May 20, 2010

Bundestipp 20.5.2010

Kevin-Prince Boateng pflegt auch weiterhin sein Rüpel-Image

Auch vier Tage nach seinem schweren Foul an unserem Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack holte Kevin Boateng zum Rundumschlag gegen den DFB, Bundestrainer Jogi Löw und Michael Ballack aus. Dabei hatte sein Halbbruder Jerome ihm dringend empfohlen, sich bei Michael Ballack persönlich zu entschuldigen. Davon kann allerdings keine Rede sein. Vielmehr wurden in mehreren Zeitungen Aussagen von ihm veröffentlicht, in denen er keinerlei Einsicht zeigte und Michael Ballack , den DFB und Bundestrainer Jogi Löw sogar angriff. Ballack habe ihm vor dem Foul eine Ohrfeige gegeben, die aber keine Beachtung fand. "Von ihm habe ich nichts dazu gehört", sagte Kevin Boateng zu "Sport Bild". "Ich denke, eine Tätlichkeit ist schlimmer als ein Foul aus dem Spiel heraus". Sein Foul habe nichts mit Ballacks Ohrfeige zu tun gehabt. "Bei 80.000 Fans denkt man nicht an Rache", so Boateng. "Ich muss mich doch über Ballack sehr wundern. Er beschwert sich wochenlang über Podolski, dass er ihn geohrfeigt hat. Nun macht er es selber. Er ist also kein Stück besser als Podolski". Auch gegen den DFB erhebt er schwere Vorwürfe, da dort niemand Ballacks Ohrfeige zur Kenntnis nahm. "Hätte ich beim DFB so etwas gemacht, wäre ich fristlos geflogen. Bei ihm wird nicht einmal drüber geredet. Unfassbar, wie das beurteilt wird", sagte der ehemalige Spieler vom Hamburger Sportverein und Borussia Dortmund.

Anmerkung: Mit seinen Aussagen disqualifiziert er sich selbst. Er ist einfach unbelehrbar. Schließlich ist es nicht das erste Mal, dass er ausgerastet ist. Kevin ist und bleibt das trotzende Kind. Er sei das beste Beispiel für falsche Bildungspolitik. Doch wer diese Diskussion auf Problembezirke reduziert und nach der lenkenden Hand der Obrigkeit schreit, macht es sich und dem trotzigen Rapper zu leicht. Nach der öffentlichen Meinung konnte man glauben, dass es sich um einen Terroranschlag in Deutschland handelt. Es handelte sich allerdings um ein Foulspiel auf einem Fußballplatz, doch die Erregung hätte kaum größer sein können. Und die Empörung über den Übeltäter hätte auch kaum größer sein können:
In Berlin geboren, im deutschen Fußball aufgestiegen und wegen Disziplinlosigkeiten diverser Art erst aus den Auswahlmannschaften des Deutschen Fußball-Bundes und dann aus der Bundesliga entfernt: Ein 23-Jähriger, der die Attitüde amerikanischer Rapper vorlebt: dicke Autos, körperfüllende Tattoos und fast manisch zur Schau gestellte Respektlosigkeit.
Während seiner Zeit bei Hertha BSC, wo er einst als größtes Talent galt, drohte er seinem Trainer Prügel an, zoffte sich mit Mitspielern und hatte einen derart schlechten Einfluss auf die gleichaltrigen Kollegen, dass Manager Dieter Hoeneß erst stöhnte: "Wir sind doch keine Rapper-Gang" und ihn dann nach England verkaufte. Und so einer tritt Vorzeigeprofi Ballack nieder. Im Internet formiert sich seither ein Proteststurm, kaum ein Promi verzichtet auf einen vernichtenden Kommentar, und Ballacks Manager will prüfen, ob er Boateng nicht verklagen kann wegen gesundheitsgefährdenden Verhaltens.
Doch was sagt uns diese Rüpelei? Ist Kevin Boateng das Musterbeispiel für falsche Bildungspolitik? Gern wird in dieser Diskussion auf seinen Halbbruder Jerome verwiesen, der nicht im Problembezirk Wedding aufwuchs, sondern im beschaulichen Charlottenburg. Er spielt heute in der deutschen Nationalmannschaft und gilt als unkomplizierter Typ, der sich einzuordnen weiß. Erwuchs Kevins unkontrollierbare Wut also proportional zum Versagen der staatlichen Obhut?
Doch damit machen es die sich zu leicht, die ewig nach der lenkenden Hand der Obrigkeit schreien. Jerome und Kevin hatten durchaus ähnliche Startbedingungen in Deutschland: Schule, Jugendmannschaften, Freunde, Ablenkung, Karriere. Wer nun meint, Kevin wäre keine andere Wahl geblieben, als aggressiv und halsstarrig zu werden, entlässt ihn aus der persönlichen Verantwortung für sein Handeln.
Nein, weder bei Hertha BSC noch beim DFB war der anscheinend angeborene Jähzorn in den Griff zu bekommen. Kevin Boateng ist das ewig trotzende Kind. Auch seine Eltern konnten das bisher nicht ändern.

Note 1 für den Fußball-Verband von Ghana und Boatengs Halbbruder Jerome

Ghanas Fußball-Verbandschef Kwesi Nyamtaky hat sich für das grobe Foul von Kevin Boateng an Michael Ballack entschuldigt. Ghanas Teamchef Anthony Baffoe sage dem "Kölner Express" im Namen des Verbandespräsidenten: "Es tut uns sehr leid, dass Michael Ballack jetzt nicht an der Weltmeisterschaft teilnehmen kann. Er hat in Ghana einen großen Namen. Wir wünschen ihm alles Gute und hoffen, dass er möglichst bald wieder gesund wird und spielen kann". Baffoe ließ erst einmal offen, ob Kevin Boateng gegen die deutsche Nationalmannschaft zum Einsatz kommt. Das entscheidet der Trainer.
Anmerkung: Man kann sicher sein, dass der ghanaische Fußball-Verband mit dem Foul an Ballack nichts zu tun hat, was ihm ja auch schon unterstellt wurde. Teammanager Anthonx Baffoe hat sich in Deutschland immer sehr wohl gefühlt, wie er selbst sagte, und war auch hier sehr beliebt. Man kann nur hoffen, dass die guten Beziehungen zu Ghana durch dieses völlig unverständliche Foul an Michael Ballack nicht getrübt werden.
Auch Kevins Halbbruder Jerome hat den brutalen Tritt seines Halbbruders Kevin an Ballack als böses Foul bezeichnet. Das ist auch eine "Rote Karte", erklärte der Nationalspieler im Mannschaftshotel auf Sizilien. "Michael ist ein guter Kapitän, geht immer voran", ergänzte der 21-Jährige.
Zudem sprach er auch persönlich mit Michael Ballack über diesen Vorfall. "Das war für mich sehr wichtig. Er hat mir gesagt, dass es mit mir nichts zu tun habe und er auf mich überhaupt nicht sauer ist".

Wen bestimmt der Bundestrainer nach dem Ausfall von Michael Ballack als Kapitän?

Als Vertreter von Michael Ballack werden viele Namen von den Medien in den Ring geworfen. Allerdings bin ich der Meinung, dass als Vertreter an erster Stelle Philipp Lahm in Frage kommt.
Neben seiner vorbildlichen sportlichen Einstellung, reagiert er auch außerhalb des Spielfeldes sehr souverän. Der SWR hat am Dienstag telefonisch mit dem Sportmoderator Gerhard Delling von der ARD gesprochen und ihn auch nach seiner Meinung befragt. Er hat sich ganz eindeutig auch für Philipp Lahm entschieden. "Man muss berücksichtigen, dass der Kapitän bei einer Weltmeisterschaft auch außerhalb des Spielfeldes ein gefragter Mann ist und auf die vielen Fragen der Reporter immer eine passende Antwort haben soll. Da ist sicher Philipp Lahm der richtige Mann, der schon wiederholt bewiesen hat, dass er auch Reportern gegenüber sehr souverän auftreten kann".

Trainer Christian Gross vom VfB Stuttgart reiht sich in die Verfolger des FC Bayern München ein

Ein Name, der beim Hamburger Sportverein gehandelt wurde, ist der Trainer des VfB Stuttgart – Christian Gross. Auch andere Vereine sollen schon ein Auge auf ihn geworfen haben. Doch der Schweizer erteilte den Hanseaten und allen anderen Vereinen eine Absage. "Ich bin nächstes Jahr Trainer beim VfB Stuttgart. Ich habe bis 2011 unterschrieben", sagte er in "Sport Bild". Er habe mit den Schwaben noch Großes vor. In der Bundesliga versuchen alle, den Bayern nachzueifern. "Jeder Top-Klub sagt unter der Hand: Wir greifen den FC Bayern München an. Das muss dann natürli
ch auch unser Ziel sein".

FC Bayern München will am Samstag in Madrid das Triple schaffen

Den ersten Kampf um Franck Ribery hat der FC Bayern gegen die FIFA verloren – doch auch ohne ihn will der deutsche Meister und Pokalsieger am Samstag in Madrid Geschichte schreiben. "Das ist ohne Übertreibung der wichtigste Titel. Wir werden alles daransetzen, das Triple zu gewinnen", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und sprach gleichzeitig seinem Ex-Klub Inter Mailand eine unheimliche Qualität zu. Das wird ein Finale auf Augenhöhe".
Beide Teams haben Respekt voreinander. Da ist die Tagesform entscheidend. Inter Mailand wurde zum fünften Mal in Folge und um achtzehnten Mal italienischer Meister. Wie der FC Bayern möchten die Mailänder natürlich auch am kommenden Samstag das Triple schaffen.

Hamburger Abendblatt: Hoogma kommt nicht zum HSV

Nico-Jan Hoogma wird nicht Sportchef beim Hamburger Sportverein. Das berichtet die "Hamburger Morgenpost". Laut der Zeitung sind die Verhandlungen zwischen dem HSV und dem Niederländer gescheitert. Beide Seiten haben sich nicht auf einen Zweijahresvertrag einigen können, heißt es. Aufsichtsratschef Horst Becker war am Dienstagabend für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Hoogma, der zwischen 1998 und 2003 für den HSV gespielt hatte, galt als der aussichtsreichste Bewerber. Kandidat auf den Posten soll nun der frühere HSV-Profi Sergej Barbarez sein. Der Bosnier ist Mitglied im zwölfköpfigen Aufsichtsrat.

FC Barcelona kauft Klasse statt Masse

Der Wechsel von Nationalspieler David Villa vom FC Valencia ist so gut wie unter Dach und Fach. Der 28-Jährige müsse nur noch den Vierjahresvertrag unterschreiben, berichten spanische Medien. Demnach kommt Villa für eine Ablösesumme von 45 Millionen Euro zu den Katalanen. Bei Barca könnte er Thiery Henry ersetzen, der wohl in die USA wechseln will. Barcelona bestätigte auch Interesse an Arsenals Mittelfeldspieler Cesc Fabregas, der aus der Barca-Jugend stammt. Der Transfer dürfte aber erheblich schwerer zu realisieren sein, weil Arsene Wenger ihn nicht von Arsenal gehen lassen will, hieß es.

1: FC Nürnberg: Kein Platz mehr für Charisteas

Für den griechischen Nationalstürmer gibt es beim 1. FC Nürnberg nach der Weltmeisterschaft keine Zukunft mehr. "Er hat die Erwartungen nicht erfüllt. Ich habe ihm mitgeteilt, dass er in meinen Planungen keine Rolle mehr spielte". sagte Trainer Dieter Hecking in der "Bild".

Arminia Bielefeld in großer Not: Die Stadt darf nicht bürgen

Arminia Bielefeld muss im Kampf um den Verbleib in der zweiten Bundesliga einen Rückschlag hinnehmen. Wie das "Westfalen Blatt" berichtet, darf die Stadt dem finanziell angeschlagenen Klub weder eine Bürgschaft noch Kredite geben. Das geht aus einer Stellungnahme der Bezirksregierung hervor. Damit wäre die von Arminia erwartete Finanzspritze in Höhe von 6 Millionen Euro mehr als fraglich. Zudem scheint auch das drei Millionen teure Engagement der Wirtschaft zu scheitern.

Hansi Flick lobt die Kooperation mit den Bundesligisten

Hansi Flick hat den Bundesliga-Klubs ein großes Lob ausgesprochen und sich für die gute Zusammenarbeit mit Blick auf die WM-Endrunde bedankt. Da wir nicht mehr im April den vorgesehenen Fitnesstest absolvieren konnten, haben uns die Vereine vorbildlich unterstützt und uns die Daten ihrer Nationalspieler zur Verfügung gestellt. Dafür gebührt ihnen ein großes Lob und ein Dankeschön. Auch der US-amerikanische Fitnesstrainer-Guru Shad Forsythe, der in Deutschland lebt und und zu allen Bundesliga-Klubs gute Kontakte pflegt, stellte das enge Miteinander als vorbildlich hin.