October 28, 2013

bundestipp 27.10.2013

Die Schießbude HSV begeistert Bert van Marwijk

Bert van Marwijk war verzückt vom Kurzpassfestival beim 3:3 gegen den VfB Stuttgart. Die Profis des HSV kämpfen wieder, der strenge Niederländer tut ihnen gut. Aber die Defensive wackelt noch gewaltig. Der Trainer des HSV ist zum größten Fan seiner neuen Mannschaft geworden. Sein Herz lachte bei dem Offensivwirbel, den der HSV gegen einen starken VfB Stuttgart veranstaltete. 10:0 Ecken, 20:9 Torchancen und "unglaublich schnelles Tempospiel" verzückten den 61 Jahre alten Trainer aus den Niederlanden am Sonntag bei seiner Bundesliga-Heimpremiere im Volkspark. "Van Marwijks Voetbal totaal" titelte das Hamburger Abendblatt am Montag zur Show der Hanseaten. Mit allerdings einem großen Makel. Nach groben Abwehrpatzern reichte es nur zu einem 3:3 (1:2) und einem Punkt. Tabellenplatz 15 mit neun Zählern ist weiter ernüchternd. Und 22 Gegentore sind neben Hoffenheim Höchstwert in der Liga. Nach berauschenden 90 Minuten wollte "Papa Bert", wie ihn die Spieler manchmal nennen, aber nicht lange über die wackelige Defensive um den rechten Aushilfsverteidiger Heiko Westermann oder die fragile Innenverteidigung mit Johan Djourou und Jonathan Tah sprechen. "Wir haben unglaublich harte Arbeit abgeliefert, ich kann zufrieden sein. Aber am Ende des Tages bin ich ein Trainer, der doch lieber gewinnen will", betonte er. "Wir haben jetzt eine Struktur im Spiel", lobte Torjäger Lasogga van Marwijk. "Das war eine Super-Moral-Leistung. Es macht im Moment einfach super viel Spaß, mit diesem Team zu spielen." Nach dem Abschied von Heung-Min Son beweist die Berliner Leihgabe mit nun schon fünf Ligatreffern ihren Torriecher. Sportdirektor Kreuzer schwärmt auch vom Leihstürmer aus Berlin. "Das ist überraschend, wenn man bedenkt, dass er aus einer Verletzung kommt. Dass er da auch körperlich so schnell zurückfindet – es ist unglaublich, wie er marschiert, und dann auch noch sein Torjägerinstinkt – das ist schon klasse", so Kreuzer.

Linientechnologie hätte das Phantomtor verhindert

Das Phantomtor von Hoffenheim hätte es mit einerr Linientechnologie nicht gegeben. "Unser System hätte eindeutig und zweifelsfrei Nicht-Tor angezeigt", sagt GoalControl-Geschäftsführer Broichhausen. Das Phantom-Tor in Hoffenheim wäre nicht gegeben worden, wenn das GoalControlsystem des Anbieters aus Würselen zum Einsatz gekommen wäre. "Unser Torliniensystem hätte eindeutig und zweifelsfrei 'Nicht-Tor' angezeigt," sagte Geschäftsführer Dirk Broichhausen der "Welt am Sonntag". Überwacht werde die Torlinie vollständig zwischen beiden Pfosten und der Latte, sagte Broichhausen. "Ein solches Phantom-Tor wie in Hoffenheim ist mit unserem System vollkommen unmöglich. Dafür bedarf es auch keines Videobeweises und somit keiner Spielunterbrechung". Schiedsrichter Felix Brych hatte am Freitagabend beim 2:1 Erfolg von Bayer Leverkusen bei 1899 Hoffenheim das Tor von Kießling anerkannt, obwohl der Kopfball ans Außennetz und von dort durch ein Loch in den Maschen ins Tor gegangen war. Kießling hatte zunächst die Hände vors Gesicht gehalten und erst in den Torjubel eingestimmt, als er von Teamkollegen zum vermeintlichen Treffer beglückwunscht wurde. Die Hoffenheimer haben bereits Protest beim DFB gegen die Spielwertung erhoben. Der DFB muss allerdings sein Vorgehen mit dem Fifa-Weltverband abstimmen, um die international gültige Rechtslage für solche Fälle zu klären. Die Torlinientechnik ist für die Bundesliga erst für 2015 vorgesehen. GoalControl ist der offizielle Torlinien-Technik-Partner des Weltverbandes Fifa. Beim Confed Cup im Sommer in Brasilien kam das System erstmals bei einem Großereignis zum Einsatz. Auch bei der Weltmeisterschaft im kommenden Jahr in Brasilien wird es eingesetzt und soll die Schiedsrichter bei ihrer Entscheidungsfindung unterstützen. In der Bundesliga soll eine Torlinientechnologie frühestens ab der Saison 2015/16 zum Einsatz kommen. Derzeit soll sich die Deutsche Fußball Liga (DFL) mit vier Anbietern in Gesprächen befinden.

Werder-Präsident Fischer attackiert Ex-Manager Allofs

Knapp ein Jahr nach dem Abschied von Klaus Allofs (56) als Sportdirektor bei Werder Bremen hat Geschäftsführer Klaus-Dieter Fischer (72) den Ex-Manager des Fußball-Bundesligisten scharf kritisiert. "Statt Spielern einen Vertrag zu geben, die wir selbst ausgebildet hatten, haben wir eingekauft. Nach vielen erfolgreichen Transfers in den letzten Jahren weit weniger erfolgreich", sagte Fischer, der auch Club-Präsident ist. Die Fehleinkäufe seien mitverantwortlich für die finanzielle Schieflage der Hanseaten, meinte Fischer weiter.

Rudi Völler vergibt historische Fair-Play-Chance

Nach dem Phantom-Tor hätten die Leverkusener viel für ihr Image tun können. Doch Kießling und Völler vergaben die Chancen auf einen Fair-Play-Preis. Andere hätten es sicher besser gemacht. Der Sportsoziologe Günter Pilz hat einst in einer Studie Interessantes zutage gefördert. Er wollte etwas über den Fair-Play-Gedanken von Fußballspielern herausfinden und befragte hierfür kickende Teenager. Das Ergebnis: "Je länger ein Kind Fußball spielt, desto mehr versteht es unter Fairness, dass Regelverletzungen bis zu einem gewissen Grad zu tolerieren sind." Rudi Völler ist 54 Jahre alt. Als er acht war, brachte ihn sein Vater erstmals zum Fußballtraining. Der Weltmeister von 1990 und heutige Sportdirektor von Bayer Leverkusen ist also seit 46 Jahren im Geschäft. Angesichts obengenannter Forschung mögen seine Sätze vom Freitag vielleicht nicht verwundern. Unpassend waren sie dennoch allemal. Beim Spiel zwischen Hoffenheim und Leverkusen hatte Kießling einen Treffer erzielt, der keiner war. Der Ball flog durch ein Loch im Tornetz hinter die Linie. Der Schiedsrichter erkannte den irregulären Treffer trotzdem an. Leverkusens Kießling der sich kurz zuvor noch über den Fehlversuch geärgert hatte, jubelte plötzlich, mimte den Unsicheren und entschuldigte sich erst in der Nacht. Und Völler? Der hatte einen erstaunlichen Ratschlag für die Hoffenheimer Gastgeber. "Die haben hier so viel Geld für das Stadion ausgegeben, da hätten sie besser auch ein paar gescheite Netze gekauft." Das mag ironisch gemeint gewesen sein, später zeigte sich Völler einsichtiger ("so wollen wir nicht gewinnen"), dennoch bleibt festzuhalten: Er und auch Kießling hätten sich besser gleich ein Beispiel an Arsene Wenger genommen. Der Trainer des FC Arsenal schlug 1999 in einem ähnlichen Fall von sich aus ein Wiederholungsspiel vor und wurde dafür gefeiert. Damals hatte der Gegner den Ball ins Aus gespielt, weil ein Spieler verletzt war. Anstatt das Spielgerät zurückzugeben, wie es das Fair Play gebietet, griffen die Arsenal-Spieler an, erzielten einen Treffer und gewannen 2:1. Es kam danach tatsächlich zur Neuauflage, welches die Londoner ebenfalls mit 2:1 für sich entschieden. Noch schneller reagierte 2007 eine niederländische Mannschaft. Im Gegensatz zu Arsenal acht Jahre zuvor wollte ein Spieler den Ball tatsächlich zurückgeben, beziehungsweise ihn ins Aus schlagen. Der Schuss landete jedoch im Tor. Direkt nach dem Anstoß ließen seine Kollegen die Gegner frei durch und ihrerseits einen Treffer erzielen. Gesten, die von Größe zeigen.

Neuvergabe der WM 2022 möglich

Der Chef der sogenannten Audit-Compliance-Kommission der Fifa
hat die WM-Vergabe 2022 an Katar kritisiert und eine Neuvergabe des Turniers nicht ausgeschlossen. "Die Vergabe der WM nach Katar im Sommer war nicht die beste Entscheidung, unanbhängig von der Frage, ob im Vorfeld bestochen wurde oder nicht", sagte Domenico Scala der Schweizer "NZZ am Sonntag". Scalas Gremium wurde nach den diversen Korruptionsanschuldigungen im Fußball-Weltverband gegründet. Der Schweizer Wirtschaftsexperte darf an allen Sitzungen des Fußball-Weltverbandes teilnehmen, um eine Kontrollfunktion ausüben zu können. Scala schloss auch eine Neuausschreibung des sehr umstrittenen Turniers nicht aus. "Sollte im Vorfeld der WM-Vergabe nach Katar nachweislich bestochen worden sein, wäre die Vergabe möglicherweise nichtig", wird er von der Zeitung zitiert. "Dann müsste der Prozess wiederholt werden." Ohne bewiesene Bestechungsvorwürfe sei eine Neuausschreibung wegen bestehender Verträge nicht möglich. Die WM in Katar wird seit der überraschenden Vergabe im Dezember 2010 heftig kritisiert. Die schwierigen klimatischen Bedingungen im heißen Sommer sollen eventuell mit einer Verlegung in den Winter umgangen werden. Dies stößt aber auf Widerstand aus den europäischen Spitzenligen. Gleich nach der Vergabe wurden Bestechungsvorwürfe laut. Zuletzt hatten Berichte über menschenunwürdige Zustände auf WM-Baustellen mit angeblich 44 toten Gastarbeitern für Proteste gesorgt.

Zitate

"Wir fahren hier mit dem VW-Käfer – Baujahr 70 – gegen einen Formel-1-Wagen, und da fragt ihr, warum wir nicht vor dem Vettel ins Ziel kommen."
Thomas Tuchel, Trainer von FSV Mainz 05. nach der 1:4-Niederlage beim FC Bayern München.

"Ich finde nichts dabei, wenn es wenigstens eine Kategorie gibt, in der Borussia Dortmund Tabellenführer ist."
Bayern Münchens Vorstand Karl-Heinz Rummenigge über die 3,077 Millionen Euro, mit denen der Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke von Borussia Dortmund vergangene Saison Topverdiener unter den Bundesliga-Chefs gewesen sein soll.

"Schweden ist halt eine Eishockey-Nation".
Nationaltorhüter Manuel Neuer auf die Frage, warum Spiele gegen Schweden immer so torreich sind.

"Ich hinterfrage mich immer, erst recht, wenn wir verloren haben. Hätten wir lieber dies oder jenes im Training machen sollen oder lieber statt grünem Salat Tomate mit Mozzarella essen sollen."
Torsten Lieberknecht, Trainer des Bundesligisten Eintracht Braunschweig.

Borussia Mönchengladbach: Ter Stegen schon bald im Barca-Tor?

Der spanische Fußball-Meister FC Barcelona soll sich mit U21-Nationaltorhüter Marc-Andre ter Stegen von Borussia Mönchengladbach über einen Wechsel im Sommer 2014 einig sein. Das berichtet der spanische Radio-Sender "Cadena Ser". Demnach soll der 21-Jährige für eine Ablösesumme von 8 Millionen Euro die Nachfolge von Victor Valdes antreten. "Spekulationen überlasse ich anderen. Als Erstes spreche ich mit Borussia Mönchengladbach", antwortete ter Stegen auf die Frage nach einem Wechsel. "Ich habe schließlich einen Vertrag bei den Borussen bis 2015, alles weitere regelt mein Berater", fuhr ter Stegen fort.

Udo Lattek schwer erkrankt

Trainer-Legende Udo Lattek (78), der mit dem FC Bayern München und Borussia Mönchengladbach 8 Meistertitel gefeiert hat, ist an Parkinson erkrankt. Das bestätigte seine Frau Hildegard der "Bild-Zeitung". Am Sonntag wurde der ehemalige Fußball-Coach aus dem Krankenhaus entlassen – im Rollstuhl. 2010 hatte Lattek bereits einen Schlaganfall erlitten, im vergangenen Jahr wurde er wegen eines Gehirntumors operiert.

Diegos Zukunft nach der Saison offen

Die Zukunft von Spielmacher Diego beim Bundesligisten VfL Wolfsburg über die laufende Saison hinaus ist derzeit offen. "Jetzt ist eine Entscheidung noch nicht getroffen – weder von Diego noch von uns", sagte Manager Klaus Allofs im Interview mit "NDR Info". Der Vertrag des brasilianischen Mittelfeldspielers bei den Niedersachsen läuft 2014 aus. "Es hat noch keine Gespräche und Verhandlungen gegeben, weil wir das einfach als zu früh ansehen", ergänzte Allofs.

Löws Pläne für die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien

Nach der gelungenen Qualifikation für die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 forciert Bundestrainer Joachim Löw die Planungen für das Turnier in Brasilien. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) wird am Wochenende erste Details der WM-Mission bekannt geben. Schon seit Mai 2012 bereitet eine Arbeitsgruppe unter der Führung von Georg Behlau, Leiter des Büros der Nationalmannschaft, den Aufenthalt des deutschen Teams in Brasilien vor. Erstmals hat sich Löw vor einem Turnier entschieden, erst nach der Auslosung der WM-Gruppen am 6. Dezember das Quartier zu buchen. Er hat ein Hotel in der Nähe von Salvador, eines in Porto Seguro und ein weiteres in der Nähe von Sao Paulo blocken lassen. Neu wird auch sein, dass der Bundestrainer mit seinem Team schon zwei Tage vor einem Match den jeweiligen Spielort bereist. Bis zur WM wird es nur noch sechs Testspiele geben Im November tritt die Nationalelf gegen Italien in Mailand und England im Londoner Wembley-Stadion an, im März 2014 gegen Chile in Stuttgart, und im Juni will Löw auf drei Mannschaften treffen, die in ihren Spielweisen den WM-Gruppen-Gegnern ähneln. Unmittelbar nach dem Pokalfinale am 17. Mai in Berlin zieht er die Nationalspieler zusammen. Das Trainingslager wird in Italien stattfinden. Spielerfrauen sind dieses Mal dort unerwünscht. Bereits Anfang Juni soll der DFB-Tross nach Brasilien umziehen. Die WM beginnt am 12. Juni.

IG Bau fordert Mindeststandards von deutschen Firmen in Katar

Die IG Bau hat nach einer Inspektionsreise in Katar Berichte von menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen auf den Baustellen der Fußball-WM 2022 bestätigt und fordert eine Generalhaftung für Unternehmen für die Einhaltung von Mindeststandards. "Die Lebens- und Arbeitsbedingungen für Bauarbeiter sind in Katar vielerorts menschenunwürdig", sagte Dietmar Schäfers, stellvertretender Vorsitzender der IG Bau. "Ich gehe davon aus, dass die deutschen Firmen hier Mindeststandards einhalten."

GEHEIMPAKT UM FIFA-VORSITZ

Platini schweigt, Blatter bestreitet. Die Bild-Zeitung hatte über einen Geheimpakt zwischen Fifa-Boss Sepp Blatter (77) und Uefa-Präsident Michel Platini (58) berichtet. Danach wollen beide nach der WM 2014 die Machtübergabe regeln. 2015 soll Platini als Fifa-Präsident kandidieren. Blatter allerdings bestreitet erwartungsgemäß: "Ich mache keine Deals. Der Fifa-Präsident wird vom Kongress gewählt". Platinis Uefa wollte sich auch nicht äußern. Allerdings auch nicht dementieren.

Kölner WM-Ikonen im Stadion versammelt

Es war irgendwie wie früher. Wolfgang Overath (70) stand an der Seite seines Sohnes Marco auf der Tribüne des Rhein-Energie-Stadions, schaute auf den Rasen und gestikulierte. Uwe Seeler stand eine Reihe davor und hörte grinsend zu. Auf einen Gang in den VIP-Raum in der Halbzeitpause verzichtete der Weltmeister von 1974. Genau 698 Tage nach seinem Rücktritt als FC-Präsident betrat Overath am Freitag erstmals wieder die Kölner Arena. Nachdem die FC-Legende (409 Spiele) im November 2011 frustriert sein Amt abgegeben hatte, war er aus Verbitterung nie mehr erschienen. Bis zum vergang
enen Freitag: Da marschierte er pünktlich zu Spielbeginn zu seinem Sitz im Block W4, Reihe 18, Platz 28. Neben ihm saß während der 90 Minuten eine weitere Kölner Legende: Hans Schäfer (85). Auch der Weltmeister von 1954 kann nicht mehr so oft ins Stadion gehen, doch am Freitag gab es eine absolute Rarität. Da auch noch Pierre Littbarski (53) vor Ort war, saßen erstmals drei Kölner Ikonen aller drei Weltmeister-Teams in der Geschichte des deutschen Fußballs gemeinsam bei einem Länderspiel. Der Club der Nationalspieler hatte zum Stammtisch ins Stadion geladen – und es wurde eine Kölner Legenden-Runde. "Dass Hans Schäfer sich dieses Treffen nicht entgehen lassen will, ist toll und freut mich ganz besonders. Denn ich weiß, wie sehr Hans seit Jahren öffentliche Auftritte meidet", sagte Club-Vorsitzender Uwe Seeler. Insgesamt 22 Kölner Ex-Stars mit 474 Länderspielen waren dabei. Neben Schäfer, Overath und Littbarski waren Rainer Bonhof, Jupp Kapellmann, Jürgen Kohler, Toni Schumacher (machte auch eifrig bei La ola mit), Klaus Allofs, Herbert Zimmermann, Dieter Müller, Hannes Löhr, Wolfgang Weber, Heinz Hornig, Manfred Manglitz, Harald Konopka, Stephan Engels, Gerd Strack, Thomas Allofs, Armin Görtz und Patrick Helmes dabei. Darüber hinaus hatten sich etliche Promis auf den Weg nach Müngersdorf gemacht. TV-Talkerin Maybrit Illner saß neben ihrem Ehemann, Telekom-Cheh Rene Obermann. Auch WDR-Intendant Tom Buhrow feierte mit. Der irische Pop-Sänger Rea Garvey von der Band Reamonn zischte etliche Bierchen. Und die Mannschaft des 1. FC Köln schaute aus den Logen 44 und 45 zu.

DFB-Team droht Hammer-Gruppe in WM-Vorrunde in Brasilien

Die deutsche Natioinalmannschaft wird vor der WM in Brasilien vielleicht in eine Hammer-Gruppe gelost: Die Wahrscheinlichkeit eines Duells mit den Niederlanden, Frankreich oder England in der Vorrunde liegt bei fast 40 Prozent. Ein Aufeinandertreffen mit einem europäischen Topteam gab es zuletzt vor 20 Jahren. Im Endspurt der WM-Qualifikation sind für Bundestrainer Joachim Löw nur die Ergebnisse der deutschen Fußball-Nationalmannschaft von Bedeutung. Gibt es im Oktober keine Veränderungen in der Fifa-Weltrangliste, droht dem DFB-Team bei der Gruppenauslosung am 6. Dezember nämlich eine extrem schwierige Gruppe. Die Wahrscheinlichkeit auf ein Duell mit den Niederlanden, Frankreich oder England in der Vorrunde liegt bei fast 40 Prozent. Hintergrund: Der Weltverband Fifa nimmt die Weltrangliste vom 17. Oktober als einziges Kriterium für sein Setzsystem WM-Gruppenköpfe. Deutschland hat einen solchen Platz als Weltranglisten-Dritter sicher – unabhängig vom Ausgang der letzten Partien gegen Irland und Schweden. Ein Aufeinandertreffen mit einem europäischen Topteam in einer WM-Vorrunde gab es zuletzt vor 20 Jahren. Bei der Weltmeisterschaft 1994 in den USA musste Deutschland in Chicago gegen Spanien (1:1), übrigens mit Pep Guardiola im Mittelfeld, antreten. Die Auslosung könnte für Bundestrainer Jogi Löw schlecht ausgehen. Starke Konkurrenten wie die Niederlande (Platz 9) oder auch Jürgen Klinsmanns US-Team (13.) brauchen einen erfolgreichen Schlussspurt, um noch in die Top 7 vorzudringen. Neben dem DFB-Team und dem automatisch gesetzten Gastgeber Brasilien wären nach dem Stand vom Montag Spanien, Argentinien, Italien, Kolumbien, Belgien und Uruguay gesetzt. Keine Chance auf einen Platz als Gruppenkopf haben hingegen Engländer (17.) und Franzosen (25.).

Zitate

"Die Dummheit gehört zur Persönlichkeitsentfaltung eines jeden Menschen".
Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandschef des FC Bayern München, über Stürmer-Star Zlatan Ibrahimovic, nachdem dieser FC Bayern-Trainer Pep Guardiola heftig kritisiert hatte.

"Ick fühle mir wie 1,95"

Der 1,65 Meter kleine Dribbler Thomas Häßler (Ur-Berliner und Ex-Nationalspieler vom 1. FC Köln) am 15. November 1989 nach seinem Siegtreffer (2:1) gegen Wales. Ohne das Tor wäre die deutsche Nationalmannschaft nicht zur WM 1990 nach Italien gefahren und damit auch nicht Fußball-Weltmeister geworden.

Ein Engländer preist die deutsche Nationalelf

Der frühere HSV-Star Kevin Keegan hat den deutschen Fußall in höchsten Tönen gelobt und auch Bundestrainer Jogi Löw beste Arbeit bescheinigt. Schön und erfolgreich – das Auftreten der Nationalmannschaft hat sich in den vergangenen Jahren unheimlich gewandelt, das ist schon sehr beeindruckend, sagte der Engländer in einem Interview auf der Homepage des Deutschen Fußball-Bundes. Den DFB-Coach bezeichnete Keegan als hervorragenden Strategen. Löw hat Deutschland wieder an die Weltspitze herangeführt. Ich bewundere an ihm, dass er sehr viel Mut mit jungen Leuten zeigt – er vertraut ihnen und sie danken es ihm mit teilweise Weltklasseleistungen. Den WM-Titel 2014 werde die DFB-Elf aber dennoch nicht gewinnen, da in Brasilien Teams aus Südamerika im Vorteil seien.

Karriere: Kevin Keegan hatte von 1977 bis 1980 für den Bundesligisten Hamburger SV gespielt und war in dieser Zeit zweimal zu Europas Fußballer des Jahres gewählt worden. Seinen Job als Nationaltrainer der Engländer verlor er nach einem 0:1 im WM-Qualifikationsspiel im Oktober 2000 gegen Deutschland – dem letzten Spiel im alten Wembley-Stadion.

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"Wenn Roman Weidenfeller in Rente geht, ist Marc ter Stegen schon zu alt für uns."

BVB-Trainer Jürgen Klopp auf die Frage, ob als Nachfolger für Torwart Roman Weidenfeller (33 Jahre) Marc-Andre ter Stegen (21 Jahre) infrage kommt.

Südtribüne kostet BVB Millionen

Nach Aussagen von Geschäftsführer Watzke sind die Stehplätze in der Südtribüne ein "ökonomisches Desaster". Deshalb ist der Geschäftsführer von Borussia Dortmund auch nicht so euphorisch wie der Dauerkartenbesitzer auf der Südtribüne. Dem Verein entginge dadurch ein Millionen-Betrag pro Jahr. Vor wenigen Tagen lief im WDR-Fensehen die Reportage "Wir die Wand" über euphorische BVB-Dauerkartenbesitzer auf der Südtribüne. Für Borussia Dortmunds Geschäftsführer Watzke sind diese Stehplätze auf der Südtribüne jedoch ein "ökonomisches Desaster". Das sagte er in einem Interview mit dem Magazin "Werben und Verkaufen". Wenn der BVB auf Europas größter Stehplatztribüne stattdessen hochpreisige Sitzplätze installieren ließe, könnte er "pro Jahr 3,5 Millionen Euro mehr einnehmen". Aber das Markenerlebnis wäre ein anderes, sagte Watzke dem Magazin. "Mitunter müssen wir für die Marke auf kurzfristigen ökonomischen Erfolg verzichten." Deshalb spiele Borussia Dortmund auch ausschließlich in den Farben Schwarz und Gelb und wechsele nicht wie andere Fußballvereine seine Farben, nur um den Umsatz zu maximieren. Jeder wisse: Schwarzgelb, das ist der BVB.

Berti Vogts: "Äpfel und Birnen nicht durcheinanderwerfen"

Animiert vom bayerischen Diskurs darüber, was Fußballer in der Öffentlichkeit sagen dürfen oder nicht, erinnern wir daran, dass ein wesentlicher Teil des Geschäfts darin besteht, das unterhaltende Element nach Kräften zu fördern. Seit jeher stützt sich die Liga auf Typen, die durch Taten, Gesten oder Äußerungen dazu beitragen, die Emotionen des dankbaren Publikums zu schüren. Weshalb wir im Disput zwischen Sportdirektor Matthias Sammer und Kapitän Lahm ganz im Sinne von Be
rti Vogts davor warnen, "Äpfel und Birnen durcheinanderzuwerfen". Verglichen mit den Steilpässen früherer Tage ist Matthias Sammers ("Dienst nach Vorschrift") an den Sepplhosen ein Fall für die Lyrik-Abteilung. Lieferte nicht schon Otto Rehhagel Hinweise auf den anfälligen Stil der Kommunikation. "Jeder kann sagen, was ich will". Ernst Happel, der große Autist unter den großen Fußball-Lehrern, beschied gar den fordernden Hansi Müller ("Trainer, wir müssen miteinander reden") mit dem Konter: "Wann's reden wollen, müssen's Staubsaugervertreter werden. Ich brauche nur Fußballer." Und als ein Reporter mit bohrenden Fragen an Ernst Middendorp zur Klärung des sportlichen Niedergangs von Arminia Bielefeld beitragen wollte, faltete der Coach ihn auf Taschentuchgröße zusammen und rief: "Knien Sie nieder, Sie Bratwurst." Andere Übungsleiter dagegen waren stets bereit zur Auskunft. Erich Ribbeck etwa erkannte nach einer Niederlagenserie mit Bayer Leverkusen: "Bei uns wird auf dem Platz zu wenig gesprochen. Das könnte an der Kommunikation liegen." Bochums Trainer Peter Neururer gestattete sogar Einblicke in sein Innerstes: "Ich bin Idealist. Wenn das Leben nicht so teuer wäre, würde ich alles umsonst machen." Übertroffen wurde das aber alles von Udo Lattek der seinen Hang zu bunten Getränken so erklärte: ""Weisweiler, Happel, Zebec. Die großen Trainer haben alle gesoffen. Und ich bin einer von denen."

Theo Zwanziger attackiert DFB-Chef Niersbach

Der frühere DFB-Chef Theo Zwanziger hat den Führungsstil seines Nachfolgers Wolfgang Niersbach harsch kritisiert. "In wichtigen politischen Fragen wünsche ich mir, dass sich auch der DFB einschaltet", sagte Zwanziger, der noch Mitglied im Exekutivkomitee des Weltverbandes Fifa ist. Er meinte damit das Verhalten des DFB in den Diskussionen um Katar als WM-Gastgeber 2022. Schnippisch merkte Zwanziger an: "Es gibt als Funktionär im Fußball nicht nur die schönen Seiten; auf der Tribüne sitzen, tolle Spiele sehen, interessante Leute in den VIP-Räumen treffen, man hat auch eine gesamtpolitische Verantwortung, die sichtbar werden muss." Der DFB wies die Kritik energisch zurück. "Mit einer international abgestimmten Position bewirkt man in der Regel mehr als mit ein paar schnell formulierten populistischen Foderungen", sagte DFB-Mediendirektor Rolf Köttker. "Der DFB schaut genau hin, worum es geht und welche Möglichkeiten der Fußball hat, Einfluss zu nehmen, fuhr er fort."

HSV:" Lasogga erzielt in Nürnberg den viertschnellsten Hattrick der Liga-Geschichte"

Lasogga macht den HSV glücklich. In Berlin fragen sich allerdings die Hertha-Fans: "Wieso musste er gehen?" Auf einer Autobahn in Deutschland wäre es fast für den HSV schief gegangen. Kerstin Lasogga war zum Vertragsabschluss auf dem Weg nach Hamburg, als HSV-Sportchef Oliver Kreuzer anrief und noch einmal zu verhandeln versuchte. Nicht mit ihr, fürsorgliche Spielermutter und resolute Managerin in einem, das Gespräch war urplötzlich unterbrochen. Kreuzer erreichte sie fortan nicht mehr. Ihr Sohn, Pierre Michel, ist dann doch noch bei den Hanseaten gelandet, beide Parteien wurden sich kurz vor Transferende beim Hamburger Edel-Italiener "Tarantella" handelseinig. Das darf mittlerweile als glückliche Fügung gesehen werden. Denn nachdem die 21-Jahre alte Leihgabe von Hertha BSC seinen neuen Klub im Pokal gegen Fürth (1:0) eine Runde weiter geschossen hatte, dann vier Tage später beim Debüt des neuen Trainers Bert van Marwijk den wichtigen Treffer zum 1:1-Ausgleich in Frankfurt beisteuerte (Endstand 2:2) und nun beim 5:0 in Nürnberg innerhalb von acht Minuten mit einem Hattrick auftrumpfte, dürfen sie beim HSV aufatmen. Der Klub verabschiedete sich fürs Erste aus der Abstiegszone, und die durch den Trainerwechsel entfachte Aufbruchstimmung bleibt ungetrübt. "Er geht dahin, wo es wehtut und ist ein unglaublicher Spaßfußballer. Wenn er Spaß hat, passiert so etwas", sagte Kreuzer nach Lasoggas Galavorstellung. Er bezeichnete ihn auch als "typischen Kabinen-Fußballer. Wenn er in die Kabine kommt, kommt auch gute Laune rein." Die Frage ist nur: "Warum schickten die Berliner einen wie ihn so leichten Herzens davon? Vielleicht, weil sie wissen, dass sie ab nächstem Sommer wieder über ihn verfügen können. Lasogga ist nur gegen den Hamburger Mittelfeldspieler Per Skelbred getauscht worden, am Saisonende müssen beide wieder zu ihren Klubs zurück. Hertha hat der Tausch zusätzlich eine Leihgebühr von rund einer halben Million eingebracht. Bei Hertha freuen sie sich über ein Geschäft, das beiden Seiten Freude bereitet. Und HSV-Trainer van Marwijk hat nun einen Angreifer nach seinem Geschmack."Wer Pierre in den Weg kommt, ist ihm egal. Ich mag solche Stürmer." Auf eine Kaufoption ließ sich Herthas Manager Michael Preetz nicht ein. Lasogga sollte nur Spielpraxis bekommen, die er in Berlin nicht gehabt hätte. Dass sich mit Lasogga ein Publikumsliebling in Berlin verabschiedete, nahmen die Verantwortlichen von Hertha in Kauf,. Ob die Hamburger eventuell Lasogga nach der Spielzeit kaufen können, steht noch in den Sternen. Lasoggas Mutter sagte auf Anfrage, dass es sich lediglich um ein Leihgeschäft handele. Und Fakt ist: "Pierre hängt sehr an Berlin."

Schalke hat viel Mühe mit nur zehn Augsburgern

Gegen zehn Augsburger hatte der FC Schalke 04 erst am Ende leichtes Spiel. Beim 4:1 (2:1) profitierte Schalke vom frühen Platzverweise für Klavan, der schon in der 16. Minute nach einer Notbremse an Szalai die Rote Karte sah. Kevin Prince Boateng glicht die Augsburger Führung von Mölders (10.) aus. "Bis zum Platzverweis waren wir gut im Spiel," analysierte Augsburgs Coach Markus Weinzierl. Mit Szalais Treffer zum 2:1 (28.) war die Partie praktisch entschieden, auch wenn der Ungar mit seinem zweiten Treffer (78.) und der eingewechselte Max Meier (86.)den Schalker Sieg erst spät sicherstellten..

Primadonna Ibrahimovic verzichtet auf Uli Hoeneß als Steuerberater

Zuerst beleidigte Zlatan Ibrahimovic seinen Ex-Trainer Pep Guardiola. Nun hat er gegen Uli Hoeneß nachgetreten. Der schwedische Superstar und Spieler von Paris St. Germain macht sich über dessen Steueraffäre lustig. Weil es so traurig ist, hier mal zur Aufheiterung ein Witz, den Steuerbeamte gern erzählen. Also, auf dem Finanzamt: Kommt ein Mann rein und fragt: "Wann kann ich Urlaub nehmen?" Beamter: "Sie sind hier doch gar nicht beschäftigt". Der Mann "Aber ich arbeite doch fast nur für sie." Man merkt schon, dass es hier um das Thema Steuern geht, im weitesten Sinne jedenfalls. Wir werden nämlich gerade Zeuge, wie sich da zwei in die Haare kriegen, und der eine dem anderen die Steuersünden um die Ohren haut. Für das Personal der Schweizer Bank Vontobel ist Herr Hoeneß kein Unbekannter, für die deutsche Steuerfahndung ja auch nicht. Dennoch drohte die Affäre aus dem Fokus zu verschwinden, weil a) Sammer bei den Bayern als Motzki wieder populär geworden ist, b) Kapitän Lahm zurückmoserte und c) sich die Welt ja nur fragt, wo Guardiola diesen schicken, grauen Anzüg her hat. Uli Hoeneß hätte also noch ein paar schöne Tage als Steuerflüchtling haben können, wenn er nur seinen Mund gehalten hätte. Weil nun aber Zlatan Ibrahimovic seinen alten Trainer Guardiola als Mensch ohne Eier und dessen philosophisc
he Ansprachen als "Scheiße für Fortgeschrittene" bezeichnet hatte, keifte Hoeneß zuirück: "Ibrahimovic sei eine gekränkte Primadonna". Natürlich lässt so etwas der gute Zlatan nicht auf sich sitzen, nicht er, ganz Diva halt. "Wie heißt er noch gleich? Hoeneß, genau. Also, ich würde ihn nicht als Steuerberater haben wollen", sagte er der französischen Zeitung "L' Equipe" Ganz ehrlich: Die Fußball-Fans auch nicht.

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"Philipp Lahm ist ein Allrounder. Er kann überall spielen. Im Tor allerdings vielleicht doch nicht."
Fußball-Profi Arjen Robben über seinen Kollegen beim FC Bayern München.

"Wenn es stimmt, dass Philipp Lahm auch eine Option für die Sechs ist, wird es eng. Vielleicht sollte ich dann auf Außenverteidiger umschulen. Es sind doch schließlich noch neun Monate bis zur WM in Brasilien."
Stefan Reinartz, Defensiv-Mittelfeldspieler von Bayer Leverkusen über den möglichen Konkurrenten in der Nationalmannschaft.

Bayern-Kapitän Lahm übt scharfe Kritik an Sammer

Der Wirbel um Matthias Sammers Kritik an den Bayern-Spielern schien schon vegessen, aber jetzt holt Philipp Lahm die Keule heraus. Er kritisierte den Führungsstil seines Sportdirektors mit öffentlichen Wutreden. Jetzt reichte es Philipp Lahm. Bayern Münchens Kapitän hat jetzt erstmals öffentlich Kritik an Sportvorstand Matthias Sammer geübt – und das nicht gerade leise und zurückhaltend. Wenn ein Verantwortlicher das Gefühl habe, die Mannschaft kritisieren zu müssen, "dann soll der das doch bitte intern machen", sagte Lahm vor dem Champions-League-Spiel am Mittwoch bei Manchester City der Wochenzeitung "Die Zeit". Wenn man sich trotzdem für eine öffentliche Wutrede entscheide, dann müssten Einsatz und Art sehr gut überlegt sein, führte der 29-Jährige weiter aus. "Es dauert, bis man ein Gefühl dafür entwickelt, wann der richtige Zeitpunkt für diese Form gekommen ist und in welchem Ton man das macht. Im Moment der Kritik muss man die Emotionen zurückhalten können. Wenn der Chef zu emotional ist, dann verliert der irgendwann. Dann ist er nicht mehr so glaubwürdig." Sammer gab sich zumindest am Dienstag vor dem Abflug zumindest äußerlich gelassen. "Alles in Ordnung, alles kein Problem", sagte er. Der Sportvorstand hatte nach dem 2:0 des Triple-Gewinners gegen Hannover 96 harsche Kritik an den Stars geübt und ihnen unter anderem "Dienst nach Vorschrift" vorgeworfen. Daraufhin war er bereits von Präsident Uli Hoeneß und Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge gerüffelt worden. "Für uns Athleten spielt das, was die Verantwortlichen in der Öffentlichkeit sagen, nicht die ganz große Rolle", sagte Lahm weiter. Für sie sei wichtiger, wie die Führungsfigur nach innen agiere. "Ein guter Trainer und Kapitän moderiert, er diktiert nicht. Schon gar nicht mit Hilfe der Öffentlichkeit. Wenn wir Spieler merken, dass die Verantwortlichen das Scheinwerferlicht nicht brauchen, dann kriegen sie von uns auch uneingeschränkte Rückendeckung."

Mourinho sorgt für Eklat bei Pressekonferenz

Jose Mourinho hat seinem Ruf mal wieder alle Ehre gemacht. Weil ihm einige Fragen nicht passten, verließ Chelseas Trainer die vor jedem Champions-League-Spiel obligatorische Pressekonferenz. Bei Jose Mourinho scheinen nach dem misslungenen Saisonstart mit dem FC Chelsea die Nerven blank zu liegen. Nach unliebsamen Fragen zu seiner Kadernominierung für das Spiel in der Champions League bei Steaua Bukiarest stürmte der Teammanager des englischen Erstligisten aus der Presekonferenz und sorgte damit für einen Eklat. "Ihr wollt also nicht über Spieler sprechen, die dabei sind? Ihr seid nur an denen interessiert, die nicht spielen?" hatte der Portugiese zuvor gefragt, nachdem er wiederholt mit Fragen zum nicht berücksichtigten Ex-Bremer Kevin de Bryune konfrontiert worden war. "Er ist nicht dabei, weil er mir gegen Swindon nicht gut gefallen und dazu nicht gut trainiert hat", sagte "Mou" über den belgischen Nationalspieler. Danach verließ er wütend die Gesprächsrunde. Bereits in der vergangenen Woche hatte Mourinho, der sich seit seiner Rückkehr an die Stanford Bridge "The Happy One" nennt, wiederholt Stellung zu seinem Verhältnis mit dem zuletzt wenig eingesetzten Spanier Juan Mata nehmen müssen. Mit elf Punkten belegt Chelsea in der Premier League nur Rang vier. Auch der Auftakt in der Königsklasse gegen den FC Basel (1:2) ging gründlich daneben. Deshalb habe Chelsea das Spiel in Bukarest zu gewinnen. "Ein Unentschieden ist nicht genug", sagte Mourinho. "Wenn wir es nicht gewinnen, sind wir von den Ergebnissen unserer Gruppengegner abhängig."

Luhukay sind die Erwartungen in Berlin viel zu hoch

Bei der Nachfrage zur schwächeren ersten Halbzeit platzte Luhukay der Kragen. Der sonst so besonnene Niederländer haute mit der Faust auf den Tisch des Podiums, blickte mit grimmiger Miene in die Journalistenrunde und ließ seiner Verärgerung über die seiner Ansicht nach zu hohe Erwartungshaltung im Umfeld des Bundesliga-Aufsteigers Hertha BSC freien Lauf. Es ist doch keine Selbstverständlichkeit, dass wir von vier Heimspielen drei gewinnen können. Warum redet ihr über die erste Halbzeit? Warum redet ihr nicht über die zweite Halbzeit und sagt: "Das war richtig klasse, drei Tore gemacht, Rückstand aufgeholt", schimpfte Luhukay nach dem 3:1-Erfolg (0:1) gegen den FSV Mainz 05. Auch die Spieler nutzten den Befreiungsschlag, um einiges klarzustellen – bei den eigenen Anhängern. Die hatten ihr Team zur Pause mit Pfiffen in die Kabine begleitet, was die Spieler laut Innenverteidiger Sebastian Langkamp sehr getroffen habe. Statt nach dem Abpfiff ausgelassen vor der Ostkurve zu feiern, klatschten die Spieler nur reserviert. Fabian Lustenberger schnappte sich ein Megafon und redete auf die Fans ein. Was er ihnen mitgeteilt hatte, wollte der Kapitän nicht verraten. "Das bleibt zwischen den Fans und uns. Wir haben das geklärt und müssen gemeinsam kämpfen, um unser Ziel zu erreichen. Dieses Ziel, daran ließ Luhukay keine Zweifel, bleibt trotz des Sprungs auf Rang 5 der Nichtabstieg. "Wir müssen doch nüchtern bleiben", meinte der Trainer, "es geht doch für uns nur um den Klassenverbleib."

Kreuzer attackiert Investor Kühne

Sportdirektor Oliver Kreuzer vom Hamburger Sportverein hat nach dem ersten Spiel unter dem neuen Trainer Bert van Marwijk (2:2 bei Eintracht Frankfurt) die Einmischungsversuche von HSV-Investor Klaus-Michael Kühne (76) aufs Schärfste zurückgewiesen. "Er hat nicht nur meine Person beschädigt, sondern auch den ganzen Verein. Er hat Thorsten Fink als schlechten Trainer bezeichnet. Dieses Verhalten, über die Öffentlichkeit zu gehen, ist absolut inakzeptabel", sagte der ehemalige Bundesliga-Profi Kreuzer. Kühne sei offenbar nur bereit zu investieren, "wenn Felix Magath installiert wird" erklärte Kreuzer, aber wir brauchen keinen Magath, wir haben ein Problem auf dem Rasen. Der HSV-Sportchef nahm auch zum angeblichen Vorschlag von Marwijks Stellung, Ex-Nationalspieler Andreas Möller als Assistenten mitzubringen. "Wir wollten einen Trainer mit Erfahrung und einen, der schon erfolgreich war. Bert van Marwijk hat uns sofort überzeugt. Es war keine Forderung von ihm – wie fälschlicherweise immer wieder berichtet
wurde – Andreas Möller einzubeziehen..

Katar: Zwangsarbeit und viele Tote

Die Gewerkschaft wirft der Fifa totales Versagen vor. Dutzende Todesfälle in Katar provozieren wütende Reaktionen. Der internationale Gewerkschaftsbund ITUC wirft dem Weltfußball-Verband Fifa vor, bei der Kontrolle der Arbeitsbedingungen versagt zu haben. Laut "Guardian" schuften bei der Vorbereitung der WM 2022 tausende Menschen wie Sklaven. "Wenn es die Fifa wirklich ernst meint,würde sie mit ihrer Macht für menschenwürdige Arbeitsverhältnisse sorgen oder den Gastgebern die WM entziehen", sagte ITUC-Generalsekretärin Sharan Burrow der Nachrichtenagentur AP. Die Fifa habe in einer Sitzung im November 2011 versprochen, sich für bessere Arbeitsbedingungen einzusetzen. "Sie hat wieder einmal total versagt", urteilte Burrow. Nach Angaben der britischen Zeitung "Guardian" werden im beginnenden Bauboom vor der WM Tausende nepalesische Einwanderer unter extrem schlechten Bedingungen eingesetzt. Die Zeitung beruft sich auf Dokumente der nepalesischen Botschaft in Doha, wonach allein zwischen dem 4. Juni und dem 9. August insgesamt 44 Arbeiter aus Nepal gestorben seien -mehr als die Hälfte davon an den Folgen eines Herzinfarkts oder Arbeitsunfalls. Zudem sollen Tausende Nepalesen auf den Baustellen des Landes wie Sklaven ausgebeutet werden. Einige berichteten, sie hätten über Monate keinen Lohn bekommen, andere klagten, man habe ihnen trotz extremer Hitze kein Trinkwasser zur Verfügung gestellt. Etwa 30 Nepalesen hatten in der Botschaft in Doha Zuflucht gesucht, um der misslichen Lage zu entkommen. Mit rund einer halben Million Gastarbeiter aus Nepal, Sri Lanka oder Indien wird für den Bau der Stadien, Hotels oder der Infrastruktur gerechnet. Die Kosten für das WM-Projekt sollen sich auf schätzungsweise 73 Milliarden Pfund belaufen. Laut "Guardian" hat der Internationale Gewerkschaftsbund ITUC ausgerechnet, dass mindestens 4.000 Gastarbeiter ihr Leben gelassen haben werden, ehe das erste WM-Spiel angepfiffen wird. Die indische Botschaft in Katar vermeldet 82 getötete indische Gastarbeiter in den ersten fünf Monaten dieses Jahres und 1460 Beschwerden über unwürdige Arbeitsbedingungen. Die Fifa kündigte an, die Verantwortlichen aus dem Wüstenstaat zu kontaktieren. "Diese Berichte werden beim Treffen des Exekutivkomitees am 3./4. Oktober diskutiert," teilte der Fußballverband auf Twitter mit.

Wird Kruse jetzt Jogis Irland-Jokler?

Vier Tore und sechs Assists in den ersten sieben Bundesliga-Spielen. Freitag beim 2:2 in Augsburg wieder ein Tor und eine Vorlage. Gladbachs Max Kruse (25) mischt die Bundesliga auf. Als Belohnung winkt ihm jetzt eine "Extraschicht" in Köln. In zwei Wochen spielt die Nationalelf gegen Irland um die WM-Qualifikation. Bundestrainer Jogi Löw muss bei der Partie in Köln auf die verletzten Miroslav Klose und Mario Gomez verzichten. Die Chance für den starken Max? Kruse bescheiden. "Für mich ist wichtig, dass ich im Verein meine Leistung bringe. Der Rest ergibt sich dann von ganz allein." Aber Löw steht auf Kruse. Schon beim Sieg auf den Faröern wechselte er ihn in der zweiten Halbzeit ein. Als Belohnung für starke Trainingsleistungen. Macht er so weiter, winkt jetzt sogar die Startelf. Das war Kruse nach dem 2:2 in Augsburg egal. "Ich hätte lieber nicht getroffen, wenn wir dafür drei Punkte eingefahren hätten."

Fandel nimmt Schiris in Schutz

Schiedsrichter-Boss Fandel hat seine Zunft für die Kritik bei der Auslegung der Handspielregel in Schutz genommenen. Für den ehemaligen Fifa-Referee sei nicht die Regelauslegung schuld, "sondern die Tatsache, dass jede Situation anders ist" sagte er. Verteidigende Spieler machen sich heute immer breiter. Und wenn sie die Arme wegstrecken und mit der Hand den Ball wegblocken, ist das Absicht. Der Vorsitzende der "DFB-Schiedsrichterkommission" tritt für eine einheitliche Linie ein. Wir müssen hart daran arbeiten, betonte er, aber die Schiedsrichter treffen ihre Entscheidung in der Dynamik des Spiels." Zuletzt hatte es heftige Kritik nach strittigen Handspielen gegeben. Die Zahl der Handelfmeter hat in dieser Saison im Vergleich zur vergangenen stark zugenommen.