July 22, 2010

Bundestipp 22.7.2010

Die Bundesliga ist Europas solideste Liga

Die Managementberatung A.T. Kearney hat die europäischen Fußball-Ligen getestet. Ohne Reformen drohte den Top-Ligen und Vereinen in zwei Jahren der Bankrott. Der Bundesliga geht es vergleichsweise gut.
Wären sie normale Unternehmen, drohte den europäischen Top-Ligen in England, Spanien und Italien wegen enormer Rentabilitätslücken in den nächsten zwei Jahren der Bankrott. Ähnliches gilt für europäische Fußballvereine. Der Grund dafür ist die in Summe negative Anlagenrendite (Return on Assets) von minus 5 Prozent in der englischen Premier League, von minus 7 Prozent in der spanischen Primera Division und von sogar minus 12 Prozent in der italienischen Serie A.
Der Lichtblick aus deutscher Sicht: Die Bundesliga-Vereine und die Klubs der französischen Ligue 1 weisen in Summe eine positive Anlagenrendite auf. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie der Managementberatung A.T. Kearney zu den fünf größten Fußball-Ligen in Europa.
Die finanzielle Misere der europäischen Ligen ist nach Ansicht von A.T. Kearney vor allem auf die hohen Spielergehälter und die hohen Transfersummen zurückzuführen. Um den finanziellen Kollaps des europäischen Fußballs abzuwenden, seien "umgehend" weitreichende Reformen sowohl der Vereine als auch der Ligen zu beginnen. "Um die Nachhaltigkeit der europäischen Ligen zu überprüfen, haben wir die Leistung der Vereine in sportlicher, wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Hinsicht untersucht", wird Jürgen Rothenbücher, der Autor der Studie, zitiert.
"Wegen der geringen Eigenkapitalquote geht vielen Top-Vereinen in spätestens zwei Jahren das Geld aus". Geld schieße zwar manchmal Tore, was aber nicht zwingend rentabel sei.

Schlusslicht ist die italienische Serie A. In der Summe ist die Bundesliga die nachhaltigste Liga, führend vor allem in wirtschaftlicher Hinsicht und auch mit Blick auf die Ökologie. Auf Rang zwei folgt die englische Premier League, die in den Dimensionen Sport und soziale Verantwortung vorn liegt. Die französische Liga 1 überzeugt auf Rang drei in den Dimensionen Ökonomie und Ökologie (je Rang zwei).
Die spanische Primera Division kann zwar zahlreiche sportliche Erfolge vorweisen und belegt in dieser Dimension Rang zwei – hat jedoch in allen anderen Punkten Nachholbedarf. Das Schlusslicht auf Rang fünf ist die italienische Serie A,

Zur Bestimmung der wirtschaftlichen Nachhaltigkeit der großen europäischen Ligen wurden die zentralen Kennzahlen Umsatz, Eigenkapitalquote und Anlagenrendite der Vereine und Ligen untersucht. Legt man als durchschnittliche Anlangenrendite für alle Unternehmen in diesen Ländern 4 Prozent zugrunde, betragen die Rentabilitätslücken der englischen Premier League 9 Prozent, der spanischen Primera Division 11 Prozent und in der italienischen Serie A 16 Prozent.
Die französische France Liga 1 besitzt dagegen eine positive Anlagenrendite von 1 Prozent, was einer Rentabilitätslücke von 3 Prozent gleichkommt. Die Bundesliga ist mit einer Anlagenrendite von 2 Prozent die profitabelste der untersuchten Ligen und hat ein Optimierungspotential von nur 1 Prozent im Vergleich zu "normalen" deutschen Unternehmen.

"Der wesentliche Grund für die prekäre finanzielle Situation sind die hohen Spielergehälter und die enormen Ausgaben für Spielertransfers", wird Martin Sonnenschein zitiert, der bei A.T. Kearney für das Geschäft in Zentraleuropa zuständig ist. "Allein in der abgelaufenen Saison wurde nach Hinzurechnen derTransfereinnahmen ein Minus von ca. 560 Millionen Euro gemacht". Erschwerend komme hinzu, dass die meisten Ligen noch nicht über ein ausreichendes finanzielles Kontrollsystem verfügten, so wie es für die Bundesliga existiert.

Durch den hohen Wert der Spieler gebe es zwar zugleich hohe Vermögenswerte in den Ligen und Teams, die sich derzeit in der Summe auf 11,2 Milliarden Euro beliefen. "Diese Vermögenswerte würden jedoch im Falle einer Systemkrise sehr schnell verfallen und schützen die Klubs nicht wirklich", so Sonnenschein. "Natürlich gehen wir nicht davon aus, dass eine der europäischen Top-Ligen in den nächsten Jahren Insolvenz anmelden wird, man muss jedoch davon ausgehen, dass einige Vereine in substantielle finanzielle Schieflagen kommen könnten, wenn die zugrundeliegenden Geschäftsmodelle nicht rasch angepasst werden", ergänzt Rothenbücher.
Besonders die Bundesliga zeige vielversprechende Ansätze, die von anderen Ligen übernommen werden sollten, um ein nachhaltiges Geschäftsmodell zu entwickeln , das dann auch für normale Geldanleger interessant sein könne. Darüber hinaus sei der europäische Fußballverband UEFA gefragt, um die risikoreichen Finanztransaktionen der Vereine zu unterbinden.

VfB Stuttgart: Khedira-Transfer noch nicht perfekt

Nationalspieler Sami Khedira vom VfB Stuttgart bestreitet eine angebliche Vereinbarung über einen Wechsel zum spanischen Rekordmeister Real Madrid. "Es gibt keine Einigung und es ist auch nichts entschieden, was ich mache", sagte der 23-Jährige im "kicker". Laut spanischen Medien hat sich Khedira mit den Königlichen bereits auf einen Vertrag bis 2015 geeinigt. "Das Interesse freut mich. Ich muss mir aber erst alles durch den Kopf gehen lassen", sagte Khedira, der erst nach seinem Urlaub eine Entscheidung treffen will. Khedira hatte am vergangenen Donnerstag mit Trainer Chrisian Gross vom VfB Stuttgart ein ehrliches und offenes Gespräch geführt, wie er selbst sagte.

Jogi Löw verlängert beim DFB seinen Vertrag

Jogi Löw bleibt Bundestrainer. Der 50-Jährige einigte sich mit dem DFB auf eine Verlängerung seines auslaufenden Vertrages bis 2012. Das berichtete die "Bild-Zeitung" und auch die "Süddeutsche Zeitung" vorab. Auch Manager Oliver Bierhoff sowie Löws Assistent Hansi Flick und Torwarttrainer Andreas Köpke verlängerten bis 2012. Das wurde inzwischen auch auf der Pressekonferenz bestätigt. Jetzt wird auch DFB-Präsident Theo Zwanziger von seinen Rückzugsabsichten Abstand nehmen und sich wieder im Herbst zur Wahl stellen.

Jose Garcia Gomez: Mein Sohn sollte zu Real Madrid wechseln

Mario Gomez hatte kein gutes Jahr beim FC Bayern München. Der Stürmer traf das Tor zu selten und war oft nur noch zweite Wahl. Sein Vater empfiehlt dem 25-jährigen Deutschspanier eine mentale und sportliche Genesungskur im Land seiner Wurzeln zu machen. In der Zeitung "Marca" befürwortete Jose Garcia Gomez den Wechsel seines Sohnes zum spanischen Rekordmeister.
"Es wäre eine Ehre für meinen Sohn, bei den Königlichen zu spielen.
Wahr ist: Wenn es einer schafft, Gomez wieder das Toreschießen beizubringen, dann ist es Reals Trainer Jose Mourinho".

Louis van Gaal: Noch zwei Jahre beim FC Bayern München

Louis van Gaal hat seinen Traum weiter vor Augen. Der Niederländer will nach wie vor Nationaltrainer werden und spätestens in zwei Jahren soll beim FC Bayern Schluss sein. Den bis 2011 gültigen Vertrag werde er spätestens am Saisonende bis 2012 verlängern, sagte van Gaal im Fachmagazin "kicker".

Uli Hoeneß kandidiert nicht als Präsident des Ligaverbandes DFL

Uli Hoeneß wird doch nicht für den Vorsitz des Ligaverbandes kandidieren. "Ich würde in zu viele Interessenkonf
likte geraten", sagte Hoeneß der "Süddeutschen Zeitung". Er werde keine Bewerbung abgeben. Als ersten Punkt nannte er für seine Absage seine Familie, die Einspruch gegen seine Kandidatur eingelegt hätte. Zweiter Grund sei die Reaktion vieler Fans gewesen, dass er zu viele Bayern-Know-Hows weitergeben würde. Als dritten Punkt nannte Hoeneß, dass er seine Ambitionen für Stiftungen stark reduzieren müsste.

Lothar Matthäus: Die Nationalmannschaft braucht Michael Ballack nicht mehr

Lothar Matthäus zeigt volles Verständnis, dass Philipp Lahm die Spielführerbinde nicht mehr hergeben wollte. "Nach dieser Weltmeisterschaft in Südafrika hat sich in der Hierarchie einiges verschoben. Ballack war ein guter Kapitän und hat viel für den deutschen Fußball geleistet. Die Weltmeisterschaft hat aber gezeigt, dass man Michael Ballack nicht mehr braucht. Jetzt muss der Bundestrainer, ich hoffe, dass er weiterhin Löw heißt, eine Entscheidung in Sachen Ballack finden. Soll er zurückkommen oder nicht? Das muss der Trainer sagen.
Ich selbst bedauere im Nachhinein, dass ich mich von Erich Ribbeck aus New York zur EM 2000 zurückholen ließ (wo Matthäus für die Metro Stars spielte). Es war ein großer Fehler, es noch einmal zu versuchen, nachdem ich von 1995 an kein Nationaltrikot mehr getragen hatte.
Und diese Erkenntnis würde ich auch gern an Michael Ballack weiterreichen, der fast 34 Jahre alt ist. Er hatte nach seiner Zeit beim FC Chelsea zwei Angebote aus der Bundesliga von dem VfL Wolfsburg und Bayer Leverkusen. Es handelt sich dabei um zwei Vereine, die ich nicht gerade zu den internationalen Top-Klubs zähle. Daran sieht man, dass das Alter und auch die Leistungen von Michael Ballack den großen europäischen Spitzen-Klubs nicht mehr gut genug waren. Michael Ballack war auch in Chelsea nicht mehr Stammspieler. Daran sollte man die Zeichen der Zeit erkennen".

Kevin Kurany: Trainer Felix Magath ist der Messias

Kevin Kurany hat zwar den FC Schalke 04 in Richtung Moskau verlassen, bleibt aber trotzdem noch ein Fan vom Coach Felix Magath. "Ohne ihn wäre Schalke 04 vielleicht kaputtgegangen. Er ist für die Fans wie der Messias. Was er geleistet hat, darf man beim FC Schalke 04 nie vergessen", so der 28-Jährige in "Sport Bild".
Außerdem hofft Kurany auf ein Comeback in der Nationalelf. Ich werde um eine neue Chance kämpfen. Die Weltmeisterschaft 2014 ist in meinem Geburtsland Brasilien. Dort dabei zu sein, das ist ein riesiger Traum von mir.

Trainer Louis van Gaal hofft auf DFB-Verständnis

In der Vorbereitung auf die neue Saison hofft der FC Bayern München auf doppeltes Veständnis des DFB. Louis van Gaal untermauerte den Wunsch, dass beim Länderspiel am 11. August in Dänemark Rücksicht auf die Bayern-Profis genommen wird. "Der DFB hatte jetzt zehn Wochen die Spieler. Ich denke, es ist alles ausprobiert", sagte van Gaal. Zudem käme dem Coach ein spielfreies Wochenende der zweiten Mannschaft der Bayern in zehn Tagen entgegen, wenn zeitgleich das Profi-Team bei einem Vorbereitungsturnier in Gelsenkirchen antritt. Wegen des WM-Urlaubs will Louis van Gaal dann Spieler aus der zweiten Mannschaft einsetzen.

Sami Khedira: FC Bayern München statt Real Madrid?

Der Wechsel von Sami Khedira vom VfB Stuttgart zu Real Madrid schien schon so gut wie perfekt. Folgt nun eine Kehrtwende? Die spanische Zeitung "AS" berichtet, dass der 23-Jährige einen Vorvertrag beim FC Bayern München unterschrieben hätte. Gerüchte darüber gibt es schon länger. In Spanien wird allerdings vermutet, dass der Khedira-Berater Jörg Neubauer den angeblichen Vorvertrag nutzt, um für seinen Klienten ein saftiges Gehalt zu erzwingen, was natürlich ganz nebenbei auch nicht zu seinem Nachteil wäre. Schließlich sind die Berater doch die größten Abkassierer bei diesen Geschäften. Aber: "Laut FC Bayern-Sportdirektor Christian Nerlinger existiere kein Vorvertrag mit Sami Khedira".

Goldene Zukunft für deutschen Fußball

Bayern-Präsident Uli Hoeneß glaubt an eine goldene Zukunft des deutschen Fußballs. "In den siebziger Jahren waren wir dominant mit Bayern, Gladbach und der Nationalelf. Ich könnte mir ein ähnliches Szenario vorstellen, nur heute sogar auf einer breiteren Basis, mit mehr deutschen Vereinen in Europas Spitze", sagte Uli Hoeneß dem "Münchner Merkur". Die Italiener sind stehengeblieben und die Engländer nicht weitergekommen. Das hat damit zu tun, dass auf Schlüsselpositionen kein Einheimischer spielt, so Hoeneß. In Deutschland wurden nach den Erfahrungen bei der EM 2000 und 2004 die richtigen Schlüsse gezogen.

Manchester United: Moslems warnen vor Trikotkreuz

Der Teufel im Wappen von Manchester United hat zu Diskussionen unter konservativen Muslimen in Malaysia geführt. "Das ist gefährlich. Als Moslem sollten wir nicht Symbole anderer Religionen oder den Teufel verehren", sagte der hohe Islam-Kleriker Nooh Gadot der Nachrichtenagentur "AFP". Dies gelte wegen der Kreuze im Wappen auch für die Trikots von Brasilien, Portugal, Serbien und Norwegen. "Es gibt keinen Grund, diese Trikots zu tragen. Das würde unseren Glauben untergraben", sagte Gadot.

Trainer Mc Claren vom VfL Wolfsburg glaubt an Champions-League-Teilnahme

Trainer Steve Mc Claren traut dem VfL Wolfsburg in der kommenden Saison den Sprung in die Champions League zu. Der VfL wolle sich für Europa qualifizieren, zumindest für die Europa League. "Doch wenn wir ein paar Spiele vor Saisonschluss an der Champions League dran sind, greifen wir zu", sagte der englische Coach der "Sport Bild". Der Ex-Trainer des englischen Nationalteams überprüft die Einstellung der Spieler. "Wer den unbedingten Willen nicht hat, ist nicht gut fürs Team", so der 49-Jährige.

L’Equipe: VfB Stuttgart will Ghanaer Ayew

Der VfB Stuttgart ist angeblich an einer Verpflichtung von Andre Ayew interessiert. Wie die französische Zeitung L’Equipe berichtet, wollen die Schwaben eine Ablösesumme von einer Million Euro für den ghanaischen WM-Teilnehmer zahlen. Der 20 Jahre alte Ayew, der bei der WM in Südafrika neben Thomas Müller vom FC Bayern München zu den besten Jungstars des Turniers gehörte, steht allerdings noch ein Jahr beim französischen Erstligisten Olympique Marseille unter Vertrag.

VfB Stuttgart vermeldet Rekordumsatz

Auf der Mitgliederversammlung hat der VfB Stuttgart einen neuen Rekordumsatz vermeldet. Im Geschäftsjahr 2009 wurden 145,83 Millionen umgesetzt, unter dem Strich ein Gewinn von 11,786 Millionen Euro. Der Gewinn hat sich damit im Vergleich zum Vorjahr mehr als verzehnfacht.
Finanzchef Ulrich Ruf kündigte jedoch ein Ende der finanziell erfolgreichen Jahre an. 2010 wird der Verein keine schwarzen Zahlen schreiben, unter anderem wegen der verpassten Champions-League-Qualifikation.

Z i t a t

"Tut mir leid, aber das habe ich vorhergesagt".
Bayern-Trainer Louis van Gaal auf die Frage eines italienischen Sportjournalisten im Trainingslager in Arco, ob er das schwache Abschneiden der Italiener bei der WM in Südafrika erwartet habe.