Deutschland gewinnt das Achtelfinalspiel gegen England 4:1
Deutschland hat das Achtelfinalspiel gegen England verdient mit 4:1 gewonnen. Die erste Halbzeit war die bisher beste, die die Zuschauer in Südafrika zu sehen bekamen. Die deutsche Elf war überlegen, aber auch die Three Lions hatten ihre Chancen. Der nach seiner Sperre zurückgekehrte Miroslav Klose eröffnete den Torreigen. Podolski erhöhte nach tollem Zuspiel von Thomas Müller auf 2:0. Glück hatte Deutschland, dass der Schiedsrichter ein Tor von Lampert nicht anerkannte. Nach der Pause machte England zwar etwas Druck, aber die DFB-Elf nahm postwendend das Heft wieder in die Hand und zwei schulmäßig vorgetragene Konter führten durch Thomas Müller nach Vorarbeit von Schweinsteiger und Özil zum 4:1 und besiegelten das Schicksal der Engländer.
Pressestimmen:
"Daily Telegraph": "Lassen Sie sich nicht von Fabio Capellos Vernebelungsmanöver über Frank Lampards "Tor" in die Irre führen. Selbst wenn das außergewöhnliche Tor gegolten hätte, was es hätte sollen, kann sich England nicht der brutalen Erkenntnis entziehen, dass Deutschland in allen Belangen überlegen war".
"The Times": "Es liegt an uns. Ein jämmerlicher WM-Auftritt endet passend".
"The Independent": "Opfer einer grausamen Ungerechtigkeit, aber am am Ende wurde England zu Recht geschlagen. Die gewitzteren Deutschen ließen England chronisch träge aussehen".
"The Sun": "Zeit zu gehen, Fabio Capello – verzieh dich und nimm deine Spieler mit. Deutschland reißt England in Stücke, Fans sauer auf ‘Müll’-Team".
"The Mirror": "Fabi-Go: Capello sollte in Schande sofort seinen Rücktritt einreichen. Die Three Lions? Wir waren eher wie drei Kätzchen".
"Daily Mirror": "England bekommt ein klares Tor aberkannt, aber Deutschland gewinnt verdient mit 4:1. Die Three Lions hatten gehofft, der 44 Jahre alte Schmerz würde enden. Er endete – der von Deutschland".
"The Guardian": "Englands WM-Hoffnungen sind nach der verdienten Niederlage gegen Deutschland beendet".
"Sky Sports": "Zeit zu gehen, Fabio. Das Spiel wurde nicht verloren wegen des vom Schiedsrichter nicht gegebenen Tores. Es wurde verloren wegen Englands Schwäche in der Abwehr. Die Defensive hatte völlig den Überblick verloren".
Die Bilanz spricht für die Gauchos
Am Samstag trifft Deutschland im Viertelfinale auf Argentinien. Es ist die 19. Auflage eines Spiels, das es bereits zwei Mal in einem WM-Finale gab. In den bisherigen 18 Duellen hatte die DFB-Elf allerdings nur fünf Mal die Nase vorn. Das letzte Aufeinandertreffen in einem Pflichtspiel bei der WM 2006 in Deutschland dürfte allen Beteiligten noch in bester Erinnerung sein. Im damaligen Viertelfinalspiel traf Miroslav Klose zum 1:1, nachdem Argentinien in Führung gegangen war. Die Entscheidung fiel im Elfmeterschießen, in dem Jens Lehmann zwei Schüsse parierte und so den Weg ins Halbfinale ebnete.
Tevez kündigt Deutschland totalen Kampf an
Der grandiose Sieg der DFB-Elf gegen England ist schon wieder Vergangenheit. Die DFB-Elf konzentriert sich jetzt auf das Spiel gegen Argentinien. Und die Argentinier sind heiß auf die Elf von Jogi Löw. Es steckt noch in den Köpfen der Argentinier, dass sie vor vier Jahren bei der Weltmeisterschaft an Deutschland gescheitert sind. Es wird einen totalen Kampf geben. "Wir wollen unbedingt Revanche für 2006", sagte Nationalspieler Carlos Tevez.
Argentiniens Torhüter Romero fürchtet nur Elfmeter
Der argentinische Nationaltorhüter Sergio Romero fürchtet vor der Viertelfinalbegegnung gegen Deutschland nur das Elfmeter-Schießen. "Argentinien spielt wie 2006 ein gutes Turnier, aber da hatte Argentinien kein Glück bei den Elfmetern. Ich hoffe, dass das Spiel gegen Deutschland in 90 Minuten beendet wird", sagte der 23-Jährige auf der Pressekonferenz. Diego Maradona gibt sich derweil siegessicher. "Wir stellen unser bestes Team zusammen. Es wird die Mannschaft sein, die mir die Garantie gibt, dass wir gewinnen".
Bloemfontein macht gute Geschäfte
Der Klassiker Deutschland gegen England hat den Schwarzmarkt richtig blühen lassen. Tausende Fans der beiden Nationalmannschaften von England und Deutschland fielen vor dem Duell in Bloemfontein ein und versuchten noch ein Ticket zu ergattern. Laut Kartensuchenden verlangten die Händler Preise bis zu 550,– Euro für Tickets, die im regulären Verkauf 40,– Euro gekostet hätten. Auch die Hotels in der Stadt machten mit der Partie hohe Gewinne. Selbst für Plätze in einem Schlafsaal verlangten die Betreiber ca. 50,– Euro und mehr.
Düstere Zukunft für Italien
Nach dem Vorrunden-Aus bei der WM in Südafrika herrscht in Italien Angst, im sportlichen Mittelmaß zu versickern. "Es wäre schon ein Wunder, wenn wir die Qualifikation für die Europameisterschaft 2012 schaffen würden", sagte Nationaltorhüter Gianluigi Buffon. "Besondere Talente gibt es zur Zeit in Italien nicht. Ich sehe keinen neuen Totti, noch viel weniger einen Del Piero", so Kapitän Fabio Cannavaro. Europaminister Andra Konchi will Lippi ans Geld. "Er trägt die Verantwortung für das katastrophale Abschneiden der Italiener und sollte deshalb auf sein Geld verzichten".
Videobeweis: Die FIFA bewegt sich
Die FIFA reagiert endlich auf die vielen Schiedsrichter-Fehlentscheidungen bei der WM in Südafrika und überdenkt ihre Haltung zum Thema Videobeweis. "Nach den bisherigen Erfahrungen wäre es Nonsens, das nicht noch einmal zur Sprache zu bringen", sagte FIFA-Präsident Joseph Blatter. Ein erstes Gespräch wird es bereits Mitte Juli nach der Weltmeisterschaft geben. Bisher hatte die FIFA die Einführung eines Video-Beweises oder Chip-Balles stets abgelehnt. Blatter entschuldigte sich bei England und Mexiko für die Referee-Fehler bei den Achtel-Finals. "Ich habe gesagt, dass es mir sehr leid tut, was geschehen ist".
VfL Wolfsburg buhlt um Nationalspieler Arne Friedrich
Im Poker zwischen dem VfL Wolfsburg und Hertha BSC Berlin um Nationalspieler Arne Friedrich geht es jetzt in die nächste Runde. Wolfsburgs Manager Dieter Hoeneß weilte bereits in der Hauptstadt, um mit seinem ehemaligen Klub über die Ablösesumme für Arne Friedrich zu verhandeln.
"Wir sind in Gesprächen mit Hertha", sagte Hoeneß zu "Bild".
Hertha hatte auf die Klausel in Friedrichs Vertrag hingewiesen, nach der der Nationalspieler bis 2013 an Hertha gebunden ist, was auch ausdrücklich für die zweite Bundesliga gilt. Aus diesem Grund wird Hertha, nachdem Arne Friedrich sich bei der Nationalmannschaft in bestechender Form präsentiert, was vor der WM überhaupt nicht zu erwarten war, ihn nicht für ein paar Euro zu einem anderen Verein ziehen lassen. Schließlich handelt es sich beim VfL Wolfsburg nicht um einen armen Klub; andererseits sind Hertha BSC jede weitere Millionen Euro herzlich willkommen. Höchstwahrscheinlich werden jetzt nach der erstklassigen Leistung von Arne Friedrich bei der WM in Südafrika noch weitere Vereine bei Hertha anklopfen.
Z i t a t e
"Es ist gut, dass Frankreich so früh nach Haus musste. N
och eine Woche und die Spieler hätten sich gegenseitig aufgefressen. Das war der beste Weg, um Kannibalismus zu verhindern".
Der ehemalige französische Nationalspieler Eric Cantona über den Zustand der französischen Nationalmannschaft.
"Ich hoffe, dass sie weit kommen, aber für Bayern München ist es besser, wenn sie ausscheiden. Je früher sie ausscheiden, desto länger sind sie bei mir in der Vorbereitung".
Bayerns Trainer Louis van Gaal
"Du kannst 20 Maradonas haben – ohne Zusammenhalt im Team hast Du aber überhaupt keine Chance".
Der ghanaische Nationalspieler Stephen Appiah.
"Ich habe das Gefühl, England ist nicht das Mutterland des Fußballs, eher das Großmutterland".
Ex-Nationaltorhüter Toni Schumacher über die WM-Leistungen von England
"Manuel ist ein guter Junge. Er kann sich vieles merken".
Nationalspieler Arne Friedrich auf die Frage, ob Torwarttrainer Andi Köpke für ein mögliches Elfmeterschießen gegen Argentinien einen Zettel für Manuel Neuer vorbereitet hätte.
"Wenn ich nur an der Außenlinie kleben würde, könnte dort auch der Zeugwart spielen".
Nationalspieler Thomas Müller über seine Art des Fußballs.