In Katar festsitzender französischer Profi wendet sich an Pep und Zidane
Der Weltverband Fifa sucht just unter Einbeziehung aller Mitwirkenden im Fußballgeschäft, von den Klubs bis zur Spielervertretung, nach einem verträglichen Termin für die WM 2022 in Katar. Als PR-Helfer stemmen sich prominente Fürsprecher des Emirats wie (der auch für die Gasindustrie im WM-Land Russland lobbyierende) Franz Beckenbauer gegen Berichte von Gewerkschaften und Menschenrechtlern, dass ausländische Arbeiter in Katar immer unter unwürdigen Umständen ausgebeutet würden. Nun erfährt aber die Werbeoffensive einen gewaltigen Dämpfer. Der französische Fußball-Profi Zahir Belounis erhält im Zuge eines Vertragsstreits mit Ex-Klub Al-Jaish seit 2012 kein Ausreisevisum und sitzt im Land fest. Deshalb ruft er in einem offenen Brief Landsmann Zinedine Zidane zu Hilfe – und Pep Guardiola. Der Bayern-Coach spielte einst in Katar, später wirkte er als fürstlich dotierter Werbetrommler für den WM-Bewerber. "Ich habe meine Familie in Frankreich seit Juni 2012 nicht mehr gesehen, weil mir mein Arbeitgeber kein Visum gibt, um das Land zu verlassen. So ein spezielles Dokument gibt es nur hier und in Saudi-Arabien", schreibt Belounis. "Es trifft nicht allein mich. Viele Arbeiter, die die WM-Stadien bauen, können in dieselbe Situation geraten." Belounis klagt: "Seit Monaten durchlebe ich einen Albtraum wegen des Kafala-Systems. Es bringt mich langsam um, und viele andere könnten dasselbe erleben." Der Profi bittet Guardiola und Zidane, ihren Einfluss als "WM-Botschafter für Katar 2022" zu nutzen. Das Ausreise-System Kafala erlaubt in Katar beschäftigten Ausländern das Verlassen nur mit spezieller Einwilligung ihres Arbeitgebers. Belounis erhielt diese Genehmigung zwar wie sein seit 2010 festsitzender Landsmann, Fußballtrainer Stephane Morello, mehrfach zugesagt. Doch sollen die Sportler auf über Jahre ausstehende Saläre verzichten und mittellos abreisen. Belounis lebt in einem leergeräumten Haus, er schreibt, er schäme sich. Ein Vertreter der Organisation Human Rights Watch sagte, Belounis sei verzweifelt. "Trotz stiller Diplomatie der Regierung Frankreichs und Zahirs Zustimmung, auf zwei Jahre Lohn zu verzichten, brachen Katars Behörden mindestens zweimal ihr Ausreise-Versprechen. Leider ist das aber üblich in Katar, wo die Gesetze Arbeitgebern alle Macht geben, ausländische Mitarbeiter an der Ausreise zu hindern." Zugleich fordert die globale Profispieler-Gewerkschaft Fifa-Chef Blatter zum Eingreifen auf. Belounis müsse das Land samt Lohn verlassen, zumindest sollte er den Gehaltsstreit mit Katar vor einer Fifa-Kammer austragen dürfen, verlangt sie. Andernfalls werde ein Fifpro-Vertreter mit Emissären der internationalen Arbeitergewerkschaft ITUC Belounis in Doha aufsuchen. Fifpro sei sehr vertraut mit solchen Fragen im WM-Land 2022. Sie haben unlängst eine ähnliche Situation für Abdeslam Quaddou lösen müssen, Nationalspieler Marokkos. Fifpro erinnert Blatter an "klare Standards der Fifa" zur Lösung solcher Probleme.
Die Kritik an Katar wächst immer weiter
Jetzt meldet sich auch Amnesty International zu Wort, weil man im Gastgeberland der WM 2022 erschreckende Details aufgedeckt hat. Jetzt gerät die Fifa wieder ganz massiv unter Druck. In der von Amnesty vorgestellten Untersuchung prangert die Organisation massive Verletzungen der Menschenrechte auf Baustellen des Ausrichterlandes der WM 2022 an. Kein Gehalt, keine Perspektive und katastrophale Wohn- und Arbeitsbedingungen – die Fakten, die Amnesty International präsentiert, sind absolut schockierend. In Massenunterkünfte ohne Strom seien die Migranten demnach oftmals gezwungen, nach einem kräftezehrenden Arbeitstag in brutaler Hitze ihr Abendessen im Dunkeln einzunehmen. Die Hygienebedingungen für die meist aus armen Ländern Südostasiens stammenden Arbeiter sind angeblich zum Teil indiskutabel. "Viele Arbeiter erhalten oft monatelang keinen Lohn und werden trotzdem zur Arbeit gezwungen, indem man ihnen mit einem kompletten Lohnausfall oder der Abschiebung droht", erklärte die Katar-Expertin von Amnesty, Regina Spöttl. Insgesamt hat Amnesty ein "alarmierendes Ausmaß an Ausbeutung bis hin zu Zwangsarbeit" festgestellt. Die Rechte von Arbeitsmigranten würden "systematisch" verletzt. Die Organisation forderte die Regierung in Katar ebenso wie die Fifa auf, "weitere Menschenrechtsverletzungen" zu verhindern. Die Kritik war durch einen Bericht der britischen Tageszeitung "Guardian" ausgelöst worden, wonach 44 nepalesische Gastarbeiter an Herzinfarkten oder bei Arbeitsunfällen gestorben seien.
Italien ist für die Deutschen unbesiegbar
Italiens Presse feiert seinen Nimbus der Unbesiegbarkeit gegen Deutschland. Aber die Medien sind sich auch im Klaren darüber, dass die Azzuri viel Glück gegen die Elf von Bundestrainer Löw hatten. Weitgehend zufrieden waren die italienischen Medien mit dem Auftritt der Azzuri gegen die Deutschen. Durch das 1:1 hält der Nimbus der Unbesiegbarkeit des viermaligen WM-Champion gegen den WM-Dritten. "Deutschland besiegt uns nie! Gegen uns schafft die deutsche Nationalmannschaft seit 18 Jahren keinen Erfolg, die Azzuri sind für die Deutschen unbesiegbar. Die Deutschen zeigen, dass Guardiolas Einfluss wirkt, sie sind unberechenbarer als bisher geworden." Corriere dello Sport Italien stöhnt, schafft jedoch ein Remis gegen das mächtige Deutschland. Beim Halbfinale der EM 2012 in Warschau hatte Italien Deutschland mit einer Überlegenheit überrascht, mit der unsere Gegner nicht gerechnet hatten. In Mailand haben die Deutschen die Azzuri überrascht. Zum Glück hat Löws Truppe nur eine halbe Stunde lang das Spielfeld beherrscht, eine halbe Stunde, in dem Italien die Regie verloren hat. La Stampa "Von Italien ist in San Siro wenig zu sehen." Den Deutschen gelingt es aber nicht, das seit 18 Jahren bestehende Tabu der Unbesiegbarkeit der Italiener zu brechen, sie sind in San Siro jedoch diesem Ziel näher gerückt. Die Azzuri, die nicht mit dem Balotelli des europäischen Halbfinals von Warschau rechnen konnten, hatten viel Glück auf ihrer Seite. Der italienische Sturm enttäuscht, blamabel sind auch die italienischen Pfiffe beim Ertönen der deutschen Nationalhymne und Thiago Motta, der die rote Karte wegen seines Angriffs auf Kroos verdient hätte. In der gesamten ersten Halbzeit war Deutschland überlegen. La Republica "Viel Glück beschert Italien ein 1:1," doch Deutschland flößt Angst ein. Fest steht, dass die Azzuri für die WM in Brasilien noch nicht reif sind. Vor allem der Sturm ist zu stark von den unberechenbaren Leistungen Balotellis abhängig. Deutschland verfügt über eine Generation von Fußballern, die technischer als bisher ist und zur taktischen Domäne tendiert, was der europäischen Hegmonie Bayern Münchens zu verdanken ist, die Guardiola noch mehr verfeinert hat. Die Azzuri haben jedoch den Verdienst, vor der deutschen Überlegenheit nicht kapituliert zu haben.
Finke verzückt Kamerun
Nur sechs Monate nach seinem Antritt hat der frühere Bundesligatrainer Volker Finke Kamerun glücklich gemacht und zur Fußball-WM 2014 in Brasilien geführt. Das Team um den Stürmerstar Samuel Eto'o besiegte Tunesien im Playoff-Rückspiel mit 4:1. und nimmt zum siebten Mal an der Endrunde teil. Finke eifert damit dem ehemaligen Karlsruher Coach Winfried Schäfer nach, der Kamerun 2002 bei der WM betreut hatte. Mit einer quietschgelben Mütze auf dem K
opf dirigierte Finke seine Kameruner zum Erfolg. Nach dem 0:0 im Hinspiel stellten Weho und Moukandjo bis zur 30. Minute bereits die Weichen auf Sieg, ehe der ehemalige Ingolstädter Ahmed Akaichi (51.) noch einmal für Spannung sorgte. Jean Makoun mit einem Doppelpack erlöste schließlich Roger Millas Erben und ließ den WM-Traum von Karim Haggui (Stuttgart) und Sami Allagui (Berlin) platzen.
Zitat
"Dortmund ist geprägt von ausländischen Spielern wie Lewandowski, Sahin, Micky nochwas und wie die heißen."
Bundestrainer Joachim Löw, dem der Name Henrikh Mkhitargan entfallen war.
Pathologischer Realitätsverlust in der Bayern-Welt
Die Hauptversammlung des FC Bayern München gerät zur großen Unterstützer-Party für Rummenigge und Hoeneß. Der Rest der Republik fragt sich, wie es um das Rechtsempfinden der Bayern bestellt ist. Um die MünchnerParty-Welt zu verstehen, genügt ein kleiner Auszug aus den Reden der beiden bayerischen Protagonisten. Irgendwann an diesem emotional komplett überfrachteten Abend wandte sich der Vorbestrafte nämlich direkt an den Angeklagten. "Ich wünsche Uli Hoeneß, dass die Sache gut für ihn ausgeht", sagte Karl-Heinz Rummenigge und löste damit die nächste Gefühlsregung in der Halle und beim Adressaten aus. Hoeneß, mit feuchten Augen, entgegnet: "Lieber Karl-Heinz, ich bin überwältigt. Aber nicht nur von Deiner Rede, sondern auch der Reaktion unserer, meiner Mitglieder." Ja, so ticken sie beim FC Bayern. Sollen sie doch reden, was sie wollen, diese blöden "Saupreißn", am Ende steht das "Mir san mir" über allem, sogar über dem Rechtsempfinden im Rest der Republik. Ein Klub, dessen Jahreshauptversammlung als Feierbühne für den just wegen nicht verzollter Uhren abgestraften "Rolex-Rummenigge" und den Steuersünder Hoeneß herhalten muss, leidet allerdings längst schon unter pathalogischem Realitätsverlust. Unbestritten sind insbesondere die Verdienste von Hoeneß um den Klub äußerst groß, aber genauso deutlich ist, dass er ein Steuerbetrüger ist, der sich erst unter dem Druck medialer Berichterstattung und aufgenommener Ermittlungen zur Selbstanzeige entschloss. Dass so ein Mann weiterwurschteln darf, als sei nichts gewesen, tut dem Ansehen der gesamten Fußball-Branche nicht gut. Trotzdem entgegnete die entrückte Fanschar in München: "Uli Hoeneß, du bist der beste Mann." Es scheint, als könnte sich im Jahr der Rekorde bei den Bayern auch die sportliche Führung manchen Ausreißer erlauben. Dass Hoeneß auch noch ankündigte, die Vertrauensfrage zu stellen – zumal erst nach dem Verfahren im Frühjahr – ist an Dreistigkeit aber kaum zu überbieten. Was soll rauskommen beim Mitgliedervotum? Wenn Hoeneß verurteilt wird, muss er ohnehin vermutlich eine Haftstrafe verbüßen. Und wenn er freigesprochen wird, dürfte die Abstimmung so ausfallen wie früher Volkskammerwahlen in der DDR: 99,8 Prozent Zustimmung. Ob Hoeneß dann wieder weint?
Zu viele Fouls! Zorc fordert Schutz für Lewandowski
Sportdirektor Michael Zorc von Borussia Dortmund fordert mehr Schutz für seinen Torjäger Robert Lewandowski. Er sei der Meinung, der Angreifer des BVB würde zu viel von seinen Gegnern gefoult – "von hinten und an der Mittellinie". "Robert Lewandowski wird für meine Begriffe zu wenig geschützt" wirft Michael Zorc den Bundesliga-Schiedsrichtern im "kicker" vor. Der BVB-Sportchef beklagt den grundsätzlichen Umgang mit dem Polen, der unheimlich viel auf die Socken kriege, oft auch von hinten und das teilweise sogar an der Mittellinie. Zorc habe die Beobachtungen nicht erst in den vergangenen Wochen gemacht, sondern die ganze Saison schon. Gestützt wird sein Appell durch die Statistik, nach der in der laufenden Bundesliga-Saison nur 25 Fouls gegen Lewandowski geahndet wurden und damit deutlich weniger als gegen Diego (43 VfL Wolfsburg). Braunschweigs Mirkoi Boland (33) oder Leverkusens Stefan Kießling (32). Zorc ärgert besonders die Tatsache, dass häufig regelwidrig geführte Zweikämpfe "von den Schiedsrichtern als Stürmerfoul ausgelegt werden". Das sei nun wirklich sehr schwer zu verstehen, sagte der 51-Jährige. Und es soll in der Geschichte des Fußballs auch schon Angreifer gegeben haben, die nach jedem Körperkontakt wie vom Blitz getroffen zu Boden sinken. Diesbezüglich stellt Zorc dem abwanderungswilligen Lewandowski – höchstwahrscheinlich am Saisonende zu Bayern München – ein gutes Zeugnis aus, denn er ist alles andere als ein Schauspieler. Er setzt den Körper hart ein, aber das macht er sehr fair.
Bayerns Kader ist so teuer wie acht Bundesligisten
Die Zahlen, die der FC Bayern bei der Jahreshauptversammlung präsentierte, sind beeindruckend. Neben dem Rekordumsatz verblüfft vor allem der Etat. Erstmals knackte der FC Bayern eine magische Grenze. Die bemerkenswerteste Zahl des Abends ging unter im bayrischen Jubelorkan für Uli Hoeneß. Neben dem Rekordumsatz von 432,8 Millionen Euro (59,4 Mio. mehr als im Vorjahr) und der Steigerung des Eigenkapitals auf 286,6 Millionen Euro (knapp 8 Mio. mehr als 2012) ließ vor allem der Etat des Profikaders aufhorchen. Insgeamt 202,8 Millionen Euro gibt der FC Bayern demnach für seinen Triple-Kader aus. Damit hat der Rekordmeister als erster Bundesligist die Marke von 200 Millionen Euro durchbrochen. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das eine Steigerung von fast 40 Millionen Euro. Mit Mario Götze, Thiago Alcantara und Trainer Pep Guardiola kamen im Sommer drei neue Großverdiener hinzu. Im Gegenzug verließen mit Luiz Gustavo und Mario Gomez zwei Profis mit Millionengehältern den Klub. Vor allem aber zahlte der Klub Prämien wie wohl noch nie in seiner Geschichte. So ein Triple hat eben seinen Preis. Richtig greifbar werden diese Werte jedoch erst im Vergleich zur deutschen Konkurrenz. Dauerrivale Borussia Dortmund etwa kratzt nach den massiven Investitionen im Sommer an der 70-Millionen-Euro-Grenze. Schalkes Kader ist Schätzungen zufolge sogar noch etwas teurer. Insgesamt kommen die 18 Bundesligisten auf knapp 750 Millionen Euro. Das entspricht einem Durchschnittswert von knapp 42 Millionen Euro. Demnach hat der FC Bayern nicht umsonst seit 37 Spielen nicht verloren. Die Mannschaft ist fünfmal so teuer wie ein durchschnittliches Bundesliga-Team. Nimmt man die Werte der einzelnen Vereine wird die Diskrepanz noch größer. Robben, Ribbery & Co. verdienen demnach mehr als die Spieler von Braunschweig, Freiburg, Augsburg, Berlin, Nürnberg, Mainz, Hoffenheim und Frankfurt zusammen.
Leverkusens Ex-Manager Reiner Calmund analysiert den 12. Bundesligaspieltag
Ich habe ihn gestern live im Stadion fallen sehen, den Uralt-Rekord vom HSV. Die Bayern sind durch den Sieg in Augsburg nun seit 37 Spielen ungeschlagen, das hat noch keiner geschafft – ein historischer Moment für die Bundesliga. Solche Bestmarken gehören auch nach München. In der ewigen Tabelle haben sie zwar zwei Spielzeiten weniger auf dem Konto als die Hamburger, aber dafür mit 2665 Punkten über 500 Zähler mehr als die Hanseaten (2130). Natürlich gehört auch Glück dazu, aber eben auch Können, Qualität in allen Bereichen – und das hatte der Triple-Sieger in diesen Zeiten genauso wie vor 30 Jahren die legendäre HSV-Garde mit Ernst Happel an der Linie und Günter Netzer als Manager. Wolfsburg hat den Bayern auch gleichzeitig ordentlich und pünktlich gratuliert mit einem 2
:1-Sieg gegen den härtesten Verfolger Dortmund. Damit steht der VfL sogar plötzlich selber in der Spitzengruppe. Den Bayern wird's gefallen. In Hamburg muss man sich heute aber mit ganz anderen Dingen beschäftigen. Rekorde sind nicht in Sicht, stattdessen gibt's beim 3:5 in Leverkusen drei Buden von Son, den sie an Bayer für 10 Mio. Euro verkloppt haben. Ein besserer Deal und auch aus Berliner Sicht interessant ist aber Doppel-Knipser Pierre Lasogga. Er ist noch so jung und trotzdem kam man ihn sicher schon mit einem Carsten Jancker vergleichen, der immerhin mal Nationalmannschaft gespielt hat. Da deutet sich schon einiges an. Ob er vielleicht sogar ein Horst Hrubesch sein kann, muss aber die Zeit zeigen. Ich denke, man wird sich mit Hertha einigen, was diese Personalie betrifft. In Berlin haben sie jetzt sowieso gerade gute Laune. Wer nach einem verspielten Zwei-Tore-Vorsprung nochmal zurück kommt und siegt, beweist Nerven und echte Bundesliga-Tauglichkeit. Kurz vor Weihnachten darf Trainer Jos Luhukay langsam an das internationale Geschäft auf den Wunschzettel schreiben.
Keeper Kraft diesmal auch oben sicher
Herthas Thomas Kraft hat es allen gezeigt. Nach seinen wilden Flugeinlagen gegen Bayern und Schalke, wo er gleich an zwei Standards vorbeisegelte, zeigte er in Hoffenheim eine ganz starke Leistung. Er faustete einen Salihovic-Freistoß aus dem Eck (30.), er rettete sensationell gegen die frei vor ihm stehenden Johnson (48.) und Schipplock (73.). Und er war diesmal auch bei allen hohen Bällen auf der Hut. "Wir verlieren und wir gewinnen zusammen", sagte Jos Luhukay. Diesmal hat Thomas Kraft einen großen Teil zum Sieg beigetragen. Und vor allem hat er die richtigen Entscheidungen getroffen. "Zuletzt war ich nicht schlecht, habe nur die falschen Entscheidungen getroffen", sagte Kraft.
Boateng rettet mit Köpfchen und Doppelpack den Sieg für Schalke
Kevin-Prince Boateng führt Schalke zu einem wichtigen Sieg im Kampf um die Champions-League-Plätze. Der Star-Neuzugang drehte mit zwei Toren beim 3:1 (0:1) gegen Bremen das Spiel mit Köpfchen. Drei Tage nach dem 0:3 in der Champions League beim FC Chelsea hatten die Schalker Mühe, ins Spiel zu finden. In der von vielen Fehlpässen geprägten Anfangsphase nutzte Werder einen individuellen Fehler zum 1:0. In der 22. Minute verliert Roman Neustädter den Ball im Spielaufbau, Felix Kroos (22) schnappt sich das Ding, schlägt im Strafraum einen Haken und schlenzt das Leder ins rechte Eck. Schalke fehlte die Struktur im Spiel. Doch sie haben ja noch einen Kevin-Prince Boateng. Ausgerechnet er, der bislang komplett untergetaucht war, machte das 1:1 für Schalke per Kopf (64.) und legte noch mal per Kopf (85.) das 2:1 nach. Der dritte Treffer von Farfan (90.+1) war nur noch Ergebniskosmetik.
Augsburg legt Beschwerde gegen Schiedsrichter Gagelmann ein
"Verpiss dich" soll Schiedsrichter Peter Gagelmann zu einem Spieler des FC Augsburg während der Partie beim FC Bayern gesagt haben. Nun hat sich der FCA beim DFB-Schiri-Chef Herbert Fandel beschwert – glaubt aber nicht an Konsequenzen. Stefan Reuter, Manager des FC Augsburg, hat sich bei Herbert Fandel über Peter Gagelmann beschwert, weil er bei Augsburgs Niederlage beim FC Bayern (0:3) laut Reuter zu einem FCA-Spieler "Verpiss dich" gesagt haben soll. "Alles Weitere wird jetzt intern geklärt", sagte ein Sprecher des DFB. Gagelmann selbst ließ eine Anfrage von SPIEGEL-ONLINE unbeantwortet. Augsburg ließ verlauten, vonseiten des Vereins gebe es zum weitere Procedere nun "keine Erwartungshaltung". Umgehend nach der Partie hatte Reuter gesagt: "Wenn ein Schiedsrichter zu einem Spieler sagt: "Verpiss dich", ich finde, das hat auf dem Platz nichts zu suchen. Auch FCA-Spieler Matthias Ostrzolek kritisierte den Referee aus Bremen. "Ich finde es schon ziemlich komisch, wenn der Schiedsrichter mit den Spielern unterschiedlich umgeht. Mit den Bayern-Spielern sich komplett normal unterhält und wir schon fast beleidigt werden und er uns dann wegschickt und anschnauzt."
Österreichs Nationalmannschaft kritisiert Tageszeitung
Mit deutlichen Worten haben sich Österreichs Fußball-Nationalspieler über die Tageszeitung "Österreich" beschwert. In einem offenen Brief auf der Verbandseite kritisieren Martin Harnik und Co. Interviews, die angeblich niemand geführt habe, reißerische Texte und Beleidigungen. Die Unterzeichner des Schreibens wissen, wie brisant das Papier ist. Schon im ersten Absatz thematisieren sie den Tabubruch. Es geht um die massive und konzertierte Kritik von Fußballern an einem Medium. Genau das ist nun in Österreich passiert. Auf der Webseite des österreichischen Fußballverbands ÖFB hat die Nationalmannschaft einen offenen Brief veröffentlicht. In dem Schreiben, das auch von den Bundesliga-Spielern David Alaba (FC Bayern), Sebastian Prödl (Werder Bremen) und Martin Harnik (VfB Stuttgart) unterzeichnet worden ist, beschweren sich die Profis über die Tageszeitung "Österreich". Ursache: "Die Fülle an schlecht bis gar nicht recherchierten Artikeln", wie es heißt. In fünf Absätzen kritisieren die Spieler von Nationaltrainer Marcel Koller "die häufig als Exklusiv-Interviews" bezeichneten Berichte, für die niemand von uns jemals interviewt worden ist, die reißerischen Texte, die nicht selten in Beleidigungen gipfeln. Koller wurde von der Tageszeitung als "Verräter" bezeichnet, weil er sich angeblich mit der Schweiz über einen Wechsel einig sein sollte. In dem Schreiben fragen die Fußballer "angesichts der Berichte über uns in der Tageszeitung "Österreich", ob sich Journalisten wirklich ALLES erlauben können und ob wir uns wirklich ALLES gefallen lassen müssen? Wir meinen: Nein!" In der WM-Qualifikation war das Team in der deutschen Gruppe als Dritter an einer Tournierteilnahme in Brasilien gescheitert. Bei der Tageszeitung "Österreich" war auf Anfrage von SPIEGEL ONLINE niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.
Matthäus warnt: Bundesliga wird wieder langweilig
Der FC Bayern feierte ein perfektes Wochenende in der Bundesliga. Nach dem Sieg gegen Augsburg und der BVB-Pleite in Wolfsburg geht der Meister mit vier Zählern Vorsprung ins große Duell in zwei Wochen. Für Dortmund ist das Gipfeltreffen schon ein Endspiel. Der Verlauf ähnelt stark dem aus der letzten Saison. Auch damals heimsten die Bayern einen Sieg nach dem anderen ein, ob sie dabei glänzten oder nicht, egal. Sie gewannen so gut wie immer. Im Gegensatz zum großen Widersacher aus Dortmund. Auch der BVB gewann oft, patzte aber ab und an. Und so wuchs der Rückstand auf die Bayern immer weiter an – bis es am Ende 25 Zähler Abstand waren. Jetzt wächst der Rückstand des BVB wieder. Nach der Pleite in Wolfsburg und dem Bayern-Sieg gegen Augsburg sind es schon vier Punkte. Am kommenden Spieltag muss Dortmund gegen die seit 37 Bundesligaspielen unbesiegten Bayern ran, dann drohen sieben Zähler Rückstand. "In Dortmund wollen wir den Rekord ausbauen", sagte Bayern-Kapitan Philipp Lahm selbstbewusst. Wären sieben Punkte Vorsprung eine Vorentscheidung im Titelkampf?. "Natürlich wäre es ein sehr großer Schritt, aber entschieden ist trotzdem da noch nichts. Wenn wir sieben Punkte vorne sind, dann ist es schwer, uns einzuholen." Klingt so, als ob die Partie für den BVB schon ein Endspiel wird. Das sieht Lothar Matthäus so. Der Rekord-Nationalspieler war zwar früher jahrelang für die Bayern aktiv, jetzt aber
fürchtet er eine ähnlich langweilige Saison an der Tabellenspitze wie im Vorjahr. Matthäus warnt vor der Schnarchliga und sagt: "Dortmund steht jetzt unter Druck. An einen Sieg des FC Bayern möchte ich gar nicht denken, denn ich möchte an der Tabellenspitze nicht noch einmal so eine langweilige Saison sehen wie im letzten Jahr.
FC Arsenal bereitet dem Traum des VfB Stuttgart ein Ende
Mit nur 18 Jahren schaffte Serge Gnabry an der Seite von Mesut Özil beim FC Arsenal den Durchbruch. Als Belohnung gibt es einen langfristigen Vertrag. Trainer Wenger prophezeit ihm eine große Zukunft. Das deutsche Fußball-Talent Serge Gnabry erhält im Starensemble des FC Arsenal seine große Chance. Wie der Verein von Nationalspieler Mesut Özil mitteilte, wird der 18 Jahre alte Offensivspieler für seine guten Leistungen mit einem langfristigen Vertrag belohnt. Die Laufzeit wurde nicht genannt. Gnabry, Sohn einer Schwäbin und eines ivorischen Ex-Nationalspielers Jean-Hermann Gnabry, ist seit Ende September mit 18 Jahren und 76 Tagen der zweitjüngste Torschütze der Gunners in der Geschichte der Premier League. Nur der spanische Welt- und Europameister Cesc Fabregas (17/113) war noch jünger. 2011 war Gnabry, Stammspieler der U19-Nationalmannschaft, als B-Jugendlicher für 100.000,– Euro Ausbildungsentschädigung vom VfB Stuttgart nach London gewechselt. "Ich bin überglücklich, bei diesem großen Klub zu sein. Jetzt muss ich weiter hart arbeiten und mein Spiel weiterentwickeln. Die jüngsten Einsätze haben mir noch mehr Selbstvertrauen gegeben, ich werde mich noch verbessern", sagte Gnabry. Arsenals Teammanager Arsene Wenger schwärmt von seinem Schützling. "Er hat eine feine Technik, er hat Power, Schnelligkeit und Qualität im Abschluss. Zudem kann er den tödlichen Pass spielen", sagte der Franzose. Wenger prophezeit Serge David Gnabry eine große Zukunft. "Er ist ein kraftvoller Offensivspieler, er kann ein großartiger Spieler für Arsenal werden. Er kämpft um einen Platz in der Stammelf." Gnabry hat in der laufenden Saison drei Ligaspiele (ein Tor) bestritten, gegen Borussia Dortmund in der Champions League wurde er in der Schlussphase eingewechselt. Hinzu kommt ein Einsatz im Ligapokal. Am vergangenen Spieltag stand er in der Auswärtspartie bei Crystal Palace (2:0) in der Startelf und holte den Elfmeter zur 1:0 Führung heraus. Der VfB Stuttgart, der auf eine Rückkehr des U19-Nationalspielers gehofft hatte, kann seine Hoffnungen endgültig begraben.
Gleich fünf Deutsche können Weltfußballer werden
Die Fifa hat 23 Spieler benannt, die zum Weltfußballer 2013 gewählt werden können. Sieben Spieler aus der Bundesliga sind auch dabei. Auch zwei deutsche Trainer dürfen hoffen. Aber nicht der Bundestrainer. In der von der vom Weltverband Fifa veröffentlichten Auswahlliste werden Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger, Torwart Manuel Neuer und Thomas Müller vom Triple-Gewinner Bayern München aufgeführt. Außerdem zählt Mesut Özil vom FC Arsenal zu den 23 ausgewählten Spielern auf der sogenannten Shortlist. Der bislang letzte deutsche Spieler, der die Auszeichnung erhielt, war 1991 Lothar Matthäus. In den vergangenen vier Jahren gewann jeweils Lionel Messi vom FC Barcelona den Titel. Neben dem Argentinier befinden sich auch Neymar (beide Barcelona), Christiano Ronaldo und Gareth Bale (beide Real Madrid) auf der Liste. Zu den Favoriten zählt diesmal auch Franck Ribery vom FC Bayern. Der Franzose wurde in diesem Jahr schon zu Europas Fußballer des Jahres gekürt. Weitere Kandidaten aus der Bundesliga sind der Pole Robert Lewandowski von Borussia Dortmund und Riberys Teamkollege Arjen Robben aus den Niederlanden. Damit wurden insgeamt sieben Profis aus der Bundesliga ausgewählt. Auch bei der Trainerwahl dürfen sich zwei Deutsche Hoffnungen machen. Unter den zehn Nominierten befinden sich Jupp Heynckes nach dem historischen Triple mit Bayern München und Dortmunds Coach Jürgen Klopp. Vorjahressieger Vicente de Bosque von Welt- und Europameister Spanien steht ebenfalls auf der Liste. Bundestrainer Jogi Löw fand keine Berücksichtigung. Die Bekanntgabe erfolgt am 13. Januar 2014. Auf der zehnköpfigen Vorschlagsliste der Frauen steht neben Europas Fußballerin des Jahres Nadine Angerer auch ihre Nationalmanschafts-Kollegin Lena Goeßling. Torhüterin Angerer, die inzwischen in Australien bei den Brisban Roars spielt, hat dabei hervorragende Chancen, als zweite Deutsche nach der zwischen 2004 und 2006 dreimal in Folge siegreichen Birgit Prinz ausgezeichnet zu werden. Die Vorauswahl trafen die Fifa und das Magazin "France Football". Anfang Dezember werden jeweils die drei Favoriten für die Endausscheidung benannt. Die endgültige Wahl treffen nun die Spielführer und Cheftrainer der Männernationalteams sowie von "France Football" ausgewählte internationale Medienvertreter. Die Preisträger werden am 13. Januar 2014 beim Fifa Ballon d'Or im Kongresshaus in Zürich bekanntgegeben.
Manuel Neuer: Pep liegt mir mehr als Jupp
Sechs Gegentore hat Manuel Neuer in den ersten zehn Bundesliga-Spieltagen kassiert, zwei mehr als in der Vorsaison. Dennoch ist der Torwart von Bayern München mit dem Spielkonzept von Pep Guardiola sehr zufrieden – zufriedener als unter Ex-Trainer Jupp Heynckes. In der vergangenen Saison waren es nach zehn Bundesliga-Spieltagen sieben Punkte Vorsprung und nur vier Gegentore – selten war die Dominanz von Bayern München in der Bundesliga offensichtlicher als in der Spieltzeit 2012/2013 unter Trainer Jupp Heynckes. Jetzt, unter Pep Guardiola, hat der amtierende Triple-Sieger nur einen Zähler Vorsprung und sechs Gegentreffer, doch Manuel Neuer fühlt sich wohler als vor einem Jahr. Das sagte der Torwart zur "Sport-Bild". Ihm gefalle, dass er im System Guardiola mehr Spielanteile als Keeper habe. Ich werde mehr als Torwart gesucht und darf den Aufbau mit einleiten, sagte Neuer. Für mich ist das einfacher, weil ich dadurch mehr im Spiel bin. Das tut meiner Leistung gut. Der 27-Jährige vergleicht die Spielsysteme der beiden Bayern-Coaches. "Wir versuchen unter Guardiola den Ball kontrollierter hinten rauszuspielen und weniger mit langen Bällen zu agieren. Vergangene Saison war es oft so, dass wir auf Nummer sicher gegangen sind und mit einem weiten hohen Ball vorne Mario Mandzukic gesucht haben. Jetzt wird das mehr spielerisch gelöst." Pep passt besser als Jupp, findet Neuer. "Ich weiß ja, dass Pep Guardiola auf den Spielstil steht, so wie ich ihn auf der Torwart-Position interpretiere." Vielleicht wirkt sich ja das auch bald auf die Statistik aus.
Sportdirektor Heldt ist sauer auf Hitzfeld
Schalkes Sportvorstand Horst Heldt hat den Schweizer Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld angegriffen. Dieser hatte behauptet, Zugang Kevin-Prince Boateng sei bereits mit Knieproblemen zu den Königsblauen gewechselt. "Ich weiß nicht, was Ottmar Hitzfeld aus der Ferne bewegt, so etwas zu behaupten. Das ist schade und enttäuschend", sagte Heldt der "Bild"-Zeitung. Hitzfeld hatte beim TV-Sender Sky den Verdacht geäußert, dass der für zehn Millionen Euro zu Schalke gewechselte Kevin Prince Boateng angeschlagen war, als er gekommen ist. Das man ihn dadurch überhaupt erst bekommen hat. Heldt sagte nun, es sei für ihn nicht nachvollziehbar, dass Hitzfeld über Dinge spreche, die er nicht beurteilen kann. Fakt ist: Kevin-Prince Boateng war bis auf zwei Spiele immer dabei. Und er hat auch in Italien in den vergangenen zwei Spielzeiten fast alle Partien absolviert. Hitzfeld, langj&au
ml;hriger Erfolgstrainer von Bayern München und Borussia Dortmund, sagte: "Ich habe von einem italienischen Agenten, der Milan (Boatengs Ex-Klub) nahe steht, die Information bekommen, dass Boateng schon bei Milan diverse Probleme mit dem Knie hatte", sagte der 64-Jährige. Boateng hatte zuletzt wegen Knieproblemen eine Trainingspause einlegen müssen und selbst erklärt: "Das linke Knie ist meine Schwachstelle." Mittlerweile trainiert er wieder mit der Mannschaft. Die Woche Training wird mir gut tun. Ich will am Samstag in Berlin 90 Minuten spielen.
Hannover 96 beklagt Hoffenheim-Bonus
Nach der ersten Heimniederlag beim 1:4-Desaster gegen die Kraichgauer sehen Hannovers Verantwortliche in Schiedsrichter Stieler den Schuldigen. Eine Woche nach dem Phantomtor gegen 1899 Hoffenheim hegten einige Verantwortliche von Hannover 96 den Verdacht, dass die Gäste Schiedsrichter Tobias Stieler auf ihrer Seite hatten. Diese Einschätzung vermittelte Dirk Dufner nach dem klaren 1:4 (1:2) gegen die Kraichgauer. "Ich hatte das Gefühl, dass man es mit Hoffenheim besonders gut meinen müsse", sagte der 96er-Manager. Für den Unparteiischen, der einen Foulelfmeter und zwei Platzverweise verhängte, waren die 90 Minuten ein einziger Spießrutenlauf. Trainer Mirko Slomka räumte nach der ersten Heimspielniederlage kritisch ein: "Wir müssen die Emotionen besser im Grif haben, das ist klar". Nach dem 0:1 von Sejad Salihovic (10. Foulelfmeter) und der Gelb-Roten Karte gegen Diouf war die Partie praktisch entschieden. Kai Herdling (18.) und Roberto Firmino (62./64.) mit einem Doppelpack erzielten die restlichen Hoffenheimer Treffer. Für 96 traf nur Salif Sane (56.) zum zwischenzeitlichen 1:2. Ganz anders wertete Hoffenheims Trainer Markus Gisdol die Partie. "Großes Lob an meine Mannschaft. Sie hat vor allem in den emotionalen Phasen viel Stabilität gezeigt."
Can macht Sieg für Leverkusen perfekt
Bayer Leverkusen bleibt dran an den Bundesliga-Branchengrößen aus München und Dortmund. Mit dem 2:1-Erfoig gegen einen starken FC Augsburg erhöhten die Werkelf-Fußballer ihr Punktekonto am zehnten Spieltag auf 25 und rangieren weiter hinter Tabellenführer Bayern München (26 Punkte) und Borussia Dortmund (25). Kapitän Simon Rolfes (34.) und Emre Can per Kopf (83.) machten den achten Saisonsieg perfekt. Augsburgs Führung hatte Andre' Hahn (24.) erzielt. Für Augsburgs Trainer Markus Weinzierl war es sehr, sehr bitter. Seine Elf führte zum fünften Mal, ging am Ende aber zum vierten Mal in den vergangenen fünf Begegnungen als Verlierer vom Platz
FC Bayern ringt mutige Hertha nieder
Die Münchner gewinnen auch, wenn sie nicht glänzen können. Gegen sehr giftige Herthaner reichte es zu einem knappen 3:2. Entscheidend sind die eingewechselten Torschützen Mandzukic und Götze. Nach dem Arbeitssieg gegen eine mutig aufspielende Hertha waren die geschlauchten Spieler des FC Bayern nur froh, dass sie die Tabellenführung in der Bundesliga verteidigt hatten. Es war heute irgendwie körperlich sehr schwer, berichtete Thomas Müller nach dem 3:2-Heimerfolg in einem turbulenten Bundesligaspiel. Es war die beste Mannschaft überhaupt, gegen die wir gespielt haben, lobt Bayern-Coach Pep Guardiloa die Gäste, die so forsch auftraten, wie es lange kein Team in München getan hatte. Bevor die Bayern ihre Arbeit aufgenommen hatten, hätten sie schon mit 0:2 im Rückstand liegen können. Ramos traf nach einer Ecke frei stehend mit dem Kopf und Ben-Hatira hatte kurz darauf Pech, dass sein Lupfer aus 20 Metern nach einem feinen Pass von Cigerci an die Latte klatschte (10.). Nach einem Freistoß von Franck Ribery war dann Mandzukic zum ersten Mal mit dem Kopf zur Stelle. Unmittelbar nach der Pause hatten die Berliner erneut die Möglichkeit, den Favoriten mehr als nur ins Wanken zuz bringen. Doch Bastian Schweinsteiger konnte den Schuss von Cigerci abblocken. Statt 1:2 hieß es kurz darauf 3:1, weil Mandzukic und Götze wieder mit den Köpfen erfolgreich waren.