December 22, 2012

Bundestipp 22.12.2012

Magath könnte bald in die Bundesliga zurückkehren

Der ehemalige Meistertrainer Felix Magath will spätestens im kommenden Sommer zurück auf die große Fußball-Bühne. Anfragen habe er auch aus der Bundesliga, sagt er. "Ich werde mich Anfang des Jahres entscheiden, wohin die Reise geht. Es gab schon die eine oder andere Anfrage, aus der Bundesliga, dem Ausland und von Nationalverbänden", sagte der 59-Jährige der "Bild". Magath hatte Ende Oktober seinen Platz als Cheftrainer, Manager und Geschäftsführer beim VfL Wolfsburg räumen müssen. Er genieße jetzt zwar die Auszeit, sagte er, will aber nicht zu lange pausieren. "Ich gehe davon aus, dass ich spätestens ab Sommer 2013 wieder arbeiten werde", versicherte Magath Der frühere Nationalspieler ist weiterhin überzeugt von seinen umstrittenen Methoden. "Ich habe gezeigt, dass ich mit meinen Werten und meiner Arbeitsweise überall in der Bundesliga zu Hause und sehr erfolgreich bin", sagte Magath. Als Trainer hatte er zweimal das Double mit dem FC Bayern gewonnen und auch Wolfsburg sehr überraschend zur Meisterschaft geführt. Immer wieder hatte es jedoch Kritik an Magaths Härte und seinen Einkaufstouren auf dem Spielermarkt gegeben. Dennoch behauptet er: "Meine Philosophie ist zeitlos. Ich stehe für ehrliche Arbeit, Leistung und Erfolg."

Linkspartei-Chefin wirft DFB Ostfeindlichkeit vor

Katja Kipping, Chefin der Linkspartei, hält den DFB-Pokal-Ausschluss von Dynamo Dresden nach Fanradalen für falsch. Sie stellt in Frage, dass ein westdeutscher Klub ähnlich hart bestraft worden wäre. Nach dem Ausschluss des Fußball-Zweitligisten Dynamo Dresden aus dem DFB-Pokal für die kommende Saison hat die Linke schwere Vorwürfe gegen das Sportgericht erhoben. "Die Sportrichter müssen sich fragen lassen, ob sie ein vergleichbar hartes Urteil gegen einen westdeutschen Verein gefällt hätten", sagte Linke-Vorsitzende Katja Kipping. Das Urteil sei "völlig überzogen und unverhältnismäßig", fügte die aus Dresden stammende Kipping hinzu. Es treffe schließlich den Verein und die ganze Region, obwohl nur einige wenige Chaoten durchgeknallt seien. Aber natürlich sei es richtig, gegen Gewalt in den Stadien vorzugehen, sagte sie. Das DFB-Sportgericht hatte Dresden wegen wiederholter Ausschreitungen seiner Fans vom Pokalwettbewerb 2013/2014 ausgeschlossen. Grund dafür waren Randale vor, während und nach eines Pokalspiels am 31. Oktober in Hannover. Hannover 96 erhielt dagegen eine Geldstrafe in Höhe von 70.000,– Euro. Das Strafmaß für Dresden erkläre sich aus den zahlreichen, einschlägigen Vorbelastungen und dem Ausmaß der Ausschreitungen, sagte der Vorsitzende des DFB-Sportgerichts, E. Lorenz, zur Begründung. Bereits im vergangenen Jahr hatte der DFB den Klub nach Randalen in Dortmund für ein Jahr gesperrt, das Urteil wurde aber in der Berufungsverhandlung in eine Geldstrafe von 100.000 Euro und ein Geisterspiel in der zweiten Liga umgewandelt.

Tumulte nach Abseitstor in Bremen

Zoff nach dem 1:1 zwischen Werder Bremen und Nürnberg. Spieler beider Teams stürmten auf den Rasen. Polter und Arnautovic geraten heftig aneinander. Bremens wütender Griechen-Verteidiger Sokratis muss von zwei Co.-Trainern zurückgehalten werden. Auslöser der Rudelbildung: das späte Ausgleichstor für Werder. Nach einem 20-Meter-Schuss von De Bruyne hatte Petersen den Ball ins Tor abgefälscht (88. Minute). Abseits! Schiri Gräfe gibt den Treffer trotzdem. Nürnberg-Trainer Hecking tobt: "Die Schiedsrichter bekommen Geld, dann kann man schließlich auch erwarten, dass sie richtig pfeifen! Bislang habe ich immer die Schnauze gehalten. Jetzt ist der Punkt erreicht, wo es nicht mehr geht." Frust nach dem späten Abseits-Ausgleich. Sechs Minuten vor dem 1:1 hatte Gebhart den Club mit einem 16-Meter-Schlenzer in Führung gebracht.

FC Schalke 04: Jens Keller soll es richten

Die Entlassung von Huub Stevens scheint nicht besonders durchdacht zu sein. Irgendwie passt das alles nicht ins Schalker Bild. Werden beim Revierklub doch seit je Idole gehegt und gepflegt. Zu denen gehört eigentlich auch Huub Stevens, den sie sogar zum königsblauen Jahrhunderttrainer gewählt hatten, unter anderem aus Dank für den UEFA-Cup.Gewinn 1997. Am Samstag brachen die Schalker mit ihrer Tradition, indem sie den verdienten Niederländer alles andere als stilvoll vor die Tür setzten. Fragwürdig ist auch, dass diese Entscheidung ein Verein trifft, der die Gruppenphase der Champions League mit Bravour gemeistert hat, im DFB-Pokal noch vertreten ist und in der Bundesliga Kontakt zur Spitzengruppe hält. Und richtig unverständlich wird es, wenn Jens Keller als Nachfolger von Huub Stevens präsentiert wird. Keller hat bisher lediglich zwei Monate als Cheftrainer vorzuweisen, und in dieser agierte er 2010 beim VfB Stuttgart sehr unglücklich. Dies sind zunächst erst einmal ganz schlechte Voraussetzungen, um in einem offenbar hochnervösen Umfeld eine erfolgreiche Arbeit abzuliefern. Und wenn dann auch noch die Schalker Runde macht, dass Jens Keller womöglich nur der Platzhalter für eine große Lösung ist, dann geht der Schnellschuss nach hinten los.

Frankfurt schockt Wolfsburg

Nach dem 2:0 Sieg in Wolfsburg steht die Eintracht zur Saisonmitte überraschend auf einem Champions-League-Platz. Eintracht Frankfurt ist das Überraschungsteam der Fußball-Bundesliga. Zum Abschluss einer fulminanten Hinrunde landete der Aufsteiger den ersten Bundesliga-Sieg überhaupt beim VfL Wolfsburg und überwintert unter den besten vier Teams der Tabelle. "Ich bin wirklich sehr zufrieden. Zumal ich jetzt Urlaub habe", sagte Eintracht-Coach Armin Veh breit grinsend nach dem 2:0-Sieg. Alex Meier (12.) und Takashi Inui (18.) hatten die Hessen gegen lange in Unterzahl spielende Wolfsburger zum Sieg geschossen. Josue (16.) hatte wegen sehr groben Foulspiels Rot gesehen. Der VfL bleibt trotz des Aufschwungs tief im Tabellenkeller. "Dass die Ambitionen andere sind, ist klar", sagte Geschäftsführer Klaus Allofs. Noch ist nicht sicher, ob der Klub mit Lorenz-Günther Köstner auch in die Rückrunde gegen den VfB Stuttgart startet. Der Interimstrainer allerdings fordert Klarheit. "Wenn man mit mir nicht weiterarbeiten will, sollte man mir das ganz schnell sagen". Frankfurt agierte zu Beginn forsch. Ein Freistoß von Armin Schwegler segelte ungestört durch den Wolfsburger Strafraum. Meier hatte kein Problem, sein elftes Saisontor per Kopf zu erzielen. Nach einem Foul gegen Olivier Occean flog Josue vom Platz. Während sich die Niedersachsen noch bei Schiedsrichter Gagelmann beschwerten, erwies sich Frankfurt eiskalt. Inui drückte den Ball zum 2:0 über die Linie. Wolfsburgs Geschäftsführer Klaus Allofs war nach dem Spiel richtig sauer auf den Schiedsrichter. "Das war niemals eine Rote Karte, sondern nur Gelb. Höchstwahrscheinlich wollte der Schiedsrichter die Fehlentscheidung seines Kollegen beim Spiel in Dortmund am vergangenen Wochenende wieder ausgleichen. Ich bin richtig sauer", meinte Allofs.

Mourinho: "Bester Trainer der Welt".

Der Präsident des spanischen Fußballmeisters Real Madrid hat Trainer Jose Mourinho öffentlich gegen Kritik in Schutz genommen. Zudem wies Florentino Perez am Samstag Gerüchte über ein vermeintlich schlechtes Verhältnis zu dem Starcoach zurück. Mourinho habe "Attacken und ungerechte Diffamierungen ertrage
n müssen. Einige davon haben seine Würde geschädigt". "Jose Mourinho, du hast meine Anerkennung, mein Vertrauen in deine Arbeit und meine Zuneigung", sagte Perez in einer Rede vor Klubmitgliedern in Madrid. Der 65-Jahre alte Real-Vorsitzende bezeichnete den Portugiesen als den besten Trainer der Welt. Mourinhos Laufbahn sei beeindruckend und seine Ansprüche seien die Richtschnur seines Verhaltens. In den vergangenen Wochen waren zunehmend Spekulationen über ein abgekühltes Verhältnis zwischen Perez und Mourinho aufgetaucht. Zudem mehren sich in der Presse Berichte über eine vermeintlich schlechte Beziehung des Portugiesen zu Spielern wie Iker Casillas, Sergio Ramos oder Mesut Özil.

"Santa Klose". Der Billardstoß des Schleichers

Miro, tiro gol. Wegen solcher Tore wie bei Lazios 1:0 gegen Inter darf sich Nationalstürmer Miroslav Klose über einen Dreiklang freuen – und in der Stadt über einen beinahe Totti-ähnlichen Status. Es war eine typische Klose-Partie, die zu Lazios 1:0-Sieg gegen Inter führte. Das Spiel plätscherte so dahin, die einzigen Höhepunkte waren ein paar Pfostenschüsse von Inter. Bis Miro kam. "Ein Meisterwerk" lobte der gegnerische Trainer. Man trudelte dem torlosen Remis entgegen, bis sich Klose kurz vor Schluss dazu entschloss, Tatsachen zu schaffen. Zunächst misslang das, wenige Meter vor dem Tor. Acht Minuten vor dem Abpfiff wurde ein Treffer daraus. Mauri servierte den Ball, Klose schlenzte den Ball elegant ins Tor. Zehn Tore in 16 Spielen, besser sind bislang nur Edinson Cavini vom SSC Neapel und der 20-jährige Stephan El Shaarawy vom AC Mailand. Klose mischt auch in dieser Saison Italiens Liga auf, für ihn haben sie den Dreiklang erfunden: Miro, tiro, gol – Miro, Schuss, Tor. Ein Meisterwerk lobte Inters Andrea Stramaccioni den Treffer, der Lazio den Sieg bescherte. Die Fans finden, dass Miro "un signore" (ein Herr) sei. In Rom hat Klose eine wirklich bemerkenswerte Karriere gemacht. "Santa Klose" titelte "Tuttosport" und "La Republica" schwärmt: "Ein Mann aus Eis und ein wunderbarer Spieler".

Zitate

"Wir haben ihn beobachten lassen durch einen Rentner, der viel Zeit hatte. Der Tipp war nicht so schlecht."
Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht auf die Frage, wie er den Schweizer Stürmer Orhan Ademi in der zweiten österreichischen Liga entdeckt hat.

"Die letzten Tage habe ich versucht, die Spieler kennenzulernen. Die nächsten Wochen werden die Spieler mich kennenlernen".
Svetislav Pesic, Bayern Münchens neuer Bundesliga-Basketballtrainer nach der Niederlage bei Alba Berlin.

Der Schüler-Witz

Lehrer: "Nenne mir drei berühmte Männer, die mit B beginnen?"
Schüler: "Badstuber, Bender, Boateng."
Lehrer: "Hast du noch nie etwas von Bach, Brecht oder Beethoven gehört?"
Schüler: "Ersatzspieler interessieren mich nicht."