Hopp stellt sich auf Abstieg von TSG 1899 Hoffnungslos ein
Mäzen Dietmar Hopp hat sein wochenlanges Schweigen zur Talfahrt von 1899 Hoffenheim gebrochen und den Gerüchten über seinen Ausstieg im Fall eines Abstiegs widersprochen. "Diese Spekulationen entbehren nun wirklich jeder Grundlage. Wer weiß, was in Hoffenheim entstanden ist, kann gar nicht auf solch abstruse Ideen kommen. Selbst wenn Hoffenheim absteigt, was ich nicht glaube, wird es mit großem Elan und Begeisterung weitergehen – auch andere sind schon ab- und wieder aufgestiegen", sagte der 72 Jahre alte Milliardär der "Bild-Zeitung". Hopp, der seit 1989 insgesamt 350 Millionen Euro in den Klub investiert hat, will sich allerdings nur noch im Rahmen des Financial Fairplay der Europäischen Fußball Union (UEFA) engagieren. "Hoffenheim hat mit dem Stadion, dem Trainingszentrum und der Jugendakademie eine einzigartige Infrastruktur – übrigens alles ohne staatliche Hilfe entstanden. Mein Engagement wird ungebrochen bleiben. Allerdings, wie schon lange umgesetzt, im Rahmen des Financial Fairplay", äußerte der Mäzen. Die Hoffenheimer liegen nach der 1:2 Niederlage in Augsburg am vergangenen Wochenende jetzt bereits auf Platz 17, der den sicheren Abstieg bedeutet. Der Abstand zum rettenden Ufer beträgt jetzt bereits 11 Punkte. Hinzu kommt das sehr schlechte Torverhältnis, was nochmals einem Punkt gleichzusetzen ist. Ausgerechnet am Sonntag sind auch noch die Bayern zu Gast in Hoffenheim. Da wird sicherlich das Stadion bis auf den letzten Platz gefüllt sein. Die Hoffenheimer Fans werden vielleicht für längere Zeit auf den Gegner FC Bayern München verzichten müssen.
Rangnick kritisiert Schlingerkurs in Hoffenheim
Von 2006 bis 2011 war Ralf Rangnick Trainer in Hoffenheim. Der 52-Jährige führte die Kraichgauer in die Bundesliga und gleich zur Herbstmeisterschaft. Nun sieht er die TSG auf einem absteigenden Ast. Ralf Rangnick hat die sportliche Ausrichtung seines Ex-Klubs kritisiert. "Man kann nur hoffen, dass es 1899 noch schafft, die Liga zu halten. Und dass man dann einen Kurs einschlägt, mit dem sich die Zuschauer wieder rundum identifizieren", sagte der ehemalige Trainer in einem Interview des "SWR-Hörfunks". Rangnick hatte den Verein bereits zur großen Überraschung der Fußball-Experten in die Bundesliga und zum Herbstmeistertitel geführt. Er verwies auf seine erfolgreiche Amtszeit. "Wir haben es in den viereinhalb Jahren auf eine ganz bestimmte Art und Weise gemacht – indem wir immer dann erfolgreich waren wenn wir den Weg ganz konsequent mit jungen, hochbegabten Talenten gegangen sind. Diesen Weg hat man in den vergangenen zwei Jahren immer mal wieder verlassen". Der heutige Sportdirektor des Regionalligisten RBB Leipzig und von Red Bull Salzburg bemängelte auch den Besucherschwund in der neuen Rhein-Neckar-Arena. "Jetzt sind es teilweise nur noch 20.000 Zuschauer", sagte Rangnick. Den Fans müsse wieder gezeigt werden, wofür Hoffenheim stehe. Jetzt muss die TSG Hoffenheim um den Verbleib in der ersten Bundesliga bangen. Kurz vor Weihnachten hatte die TSG Hoffenheim einen neuen Trainer verpflichtet – den fünften seit Rangnicks Abgang 2011.
Hetzt Watzke die Klubs aufeinander?
Ist Hans-Joachim Watzke ein verbaler Brandstifter? Der BVB-Boss wetterte gegen die Werkklubs. Sie würden der Liga schaden und mit dem Geldsegen der Werke für ein Ungleichgewicht sorgen. Bayers Klubchef Wolfgang Holzhäuser (63) war sauer über seinen Kollegen und sagte dem EXPRESS: "Herr Watzke hetzt die Klubs aufeinander!" "Er hat mich noch einmal angerufen", berichtet Holzhäuser. In dem Gespräch habe er allerdings dem Dortmunder Geschäftsführer signalisiert, dass er empört sei über dessen neuen Vorstoß. "Es wundert mich, dass Herr Watzke so etwas sagt, immerhin heißt Dortmunds Präsident Reinhard Rauball. Und der ist schließlich der Vorsitzende des Ligaverbandes". Holzhäuser befürchtet, dass durch Watzkes Verhalten die Klubs gegeneinander aufgebracht werden. "Und das schadet schließlich dem Fußball." Auch Wolfsburgs Manager Klaus Allofs meldete sich zu Wort und erinnerte daran, dass Dortmund vor gar nicht langer Zeit wirtschaftlich am Boden lag. Da hätten sich auch einige gewünscht, dass dieser Verein nicht mehr in der Bundesliga bleiben darf. Für Allofs macht die Vielfalt den Erfolg der Bundesliga aus. Und zu dieser Vielfalt gehören eben auch Klubs wie Bayer Leverkusen, VfL Wolfsburg und TSG Hoffenheim. Aber auch Traditionsklubs wie Borussia Dortmund und FC Schalke 04, die auch mal schwierige Phasen überstehen müssen, um sich dann wieder neu zu erfinden, meinte der 56-Jährige, der sich ein bisschen mehr Toleranz und manchmal auch einen Blick in die eigene Vergangenheit wünschen würde.
Berater von Lewandowski spricht über Abschied vom BVB
BVB-Stürmer Robert Lewandowski will wohl am Saisonende die Dortmunder laut seinem Berater verlassen. "Robert bestimmt selbst den Zeitpunkt der Bekanntgabe", so sein Berater. Ein potenzieller Nachfolger bringt sich schon beim BVB in Stellung. Ohne Robert Lewandowski gelang den Dortmundern auch nur ein 1:1 in Mönchengladbach. Seit Sonntag verdichten sich auch immer mehr die Anzeichen, dass die Dortmunder Borussen ab Sommer ohne den polnischen Torjäger auskommen müssen. "Wer Roberts Karriere verfolgt hat, wird wissen, dass er in keinem Verein länger als zwei Jahre gespielt hat", sagte Lewandowskis Berater. "Wer zwischen den Zeilen lesen kann, der weiß doch wohl, was das bedeutet", fuhr er fort. "Robert hat seine Entscheidung getroffen. Er allein bestimmt den Zeitpunkt der Bekanntgabe". Aus Dortmunder Sicht könnte das Timing kaum unpassender sein. Am Mittwoch steigt der Pokal-Knüller bei Bayern München. Nicht wenige sehen nämlich in dem Rekordmeister den neuen Arbeitgeber von Lewandowski. Allerdings verfügen die in der Bundesliga weit enteilten Münchner mit Mario Mandzukic, Mario Gomez und Claudio Pizarro bereits über ein erstklassiges Stürmer-Trio. Einen kleinen Trost bekamen die Dortmunder aber aus England. Im Gespräch mit dem "Kicker" verriet der frühere Wolfsburger Torjäger Edin Dzeko, dass er die Bundesliga über alles liebt und gern dorthin wieder zurückkehren würde. Beim englischen Meister Manchester ist er sowieso derzeit nur Ersatz und gilt als Lieblingsspieler von Trainer Jürgen Klopp. Für eine Verpflichtung müsste Dzeko aber wohl auf große Teile seines üppigen City-Gehalts verzichten müssen, was wohl ihm auch klar ist. Wie er sich bei Borussia beliebt macht, hat Dzeko schon verstanden. "Ich bin überzeugt, dass Borussia ins Finale der Champions League kommt". So etwas hören die Dortmunder Fans doch schließlich gern.
Beckenbauer rät Bayern von Lewandowski-Transfer ab
Seit Wochen wird in der Bundesliga spekuliert, ob Lewandowski im Sommer zum FC Bayern München wechselt. Das sei aber gar nicht nötig, meint nun Münchens Ehrenpräsident Franz Beckenbauer und erklärt, dass der Transfer wenig Sinn mache. Franz Beckenbauer hat dem FC Bayern von einem Kauf des Dortmunder Top-Stürmers abgeraten. "Notwendig ist es doch eigentlich nicht", sagte der Ehrenpräsident des Münchner Klubs am Sonntag im TV-Sender "Sky". Der Bundesliga-Tabellenführer sei doch bereits auf jeder Position mindestens doppelt besetzt. "Ein großer Transfer macht deshalb für mich wenig Sinn", erklärte Beckenba
uer. Der Vertrag von Lewandowski läuft in Dortmund noch bis 2014, dann wäre er ablösefrei. Der 67-Jährige schwärmte in der Sendung auch von Bayern-Trainer Jupp Heynckes. "Man kann sicherlich die Aussage treffen, dass er noch nie so gelöst und glücklich war in seiner Aufgabe wie im Moment. Wahrscheinlich hat er selbst nicht erwartet, dass es in dieser Saison so optimal und so gut läuft", sagte Beckenbauer. "Ich kann mir vorstellen, dass er wehmütig auf die Entwicklung zurückschaut und dass er gerne geblieben wäre. Wer gibt schon eine Basis auf, die so perfekt ist wie sie im Moment ist".
Ist der deutsche Fußball wirklich so gut?
Fußball ist ein einfaches Spiel. 22 Männer jagen 90 Minuten einem Ball nach, und am Ende gewinnen immer die Deutschen. Der Spruch von Englands Stürmer-Legende Gary Lineker ist schon lange Geschichte. Die deutsche Nationalmannschaft wartet seit 1996 auf einen Titel. Der FC Bayern war 2001 der letzte deutsche Klub, der durch den Triumph in der Champions League eine europäische Trophäe mit nach Hause brachte. Das ist eine ernüchternde Bilanz. Die Bundesliga rühmt sich für ihre Stärke in der Breite, ihre Ausgeglichenheit. Selbst die zweite Liga wird von Sport 1 als die beste der Welt bezeichnet. Belege dafür gibt es keine. Die Fakten sehen den deutschen Fußball nicht zwingend auf dem Vormarsch. In der aktuellen Europa League verabschiedeten sich Hannover 96, Borussia Mönchengladbach und Bayer Leverkusen in der Runde der letzten 32. Nur der VfB Stuttgart kam noch überraschend weiter. In Spanien machen seit 2005 der FC Barcelona und Real Madrid die Meisterschaft unter sich aus. Dahinter kommt doch nicht mehr viel. Heißt es jedenfalls. Doch 2012 lautete das Europa-League-Finale Atletico Madrid gegen Athletic Bilbao. Es war das Duell des Fünften gegen den Zehnten der Primera Division. 2011 standen sich im gleichen Wettbewerb im Endspiel der FC Porto und der FC Braga gegenüber. Und die portugiesischen Vereine stehen nicht in Verdacht wie spanische oder italienische Klubs, heillos überschuldet zu sein oder von einem milliardenschweren Mäzen zu profitieren. Bragas Etat belief sich damals auf zehn Millionen Euro, eine Größenordnung wie sie Zweitligist FSV Frankfurt vorzuweisen hat. Der deutsche Fußball hat attraktive Ligen, tolle Stadien, vielversprechenden Nachwuchs. Was offenbar fehlt, ist das Sieger-Gen für die internationalen Erfolge. Diesen Schuss Selbstkritik sollten die Klubs bei allem Jubel beherzigen, damit am Ende zumindest wieder manchmal die Deutschen gewinnen.
Die Angst geht um im Kraichgau
Nach der 0:1-Pleite im Krisenderby gegen den Nachbarn aus Stuttgart scheint der direkte Klassenverbleib fast unmöglich, weil der Abstand zu den oberen Plätzen kaum noch erreichbar ist. Da müsste schon ein Wunder geschehen und jetzt eine regelrechte Siegesserie folgen. Auf jeden Fall können die Hoffenheimer aber den Relegationsplatz sichern und damit durch ein Entscheidungsspiel gegen den Dritten aus der zweiten Bundesliga doch noch die Erstklassigkeit erhalten. Allerdings müssen die Hoffenheimer jetzt beim FC Augsburg antreten, der nur einen Zähler weniger auf dem Konto hat. Manager Andreas Müller nahm sich nach der Pleite gegen Stuttgart die Mannschaft zur Brust, erhöhte aber auch mit Blick auf das nächste Endspiel den Druck auf Trainer Kurz. "Wenn man diese Leistung sieht, kann man nicht zufrieden sein. Nur ein, zwei Spieler hatten Normalform, der Rest nicht. Ich bin deswegen richtig sauer", fuhr er fort. "Es ist jetzt der Job des Trainers, die Mannschaft so vorzubereiten, dass wir in Augsburg ein anderes Gesicht zeigen. Es geht einfach darum, Platz 16 zu verteidigen, über etwas anderes brauchen wir doch wohl nicht zu reden". In Hoffenheim scheinen für die Spieler harte Wochen anzubrechen. Das werden keine Spaßveranstaltungen mehr.
HSV-Party nach Tor von van der Vaart
Ausgelassen feierten die Profis des Hamburger Sportvereins mit den treuen Fans der Nordkurve den zweiten Bundesligasieg nacheinander. Die kämpferisch eingestellten Norddeutschen bezwangen Borussia Mönchengladbach durch ein Tor von Rafael van der Vaart mit 1:0 (24.). "Es fällt schwer, die Niederlage zu akzeptieren", sagte Gladbachs Trainer Lucien Favre. mit einem Punkt wären wir zufrieden gewesen". Sportdirektor Max Eberl sah die Borussia sogar besser als die Hamburger. "Wir haben kaum etwas zugelassen". HSV-Coach Thorsten Fink war nicht ganz zufrieden mit der Offensive, lobte aber die Abwehrleistung seiner Profis. "Wir müssen die Leistung der Gladbacher anerkennen, aber wir waren heute sehr kämpferisch".
Fürth-Boss Hack in Rage
Trainer Mike Büskens kommentierte traurig die 14. Niederlage und Helmut Hack sprach seine Profis sogar die Bundesliga-Tauglichkeit ab. Die 0:1-Pleite bei Fortuna Düsseldorf brachte den Vereinschef der Spielvereinigung Greuther Fürth in Rage. "Du musst einfach einen anderen Behauptungswillen haben. Das war heute einfach enttäuschend, zu wenig – und möglicherweise die letzte große Chance zum Verbleib in der ersten Liga". Die Fürther Bilanz liest sich allerdings auch sehr bitter. 14 Pleiten, zwölf Punkte und nur 13 Treffer. Innerlich haben sich einige am Ronhof längst mit dem Abstieg abgefunden. "Wenn du drinbleiben willst, darfst du doch hier nicht verlieren", polterte Hack. Trainer Büskens wiederholte seine Philosophie: "Du musst wieder aufstehen, wenn du fällst – das werde ich bis zu meinem letzten Tag so halten".
Messi schraubt Torekonto beum FV Barcelona auf 301
Lionel Messi hat im Vereinsfußball mit dem FC Barcelona schon alles erreicht und trotzdem sorgt der kleine Argentinier immer wieder für erstaunliche Rekorde. Weltfußballer Lionel Messi stößt in völlig neue Dimensionen vor. Dem argentinischen Superstar gelang beim 2:1-Sieg des FC Barcelona in der Primera Division beim FC Granada ein Doppelpack und er erzielte mit dem 1:1 im Dress der Katalanen den 300. Treffer. Zugleich traf der 25-Jährige im 14. Ligaspiel in Folge für den souveränen Tabellenführer und baute seinen Rekord aus. Durch seine Treffer in der 50. und 73. Minute hat Messi bereits 37 Saisontore auf dem Konto. Allerdings tat sich Barca in Granada lange Zeit sehr schwer und geriet durch den Treffer von Ighalo sogar in Rückstand. Nach dem Wechsel nutzte Messi einen Torwartfehler zum 1:1, ehe er einen Freistoß zum 2:1-Sieg für die Katalanen verwandelte.
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"Wenn er in Istanbul eingesetzt wird, bekomme ich den blauen Brief, nicht er". Schalke-Manager Horst Heldt zur Vereinbarung mit der Schule des erst 17-jährigen Max Meyer, falls dieser mit zum Champions-League-Spiel bei Galatasaray Istanbul an diesem Mittwoch reist.
"Ich freue mich mehr über den Sieg als über meine drei Tore"
Marco Reus von Borussia Dortmund auf die Frage eines Reporters nach seinem Dreierpack gegen Eintracht Frankfurt.
FC Bayern "in keinerlei Not"
Bayern München sieht sich bei einer möglichen Verpflichtung des Dortmunder Torjägers Robert Lewandowski nicht in Zugzwang. "Tatsache ist, dass wir drei gute Stürmer haben. Und dass wir in keinerlei Not sind", sagte Bayern-Präsident Uli Hoeneß der "Sport Bild". Der Fußball-Rekordmeister bleibt bei den Spekulationen um Lewandowski öffentlich weiterhin in der Deckung. "Wir sind gut gefahren in den letzten zwölf Monaten, die Ding
e auf uns zukommen zu lassen, nicht zu früh zu kommentieren", sagte Hoeneß. Der Vorstandvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge bekräftigte in London am Rande des Champion-League-Spiels des FC Bayern gegen den FC Arsenal die Münchner Marschroute in der heftig diskutierten Personalie. "Ich habe gesagt, dass Bayern München nicht plant, Gespräche oder Verhandlungen mit Borussia Dortmund über einen Transfer zu führen". Lewandowskis Vertrag beim deutschen Meister läuft 2014 aus. Der Pole könnte dann spätestens zu diesem Zeitpunkt ablösefrei wechseln. Hoeneß fügte noch hinzu, dass es nicht im Münchner Interesse liege, mit einer Verpflichtung des 24-jährigen Lewandowski den Rivalen aus Dortmund zu schwächen, was wieder einmal behauptet würde. "Das haben wir früher mal gemacht, aber das kann nur ein Nebenaspekt sein." Der Haupteffekt bei jedem Transfer ist die Frage: "Macht er diese Mannschaft besser oder nicht?"
Revolution im Weltfußball: Torlinientechnik kommt bei WM 2014 zum Einsatz
Premiere in Brasilien. Die Fifa will bei der Fußball-WM 2014 in Brasilien erstmals bei einem großen Weltturnier die Torlinientechnik nutzen, um Fehlentscheidungen zu verhindern. "In jedem Stadion wird das System installiert", erklärte Verbandschef Blatter. In Europa ist die Technik aber weiterhin sehr umstritten. Die Technik war zuvor bei der kleinen Klub-WM Ende des vergangenen Jahres getestet worden. Die Resultate haben die Fifa offenbar überzeugt. In der Vergangenheit hatte es immer wieder umstrittene Schiedsrichterentscheidungen gegeben, ob ein Ball tatsächlich im Tor war oder nicht. In den europäischen Wettbewerben scheint die baldige Einführung des Hilfsmittels ausgeschlossen. "Ich war immer gegen den Einsatz von Technik im Fußball. Deswegen wird es in den europäischen Wettbewerben keine Torlinien-Technologie geben", hatte UEFA-Präsident Michel Platini gesagt. Auch finanzielle Gründe spielen eine Rolle. "Wenn ich die Technik in der Chamnpions League und Europa League einführe, kostet mich das jetzt 32 Millionen Euro für 78 Stadien. In fünf Jahren kostet es 54 Millionen, so Platini. Auch die Deutsche Fußball Liga (DFL) hatte sich gegen die Pläne von FIFA-Präsident Blatter gestellt und eine Einführung der Torlinientechnik zur Saison 2013/2014 ausgeschlossen.
Watzke lästert über Werkklubs
Die Traditionsklubs sind sehr besorgt. "Weitere Millionen wie in Wolfsburg oder Leverkusen könnten eine Gefahr für die gesamte Bundesliga werden", glaubt zumindest Dortmunds Vereinschef Hans-Joachim Watzke. "Wir können nicht noch drei Mannschaften gebrauchen, die vor 25 000 Zuschauern spielen und auswärts nur 500 Zuschauer mitbringen. Da kollabiert das System, da ist es vorbei mit der Roadshow im Ausland", erklärte der Vorsitzende vom BVB in einer Podiumsdiskussion. Auf dem Kongress in Düsseldorf tagten Marketing-, Medien- und Sportexperten sowie Sponsoren. Unter dem Motto "Clash der Kulturen": Was Werksklubs und Traditionsvereine sind und was sie auseinanderbringt", diskutierten Vertreter von Borussia Dortmund, Eintracht Frankfurt, Bayer Leverkusen und dem VfL Wolfsburg teilweise heftig und konträr. Traditionsvereine wie der 1. FC Kaiserslautern oder der 1. FC Köln, die immer ausverkaufte Stadien haben, werden durch Werkklubs um drei Plätze zurückgeschoben – bis in die zweite Liga, beklagte Vorstandschef Heribert Bruchhagen von der Frankfurter Eintracht. Auch 1899 Hoffenheim mit Mäzen Dietmar Hopp habe eine Sonderrolle. Wenn jetzt etwa auch noch Audi sein Engagement in Ingolstadt intensivieren würde und Red Bull in Leipzig die Anstrengungen für einen Erstligaklub verstärke, könnten auch noch andere Klubs herausgedrängt werden, befürchtet Heribert Bruchhagen. "Wollen wir das wirklich?" Und Watzke ergänzte mit dem Hinweis auf den besonderen Status, den jetzt schon Bayer Leverkusen und der Vfl Wolfsburg durch die Zuschüsse ihrer Mütter-Unternehmen genießen: "Ich warne davor, die Reihe noch auszuweiten. Er ist der Meinung, dass wir gerade die Traditionsvereine mehr unterstützen müssen, denn sie rocken die Liga." Aber Watzke wurde auch noch konkreter und arbeitete sich an einigen Klubs ab. "Dietmar Hopp ist vollkommen in Ordnung. Hoffenheim braucht aber die Liga nicht unbedingt." Und in Wolfsburg werde Sponsoring so gemessen: "Was braucht die Mannschaft, das ist das Sponsoring dann wert." Deshalb hofft er: "Der liebe Gott möge es verhindern, dass bald noch Rasenschach Leipzig dazu kommt." Eine Verballhornung des Klubnamens Rasenballsport Leipzig (RB). Einem gewissen Geldbetrag würde eine gewisse Leistung gegenüberstehen, bemerkt Thomas Röttgermann, Geschäftsführer des VfL Wolfsburg. "Der Deal mit dem VfL ist für VW ein genialer Deal." Wolfgang Holzhäuser, Sprecher der Geschäftsführung von Bayer Leverkusen, verwies auf erbrachte Leistungen. Die 25,2 Millionen Euro pro Jahr wären weniger, als andere Klubs von Hauptsponsoren kassieren würden. Der Leverkusener Etat sei in der ersten Liga auf Platz fünf oder sechs angesiedelt. "Wir machen mit den 25,2 Millionen einen guten Job, meinte Holzhäuser. Ich bezweifle gar nicht, dass es Neider gibt. Aber Eintracht Frankfurt würde seit Jahren Sponsorengelder vom Flughafenbetreiber Fraport kassieren, an dem die Stadt Frankfurt und das Land Hessen Anteile besitzen. "Das ist auch eine Art Finanzdoping durch die öffentliche Hand", meinte Holzhäuser. BVB-Chef Watzke regte erneut eine andere Verteilung der TV-Gelder, der Haupteinnahmequelle der Profivereine, an als derzeit festgelegt. Mindestens die Hälfte müsste weiter über sportlichen Erfolg vergeben werden. Doch auch andere Parameter wie Zuschauerzahl, TV-Quoten und landesweite Popularität sollten über die Höhe für den einzelnen Verein mitentscheiden. In Holland etwa werden diese Punkte mit berücksichtigt. Röttgermann hielt dagegen, es sei "immer eine Gefahr festzulegen", ob ein Verein gut oder schlecht sei. Es sei "völlig unmöglich", daraus ein Regelwerk abzuleiten.
FC Bayern kann man zur Meisterschaft gratulieren
Nach dem 21. Spieltag und dem souveränen 4:0-Heimsieg der Bayern gegen den FC Schalke 04 ist den Bayern der Titel nicht mehr zu nehmen. Es wäre die größte Blamage in der Geschichte der Fußball-Bundesliga, wenn sich die Bayern nach die-sem großen Vorsprung den Titel noch nehmen lassen würden. Noch nie hatte nämlich ein Fußball-Bundesligist nach 21 Spieltagen so viel Vorsprung wie der FC Bayern, der jetzt nach der 1:4-Heimniederlage der Dortmunder gegen den HSV 15 Punkte vor den Borussen liegt. Laut Statistik kann da überhaupt nichts mehr schiefgehen. Die größten Vorsprünge nach 21 Spieltagen:
- 12 Punkte: FC Bayern (Saison 1998/99) und Borussia Dortmund (2010/2011) sowohl die Bayern als auch die Dortmunder wurden Meister.
- 10 Punkte: FC Bayern (2005/06) – Meister
- 9 Punkte: FC Bayern (1972/73) – Meister
- 8 Punkte: 1. FC Köln (1977/78) und FC Bayern (2002/03) -beide wurden Meister –
- 7 Punkte: Werder Bremen (2003/04) – Meister
- 6 Punkte: 1. FC Nürnberg (1967/68) Borussia Mönchengladbach (1975/76) und (1976/77) – jeweils Meister. Werder Bremen (1985/86) und der FC Schalke (2006/07) wurden noch abgefangen.
Randalierer liefern sich Kampf mit der Polizei
Trotz einer deutlich verstärkten Polizeipräsenz und neuer Karmeratechnik
ist es rund um das Bundesligaspiel zwischen Eintracht Frankfurt und dem 1. FC Nürnberg wieder zu Ausschreitungen gekommen. Bei Rangeleien zwischen Nürnberger Fans und der Polizei wurden vor dem Stadion insgesamt 19 Polizisten und zwei Mitarbeiter des Ordnungsdienstes verletzt. Außerdem gingen Anhänger des 1. FC Nürnbergs mit Steinen auf ein Polizeifahrzeug los und beschädigten es massiv. "Dass es draußen zu Gewalt kam, ist überhaupt nicht zu entschuldigen, ganz im Gegenteil", sagte der Nürnberger Sportdirektor Martin Bader. Vor dem 0:0 wollten zahlreiche Club-Anhänger Fahnen und Banner mit in den Gästeblock nehmen – die Polizei hatte es allerdings verboten. Als kurz nach Spielbeginn ca. 800 Fans aus dem Block zurückdrängten, kam es zu den Auseinandersetzungen. Die Polizei setzte Schlagstöcke ein, die Anhänger Pfefferspray. Die Beamten erlitten Schürfwunden und Augenreizungen, auch unter den Fans gab es Verletzte. Die Paarung gilt generell als Risikospiel, weil beide Fangruppen eine starke Rivalität ausleben. Im April 2008 musste das Duell für 20 Minuten sogar unterbrochen werden. Die Eintracht ließ am Samstag die FCN-Fans erstmals nur Person für Person in eigens eingerichteten Bahnen in den Block – das machte die Nürnberger aggressiv. Als zweite neue Maßnahme setzten die Frankfurter eine hochauflösende Kameratechnik ein, die es ermöglicht, den gesamten Fanblock zu überwachen und mögliche Randale zu identifizieren.
Wettmafia hat Zulauf
Die internationale Wettmafia ködert für ihre Fußball-Manipulationen leicht willige Helfer. "Die Erfolgsquote liegt bei 50 Prozent, also jeder Zweite, der angesprochen wird, macht mit", sagte Sicherheitsdirektor Ralf Mutschke vom Fußballweltverband FIFA. Zuletzt hatte die europäische Polizeibehörde Europol über weltweit 700 manipulierte Spiele berichtet.
Vielleicht tut es Blatter wieder
Joseph S. Blatter (76) schließt eine weitere Amtszeit als Präsident des Fußball-Weltverbandes (FIFA) nicht aus. "Mein Mandat endet 2015, wenn Gott mir Gesundheit schenkt. Ich weiß, dass ich irgendwann aufhören werde, aber ich weiß noch nicht wann", sagte er. "Niemand kann in die Zukunft blicken, aber ich werde auf jeden Fall für die Reform der FIFA kämpfen."
Ronaldo – der "weiße Teufel"
Mit seinem 18. Dreierpack für Real Madrid hat sich der Fußball-Weltstar Christiano Ronaldo für das Champions-League-Duell mit seinem Ex-Klub Manchester United am Mittwoch warm geschossen. Beim 4:1-Sieg gegen den FC Sevilla reichte dem 28-Jährigen eine gute Stunde Spielzeit, um das erste Eigentor seiner Karriere vorige Woche beim 0:1 in Granada vergessen zu machen und Fans und Medien in Ekstase zu versetzen. Das Blatt "Marca" nannte Ronaldo "weißer Teufel".
Dem in der Liga hinter Barcelona (6:1 gegen Getafe) chancenlosen Real habe "CR7" "Optimismus eingeimpft", so "Marca". Nach dem Führungstor duch Karim Benzema (17.) erhöhte Ronaldo im Bernabeu nach einem seiner typischen Übersteiger mit wuchtigem Linksschuss aus 22. Metern (26.). 35 Sekunden nach Wiederanpfiff traf er erneut mit seinem schwächeren Fuß, in der 58. Minute markierte der Portugiese nach einem Sprint über das Feld und Zusammenspiel mit Gonzalo Higuain seinen 24. Ligatreffer in der Saison. In Reals ewiger Torjägerliste überholte Ronaldo Gento und ist nun Sechster. Mesut Özil und Sami Khedira wurden für das Champions-League-Spiel geschont.
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"Im FC Schalke steckt einiges mehr drin, als hier heute zu sehen gewesen ist".
Der Bayern-Trainer Jupp Heynckes nach dem 4:0-Sieg über die Schalker Knappen.
"Der Schiedsrichter wollte keine Rote geben. Da habe ich ein wenig Theater gemacht." Hamburgs Rafael van der Vaart über sein Verhalten beim Platzverweis von Dortmunds Stürmer Lewandowski.
"Das ist der schlechteste Satz, den ich jemals gehört habe. Warum sagt er so etwas nachher?"
Dortmunds Trainer Jürgen Klopp findet die Aussage von van der Vaart nicht lustig.
"Ich gehe davon aus, dass ich nicht festfrieren werde".
Bayern-Torwart Manuel Neuer, in dieser Saison oft beschäftigungslos, vor dem frostigen Hemspiel gegen den FC Schalke 04.
"Lothar hat sich zuletzt ja sehr mit Frauen beschäftigt. Jetzt beschäftigt er sich mit den Spielern vom FC Bayern. Er hat sein Jagdfeld geändert."
FCB-Präsident Uli Hoeneß über Lothar Matthäus, der den Wechsel von Dortmunds Robert Lewandowski nach München als perfekt gemeldet hatte.
Endlich macht der VfB Stuttgart auf sich aufmerksam
Morgens um halb elf haben die Greenkeeper den Trainingsplatz ausnahmsweise mal für sich allein. Ausgiebig können sich die Rasenexperten der Pflege widmen, denn weit und breit ist kein Stollenschuh in Sicht, der das schwere Geläuf noch weiter ramponieren könnte. Es ist gewissermaßen die Ruhe nach dem Sturm auf dem Trainingsgelände des VfB Stuttgart – eine Ruhe, die allerdings kaum lange anhalten wird. Bruno Labbadia hatte hin- und herüberlegt – und sich dann noch einmal von seiner großzügigen Seite gezeigt: Der VfB-Coach genehmigte seiner Mannschaft am Montag kurzfristig einen trainingsfreien Tag. Trotz der 1:4 Schmach am Samstag gegen Werder Bremen, trotz der großen Krise, trotz der fünf Niederlagen in Serie – und trotz der Tatsache, dass mittlerweile fast ganz Deutschland teils besorgt und teils belustigt den atemberaubenden Niedergang des Deutschen Meisters von 2007 verfolgt. Monatelang war das Team um Trainer Labbadia und Manager Fredi Bobic außerhalb der Stadtgrenzen kaum mehr wahrgenommen worden. Das Stadium der grauen Maus hat der VfB Inzwischen verlassen und sich zum Katastrophenklub gewandelt, der wieder interessant geworden ist. Entsprechend viel Platz räumen auch die überregionalen Medien der Berichterstattung aus Cannstatt ein.
"Stuttgart am Boden" titelt die "Frankfurter Rundschau", "Stuttgart im Strudel" die "Frankfurter Allgemeine", "Im Dreck" sieht die "Süddeutsche Zeitung" den VfB liegen. Durchaus amüsiert nimmt "Spiegel online" die Tatsache zur Kenntnis, dass der Vertrag mit Labbadia genau zu dem Zeitpunkt verlängert wurde, als die Krise richtig Fahrt aufnahm: "Tinte trocken, Flasche leer", so lautet die Überschrift, während wiederum die "Süddeutsche" den VfB "gefangen im System Bruno" sieht: "denn falls Bobic der Winterkrise 2013 mit dem üblichen Trainerrauswurf begegnen sollte, müsste er das Geld für die Winterkrise 2014 schon für Labbadias Abfindung ausgeben."
In Stuttgart selbst ist längst Schluss mit lustig. Immer aufgebrachter reagieren die Fans auf die Darbietungen ihres Lieblingsvereins. Voll sind die Internetforen mit Kritik an der Mannschaft, der sportlichen Leitung und nicht zuletzt der Klubführung. "Sehenden Auges steuert der Verein in die Bedeutungslosigkeit mit Namen zweite Liga zu und keiner tut etwas dagegen!", kommentiert ein User auf der Internetseite der Stuttgarter Zeitung, "am Abgrund" sieht ein anderer ein "einstmals florierendes Unternehmen". Und dass der Vertrag mit Labbadia verlängert wurde, empfindet ein gewisser "Jürgen" als "unverantwortliches Handeln", bei dem die Entscheidungsträger "in der freien Wirtschaft nicht haltbar" wären. Für die Spi
eler war gestern der letzte freie Tag, ehe nun die entscheidenden Wochen beginnen. Gern verweist der VfB darauf, noch in drei Wettbewerben vertreten zu sein. Am Donnerstag zeigt sich erstmals, wie lange das noch der Fall sein wird. Dann kommt Genk zum Europa-League-Hinspiel nach Stuttgart. Auf allzu viel Unterstützung der Fans sollte der Verein lieber nicht hoffen.. "Ich habe, bei Gott, mit unserem VfB schon viele Täler durchschritten", schreibt "Olli" auf der STZ-Homepage, aber irgendwann ist Schluss." Während des Spiels gegen Bremen hat er eine "wunderschöne Winterwanderung" gemacht.
Berlusconi erteilt Milan-Trainer eine Lektion
Was Chef Berlusconi sagt, ist Gesetz. Das musste auch der Coach des AC Mailand feststellen. "Von Taktik versteht Allegri einen Scheiß", sagt der Klubboss, der früher selbst einmal Trainer war. Komme keiner Berlusconi mit irgendeinem seiner schlauen Ratgeberheftchen: "Was macht einen guten Chef aus?" Dutzende Autoren haben sich schon an solchen Titeln versucht. In etwa steht dort dann immer Folgendes: Mitarbeiter loben und ihnen weiterhelfen, Kompetenzen übertragen und sich in der Öffentlichkeit vor das Team stellen. Das ist nun wahrlich nicht das große Einmaleins der Psychologie. Aber bitteschön, warum sollte das Berlusconi interessieren, den Chef aller Chefs, den personifizierten Superlativ. "Ich hätte mich gern als Vorgesetzten", hat er mal gesagt. Weil ihm, nun ja, ziemlich viel gelänge, im Grunde fast alles. Gut, das mit dem Regieren des Landes war nun keine rundum gelungene Sache, das mit seiner Ehe auch nicht. Aber in Sachen Fußball, da macht ihm doch keiner etwas vor. Seit 26 Jahren gehört ihm der AC Mailand. Fünf Champions-League-Titel hat der Klub seither geholt. "Was der Chef sagt, ist das Gesetz, basta," sagt Berlusconi. Und so bekam am Wochenende eben auch Trainer Massimiliano Allegri seine Lektion erteilt, in aller Öffentlichkeit. Ihm hatte Signor Berlusconi früher schon mal eine neue Frisur nahe gelegt, diesmal tönte er: "Von Taktik versteht Allegri einen Scheiß." Und nächste Woche im Achtelfinale der Champions League gegen Barcelona, "da müssen wir mit drei Spitzen spielen, um ganz früh zu attackieren." Ja, ja, der "Cavaliere" hat Ahnung. Er war auch mal Trainer. Einst befehligte er die Werksmannschaft seiner Baufirma Edilnord in der Kreisklasse. Wann das war? Irgendwann vor einem halben Jahrhundert. Spektakulären Offensivfußball ließ er spielen, ach was, "Champagnerfußball", sagt Berlusconi. Und wenn er in den vergangenen Jahren auf der Bank gesessen hätte, dann hätte sein AC Milan alles gewonnen. Noch Fragen?
Aigner bereitet wieder 2 Tore für die Frankfurter Eintracht vor
So was nennt man einen Lauf. Was Stefan Aigner (25) in der Rückrunde auch anstellt, es gelingt einfach. Ein Tor in Leverkusen vorbereitet, eins gegen Hoffenheim geschossen, jetzt beide Vorlagen zum Doppelpack von Neuzugang Lakic. Erst klatscht Hamburgs Torwart Adler einen Schuss von Aigner genau vor die Füße des Eintracht-Stürmers, der dann per Abstauber trifft. Dann zirkelt der Mittelfeldspieler eine Rechts-Flanke aus vollem Lauf genau auf den Kopf von Lakic. Nur ein eigenes Tor gelang Aigner nicht. Seinen 15-Meter-Hammer kann Adler gerade noch abwehren (39.). Der gebürtige Münchner sagte danach dennoch bescheiden: "Es läuft halt ordenllich".
Ronaldo nimmt Real Madrid die letzte Titelchance
Tor von Christiano Ronaldo – aber dieses Mal auf der falschen Seite. Der portugiesische Superstar trifft bei Real Madrid ins eigene Tor und verhilft dem Abstiegskandidaten FC Granada zu einem unverhofften 1:0 Sieg über den spanischen Fußballmeister. Der Treffer war das erste Eigentor des Superstars in seiner gesamten Profi-Karriere. Ronaldo verlängerte am Samstagabend in der 22. Minute einen Eckball von Nolito unglücklich über seinen Schlussmann Diego Lopez hinweg ins Real-Tor. Der FC Granada, das Team mit der zweitschwächsten Angriffsreihe der Primera Division, kam so zu seinem ersten Sieg über die Königlichen seit 39 Jahren. "Mit dieser Niederlage hat sich Real definitiv vom Titelkampf verabschiedet", meinte das Sportblatt "As".
Uli Hoeneß gibt der CSU einen Korb
Jede Partei und jeder Politiker wirbt für sich, so gut sie und er kann. Über die verwendeten Mittel mögen die Meinungen auseinandergehen. Silvio Berlusconi zum Beispiel hat im italienischen Wahlkampf neuerlich seine Zuneigung zum "Duce", Benito Mussolini, entdeckt. Es sei, so der Cavaliere, schließlich früher nicht alles schlecht gewesen. David Cameron wiederum, Großbritanniens Premierminister, ging aus vorwiegend taktischen Gründen so weit, die Mitgliedschaft seines Landes in der Europäischen Union in Frage zu stellen. Harmloser, aber in der jeweiligen Sache nicht minder ambitioniert, geht es in Bayern zu, wo die wackere FDP-Chefin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger die CSU gerade belehrt hat, dass die mitregierenden Liberalen "den Muff aus dem Freistaat vertrieben" hätten. Darüberhinaus verstehe man sich, ergänzte der Spitzenkandidat für die Landtagswahlen, Martin Zeil, als "Kompass der Koalition". Orientierungshilfe für Menschen, welche die FDP-Politik trotzdem mitunter orientierungslos lässt, offeriert gleich Zeit mit. Auf Plakaten zu sehen sein wird im Frühherbst während eines Teils der Kampagne der relativ auffällige, buschige Schnauzer des Wirtschaftsminister, kurz "Zeili" genannt. Sonst nichts. Politik mit Bart also. Umgedreht wollte die CSU – um keinen Gimmick verlegen, wenn es um Wiederherstellung der absoluten Mehrheit geht – neues Personal rekrutieren. In Person der aus Berlin nach Oberbayern zurückkehrenden, mutmaßlichen Thronfolgerin Ilse Aigner, derzeit Bundesagrarministerin, wurde deshalb diskret – aber nicht diskret genug – der Präsident des FC Bayern München angesprochen. Der am Tegernsee wohnhafte Uli Hoeneß hätte – weil Aigner selber in seinem Landkreis Miesbach kandidiert – über die Landesliste einrücken sollen. Allein Hoeneß hat, wie jeder weiß, seinen eigenen Kopf und nimmt für sich in Anspruch, ganz nach Gusto, auch mal einen Sozialdemokraten wie Dieter Reiter zu unterstützen, der in München als Nachfolger für Oberbürgermeister Christian Ude kandidiert. So etwas kommt bei der CSU gar nicht gut an – Hoeneß wollte dann schließlich auch nicht Minister werden – nur Meister.
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"Es gab dreimal täglich nur Reis mit Eiern. Ich will in meinem ganzen Leben keinen Reis mehr sehen, in Cottbus habe ich mir sofort eine Bratwurst und einen Döner geholt".
Der kolumbianische Stürmer John Jairo Mosquera nach seinem Wechsel vom chinesischen Erstligisten FC Changchun Yatai zu Zweitligist Energie Cottbus.
Spielt Lewandowski bereis ab der neuen Saison für den FC Bayern?
Diese Meldung schlug ein wie eine Bombe. Laut spanischen und italienischen Medienberichten, habe der neu verpflichtete Trainer Guardiola bereits den ersten Einkauf für die Bayern getätigt. Der Dortmunder Stürmer Lewandowski, der immer wieder von europäischen Spitzenklubs umworben wurde – unter anderem Manchester City und Juventus Turin – soll sich angeblich bereits für den FC Bayern entschieden haben. Das meldete der italienische Fernsehsender "Sky Italia" sowie das spanische Internetportal "toco mercadowab". Der Meldung der Italiener über den feststehenden Wechsel des
Dortmunder Stürmers kommt große Bedeutung zu, weil die Italiener auch vor allen anderen Medien in den europäischen Ländern über die spektakuläre Verpflichtung des FC Bayern von Trainer Guardiola berichtet hatten. Man muss sich allerdings die Frage stellen, warum die Bayern neben Mandzukic und Gomez noch einen weiteren Top-Mittelstürmer verpflichten. Zwei von ihnen werden immer die Ersatzbank drücken müssen. Ob sie sich damit zufrieden geben, bleibt abzuwarten. Vielleicht tätigen die Bayern auch wie früher schon mal wieder einen Top-Spieler, um andere Mannschaften, die gefährlich werden könnten, zu schwächen. Das wäre nicht das erste Mal. Borussia Mönchengladbach lässt grüßen.
Die Seele des Fußballs ist in Gefahr
Der Verdacht drängt sich auf, dass der Fußball überfordert ist, für nötige Transparenz und ehrlichen Sport zu sorgen. Das Misstrauen an der Integrität der deutschen Lieblingssportart ist berechtigt. Es sind traurige Tage für den Fußball und den Fußballfan. Die Meldungen sprechen Bände. Uefa-Chef Michel Platini muss sich unangenehme Fragen wegen seines vielleicht nicht ganz uneigennützigen Votums für den umstrittenen WM-2022-Gastgeber Katar gefallen lassen. Der spanische Erstligist Real Sociedad San Sebastian soll sich jahrelang im großen Stil Dopingmittel beschafft haben – womöglich geliefert vom Armstrong-Arzt Eufemiano Fuentes. Und nun zum Höhepunkt des größten Wettskandals der Sportgeschichte. Die europäische Polizeibehörde Europol hat weltweit rund 700 verdächtige Fußballspiele von 2008 bis 2011 registriert. Eine beispiellose Dimension, die Angst macht. Um es klar zu sagen: Bewiesen ist wenig, aufgeklärt ist aber auch kaum etwas. Der Verdacht hat sich jedoch erhärtet, dass der Fußball selbst überfordert ist, für die nötige Transparenz und ehrlichen Sport zu sorgen. Die internationale Fußballgemeinschaft müsse abgestimmten Einsatz zeigen, um die Korruption in den Griff zu bekommen, fordert Europol-Chef Rob Wainwright. Klingt so, als ob Zweifel an der Integrität erlaubt sind. Dieses Misstrauen hat Gründe.
Beispiel: Fifa-Präsident Joseph Blatter hat – staatsanwaltlich erwiesen – von Schmiergeldzahlungen an Funktionäre gewusst. Statt zurückzutreten, schwang er sich aber zum obersten Korruptionsbekämpfer auf und installierte eine handzahme Ethikkommission. Beispiel Uefa: Platini predigt "Financial Fairplay" bei den europäischen Vereinen – gleichzeitig arbeitet sein Sohn in wichtiger Position beim katarischen Eigner von St. Paris St. Germain. Und ist mitverantwortlich dafür, dass der mit Petrodollar gedopte Klub finanziell soliden Vereinen eine lange Nase zeigt. Es gibt zwar keine Sippenhaft. Solche Manöver stärken aber nicht gerade den Glauben an die Selbstheilungskräfte und Kontrollfunktion der Verbände. Die Wettmafia aus Asien und Russland hatte offenbar leichtes Spiel und fand willige Helfer aus der Fußballfamilie. Die teuren Frühwarnsysteme von Fifa und Uefa haben total versagt. Es ist nicht der erste große Wettskandal im milliardenschweren Fußballgeschäft. So wird Italien regelmäßig von Manipulationsaffären erschüttert, sodass fast schon eine gefährliche Routine aufgekommen ist. Auch in Deutschland ist mitnichten alles rosarot – der "Fall Hoyzer" lässt grüßen. Die Enthüllungen von Europol sind nun aber die letzte Warnung, dass es um die Seele des Fußballs geht. Der Radsport zeigt, wie Korruption, Gier, Hybris, und Misswirtschaft eine Sportart zerstören können.
Die Sportart Nummer eins im Würgegriff der Wettmafia
Schock, Wut, Entschlossenheit. Die Enthüllungen von Europol zum größten Wettskandal der Fußball-Geschichte halten Europa in Atem. Nun geraten die Fußballverbände, Sepp Blatter – und die Zuschauer unter Druck. Die Presseschau: "Bild-Zeitung" "Wettmanipulationen sind – wie Doping – Krebsgeschwüre. Wenn sie nicht mit allen Mitteln bekämpft werden, befallen und töten sie den kompletten Fußball. 1971 flog der Bundesliga-Skandal auf, als 52 Spieler den Abstiegskampf manipulierten. Für viele Jahre war das Vertrauen in den Fußball dahin. Das darf nie wieder passieren!"
"De Telegraaf" (Niederlande)
Dass dabei selbst Wettkämpfe auf höchstem Niveau durch Kriminelle manipuliert wurden, ist schlichtweg schockierend. Die Bestechung von Offiziellen und Spielern – unter anderem bei der Champions League und bei Spielen zur Qualifizierung für die Europa- und Weltmeisterschaft – ist Teil eines raffinierten organisierten Verbrechens, das katastrophale Folgen für die Integrität des Sports haben kann.
"Neue Osnabrücker Zeitung"
"Als großes Thema" bezeichnete FIFA-Präsident Joseph Blatter die weltweiten Manipulationen, für den Fußball und für die Regierungen. Lösungsvorschläge hat er allerdings nicht parat. Wäre auch überraschend, wenn gerade die im Korruptionssumpf watende Weltbehörde des Fußballs mit konstruktiven Ideen käme."
"Saarbrücker Zeitung"
Der Fußball weigert sich, Druck auf Wettanbieter auszuüben, betrugsanfällige Live-Wetten zu verbieten, da auch er deren Sponsorengelder zu gerne nimmt. Und so kommt es, dass der Fußball ein gefundenes Fressen für Wett-Mafia und Co. ist. Schließlich gibt es hohen Profit bei sehr geringem Risiko einzufahren. Es wird Zeit, dass der Fußball sich ernsthaft bewegt – sonst wird er irgendwann aufgefressen.
"Volksstimme" (Magdeburg)
"Die Sportart Nummer 1 im Würgegriff der Wettmafia – ein beängstigender Gedanke, zumal die Ermittler noch Schlimmeres befürchten, nur von der Spitze des Eisberges sprechen. Aber warum soll es im Fußball anders sein als in Teilen von Politik und Wirtschaft, wo mit krimineller Energie enorm viel Geld verdient werden kann?"
"Badische Zeitung" (Freiburg)
"Wer am kommenden Wochenende in die Fußballstadien geht, um sich dort bespaßen zu lasssen, wird wohl den einen oder anderen Gedanken daran verschwenden, ob denn auch alles mit rechten Dingen zugeht. Bei jedem Eigentor wird er zusammenzucken und Betrug wittern. Es ist schon seltsam: Der Sport ist ein Spiegelbild der Gesellschaft, in der munter betrogen und getrickst wird. Aber wenn dann im Sport betrogen und getrickst wird, ist die Empörung riesengroß".
Scholl hört als Bayern-Trainer vorzeitig auf
Mehmet Scholl wird am Saisonende vorzeitig als Trainer der Regionalliga-Mannschaft des FC Bayern München aufhören. Über diese Entscheidung habe der frühere Nationalspieler den Verein informiert, bestätigte Mediendirektor Markus Hörwick. Ein Nachfolger stehe noch nicht fest. Derzeit bereitet Scholl die zweite Mannschaft des Fußball-Rekordmeisters im Trainingslager im türkischen Belek auf die Rückrunde vor. Zuvor hatten die "Süddeutsche Zeitung" und die "Bild" über den bevorstehenden Abschied Scholls berichtet. "Ich habe meinen Entschluss schon vor zwei Wochen unserem Präsident Uli Hoeneß mitgeteilt". Grund für den Abschied nannte der einstige Bayern-Profi seine Arbeit als Fernseh-Experte bei der ARD. Diesen Interessenkonflikt habe ich völlig falsch eingeschätzt, erklärte Scholl. Seine Fernsehkritik bei Länderspielen an Bayern-Spielern wie Mario Gomez oder Thomas Müller war vom Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge angeprang
ert worden. "Damit ist keinem gedient: dem FC Bayern nicht und auch nicht mir", sagte Scholl. In der kommenden Saison werde er nicht als Trainer arbeiten, sondern seinen Fernsehvertrag bis 2014 erfüllen, betonte Scholl. Sein Kontrakt bei den Bayern lief ebenfalls bis 2014.
Sportsfreund des Tages: Mesut Özil
Es ist eine Nachricht zum Dahinschmelzen. Mesut Özil (24) soll von Juni dieses Jahres an als Wachsfigur bei Madame Tussauds in Berlin stehen. Zu verdanken hat er das einer Umfrage unter Fußballfans. Was eine große Ehre für den deutschen Nationalspieler ist. Bei Tussauds stehen Leuchttürme deutscher Politik-Geschichte wie Otto von Bismarck, Klaus Wowereit oder Angela Merkel. Es gibt Größen der Unterhaltungsindustrie wie Marlene Dietrich, George Clooney oder Peter Maffay. Aber nur zwei deutsche Fußballer: Oliver Kahn und Franz Beckenbauer. Özil ist der erste aktive deutsche Kicker, der es ins Wachsfiguren-Kabinett schafft. Ein Teamkollege von Real Madrid war allerdings schon früher da: Christiano Ronaldo. Vermessen wurde Mesut Özil vergangene Woche in Madrid. "Ich bin sehr stolz, dass meine Figur bei Madame Tussauds stehen wird", sagte er. Unbestätigten Gerüchten zufolge soll der Freistoßspezialist neben dem ehemaligen Staatsoberhaupt Walter Ulbricht zu stehen kommen. Passt doch ganz gut. "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten."
Holtby-Wechsel perfekt
Der Transfer von Lewis Holtby vom FC Schalke 04 zum englischen Klub Tottenham Hotspur ist perfekt. Wie der Bundesligist mitteilte, haben sich beide Seiten auf einen vorzeitigen Wechsel des vertraglich bis Sommer 2013 an den Revierklub gebundenen deutschen U-21-Nationalspieler geeinigt. "Wir haben für alle Beteiligten die beste Lösung gefunden. Lewis hatte uns signalisiert, dass er nicht abgeneigt wäre, vorzeitig zu wechseln, und der FC Schalke hat fünf Monate vor Auslaufen des Vertrags noch eine ordentliche Ablösesumme erhalten", sagte Manager Horst Heldt. Die Ablösesumme soll angeblich 1,75 Millionen Euro betragen.
Gelassener Löw
Bundestrainer Joachim Löw hat mit Gelassenheit auf die Äußerungen von Innenverteidiger Mats Hummels zur Taktik in der deutschen Nationalmannschaft reagiert. "Was Mats Hummels gesagt hat, empfinde ich als unproblematisch. Entscheidend ist, dass die Spieler auf dem Platz die Vorgaben des Trainers umsetzen, im Verein wie in der Nationalmannschaft. Und das ist bei Mats Hummels, dem ich absolut vertraue, der Fall", sagte Löw der "Bild-Zeitung. Hummels hatte zuvor die offensive Spielphilosophie in der Nationalmannschaft kommentiert. "Deswegen riskiere ich mit der Nationalmannschaft in den Zweikämpfen weniger. Beim BVB weiß ich, dass einer von meinen beiden Defensivspielern immer da ist, sollte es mal schief gehen. In der Nationalmannschaft fehlt oft die Absicherung, hatte der Bundesliga-Profi im "Focus" gesagt.
Rangnick kritisiert Schlingerkurs in Hoffenheim
Von 2008 bis 2011 war Ralf Rangnick Trainer in Hoffenheim. Der 52-Jährige führte die Kraichgauer in die Bundesliga und gleich zur Herbstmeisterschaft. Nun sieht er aber die TSG auf einem absteigenden Ast. Ralf Rangnick hat die sportliche Ausrichtung seines Ex-Klubs TSG 1899 Hoffenheim kritisiert. "Man kann nur hoffen, dass es 1899 schafft, die Liga zu halten. Und dass man dann einen Kurs einschlägt, mit dem sich die Zuschauer wieder rundum identifizieren, sagte der 52-Jährige in einem Interview des "SWR"-Hörfunks. Rangnick hatte den Verein 2008 in die Fußball-Bundesliga und zum Herbstmeistertitel geführt. Er verwies auf seine erfolgreiche Amtszeit. "Wir haben es in viereinhalb Jahren auf eine ganz bestimmte Art und Weise gemacht- indem wir immer dann erfolgreich waren, wenn wir ganz konsequent den Weg mit jungen, hochbegabten Toptalenten gegangen sind. Diesen Weg habe man in den vergangenen zwei Jahren immer mal wieder verlassen. Der heutige Sportdirektor des Regionalligisten RB Leipzig und von Red Bull Salzburg bemängelte auch auf den Besucherschwund in der neuen Rhein-Neckar-Arena. Jetzt sind es teilweise nur noch 20.000 Zuschauer, sagte Rangnick. Den Fans müsse wieder gezeigt werden, wofür Hoffenheim stehe. Der Verein muss derzeit als Tabellen-17. um den Klassenverbleib fürchten. Kurz vor Weihnachten hatte die TSG in Marco Kurz einen neuen Trainer verpflichtet – den fünften seit Rangnicks Abgang 2011.
Jose Mourinho ist reif für die FDP
Reals Spieler sollen Klubpräsident Perez ein Ultimatum gestellt haben. Entweder geht Mourinho oder sie gehen. Der Trainer wird zusehends schwächer – und empfiehlt sich damit für andere Aufgaben. Was sind wir froh, dass einiges auf der Rubrik "Er oder ich" geklärt ist. Bei der FDP darf Philipp Rösler weiter Chef spielen, und den Bau des Berliner Flughafens führt Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck statt des Berliner Regierenden Partyprinzen Klaus Wowereit in ein neues Jahrzehnt. Außerdem hat sich im Dschungelcamp von RTL Allegra Curlis nach ihrem Rauswurf durchgesetzt und die Rolle des voll operierten Walfischs auf den Leib geschrieben bekommen – gewisse Ähnlichkeiten waren ja auch nicht zu leugnen.
In Deutschland herrschen nun geregelte Verhältnisse. Was von Spanien nicht gerade gesagt werden kann. Dort wackeln die Institutionen, nicht nur die politischen. Es geht schließlich um Real Madrid. Da soll es "Er oder ich" geheißen haben. Und natürlich. Sie ahnen es schon, war der tyrannische Trainer Jose Mourinho irgendwie wieder darin verwickelt. Die Spieler suchten wohl den Präsidenten Florentino Perez auf, und ein Sportblatt zitierte: "Präsi, wir oder Mourinho!"
Natürlich soll es am Ende wieder ganz anders gewesen sein. Die Spieler sollen wegen Prämien vorstellig geworden sein. Sagt zumindest der Präsident. Aber wir kennen das ja. Jetzt haben Philipp Rösler auch alle wieder lieb. Das Bauende der Berliner Flughafens werden wir wohl nicht mehr erleben, und Allegra Curlis wird selbst der Rolle des Walfischs nicht überzeugen können und wieder heulend jammern, dass sie nur die Tochter eines berühmten Vaters und einer berühmten Mutter sei. Und Mourinho? Der Startrainer ist zweifelsohne reif für den Dschungelcamp. Mindestens aber für den Chefposten in der FDP. Wir raten aber ab, den Bauherr in Berlin zu geben. Der Job ist absolut hoffnungslos.