FC-Bayern-Chef Rummenigge: "Wir haben den Pokal verdient"
Vor dem deutschen Endspiel gegen Borussia Dortmund in der Champions League hat sich Bayerns-Boss Karl-Heinz Rummenigge positioniert. Favoritenstatus? Kein Problem. Sein Team lobt er in den höchsten Tönen und lockt es mit einer Rekordprämie. "Dann sind wir eben Favorit", sagte der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern in einem Interview mit der "Sportbild" zum bevorstehenden Champions-League-Finale gegen Borussia Dortmund. "Keiner will gerne Favorit sein. Aber: Wir haben auch kein Problem damit", behauptete der Bayern-Boss. Die aktuelle Mannschaft habe einen ganz besonderen Charakter, sei stabil wie vielleicht noch nie ein Team zuvor und könnte mit dem Druck umgehen, so Rummenigge weiter. Nach den schmerzlichen Niederlagen in den Finalspielen 2010 und 2012 wollen die Bayern eine weitere Pleite auf jeden Fall vermeiden. "Das liegt uns allen auf der Seele. Unsere Mannschaft hat es verdient, diesen Pokal entgegenzunehmen." Sollten die Münchner nach der Meisterschaft noch die Champions League und den DFB-Pokal gewinnen, "steht sie nicht mehr im Schatten der Mannschaft aus den 70er-Jahren. So etwas hat es bei uns noch nie gegeben. Das Team kann in die Geschichte eingehen", erinnerte Rummenigge. Motiviert sind die Spieler um Kapitän Philipp Lahm ohnehin, doch der Bayern-Chef lockt sein Team auch noch zusätzlich mit einer Rekordprämie. Rummenigge: "Im Falle eines Triples würde es eine Rekordprämie geben – die wünsche ich der Mannschaft von ganzem Herzen." Der eigentliche Sieger des deutschen Königsklassen-Finales gegen Dortmund stehe bereits fest. "Der große Gewinner ist die Bundesliga", sagte Rummenigge. "Jetzt spiegelt sich endlich wider, dass wir auf dem Weg sind, die beste Liga der Welt zu werden."
""German-Endspiel" lässt die Flugpreise explodieren
Die Flugpreise explodieren, die ohnehin enormen Hotelkosten in London sind kaum zu bezahlen. Die Fans von Dortmund und München müssen für das Endspiel im Wembley-Stadion viel Geld in die Hand nehmen. Englands Hauptstadt rüstet sich für das heißeste Wochenende des Jahres, die Mitarbeiter in den Reisebüros in Dortmund und München sind eine Woche vor dem Showdown in Wembley längst reif für die Insel. Seit vielen Tagen tobt ein Kampf um einen Platz im Flugzeug, auf der Fähre oder im Autozug zum Finale der Champions League am 25. Mai in London. Die Preis explodieren, die Bereitschaft der Anhänger zur Improvisation ist gefordert. "Wer seine Anreise über den Kanal plant, braucht in den meisten Fällen etwas mehr Geld oder starke Nerven", wurde Sebastian Walleit, Fan-Beauftragter des BVB, in den Ruhr-Nachrichten jüngst zitiert. Die Reise über den Kanal entpuppt sich mehr denn je als organisatorisches Hindernis. "An einem anderen Finalort wäre man nicht so zwingend auf das Flugzeug angewiesen", sagte Geschäftsführer Thomas Heß vom BVB-Reisebüro "besttravel". Offenbar hat die Uefa bei der Auswahl des Finalortes nicht damit gerechnet, dass sich zwei Klubs qualifizieren, deren Fans mit dem Auto anreisen können, vermutet Heß. Zu ändern ist es nun nicht mehr. Heß und seine Mitarbeiter sind deshalb sehr gefordert. Der Jumbo von "besttravel" war zum Beispiel am Montag innerhalb von sieben Minuten ausgebucht. "Wir hätten 20 Flugzeuge füllen können"ergänzte Heß. Alle wollen dabei sein, beim ersten deutschen Finale der Champions-League-Geschichte – um fast jeden Preis. Doch leider führen für die Fans nur wenige Wege nach London.
Wäre die Karibik eine Lösung für Hoeneß?
Der Präsident des FC Bayern ist nicht der einzige, der in Schwierigkeiten steckt. Die Justiz rückte auch bei Steauas Chef Becali an. Andere Amtskollegen machen dagegen vor, wie das Problem zu lösen wäre. Beim Stöbern in ollen Kamellen stößt man auf ein Uli-Hoeneß-Interview im "Sportmagazin". "Ich bin Abteilungsleiter Wahrheit", hatte er den Kameraden aus Österreich weismachen wollen. Wie wir inzwischen nun wissen, entspricht das nicht ganz der Wahrheit des Abteilungsleiters. Aber es ist auch aufgefallen, dass Uli Hoeneß nicht der einzige Klubchef in Europa ist, der einen Hang zu Skandalen und Wahnwitz hat. Gerade ist neben Hoeneß auch wieder Gigi Becali bei der Ausreise von der Justiz wegen Korruptionsvorwürfen festgenommen worden. Becali ist ein Herrscher wie Hoeneß, nur eben der von Steaua Bukarest. Mit seinen Spielern ließ der Rumäne mal ein Ölgemälde anfertigen. Thema: "Das letzte Abendmahl". Mit den Profis als Jüngern und ihm – selbstredend – als Jesus. Natürlich kommen einem da auch der selige Jesus Gil y Gil und sein Flugzeugträger in den Sinn. Den gönnte sich Atletico Madrids Klubchef mal, "weil ich noch keinen hatte". Liegt nahe. Ebenso wie das Motiv von Jean Löring, damals Fortuna Kölns Vereinsboss. Erinnern Sie sich? Der warf einst Toni Schumacher in der Halbzeit als Trainer raus. Begründung: "Ich als Verein musste reagieren!" Frei nach: Der Verein, der Verein, der hat immer recht. Das ist nun nichts gegen Maurizio Zampanini, der in seiner 26 Jahre währenden Karriere als Chef zweier Klubs 54 Trainer feuerte und allein in dieser Saison bei US Palermo vier kommen und gehen ließ. Oder Luciano Gaucci, der bei Perugio Calcio erst die deutsche Nationalspielerin Birgit Prinz wollte, dann aber Muammar al Gaddafis Sohn As-Saadi als Stürmer holte. Perugia ging pleite, Gaucci floh in die Karibik. Ist das am Ende vielleicht auch eine Lösung für Hoeneß?
Bremen startet mit Niederlage in die Zeit nach Schaaf
Drei Tage nach der Trennung von seinem langjährigen Erfolgscoach Thomas Schaaf unterlag Werder Bremen trotz einer Führung beim 1. FC Nürnberg noch mit 2:3. Die Tore für die Hausherren erzielten Per Nilson (61.), Sebastian Polter (81.) und Thomas Pekart (88.) Für die Bremer war Kevin de Bruyne (37./89.) erfolgreich.
18 Verletzte bei Randale nach spanischem Pokalfinale
Nach dem spanischen Pokalfinale kam es in Madrid zu zu schweren Ausschreitungen. Bei den Unruhen wurden nach dem 2:1-Sieg von Atletico Madrid gegen den Stadtrivalen Real 18 Menschen verletzt. Eine Gruppe Fans habe Polizisten mit Steinen und Flaschen beworfen.
Augsburg feiert Rettung
Nach der historischen Bundesliga-Rettung gab es in Augsburg kein Halten mehr. Wie entfesselt stürmte Trainer Markus Weinzierl nach dem erlösenden 3:1 gegen Fürth auf den Rasen. "Sensationell. Wir waren an Weihnachten totgesagt, waren in einer Scheißsituation, aber wir haben uns da rausgekämpft", erklärte der heisere Weinzierl im klatschnassen weißen Hemd. Dem FC Augsburg gelang etwas Einmaliges. Nie zuvor konnte in der Bundesliga ein Verein nach nur neun Punkten in der Hinserie dem Abstieg entgehen. "Was am letzten Spieltag passieren kann, ist Wahnsinn", bemerkte der im Winter gekommene Manager Reuter.
"Wir sind das interessanteste Projekt der Welt"
Für Trainer Jürgen Klopp gibt es derzeit nichts Reizvolleres in der Fußballwelt als seinen Job in Dortmund. Vor dem Londoner Champions-League-Finale gegen den FC Bayern München buhlt er in einem "Guardian"-Interview um die Unterstützung der neutralen Fans. Denn der BVB sei schließlich ein "Arbeiterverein". Der BVB sei ein besonderer Verein, eben ein "Arbeiterverein", so der Trainer. Unerwähnt bleibt, dass der Klub aus dem Ruhrgebiet mittlerweile ein finanziell ausgespro
chen erfolgreicher Arbeiterverein ist – der für das Geschäftsjahr 2012/2013 laut Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke 250 Millionen Umsatz anpeilt. Den Gegner am kommenden Samstag im Wembley-Stadion, den FC Bayern, attackiert Klopp zwar nicht direkt. Wenn er aber sagt: "Wir sind ein Verein, kein Unternehmen", dann ist deutlich, in welche Richtung das zielt. "Wenn der neutrale Fan am Samstag", so Klopp, "die Geschichte der Bayern respektiert, dann soll er sie unterstützen. Aber wenn er eine neue Geschichte bevorzugt, dann muss er auf Dortmunder Seite sein. Ich denke, in diesem Moment in der Fußballwelt, muss man auf unserer Seite sein".
Das sind Sätze, die bewusst auf das englische Publikum abzielen. Im Mutterland dieses Sports werden Anspielungen auf "die romantischen Wurzeln" ("Guardian") stets mit großer Sympathie aufgenommen. Die Bundesliga gilt vielen englischen Fans als beispielgebend, wie sich Spitzenfußball und moderate Ticketpreise vertragen. Auch dass es in Deutschland noch Stehplätze in Stadien gibt, wird in England neidvoll registriert. Gezielt bezeichnet Klopp den BVB deshalb als "ganz besonderen Arbeiterverein".
Der Weggang von Nationalspieler Mario Götze zum FC Bayern sei ein schwerer Rückschlag für ihn und den Verein gewesen, machte der Coach zudem deutlich. Als er es erfahren habe, sei es "wie eine Herzattacke" gewesen. Auch einige seiner Spieler seien von dieser Nachricht so geschockt gewesen, dass "sie nicht schlafen konnten". Bemerkenswert an dem Interview ist neben den inhaltlichen Aussagen auch die Tatsache, dass es offenbar auf Vermittlung eines Klub-Sponsors zustande kam. Der "Guardian-Text" endet unvermittelt mit der Zeile: "Jürgen Klopp is proud to wear Puma – who are also a partner of Borussia Dortmund." Zuvor wird im Text ausdrücklich erwähnt, dass der Reporter sich mit Klopp "im Puma-Gebäude" getroffen habe. Auch Bildmaterial zu dem Stück wurde von Puma zur Verfügung gestellt. Was in Deutschland noch nicht denkbar ist, ist in der englischen Berichterstattung mittlerweile aber annähernd Normalität: Interviews, die von einer Firma ermöglicht werden – im Gegenzug wird das Unternehmen erwähnt.
Ist die Irrfahrt nächste Woche glücklich beendet?
Erinnern Sie sich noch? Markus Babbel wollte vor der Saison ein Zeichen setzen. Der damalige Hoffenheimer Trainer, ein großer Freund von Tätowierungen, steht eben auf Symbolik. Und so veranlasste er, dass der neue Mannschaftsbus mit den Buchstaben "EL" im Kfz-Kennzeichen versehen wurde. EL – sollte für Europa League stehen – das Ziel, dass die Kraichgauer ansteuern wollten. Doch die Reise zu internationalen Plätzen unter Chaffeur Babbel entpuppte sich als Irrfahrt. Die kickende Ausflugstruppe von 1899 nahm nämlich viele falsche Ausfahrten in der Bundesliga. Was allein schon daran lag, dass die TSG vor der Saison gänzlich von ihrem Weg abgekommen war, auf die eigene Jugend zu setzen. Busfahrer Matthias Bauer konnte allerdings nichts für die verfahrene Situation. Er steuerte stets sicher die Auswärtsspiele an. Von seinen Fahrgästen konnte man das allerdings nur sehr selten behaupten. In der Fremde wurden sie oft schwindlig gespielt und fanden nur mit Kompass zurück in die Kabine. Beim ersten Halt in der DFB-Pokalrunde beim Berliner AK (0:4) etwa. Kapitän war da noch Ex-Nationaltorhüter Tim Wiese, der aber wie ein alternder Lotse im fremden Hafen wirkte – orientierungslos. Doch jenseits des Platzes so aufmüpfig war wie ein Bengel, der im Schulbus ganz hinten sitzt. Kurz vor der Winterpause wurde beim nächsten Stopp neues Personal aufgegabelt. Coach Marko Kurz sollte das Navigationsgerät neu einstellen. Zielort "Ligaverbleib". Ohne Erfolg. Kurz blieb nur so lange, wie es sein Name verrät. Erst als Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp sich auf die Tugenden des Klubs besann, lief 's plötzlich besser. Er ließ Markus Gisdol zusteigen. Einen, der früher als U-23-Trainer in Hoffenheim weiß, wo es langgeht. Und prompt lenkte Gisdol den Bus mit dem Kennzeichen HD – EL 1899 von Dortmund kommend gen Kaiserslautern – in die Relegation. Die Irrfahrt könnte doch noch ein glückliches Ende haben.
Aufsteiger Frankfurt feiert Einzug in die Europa League
In der letzten Minute der für die Eintracht so grandiosen Saison musste man sich um die Statik des Stadions Sorgen machen. 50.000 Fans feierten das 2:2 (1:2) gegen den VfL Wolfsburg wie einen Sieg und trampelten dabei, schrien und grölten. Aus gutem Grund: Der Aufsteiger hat nach sieben Jahren Abstinenz den Europapokal erreicht. Dabei sah es erst nicht danach aus. Jan Polak (8.) und Diego (19.) brachten den VfL schnell mit 2:0 in Führung, doch Alexander Meier (36,/Foulelfmeter) und ein Eigentor von Ricardo Rodriguez (90.) sorgten für das Remis. "Ich bin einfach glücklich, das ist die Krönung", sagte Eintracht-Coach Armin Veh nur.