürnbergs Torwart Raphael Schäfer (34) verschuldet beim 2:1-Sieg in Augsburg das zwischenzeitliche 1:1. Wurschtelt sich einen harmlosen Kopfball von Tobi Werner selbst rein. Der schon sicher gefangene Ball flutschte ihm aus der Hand, fällt aufs Knie und kullert durch die Beine ins Tor. Glückwunsch! Damit kommt Schäfer in die Flop 10 der größten Torwart-Pannen. Der Nürnberg-Kapitän grinst im Sky-Interview auf die Frage, ob er mit dem Klops in die Bundesliga-Rangliste gehöre: "Auf jeden Fall! Damit komme ich in jeden Jahresrückblick. Wehe, jemand nimmt mir diese Kiste weg! Das war schließlich ganz allein mein Tor". Schäfer hatte deshalb noch so gute Laune, weil nach Kiyotakes Führung (21.) und Schäfers Patzer Esswein noch für den Sieg (54.) von Nürnberg sorgte. Esswein: "Ich bin froh, dass ich ihm helfen konnte, weil er uns doch auch in letzter Zeit so oft gerettet hat. Gerettet ist jetzt wohl auch Nürnberg mit jetzt 31 Punkten. Manager Bader: "Jetzt wird's ganz heiß im Keller – aber ohne uns." Augsburg kassierte ohne den gelbgesperrten Kapitän Baier erst die zweite Rückrunden-Pleite. Trainer Weinzierl: "Wir müssen den Rückschlag wegstecken."