Bayer Leverkusen profitiert von Zwangspause gegen Eintracht Frankfurt
Die Empörung der von einigen Frankfurter Fans provozierten Spielunterbrechung war größer als die Freude über den souveränen Rückrundenstart. "15 bis 30 Leute bringen den Fußball in Verruf", schimpfte Bayer-Chef Wolfgang Holzhäuser auf die Unverbesserlichen. "Es ist extrem unangenehm und sehr deprimierend", sagte Frankfurts Vorstandsvorsitzender Heribert Bruchhagen nach dem 1:3 (0:2) bei Leverkusen nach dem Abbrennen von Feuerwerkskörpern, das zur Unterbrechnung der Partie führte. Beiden Klubs drohen Strafen. Bayer will sich aber bei den Eintracht-Fans schadlos halten. Die Mehrheit der 28.762 Zuschauer war ebenfalls über die einschlägig bekannten Frankfurter Anhänger entsetzt. In der 15. Minute wurden aus dem Eintracht-Block Leuchtraketen auf das Spielfeld geschossen, woraufhin Schiedsrichter Wolfgang Stark beide Mannschaften aus Sicherheit in die Kabine schickte und erst nach sieben Minuten wieder anpfiff. DFB-Präsident Wolfgang Niersbach, der mit Bundestrainer Jogi Löw auf der Tribüne saß, sah konsterniert zu. Die 22 Profis taten sich nach der Unterbrechnung zunächst schwer, wieder in Gang zu komnmen. Doch den etwas häbig gestarteten Gastgebern tat die Zwangspause auch gut. "Sie ist uns zugute gekommen", sagten Andre Schürrle und Stefan Kießling. Schürrle erzielte den dritten Leverkusener Treffer in der 58. Minute. Zuvor hatten bereits Sebastian Boenisch (31. Minute) und Stefan Kießling (32.) für Bayer getroffen. Alexander Meier (78.) gelang der Gegentreffer. "Abgesehen von den ersten dreißig Minuten war das Spiel absolut gut", sagte Bayer-Trainer Lewandowski.
Barca verspielt eine 2:0-Führung
Wieder ein Tor von Lionel Messi und wieder ein Rekord, aber diesmal kann sich der Argentinier über den Erfolg nicht freuen. Sein Team vom FC Barcelona, das die Hinrunde mit der besten Bilanz in der Geschichte der spanischen Fußballliga abgeschlossen hatte, erlitt zum Auftakt der Rückrunde die erste Punkspiel-Niederlage der Saison. Trotz eines Messi-Treffers und eines 2:0-Vorsprungs musste sich der Tabellenführer bei Real Sociedad San Sebastian mit 2:3 geschlagen geben. Die Verfolger kamen näher, sind aber immer noch sehr weit zurück. Real Madrid gewann beim FC Valencia durch Tore von Gonzalo Hinguain sowie von je zwei Treffern von Christiano Ronaldo und Angel Di Maria mit 5:0 und blieb Atletico Madrid auf den Fersen, Der Stadtrivale hatte UD Levante mit 2:0 besiegt. Atletico hat als Zweiter allerdings bereits acht Punkte Rückstand auf Barcelona. Meister Real Madrid als Drtiter liegt gar 15 Punkte zurück. Messi brachte die Katalanen (7.) in Führung. Damit traf der Weltfußballer in zehn Punktspielen nacheinander und stellte den Rekord der Barca-Stürmer Mariano Martin (1942/43 und 1943/44) und Ronaldo (1996/97) ein. Pedro (25.) hatte sogar noch auf 2:0 erhöht. Aber dann verkürzte Chori Castro für die Basken (41.). Nach dem Wechsel handelte sich der Barca-Verteidiger Gerard Pique die Gelb-Rote Karte ein. Castro gelang der Ausgleich (63.) In der Nachspielzeit erzielte Imanol Agirretxe (90.) sogar noch den Siegtreffer für San Sebastian.
FIFA-Präsident Blatter droht
FIFA-Präsident Joseph Blatter plant harte Strafen im Kampf gegen Rassismus, droht mit Punktabzug bis hin zum Zwangsabstieg. Der Schweizer: "Wenn es keine ernsthaften Bestrafungen bei Fehlverhalten gibt, wird sich in Zukunft nichts ändern".
Bierhoff macht Druck wegen DFB-Zentrum
Beim DFB-Neujahrsempfang stießen Gäste aus Sport, Politik und Wirtschaft auf das neue Fußballjahr an. Darunter DFB-Chef Wolfgang Niersbach, Günter Netzer und die Klubbosse Karl-Heinz Rummenigge und Hans-Joachim Watzke. Ein Thema: Das neue DFB-Leistungszentrum. Oliver Bierhoff bestätigte, dass auf dem DFB-Bundestag Ende Oktober in Nürnberg eine Grundsatzentscheidung fallen soll. Der Nationalelf-Teammanager zu Bild: "Das Leistungszentrum ist eine absolute Notwendigkeit." Nach dem WM-Titel 1990 und EM-Titel 1996 haben wir uns zu sehr auf dem Erfolg ausgeruht und zehn Jahre darunter gelitten. Das darf uns nie mehr passieren. Der Standort ist noch offen. Beworben haben sich Frankfurt, Köln, Duisburg, München und Hamburg.
DFB benennt vier deutsche Städte für EM 2020
Die Entscheidung ist gefallen. Der Deutsche Fußball-Bund hat sich auf die vier Städte festgelegt, in denen bei der EM 2020 Spiele ausgetragen werden sollen. Einige große Stadien fehlen. Der Deutsche Fußball-Bund schickt wohl Berlin, München, Dortmund oder Stuttgart als Bewerber ins Rennen um Spiele der EM 2020. Das sagte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach nach einer Sitzung der Arbeitsgruppe der Europäischen Fußball-Union (UEFA) der "Sport Bild". Die UEFA plane für die EM in mehreren Ländern mit 12 Stadien plus der Gastgeberstadt für die beiden Halbfinals und das Endspiel. Für die drei letzten Spiele wird eine Stadionkapazität von 70.000 Sitzplätzen diskutiert. Für die übrigen Städte und Stadien ist eine Kapazität von 50.000 Plätzen im Gespräch, was bedeuten würde, dass sich der DFB mit einem der vier Stadien in Berlin, München, Dortmund und Stuttgart für die Vorrunde bewerben könnte, erklärte Niersbach. Damit wären andere Kandidaten wie Hamburg, Frankfurt/M. und Gelsenkirchen aus dem Rennen. Zudem wolle die UEFA den Teams und ihren Fans in der Gruppenphase Flugzeiten von höchstens vier Stunden zumuten, ergänzte der DFB-Chef. Entsprechend würde man als Konsequenz zwei Spielorte pro Gruppe zusammenstellen, fügte Niersbach hinzu. Bislang ist weder bekannt, in welchen Ländern die EM 2020 stattfinden wird, noch wo die Spiele in den einzelnen Ländern ausgetragen werden sollen. Nur ein großer Zeitplan steht fest. Und es existiert die Idee, die sechs Gruppen in je zwei Ländern antreten zu lassen und Halbfinale sowie Finale in einer 13. Stadt auszutragen. Im Januar oder März soll das Exekutivkomitee über den exakten Bewerbungsprozess und das Turnierformat entscheiden. Danach haben die 53 Mitgliedverbände der UEFA die Möglichkeit, sich zu bewerben. Im Frühjahr 2014 soll dann festgelegt werden, in welchen Ländern und Städten die EM 2020 ausgetragen wird. Auch ein Qualifikationsmodus soll bis dahin erstellt sein. Wenn die Olympischen Spiele 2020 nicht in Istanbul ausgetragen werden, werden der türkischen Metropole beste Chancen auf Halbfinale und Endspiel eingeräumt. Über die Vergabe entscheidet das IOC am 7. September in Buenos Aires.
Die Pause ist vorbei, der Winter ist da
33 Tage können ganz schön lange sein. Wenn man auf seinen Urlaub wartet, zum Beispiel. Auf ein neues Handy, einen wichtigen Brief. Oder die Geburt des ersten Kindes. Für die Winterpause sind aber 33 Tage ganz schön wenig. Sie vergehen wie im Flug. Ist es wirklich schon so lange her, dass wir zum letzten Mal im eiskalten Stadion gefroren haben? So kurz vor Heiligabend muss das gewesen sein. Nun sind die letzten Plätzchen gerade eben erst verdaut, der Weihnachtsspeck sitzt noch hartnäckig auf den Hüften – und schon geht es wieder weiter. Gut so, sagen wir und erinnern uns mit Grausen an Zeiten, in denen die Pause gefühlt den ganzen Winter dauerte. Für Ablenkung war aber auch in diesem Jahr wieder gesorgt. Bundesliga-Klassiker im Pay-TV, dazu Wintersport non-stop. Sogar Live-Fußball gab es – was allerdings in dieser Vorbereitunsphase nicht unbedingt ein Vorteil war, zumindest
nicht für die Fans vom FC Schalke 04. Zudem gab es ja auch genügend spannende Fußball-Nachrichten. Der Transferticker lief rauf und runter und spuckte mal mehr, mal weniger interessante Wechsel aus. Nuri Sahin kehrt nach Dortmund zurück. Wahnsinn! Fortuna Düsseldorf holt Matthis Bolly aus Lilleström – klingt ein wenig nach Astrid Lindgren, aber besser als nichts. Und hatte nicht auch die Trennung der van der Vaarts in der Silvesternacht im weitesten Sinne etwas mit Fußball zu tun? All das zeigt, dass wir auf die bundesligafreie Zeit irgendwie nicht verzichten wollen. Zumal sie auch für viele Profis ihren besonderen Reiz hat. Wann sonst, wenn nicht im Trainingslager in warmen Gefilden, könnten Spieler von Greuther Fürth oder Fortuna Düsseldorf internationale Erfahrungen sammeln? Das aber ist jetzt erst einmal vorbei. Der Bundesliga-Alltag hat uns wieder. Die Pause ist rum. Und endlich ist er da – der Winter.
Tim Wiese schließt die Schießbude Hoffenheim
Er musste nicht einen guten Torschuss abwehren. Dennoch steht Tim Wiese sinnbildlich für das 0:0 der TSG Hoffenheim, die gegen Borussia Mönchengladbach nach zuvor sechs Niederlagen in Serie zumindest mal wieder einen Punkt gewinnen konnte. Die Kraichgauer werten den Punkt und das erste Spiel ohne Gegentor seit dem 29. September 2012 (0:0 gegen Augsburg) als Erfolg. Schließlich hat Hoffenheim mit 12 Punkten die schlechteste Hinrunde der Vereinsgeschichte gespielt. Zudem stellt der Klub die schlechteste Defensive der Liga (41 Gegentore). Trainer Kurz sagt: "Der Punkt gibt Selbstvertrauen, aber wir müssen in allen Bereichen noch eine Schippe drauflegen." Damit dürfte auch Torhüter Tim Wiese gemeint sein, selbst wenn die Schießbude der Bundesliga auch dank seiner Leistung diesmal geschlossen war. In der Woche vor dem Rückrundenauftakt hatte Trainer Kurz den Torhüter als Kapitän abgesetzt und dessen Kollegen Andreas Beck sowie Sejad Salihovic zu gleichberechtigten Spielführern bestimmt. Dennoch stand Wiese, der seinen Stammplatz in der Hinrunde an Koen Casteels verloren hatte, in der Startformation. Gegen Gladbach ließ er sich von den Querelen um seine Person nichts anmerken. Wiese wirkte souverän, wenn er denn überhaupt eingreifen musste. Es hatte den Anschein, als sei nach der Absetzung als Kapitän etwas Druck von ihm gefallen.
Perus Torhüter glänzt mit Wahnsinns-Doppelparade
Diese Glanztaten gehen um die Welt: Bei der U20-Meisterschaft in Südamerika sorgte der Peruaner Angelo Campos für Staunen. Mit zwei Paraden innerhalb weniger Sekunden verhinderte er die Vorentscheidung in der Partie gegen Uruguay. Für den Gegner kam es kurz darauf noch schlimmer. Hamburg: Der Name für spektakuläre Pasraden: Jorge Campos hütete in den neunziger Jahren das Tor der mexikanischen Fußball-Nationalmannschaft, glänzte mit Flugeinlagen und ließ ob seiner schrillen Trikots das eine oder andere Zuschauerauge tränen. Nun hat die Fußballwelt einen neuen Campos – Angelo Campos. Der Peruaner ist derezit mit der U20-Mannschaft seines Landes bei den Südamerikameisterschaften in Argentinien im Einsatz. An sich eine Veranstaltung für die Scouts der Profivereine. Doch Campos hat es mit einer Aktion zu weltweitem Ruhm gebracht. Es lief die 85. Minute in der Auftaktpartie gegen Uruguay. 2:3 lag Peru zurück, die Mannschaft warf alles nach vorne. Uruguay konterte mit einem langen Pass auf Stürmer Gonzalo Bueno. Der 19-Jährige vom Montevidio-Klub National de Football tauchte vor Campos auf, der aus seinem Tor geeilt war. Der Torhüter machte zuerst keine glückliche Figur, nach einer Körpertäuschung von Bueno stürmte er am Ball vorbei – freie Bahn zum 4:2. Eigentlich. Doch Buenos 20-Meter Schuss aus der Drehung geriet etwas schwach, in vollem Sprint setzte Campos dem Ball nach. Per Hechtsprung bekam er auf der Torlinie tatsächlich noch eine Hand auf den Ball und stoppte ihn so, doch damit war die Situation noch lange nicht geklärt. Denn Campus rutschte weiter ins Netz, der Ball war völlig frei. Bueno eilte zum Nachschuss heran. Im Liegen wirbelte der Torhüter herum und blockte mit gestrecktem Bein tatsächlich auch den zweiten Versuch des gegnerischen Angreifers. Der am Bein getroffene Bueno blieb minutenlang am Boden liegen. Auch wenn er sich mit schmerzverzerrtem Gesicht sein Bein hielt, sein doppeltes Scheitern aus bester Position dürfte ihm mehr zugesetzt haben. Und es kam noch schlimmer: In der 88. Minute gelang Perus Cristian Benavente sogar noch der 3:3-Ausgleich.
Kampf gegen Rassismus
Italien: Ton wird schärfer
Im Pokal-Viertelfinale gegen Juventus Turin ist Kevin-Prince Boateng mit dem AC Mailand am Mittwochabend bei der 1:2-Niederlage nach Verlängerung gescheitert, sein Kampf gegen Rassismus aber zeigt erste Erfolge. Von nun an sollen Fußballspiele in Italien wegen rassistischer Fan-Sprechchöre sofort gestoppt und notfalls auf Anordnung des Polizeichefs im Stadion abgebrochen werden. Nicht der Schiedsrichter, sondern ein Beamter entscheidet, bekräftigte die staatliche Kommission für Sportveranstaltungen nach ihrer Sitzung mit dem italienischen Fußballverband (FIGC) am Mittwochabend. Damit reagierte die italienische Politik auf den Rassismus-Eklat beim Testspiel des AC Mailand beim Viertligisten Pro Patria vergangene Woche. In Busto Arsizio hatte Boateng nach 26 Minuten den Platz verlassen, weil gegnerische Fans ihn und die übrigen dunklen Milan-Spieler beschimpft hatten. Der Schiedsrichter brach daraufhin erstmals in Italien ein Fußballspiel wegen Rassismus ab. Nun hat die Politik die Kompetenzen und den Ablauf für ähnliche Vorfälle in den Stadien präzisiert. Außerdem werden regelmäßige Fortbildungsmaßnahmen und Übungen für die Ordner in den Stadien beschlossen. Gegen bereits bekannte Störenfriede sollen unmittelbar nach Zwischenfällen Stadionverbote ausgesprochen werden. Das Amt für öffentliche Sicherheit wird die Klubs nochmals über die Null-Toleranz-Politik gegen Rassismus informieren. Als vierter Punkt wurde eine Werbekampagne gegen Rassismus in den Stadien beschlossen. Nur eine Woche nach Boatengs konsequenter Aktion gegen Rassismus in Busto Arsizio hat Italien damit die Maßnahmen gegen Fremdenfeindlichkeit im Fußball massiv verschärft. Wie diese in der Praxis umsetzbar sind, muss man abwarten. Kritiker fürchten, dass wenige Fans durch rassistische Sprechchöre nun Spiele gezielt zum Abbruch bringen können.
Ballack gibt Comeback
Michael Ballack wird bei einem Hallenturnier am 26. Januar in der Arena Chemnitz für seinen Heimatverein Chemnitzer FC spielen. Der einstige Kapitän der Fußball-Nationalmannschaft wird im Oldie-Team des Drittligisten auflaufen. Der 36-Jährige, der im Sommer 2012 seine Laufbahn beendete, hatte von 1994 bis 1997 für den Chemnitzer FC gespielt.
Magazin enthüllt Diegos Traumgehalt
Nach Informationen des "Spiegel" bekommen die Spieler des Bundesligaklubs VfL Wolfsburg sehr hohe Gehälter. Laut einer Liste für die vergangene Saison verdient Spielmacher Diego ohne Bonuszahlungen 8,2 Millionen Euro pro Jahr. Mittelfeldspieler Christian Träsch soll auf ein Gehalt von 2,8 Millionen Euro, Stürmer Srdjan Lakic auf 2,6 Millionen kommen.
Edin Dzeko will zurück in die Bundesliga
Manchester City-Angreifer Edin Dzeko liebäugelt mit einer Rückkehr in die Bundesliga. "Ich liebe die Bundesliga und würde gern zurückkehren", wird der Ex-Wolfsburger in "Sunday Mirror" zitiert. "Ganz
ehrlich, ich denke an keine bestimmte Mannschaft, aber ich würde sehr gern zurück nach Deutschland", sagte der 26-jährige Bosnier. Zuletzt wurde Dzeko als Ersatz für Robert Lewandowski bei Borussia Dortmund gehandelt und mit Inter Mailand in Verbindung gebracht.
Neue Eskapaden von Jose Mourinho
Das torlose Unentschieden bei Schlusslicht CA Osasuna hat Reals Startrainer Jose Mourinho dem Aus in Madrid näher gebracht. Der Portugiese reagierte mit verschwörerischen Andeutungen. "Ich will nichts erklären, aber alles begann schon während der ersten Spieltage. Damals sind Dinge passiert, über die ich nicht sprechen will, denn sie sind es nicht wert", sagte Mourinho. Wie nun bekannt wurde, soll er am Donnerstagabend in einem Shoppingcenter einen Real-Fen in den Hintern getreten haben, weil dieser mit dem Handy ein Foto von ihm machen wollte.
Meisterschale macht weiter einen großen Bogen um Schalke
Die Meisterschale geht auf Deutschland-Reisen. Aber für den FC Schalke 04 und Bayer "Vize" Leverkusen bleibt es dabei: Die Trophäe findet einfach keinen Weg in ihre Städte. Den Hohn und Spott haben sie sich hart erarbeitet. Seit Jahren schon sind die Bundesligavereine FC Schalke 04 und Bayer Leverkusen Sinnbild dafür, wie es einem Fußballklub ergehen kann, der sich auf dem Weg zum Meistertitel kurz vor dem Ziel noch abfangen lässt. Im Zuge dessen hat sich Bayer sogar den Titel "Vizekusen" patentieren lassen – bei aller Häme soll damit nicht auch noch Schindluder getrieben werden. Bei Schalke gipfelte die Gehässigkeit mal in der Buchung eins Sportflugzeugs. Das ließen Fans des Rivalen Borussia Dortmund am letzten Spieltag der Saison 2006/2007 mit einem Banner über die Arena Gelsenkirchen fliegen, auf dem "Ein Leben lang keine Schale in der Hand" geschrieben stand. Die Anhänger beider Vereine müssen weiter hart im Nehmen sein, denn auch in der laufenden Saison bleibt ihnen nichts erspart. Meister werden sie eh nicht mehr, und von März an wird das Logistikunternehmen Hermes nun die Meisterschale auf Tour schicken. Der neue Werbepartner der Deutschen Fußball Liga (DFL) initiiert eine Rundreise durch verschiedene deutsche Städte, ehe das gute Stück am Saisonende dem neuen Titelträger überrreicht wird. Es wäre eine Leichtes gewesen, auf dieser Tournee die Sehnsüchte der Schalker und Leverkusener zumindest ein stückweit zu bedienen. In etwa so: Hermes-Bote klingelt mit Schale in der Hand, kurz quittieren und endlich mein, zumindest einen Moment lang. Doch sie dürfen die Meisterschale weder anfassen noch anschauen. Denn Stand Montag wird das gute, 11,5 Kilogramm schwere Stück Station in Hamburg, Berlin, München, Frankfurt, Köln, Essen, Stuttgart und Nürnberg machen. Aber nicht in Leverkusen und Gelsenkirchen.
FC Barcelona: Auszeichnung für Spielmacher-Trio
Viele Klubs wünschen sich nur einen herausragenden Spielgestalter, der FC Barcelona hat gleich die drei weltbesten unter Vertrag. Der spanische Fußball-Nationalspieler Andre's Iniesta wurde bei einer von der Vereinigung internationaler Fußball-Statistiker IFFHS veranstatleten Abstimmung zum Welt-Spielmacher 2012 gekürt. Auf den nächsten Plätzen folgen Xavi (Spanien) und Weltfußballer Lionel Messi (Argentinien), Iniestas Teamkollegen beim 21-maligen spanischen Meister FC Barcelona. Der deutsche Nationalspieler Mesut Özil belegt wie schon 2010 den fünften Rang. Auch im Vorjahr hatte das Barca-Trio die Spitzenplätze unter sich ausgemacht.
Messi schickt Gerd Müller ein Geschenk
Eine Ehre für Gerd Müller: Lionel Messi hat dem früheren Torjäger des FC Bayern München nach der Überbietung von dessen Torrekord ein Geschenk gemacht. Der Weltfußballer des Jahres2012 schickte Müller ein Trikot mit einer persönlichen Widmung. "Für Gerd Müller: Mein Respekt und meine Bewunderung. Eine Umarmung", schrieb Messi. Der Argentinier hatte im Kalenderjahr 2012 insgesamt 91 Pflichtsspieltreffer erzielt und damit Müllers 40 Jahre alte Bestmarke aus dem Jahr 1972 von 85 Toren deutlich übertroffen. Der FC Barcelona legte der Sendung auch ein Schreiben des Barca-Präsidenten Sandro Rosell an den Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge bei. Müllers Rekord sei für Messi ein zusätzlicher Anreiz gewesen, betonte Rosell. "Das historische Band zwischen diesen beiden Spielern macht ein weiteres Mal die Wertschätzung und Bewunderung deutlich, die unser Verein für den FC Bayern empfindet."
Kurany denkt nicht an eine Rückkehr
Einen russischen Pass wie zuletzt der französische Filmstar Gerard Depardieu will sich Ex-Fußball-Nationalspieler Kevin Kurany zwar nicht besorgen, aber der 30 Jahre alte Stürmer von Dynamo Moskau sieht seine nähere Zukunft weiter im größten Land der Erde – und plant keine baldige Rückkehr in die Bundesliga. "Es gibt keinen Grund, von Dynamo vor Vertragsende 2015 wegzugehen", sagte Kurany. Nach zweieinhalb Jahren in Russland fühle er sich im Riesenreich längst integriert. "Fremd ist mir dieses Land schon lange nicht mehr". Vor den Schattenseiten verschließe er allerdings die Augen nicht. "Ich werde oft gefragt, wie es ist, im Kaukasus zu spielen, etwa bei Hannovers nächstem Europapokalgegner Anschi Machatschkala, wenn man weiß, dass in der Region Menschen bei Gefechten sterben", sagte Kurany. "Wir Spieler haben zwar nur einen begrenzten Blick, wenn wir dort sind, die höhere Polizeipräsenz ist mir aber auch aufgefallen." Hannover 96 tritt im Februar gegen Anschi an, wegen der Sicherheitslage findet die Partie aber in Moskau statt. Von Russland aus behält Kurany die Bundesliga fest im Blick. Angetan ist er von seinem Ex-Klub VfB Stuttgart. "Der ist in der Bundesliga plötzlich oben dran und spielt noch in allen Wettbewerben mit. Vielleicht sorgen die Stuttgarter mal wieder für eine dicke Überraschung." Im Herbst war Kurany mit Moskau gegen den VfB Stuttgart aus dem Europapokal ausgeschieden (0:2, 1:1).
Mesut Özil vereint Nord- und Südkorea
Der Star des Abends war bei der Weltfußballer-Wahl natürlich Sieger Lionel Messi. Für eine Überraschung aber sorgte Mesut Özil. Unter anderen votierten die Spielführer von Nord- und Südkorea für ihn. Bundestrainer Jogi Löw hat bei der Wahl zum Weltfußballer des Jahres fest zu seinen Nationalspielern gehalten. Der 52-Jährige hatte als einziger Wahlberechtigter seine ersten beiden Stimmen für Mesut Özil (Real Madrid) und Manuel Neuer ( FC Bayern München) abgegeben. An die dritte Position hatte Löw den Spanier Xavi gesetzt. Beim vierten Triumph des Argentiniers Lionel Messi belegt Özil mit 0,41 Prozent der Stimmen den 14. Platz. Neuer erreichte Rang 19 (0.21). Damit blieb Rekordnationalspieler Lothar Matthäus der einzige deutsche Weltfußballer des Jahres (1990 inoffiziell und 1991). Die weiteren Stimmen für Özil und Neuer waren aus eher exotischen Gebieten gekommen. So gab unter anderem Baten Raymond, Kapitän der Nationalmannschaft Arubas, Özil seine Zweitstimme. Auch in Korea erfreut sich der Spielmacher anscheinend großer Beliebtheit – die Spielführer sowohl von Nord- als auch von Südkorea hätten Özil gerne als dritten Finalisten bei der Gala im Züricher Kongresshaus gesehen. Neuer wurde unter anderem vom Trainer des Libanon, Bucker Johannes Theodorf, nach Messi für den Titel vorgeschlagen. Löw hatte bei der A
bstimmung zum Trainer des Jahres den neunten Platz vor Bayern Münchens Jupp Heynckes belegt. Bester deutscher Trainer war Jürgen Klopp von Meister Borussia Dortmund auf Rang sechs. Die Abstimmung wurde weltweit unter Journalisten sowie den Spielführern und Trainern der Nationalmannschaften durchgeführt.
Casillas rettet Reals Trainer Mourinho
Wieder stand Antonio Adan statt Nationaltorwart Iker Casillas im Kasten der Madrilenen. Doch der Ersatzkeeper sah Rot. Real gewann trotzdem in Unterzahl. Trotzdem steht Mourinho weiter unter Druck. Für Antonio Adan sollte es die größte Chance seiner Karriere werden. Trainer Jose Mourinho gab ihm erneut den Vorzug für die Torhüterposition und degradierte Iker Casillas zum Bankdrücker. Beim wichtigen Spiel gegen Real Sociedad San Sebastian ging dann aber doch alles ganz schnell. Bereits nach sechs Minuten war Adans Traum von einem besonders guten Spiel ausgeträumt. Nach einer Notbremse sah der Torhüter die Rote Karte und musste vom Platz. Als Ersatz kam die eigentliche Nummer eins des spanischen Rekordmeisters zurück zwischen die Pfosten: Iker Casillas. "Wenn ich für die Entscheidung, Iker nicht aufzustellen, ausgepfiffen werde, ist das in Ordnung. Und wenn ich für die schlechten Leistungen in der Liga ausgepfiffen werde, akzeptiere ich das. Es ist perfekt, dass sie pfeifen, wenn sie meinen Namen hören, wenn sie dem Team während des Spiels helfen", erklärte Mourinho in der Pressekonferenz. Der portugiesische Trainer steht seit Wochen auf der Kippe. Vor allem seine personellen Entscheidungen um die Torwartposition gelten bei Verantwortlichen und Fans als sehr umstritten. Der Respekt gegenüber Mourinho tendiert derweil gegen Null. "Christiano genial, Mourinho fatal. Madrid überlebt den Wahnsinn", titelte Marca nach der Achterbahnfahrt im Estadio Santiago Bernabeu. Schon vor Weihnachten hatte Mourinho den bei den Fans beliebten Stammtorwart Casillas auf die Bank abkommandiert und seine Hoffnungen in Adan gesteckt. Dass die Madrilenen das Spiel gegen Malaga mit 2:3 verloren, machte Adan und vor allem Mourinhos Entscheidung bei den Fans nicht gerade beliebter. Unterdessen steht Mourinho weiter hinter seiner Personalentscheidung und fordert: "Meiner Meinung nach verdient Adan mehr Respekt." Schließlich sei der 25-Jährige, der normalerweise bei Reals Reservemannschaft gesetzt ist, bereits seit 16 Jahren im Verein. Zu den Gründen, warum Casillas auch beim Spiel gegen Real Sociedad San Sebastian zunächst mitspielen durfte, schwieg Mourinho weiterhin. "Das Wichtigste ist, dass wir gewonnen haben und zwar zurecht", betonte er. Mourinhos Mannschaft zeigte sich während der Partie unbeeindruckt von den Tumulten um die Torhüterposition. Souverän meisterten sie das Spiel in Unterzahl. Nach einem 2:2 Pausenstand war es Christiano Ronaldo, der das Spiel für die Madrilenen entschied. Nach seinem Doppelpack in der 68. und 69. Minute zum 4:2 konnte San Sebastians Xakbi Prieto nur noch auf 4:3 verkürzen.