Standpauke für Bayern-Profis von Uli Hoeneß
Uli Hoeneß hat in der Halbzeit der Partie der Bayern gegen den FC Zürich offenbar den Spielern eine Standpauke gehalten, um die Mannschaft wachzurütteln. Zwar dementierten die Verantwortlichen wie Trainer Jupp Heynckes und Sportdirektor Nerlinger die Brandrede des Präsidenten, doch einige Spieler bestätigten den Vorgang. "Ja, er war in der Kabine", sagte Nationaltorhüter Manuel Neuer. "Da sind sie gut informiert. Das waren einfach Emotionen, das gehört zum Fußball", sagte Robben auf Nachfrage.
Gomez: Ich werde wieder treffen
Mario Gomez bleibt trotz seiner derzeitigen Ladehemmung gelassen. "Ich weiß, dass die Tore wieder kommen müssen, und die werden auch kommen. Ich mache mich da nicht verrückt. Man will natürlich dieses Tor auch erzwingen, aber das ist kein Problem. Ob ich dann am 3. oder 4. Spieltag treffe, ist für mich nicht wichtig", sagte der Torjäger der Bayern. "Mario war sehr bemüht. Er wird auch wieder Tore schießen", sagte Trainer Jupp Heynckes.
Spanien: Piquet ledert gegen Jose Mourinho
Brutalo-Foul von Marcelo, Tumulte auf und neben dem Platz, drei Rote Karten und ein handgreiflicher Mourinho beim Supercup zwischen FC Barcelona und Real Madrid. Das Spiel wurde nach tollen Kombinationen zum Schluss noch zum Skandal-Spiel. Die Schuld am einmal mehr ausuferndem Classico schiebt Barcas Piquet dem Real-Coach Mourinho zu. "Die Art und Weise, wie Real Fußball spielt, liegt nicht an den Spielern. Die müssen die Befehle einer Person befolgen, die den spanischen Fußball angreift. Jose Mourinho zerstört mit seiner Methode den spanischen Fußball", fuhr er fort. Barcelona gewann den Supercup (3:2) mit einem überragenden Lionel Messi, der selbst zwei Tore zum Sieg (44. und 88.) beisteuerte sowie die Vorlage zur 2:1 Führung durch Benzema (82.) gab. Es wurde wirklich toller Fußball geboten. Bloß in der Nachspielzeit der Partie wurde es sehr hektisch.
Özil hadert mit seiner Roten Karte
Neben Marcelo von Real Madrid sowie David Villa vom FC Barcelona erhielt auch Mesut Özil eine Rote Karte. Diese Entscheidung kann er nicht nachvollziehen. Er hält sie für vollkommen ungerechtfertigt. "Ich bin vollkommen unschuldig. Rangeleien sind bei solchen Spielen nie ganz auszuschließen, das ist dann einfach pure Emotion. Und wenn meine Kollegen angegriffen werden, dann versuche ich zu helfen", sagte der deutsche Nationalspieler der "Bild". Bei einer eventuellen Sperre geht Özil davon aus, dass Real Madrid sofort dagegen Einspruch erheben wird.
FC Schalke 04 blamiert sich und den deutschen Fußball in Helsinki
Nach der 0:2 Pleite bei HJK Helsinki steht der deutsche Pokalsieger schon fast vor dem Aus. Was Schalke in Helsinki geboten hat, war unterirdisch. Wenn es Trainer Rangnick auch nicht wahrhaben will. In dem Spiel merkte man das Fehlen von Raul an allen Ecken und Enden. Es war kein Ideengeber da, niemand, der kluge Pässe schlug, um die gut aufgestellte Deckung von Helsinki auszuhebeln. Es war eine Blamage für den deutschen Fußball, was Schalke abgeliefert hat. Sollte Helsinki beim Rückspiel in Gelsenkirchen auch nur ein Tor gelingen, müssten die Schalker schon vier Tore erzielen. Danach sieht es allerdings im Moment nicht aus. Das zu befürchtende Aus für die Gruppenphase wäre für den hoch verschuldeten Klub laut Manager Horst Heldt eine Katastrophe. Und deshalb müsse man im Rückspiel mehr als eine Schüppe drauflegen. Sonst wäre der Katzenjammer riesengroß, so Heldt.
Hannover 96 siegt dank Schlaudraff
Jan Schlaudraff hat ein Superspiel gegen FC Sevilla gemacht und mit seinen beiden Toren den Grundstein für ein Weiterkommen gelegt. Allein der eigentlich unentschuldbare Leichtsinn von Cherundolo sorgte dafür, dass Sevilla einen Treffer erzielte. Sonst wäre für die Hannoveraner beim Rückspiel in Sevilla die Ausgangsposition noch wesentlich besser.
Spanier halten an Streik fest
Die Profis derr spanischen Primera- und Segunda-Division drohen weiter mit einem Streik. Die Spielergewerkschaft AFE und die Profi-Liga LFP scheiterten dabei, eine Einigung zu finden und den drohenden Streik zum Saisonauftakt im Land noch abzuwendern. "Es gibt noch bedeutende Differenzen", sagte der LFP-Präsident Jose' Luis Astiazaran. Es wurde vereinbart, am Freitag die Verhandlungen fortzusetzen. Dann wäre aber nach übereinstimmenden Berichten der spanischen Medien selbst bei einer Einigung nicht mehr genügend Zeit, die Spiele am Wochenende noch auszutragen. Der Ausstand droht den Ligabetrieb ins Chaos zu stürzen, weil bis zur Europameisterschaft 2012 kaum Termine frei sind, an denen ausgefallene Spieltage nachgeholt werden könnten. Mit dem Streik will die Gewerkschaft dagegen protestieren, dass zahlreiche Vereine ihren Spielern die vereinbarten Gehälter schuldig blieben. Die AFE hatte die Fußballer der 1. und 2. Liga für die ersten zwei Spieltage an den beiden kommenden Wochenenden zum Streik aufgerufen. "Unser Streikaufruf bleibt bestehen", sagte der AFE-Manager Luis Gil. "Wir haben keine Annäherung erzielt". Der Streik war der fünfte in der jüngsten Geschichte des spanischen Profi-Fußballs. In der Zeit von 1979 bis 1984 hatte es vier Ausstände gegeben. Bei zwei dieser Streiks ließen die Klubs anstelle der Profis Jugendspieler antreten. Zuletzt gab es 2010 zwei Streikdrohungen, die aber noch rechzeitig zurückgenommen wurden. Der Hintergrund des jetzigen Streiks ist die miserable Finanzlage vieler Vereine. Die spanischen Profi-Klubs sind mit insgesamt rund vier Milliarden Euro verschuldet. Nach Angaben der Gewerkschaft blieben die Klubs allein in der vergangenen Saison 200 Spielern Gehaltszahlungen in Höhe von insgesamt 50 Millionen Euro schuldig. Etwa die Hälfte der 42 Profivereine ist von der Pleite bedroht. Erstligaklubs wie Real Sarragossa, Betis Sevilla, RCD Mallorca, der FC Malaga, UD Levante, Real Sociedad San Sebastian oder Sporting Gijon hatten sich für zahlungsunfähig erklärt. Sie machten sich damit eine Gesetzeslücke zunutze. Nach dem Konkursgesetz darf ein Verein, der sich in einem Gläubigerverfahren befindet, nicht – wie dies eigentlich im Reglement vorgesehen ist – zu einem Zwangsabstieg verurteilt werden. Die Profiliga plant, einen Fonds zu schaffen für all jene Spieler, die von ihren Klubs nicht die vereinbarten Gehaltszahlungen erhalten. Die Gewerkschaft hält dieses Vorhaben für unzureichend. "Die vorgesehenen Gelder reichen nicht aus, die Schulden der Profis zu begleichen", hatte der AFE-Präsident Luis Rubiales in seinem Streikaufruf betont. "Uns Fußballern geht es nicht darum, mehr Geld zu bekommen. Wir verlangen nur, dass Verträge eingehalten werden." Der Streik war auch von mehreren Akteuren aus dem Weltmeister-Team unterstützt worden, darunter Iker Casillas, Xabi Alonso (beide Real Madrid) und Carles Puyol (FC Barcelona). Die Spielergewerkschaft will so lange streiken, bis ein neues Tarifabkommen unterzeichnet ist. Sie tritt dafür ein, dass in Spanien eine Regelung wie in Deutschland, England oder den Niederlanden eingeführt wird, wo finanzschwache Klubs keine Lizenzen erhalten.