Weitere Milliarden Euro für Magath
15,8 Milliarden Euro für Felix Magath. In Wolfsburg läuft es. Das Geschäft brummt, wie man so schön sagt. Nur die VW-Fußballsparte darbt. Noch!
Die Experten überschlagen sich vor Freude in diesen Tagen, wenn sie das Wort "Wolfsburg" hören. Der Ort, an dem Milch und Honig fließen. Das klingt dann zum Beispiel so: "Die Wolfsburger zeigen gegenwärtig eine derartige Stärke, dass einem der alte Konkurrentenslogan 'Nichts ist unmöglich' in den Sinn kommt", sagt Frank Schwope. Der ist Analyst von Beruf – allerdings, und das ist aus Sicht der Wolfsburger Fußballfans das Doofe, der Mann ist kein Analyst von Sky oder der "Sport Bild", sondern von der NordLB. Und es kommt noch dümmer: der Wolfsburger Macher Martin Winterkorn ist zwar zum Manager des Jahres 2011 gewählt worden, aber blöderweise nicht vom "Kicker", sondern vom Handelsblatt. 15,8 Milliarden Gewinn hat VW in vergangenen Jahr gemacht. Man sieht, es läuft ziemlich viel gut in Wolfsburg, aber in der wichtigsten Sparte des VW-Konzerns herrscht Absatzflaute. Man mag sich kaum vorstellen, wie die Bilanz aussehen würde, wenn man die Rollen vertauschen würde und Felix Magath nicht Abteilungsleiter des Standbeins Profifußball wäre, sondern, sagen wir, VW-Chefeinkäufer. Wahrscheinlich hätte Magath das VW-Team erstmal schnell mit Stars wie Opel, Chrysler und Ford verstärkt.
Aber lassen wir das. Die Frage ist: Kann der VfL von VW lernen? Aber ja, zum Beispiel in Sachen Integration. VW ist ja der Felix Magath der Autobranche. Mit einem zumindest aktuellen Unterschied: VW vereint unter seinem Dach Einzelmarken wie Porsche, Audi, Skoda, Seat, Bentley, Lamborghini, Bugatti, Scania und MAN – und hat trotzdem Erfolg. Gut, Felix Magath hat es ungleich schwerer und muss geschätzte 57 Einzelmarken zu einer Mannschaft vereinen und zu einem integrierten Fußballkonzern aufbauen. Und gut, selbst Martin Winterkorn sagte kürzlich zur Produktoffensive seines Leiters der Fußballsparte: "Ich tue mich schwer, mir alle Namen zu merken, aber ich weiß, woher er kommt." Magath kauft und kauft und kauft. Und nach unbestätigten Gerüchten wird nun der Jahresgewinn von 15,8 Milliarden Euro Magath für teambildende Maßnahmen zur Verfügung gestellt. Statt Spielern denkt Magath angeblich jetzt daran, gleich ganze Ligen zu kaufen. Aber wenn es irgendwo möglich sein sollte, dass zusammenwächst, was nicht zusammengehört, dann ja wohl in Wolfsburg. Oder haben sie am Ende das falsche Ziel? Wie sagte Boss Winterkorn einmal: "Wir sollten nicht nach Stuttgart oder München schauen, wir müssen uns Lexus ansehen."
Frank Ribery: Kommen nach Bremen, um zu gewinnen
Am Mittwoch spielt Frank Ribery zum ersten Mal mit Frankreich gegen die deutsche Nationalelf. Pünktlich zum Klassiker präsentiert sich der Bayern-Profi in bestechender Form. "Ich fühle mich topfit, mein Körper lässt mich in Ruhe und ich kann befreit aufspielen", sagte Ribery zu ZDF-sport.de. Für die Partie gegen Deutschland hat sich der Franzose einiges vorgenommen. "Wir fahren nach Bremen, um zu gewinnen", sagte Ribery. Schließlich habe er keine Lust, sich die ganze Woche unangenehme Sprüche von seinen Bayern-Kollegen anzuhören. Für die Europameisterschaft (8. Juni – 1. Juli) in Polen und der Ukraine hat die Equipe Tricolore hohe Ziele. "Ich habe das Gefühl, dass wir ein Riesending schaffen können. Ich persönlich will den Titel", so Ribery.
Christian Nerlinger: Gomez hat die falschen Schuhe
Mario Gomez führt gemeinsam mit Klaas-Jan Huntelaar (18 Treffer) die Torschützenliste an. In den letzten drei Partien hat der Torjäger der Bayern aber nicht mehr getroffen. Beim 2:0 der Bayern gegen den FC Schalke 04 ließ er auch hochkarätige Chancen aus. Jetzt ist endlich der "Schuldige" gefunden. Es sind die "Schuhe". "Es wirkte so, als wäre Glatteisgefahr", sagte Sportdirektor Christian Nerlinger der "Bild". Das stellte jetzt auch Mario Gomez nach den letzten Spielen fest. "Es hat einfach ein gescheites Schuhwerk gefehlt".
Italien: Dino Nazionale wird 70
Die italienische Fußball-Ikone Dino Zoff feiert am 28. Februar seinen 70. Geburtstag. Dino Nazionale absolvierte 112 Einsätze für die Nationalmannschaft und ist der einzige Italiener, der als Spieler Welt- und Europameister wurde. In seinem erst vierten Länderspiel gewann er 1968 den Europameistertitel gegen Jugoslawien und 1982 holte Italien mit dem damals 40 Jahre alten Zoff durch ein 3:1 gegen Deutschland in Madrid auch noch den Weltmeistertitel. Er ist damit der älteste Fußball-Weltmeister aller Zeiten. Zudem blieb Zoff in den Jahren 1972 bis 1974 im Tor der italienischen Nationalmannschaft 1.143 Minuten in Serie ohne Gegentor. Das ist absoluter Rekord.
Uli Hoeneß: Mache mir keine Sorgen
Uli Hoeneß sieht den FC Bayern nach dem 2:0 Sieg gegen den FC Schalke 04 auf dem richtigen Weg. "Man kann mit der Mannschaft von A – Z zufrieden sein. Wir haben heute ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht", sagte der Bayern-Präsident. Die Rückschläge der vergangenen Wochen nimmt Hoeneß gelassen hin. "Ich habe mir auch nach dem Spiel in Basel keine Sorgen gemacht. Wenn wir gegen Basel so wie heute spielen, mache ich mir überhaupt keine Sorgen, dann bleiben wir an allen noch zu vergebenden Titeln dran".
Miroslav Klose schenkt Rom die nötige Ruhe
In der Stunde der Not kann sich Lazio Rom auf unseren Nationalspieler verlassen. Mit seinem Siegtreffer in der 36. Minute sicherte Klose den Triumph über FC Florenz und brachte damit die nötige Ruhe in die italienische Hauptstadt. "Das war ein Tor für Reja", titelte die "Gazzetta dello Sport". Die Diskussionen um Trainer Reja hatten den Fußball bei Lazio Rom in den Hintergrund gerückt. Der Coach hatte nach drei Niederlagen in Folge seinen Hut genommen, erklärte jetzt allerdings seinen Rücktritt vom Rücktritt.
Theo Zwanziger bleibt in FIFA-Exekutive
Theo Zwanziger wird seinen Posten beim Weltverband FIFA nicht an Wolfgang Niersbach abtreten. "Ich kann versprechen, dass ich bis 2015 in der FIFA-Exekutive bleibe", so der DFB-Präsident im "Kicker". Generalsekretär Wolfgang Niersbach soll am Freitag, 2. März, beim DFB-Bundestag in Mainz Theo Zwanziger als Verbandschef ablösen und in der UEFA bereits 2013 Zwanziger nachfolgen.
Platini lehnt Torkameras kategorisch ab
UEFA-Chef Michel Platini hat kurz vor der Sitzung der internationalen Regelhüter Torkameras kategorisch abgelehnt. "Fußball ist einfach der beliebteste Sport, weil er einfache Regeln hat, die überall funktionieren. Ich halte es für absoluten Unsinn, daran jetzt zu rütteln", sagte er der "Welt am Sonntag". Als Alternative bevorzugt er wie im Europapokal den Einsatz der zusätzlichen Schiedsrichter-Assistenten an den Torlinien. Am 3. März tagt das Internationale Football Association Board und befasst sich mit den Torkameras. Im Juli soll dann die endgültige Entscheidung fallen.
Sportdirektor Heldt schimpft auf Schiedsrichter Weiner
Schalkes Sportdirektor Horst Heldt ist in der Halbzeitpause bei der Partie der Bayern gegen die Königsblauen der Kragen geplatzt. In einem TV-Interview attackierte der Schalke-Manager Referee Michel Weiner sehr h
eftig. "Was der Schiri hier pfeift, ist eine absolute Zumutung, ist einfach eine Katastrophe. Der pfeift genauso mutlos, wie wir hier spielen", schimpfte Heldt. Auslöser des Wutausbruchs war ein Foul von Louis Gustavo an Marco Höger, das Weiner nicht ahndete. Nach dieser Szene fiel nämlich das 1:0 für die Bayern.
Oliver Bierhoff fordert von Nationalmannschaft EM-Titel
Der Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff hat 100 Tage vor Beginn der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine die Zielsetzung definiert. "Wir wollen den Pokal wieder nach Deutschland holen", sagte er. "Andreas Köpke und ich können es nicht mehr hören, dass wir die Letzten waren, die einen Titel gewonnen haben", sagte der frühere Stürmer mit Blick auf die Europameisterschaft 1996. Zur Vorrundengruppe mit Holland, Portugal und Dänemark sagte er: "Alle wissen, dass es ein hartes Stück Arbeit wird".
Hertha-Coach Otto Rehhagel sperrt Fans aus
Bundesligist Hertha BSC Berlin hat die eigenen Fans nach dem Fehlstart des neuen Trainers Otto Rehhagel in Augsburg vom Training auf dem Rasen des Berliner Olympiastadions ausgesperrt. Hertha-Anhänger wollten am Sonntag die Übungen des Abstiegsaspiranten nach der 0:3 Niederlage am Vortag in Augsburg verfolgen. Zahlreiche Medienvertreter und Kamerateams hofften vergeblich auf Einlass.
Hertha BSC: Trainingsfrei trotz Pleite
Otto Rehhagel hat seine Hertha-Versager nach der 0:3 Klatsche in Augsburg mit Samthandschuhen angefasst. Der Fußball-Dino schickte die Profis am Sonntag nach dem Auslaufen nach Hause und beließ es auch am Montag bei einem trainingsfreien Tag. "Die Spieler müssen sich nach dieser Pleite seelisch erholen. Sie sind alle wahnsinnig enttäuscht und sollen zu ihren Familien gehen", sagte Rehhagel. Gleichzeitig mahnte Rehhagel in der Berliner Zeitung: "Es ist jetzt 'Drei vor Zwölf' und ein Tanz auf der Rasierklinge".
Magath: Fans haben an der Misere Mitschuld
Felix Magath hat den Wolfsburger Fans eine Mitschuld am desaströsen Auftrittt der Wölfe gegeben. "Es ist sicherlich das Recht der Fans, Kritik zu üben. Aber während des Spiels schaden solche Aktionen der Mannschaft. Auch deshalb haben wir die schlechteste Leistung der Saison abgeliefert", sagte der Wölfe-Coach. Stürmer Patrick Helmes, der sein erstes Spiel seit Oktober 2011 bestritt, pflichtete seinem Trainer bei. "Die Stimmung hier ist sehr aggressiv. Es wäre viel sinnvoller, uns zu unterstützen".
Theo Zwanziger: Uli Hoeneß pöbelt zu oft
Der scheidende DFB-Präsident Theo Zwanziger hat seinen Amtskollegen vom FC Bayern kritisiert. "Im Grunde habe ich doch zu ihm kein schlechtes Verhältnis. Uli Hoeneß hat mir auch in wichtigen Fragen geholfen. Allerdings sind seine Attacken oft zu undifferenziert und heftig", sagte Zwanziger zu der "Bild". Das könne er sich als Bayern-Präsident erlauben, so Zwanziger, als DFB-Präsident ginge das aber nicht. Deshalb hat Uli Hoeneß auch gut daran getan, kein Amt im Verband zu übernehmen.
Sebastian Kehl: Die Bayern sind und bleiben gefährlich
Getreu dem Motto "angeschlagene Gegner sind am gefährlichsten" hat Sebastian Kehl die Bayern noch lange nicht abgeschrieben. "Das Spiel in Basel haben sie sich anders vorgestellt und sie schienen etwas angeschlagen, aber am Sonntag waren sie schon wieder voll da. Sie besitzen einfach eine enorme Qualität und bleiben absolut Favorit, obwohl es zwischendrin mal nicht so gut lief", sagte der Dortmunder Kapitän. Die Meisterschaft sei noch lange nicht entschieden. "Die Saison ist noch lang und da kann noch viel passieren".
Zitate
"Ich bin immer nüchtern, weil ich Anti-Alkoholiker bin".
Hertha-Trainer Otto Rehhagel auf die Frage, wie ernüchtert er nach der 0:3 Niederlage in Augsburg sei.
"Da können drei Otto Rehhagels auf der Bank sitzen und ein Jose Mourinho noch dazu – wenn wir so weiterspielen, dann kann uns überhaupt keiner helfen".
Herthas Kapitän Andre Mijatovic nach dem 0:3 in Augsburg.
"Wir werden bis zum letzten Spieltag Abstiegskampf haben. Das wird ein Tanz auf der Rasierklinge".
Hertha-Trainer Otto Rehhagel nach dem 0:3 in Augsburg.