May 4, 2014

bundestipp 3.5.2014

Pressestimmen Bayern – Real

Nach dem blamablen Halbfinalaus der Bayern in der Champions League feiert die Presse Reals taktische Meisterleistung. “Madrid quält den Titelverteidiger, der für fruchtlosen Ballbesitz steht.”

SPANIEN:

“El Pais”: Ein kaiserliches Real – Die Madrilenen unterwerfen den FC Bayern und treiben die Elf von Guardiola in den Zusammenbruch.”

“El Mundo”: “Auf Wiedersehen, Bayern! Real Madrid wälzt das Team von Pep Guardiola mit einem historischen 4:0 platt. Dieser Sieg wird unvergessen bleiben.”

“ABC”: “Real Madrid setzt München in Brand. Pep Guardiola erleidet mit dem FC Bayern eine Demütigung und die höchste Niederlage seiner Trainerlaufbahn.”

“Marca”: “Real gelingt eine legendäre Heldentat.”

“As”: Eine historische Nacht in München! Real Madrid erlebt seinen schönsten Europacup-Abend und zieht in grandioser Manier ins Finale ein.”

GROSSBRITANNIEN: “The Sun”: “Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigges Aussage, Bäume werden brennen in München, wurde wahr – Real hat verbrannte Erde hinterlassen.”

“The Guardian”: “Das Team, das sie in Madrid als schwarze Schafe gefürchtet haben, wurde Stück für Stück auseinandergerissen.”

“The Telegraph”: “Das war eine Nacht, um Ancelotti zu feiern und Guardiola infrage zu stellen.”

ITALIEN:

“Gazzetta dello Sport”: “Carletto Galattico. Ein großartiges Real macht Guardiolas Tiki-Taka lächerlich.”

“Tuttosport”: “Ancelotti und Real machen Guardiola platt. Es ist eine Real-Symphonie.”

“La Stampa”: “Ancelottis Meisterwerk. Real Herrscher in München. Bayern wird zu Hause überfahren.”

FRANKFREICH:

“L”Equipe”: “Der weiße Tornado. Die Bayern sind von der Effizienz und Geschwindigkeit der Madrilenen überrollt worden.”

“Le Figaro”: “Real demütigt Bayern. Mit Kaltschnäuzigkeit quälte Madrid den Titelverteidiger, der für fruchtlosen Ballbesitz stand.”

Zwischen Kultfigur und Sündenbock

Es liegt wohl an der Zeit, dass auch der moderne Herrenausstatter nicht mehr nur in einem schicken Ladengeschäft zu finden ist. Es gibt ihn mittlerweile auch virtuell. Im Web. Und weil es da mit wortreicher Stilberatung ein wenig schwierig ist, bieten modebewusste Geschäftemacher dem Mann von heute ganze Outfits an. Man (n) kann dann auch sagen: “Ich will – zumindest klamottentechnisch – aussehen wie der.” Zum Beispiel wie Pep Guardiola. Der Coach des FC Bayern ist ja nicht nur als herausragender Trainer bekannt, sondern auch als eine Art Stilikone – weshalb der stotze Spanier nicht nur die Sportteile der Zeitungen bereichert hat, sonder auch Fashion-Magazine. Es gab sogar Tipps, wie man Guardiolas Style kopieren kann, wenn der Geldbeutel nicht annähernd so gut gefüllt ist wie beim Startrainer. Das ist nicht schlecht – und auch beeindruckend. Weil es den Eindruck erweckt, der Fußballtrainer von heute ist mehr als nur der Übungsleiter auf Zeit. Vielmehr ein Star, einer, der mehr Einfluss hat auf mehr als nur die Aufstellung. Einer, der die Geschicke eines Vereins mitbestimmt, der Macht hat und ein Macher ist, auch abseits der Coachingzone. Einer, der diesen Eindruck verstärkt, ist Jürgen Klopp. Der gebürtige Stuttgarter gibt seit ein paar Jahren den erfolgreichen Entertainer an der Seitenlinie. Er baute Borussia Dortmund wieder auf, sammelte Titel, ist mittlerweile Kult und zudem omnipräsenter Werbestar. Dazu kommt: Ähnlich wie Guardiola in München genießt Klopp im Ruhrpott die Rückendeckung eines ganzen Vereins – selbst, wenn er emotional mal wieder übers Ziel hinausschießt. Sammer, Watzke, Rummenigge, Zorc – irgendeiner findet sich immer, der diese Coaches aus der Schusslinie nimmt. Also: Ist die Bundesliga plötzlich ein Paradies für Trainer? Wer jetzt versucht ist, lauthals “Jaa” zu schreien, der sollte den Blick abwenden vom Topduo der Liga und mal nach Stuttgart, Hamburg oder Nürnberg schauen. Beim VfB, beim HSV und auch beim Club ist mittlerweile der dritte Cheftrainer im Amt – allein in dieser Saison. Was einerseits zeigt, dass es gar nicht so einfach ist, den passenden Coach für eine Mannschaft zu finden. Und da geht es nicht um die Entscheidung zwischen Ballonseide und Sakko. Andererseits nähren diese Beispiele die gängige Annahme, dass die Fußballtrainer zwar durchaus auch außerhalb Münchens und Dortmunds Macht und und Verantwortung auf sich vereinen, sie aber eben doch nur leitende Angestellte für einen überschaubaren Zeitraum sind. Gut, kann man sagen, so läuft das Spiel, das die Trainer kennen und auf das sie sich immer wieder einlassen. Wohl immer in der Hoffnung, nicht als Sündenbock zu enden. Dazu benötigen sie allerdings fachliche und menschliche Qualitäten. Darüber hinaus gilt die Erfolgsformel: Es muss halt passen. Nicht nur an Kragen und Hüfte.

Amtsgericht München hebt Urteil über Haftstrafe gegen Uli Hoeneß auf

Die Richter des Amtsgerichtes München sind heute morgen gemeinsam zu der Erkenntnis gelangt, dass die ca. dreijährige gegen Hoeneß verhängte Haftstrafe aufgehoben werden muss. Die 0:4-Niederlage des FC Bayern im heimischen Stadion gegen Real Madrid wäre eine viel schlimmere Strafe für Hoeneß. Schließlich könne man nicht jemanden für eine begangene Straftat doppelt bestrafen.

DFB sorgt für tolle Termine

Für tolle Termine sorgt auch immer wieder der Deutsche Fußball Bund. Aktuell hat er sich mit einer Super-Vorbereitungs-Idee (SVI) in die Schlagzeilen gespielt, mit der kommenden Testpartie vor der Weltmeisterschaft in Brasilien am 13. Mai in Hamburg gegen Polen. Weil nun überraschend vier Tage später das Pokalfinale in Berlin stattfindet und sich dort (vielleicht für den DFB überraschend) Borussia Dortmund und Bayern München gegenüberstehen, kann Bundestrainer Jogi Löw gegen Polen zwar nicht auf die Nationalspieler beider Spitzenklubs setzen, aber dafür Nachwuchsleute sichten, die nicht mit nach Brasilien fliegen, aber auch halt gern mal das Nationaltrikot tragen. Was auf den ersten Blick aussieht wie das Witzspiel des Jahres, ist in Wahrheit ein schlauer Trick der DFB-Zentrale. Man stelle sich nur vor, die aus Ghana, den Vereinigten Staaten (Berti Vogts!) oder Portugal anreisen, den Vorrundengegnern der deutschen Nationalmannschaft, und wie die sich dann eifrig Notizen machen, nichtsahnend, dass sie im Sommer in Brasilien damit so viel anfangen können wie, sagen wir; der deutsche Fußball mit dem Spiel gegen Polen.

Pep Guardiola: “Ich muss eine Balance finden”

Umdenken? Niemals! Pep Guardiola will seinem System treu bleiben. “Bayern München hat mich deshalb verpflichtet”, sagte der Spanier am Freitag über seine Idee der totalen Fußball-Kontrolle. Diese war nach dem 0:1 im Halbfinal-Hinspiel der Champions League gegen Real Madrid in die Kritik geraten. Seine Idee beschreibt der 43-Jährige bezüglich der in Deutschland angeblich vorherrschenden Auffassung vom Fußball als “kontra-kulturell”. “Ich mag dieses Spiel, mag es, mit dem Ball zu spielen”, so Guardiola. Wenn der Gegner trotz des Vorgehens mehr Spielanteile und Abschlüsse habe, “dann ist Ballbesitz nichts”, gab er zu. Aber in Madrid sei dies nicht der Fall, seien die Bayern überlegen gewesen. “Deutsch” zu spielen, betonte er, könne gegen Real in die Katastrophe führen – so wie es Schalke im Achtelfinal-Hinspiel (1:6) oder Dortmund im Viertelfinal-Hinspiel (0:3) erlebten. Seine Aufgabe sei: “Ich muss eine Balance finden, zwischen meinen Ideen und der Kultur in Deutschland.”

Der Fisch stinkt vom Kopf

Der Fisch stinkt vom Kopf, heißt es, aber auch diese Weisheit ist nicht in Stein gemeißelt. Manchmal stinkt er auch von der Ersatzbank, wie bei der Partie zwischen PAOK Saloniki und Olympiakos Piräus in der griechischen Liga, während der ein PAOK-Fan mehrere Kilo Anchovis auf die gegenerische Bank warf. Der Gestank der nicht ganz fangfrischen Fische, heißt es, sei ganz fürchterlich gewesen. Der Fischewerfer übrigens, wurde festgenommen. Zum Nachmachen, werte Fußball-Fans, wird das allerdings nicht empfohlen.

Die Weisheit des Gary Lineker

Gary Lineker ist für seine Weisheit bekannt. Er hat mal gesagt, dass Fußball ein sehr einfaches Spiel sei, “22 Männer jagen 90 Minuten einen Ball, und am Ende gewinnen die Deutschen”. Der ehemalige Stürmer kennt das aus eigener Erfahrung. Inzwischen kommentiert Mister Lineker Spiele für die BBC, am Mittwoch die Champions-League-Partie in Madrid. Nach em 0:1-Rückstand des FC Bayern München ging bei ihm die Wettleidenschaft durch. “Wenn das 1:0 ausgeht, lasse ich mir die Ohren anlegen”, sagte der Mann mit den leicht abstehenden Lauschern. Es blieb aber beim 1:0 für Real, und Ehrenmann Lineker musste schauen, wie er ohne Operation aus der Nummer wieder herauskommt. Clever, wie er schon als Spieler war, setzte er einfach auf das Rückspiel. “Dem Himmel sei Dank. Es sind noch 90 Minuten zu spielen”, twitterte er. Und am Ende gewinnen die Deutschen.

Ancelotti macht sich über Rummenigge-Rede lustig

Nach der 0:1-Niederlage der Bayern in Madrid kündigte Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge den Spaniern “die Hölle” im Rückspiel an. “Der Baum wird brennen”, sagte er auch – stimmt, findet Real-Trainer Ancelotti, aber erst nach dem Spiel. Carlo Ancelotti hat die Bankettrede von Rummenigge gekontert. Ancelotti sagte: “Wir erwarten, dass die Bäume nicht am Dienstag (beim Rückspiel in München), sondern erst am Mittwoch brennen, wenn wir schon wieder weg sind.

 “Özil wird immer besser, er ist exzellent

Als Mesut Özil am Montagabend ausgewechselt wurde, erhoben sich die Anhänger des FC Arsenal und jubelten dem Deutschen zu. Im zweiten Spiel nach seiner mehr als sechswöchigen Verletzungspause hatte er mit einem Treffer und einer Torvorlage maßgeblich zum 3:0 der Gunners in der Premier League gegen Newcastle United beigetragen. “Özil wird in jedem Spiel besser”, versprach Coach Arsene Wenger nach der Partie. Auch Bundestrainer Jogi Löw dürfte sich über die Aussagen von Arsene Wenger wenige Wochen vor Beginn der Weltmeisterschaft in Brasilien gefreut haben. Schon im ersten Spiel nach seinem Comeback hat Özil überzeugt. Lob gab es nicht nur vom Coach, sondern auch von den englischen Medien. Neben Aaron Ramsey räumte Özil in mehreren Blättern die Bestnoten ab. Er ist wahrscheinlich der prägnanteste Passgeber in England, würdigte ihn der “Daily Telegraph”. So langsam verblasse auch die Erinnerung an den im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League gegen den FC Bayern verschossenen Elfmeter. Das war Özils Tiefpunkt. Im Rückspiel zog er sich die Verletzung zu, die ihn bis zuletzt aus Gefecht gesetzt hatte.

Trainer Tuchel lacht über einige aktuelle und ehemalige Strategen beim VfB Stuttgart

Es gab nicht wenige, vor allem im Großraum Stuttgart, die Thomas Tuchel zu Beginn der Saison müde belächelten. Der Trainer des FSV Mainz 05 hatte seine Neuverpflichtung für den Angriff ein bisschen großspurig als “den Gerd Müller Japans”vorgestellt. Zugegeben, von der Statur her passt der Vergleich sogar. Denn die strammen Oberschenkel von Shinji Okazaki können durchaus mit jenen des Bombers der Nation mithalten. Tuchel aber wollte mit seinem Vergleich die Torjägerqualitäten Okazakis rühmen. Und nun ja, die hatte er in drei Jahren beim VfB Stuttgart stets nur vage angedeutet. Zehn Treffer in 63 Spielen. Okazaki war in Stuttgart nicht einmal ein Müllerchen. Nun aber schoss er am Wochenende gegen den 1. FC Nürnberg sein 14. Saisontor für Mainz und überholte damit den japanischen Bundesliga-Rekord des ehemaligen Dortmunders Shinji Kagawa. Okazakis Landsmann hatte in einer Saison 13-mal getroffen. Okazaki, das ist klar, ist nach wie vor kein Bomber. Aber zum Bomberle ist er schon aufgestiegen. Und Tuchel? Der lacht. Sicherlich sogar über einige aktuelle und ehemalige Strategen beim VfB Stuttgart.

Torhüter Trapp rettet Eintracht Frankfurt einen Punkt

Torhüter Kevin Trapp hat Eintracht Frankfurt ein 0:0 bei TSG 1899 Hoffenheim gerettet und damit seinen Club von allen Abstiegssorgen befreit. Trapp hielt in der 84. Minute einen umstrittenen Foulelfmeter von Roberto Firmino. Nach zuletzt zwei Niederlagen verdiente sich die Eintracht das Unentschieden vor 30.150 Zuschauern in der ausverkauften Rhein-Neckar-Arena von Sinsheim redlich. TSG-Angreifer Anthony Modeste sah nach einem Tritt gegen Carlos Zambrano (85.) noch Rot. Abgesehen von der hektischen Schlussphase boten beide Teams eine zähe Partie. “Ich bin zufrieden mit dem 0:0”, sagte Frankfurts Trainer Armin Veh nach dem Spiel

Schalke muss wieder zittern

Beim FC Schalke hat das große Zittern um die Champions-League-Teilnahme begonnen. Nach dem 0:1 gegen Borussia Mönchengladbach ist die direkte Qualifikation für die Champions League wieder in Gefahr. Patrick Herrmann (35.) besiegelte mit seinem Siegtreffer die zweite Niederlage nacheinander und sicherte zugleich der Borussia den ersten Erfolg auf Schalke seit 1992. “Wir arbeiten weiter und werden die nötigen Punkte holen”, sagte Schalkes Trainer Jens Keller.”Wir sind noch immer gut im Rennen.” Doch mit nur noch drei Punkten Vorsprung auf den Tabellenvierten Bayer Leverkusen (55 Punkte) zwei Spieltage vor dem Saisonende haben es die Königsblauen selbst noch einmal spannend gemacht. Auch die Gladbacher (52) dürfen als Sechster hinter dem VfL Wolfsburg (54) zumindest noch auf den Qualifikationsplatz für die Champions League schielen. Die Europa-League-Teilnahme ist ihnen auf jeden Fall nur noch theoretisch zu nehmen. Die Gäste zeigten, dass sie ihre schwarze Serie von 17 sieglosen Spielen auf Schalke beenden wollten. Gladbach spielte aus einer sicheren Deckung nach vorn – letztlich mit Erfolg.

München konkurriert nur mit London um Finale bei EM 2020

Das Endspiel der Fußball-Europameisterschaft 2020 findet in München oder London statt. Nur der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und der englische Sportverband FA bewarben sich um das Finalpaket für die europaweite EM in sechs Jahren. Top-Favorit Türkei hatte kurz vor Ablauf der Frist auf eine Bewerbung verzichtet und will sich stattdessen als Konkurrent des DFB um die EM 2024 bemühen.

Zitate

“Die eigentliche Sensation ist das 0:0”. Martin Gisdol, Trainer von 1899 Hoffenheim, nach dem Spiel gegen Eintracht Frankfurt. Mit 67:66 Toren ist sein Team eigentlich der Torgarant der Liga.

“Ich versuche, gegen die menschlichen Gefühle wie Schadenfreude anzuarbeiten. Einfach ist es aber nicht.” Christian Streich, Trainer des Fußball-Bundesligisten SC Freiburg, über die Entlassung des Nürnberger Coaches Gertjan Verbeek, mit dem er kürzlich aneinander geraten war.