Spanien-Trainer del Bosque lobt deutschen Fußball
Die beiden deutsch-spanischen Duelle in der Champions League entschieden die Bundesligisten klar für sich. Spaniens Erfolgstrainer Vicente del Bosque lobt die Spielweise von Borussia Dortmund und Bayern München – und sieht die deutsche Nationalmannschaft als heißen WM-Favoriten 2014 in Brasilien. "Die Ideologie des deutschen Fußballs hat sich den Anforderungen der modernen Zeit angepasst. Wie wir bei Dortmund und Bayern gesehen haben, zeigt das deutsche Spiel die traditionelle Fähigkeit zum Ballbesitz. Wenn sie diese Leistungen auf das Nationalteam übertragen können, gehören die Deutschen bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien zu den großen Favoriten", sagte der 62-Jährige der spanischen Nachrichtenagentur EFE. Del Bosque, der mit Spanien 2010 Weltmeister und 2012 Europameister wurde, bekräftigte erneut seinen Entschluss, im kommenden Jahr als Trainer der Seleccion aufzuhören. "Meine letzte Aufgabe als Trainer der spanischen Nationalmannschaft ist die WM in Brasilien. Danach werde ich vielleicht für Spaniens Verband als Repräsentant arbeiten."
Theo Zwanziger greift Hoeneß an
Der ehemalige DFB-Präsident Theo Zwanziger hat sich kritisch über die Steuer-Affäre von Bayern-Präsident Uli Hoeneß geäußert. "Dieser Vorgang wird uns international zurückwerfen", sagte Zwanziger in einem Interview. Streit zwischen den beiden Fußball-Funktionären hat es schon häufiger gegeben. Zwanziger sagte: "Wer kann denn in Asien, Afrika oder anderen Konföderationen jetzt noch ernsthaft glauben, dass die Deutschen sauber sind? Die Vorwürfe gegen Hoeneß werden Folgen für den gesamten deutschen Fußball haben", fuhr Zwanziger in der FAZ fort. "Zunächst einmal wird uns dieser Vorgang international zurückwerfen", sagte er. Unstimmigkeiten zwischen den beiden Fußball-Funktionären hatte es schon sehr oft gegeben. Im vergangenen Jahr war es ein Streit über die Englischkenntnisse von Theo Zwanziger, zudem hatte Hoeneß den Inhalt von Zwanzigers Buch "Die Zwanziger Jahre" als Abrechnungsbuch kritisiert. Zudem griff Zwanziger den WM-Ausrichter Katar an. "Der unendliche Reichtum dieses kleinen Landes Katar breitet sich fast wie ein Krebsgeschwür über den Fußball und den Sport aus", sagte er. "Dieses Land nutzt seine wirtschaftliche Stärke, um Einfluss zu nehmen auf Entscheidungen in der Politik und im Sport", so Zwanziger weiter. Der Gastgeber der Weltmeisterschaft 2022 steht sich seit der Vergabe mit Bestechungsvorwürfen konfrontiert, bestritt dies aber stets.
Spieler des 31. Spieltages: Sascha Mölders
Sehr lange hat Sascha Mölders auf sein zehntes Tor in dieser Saison warten müssen. Am 23. Februar war's, als der Mittelstürmer des FC Augsburg gegen TSG Hoffenheim das letzte Mal getroffen hatte. Am Samstag war nach 600 Minuten endlich Ende der Torflaute. Mit seinem Treffer zum 1:0 gegen den VfB Stuttgart hielt der 28-Jährige seinem Team die Hoffnung auf den Klassenverbleib am Leben. Und das ausgerechnet in seinem 50. Bundesliga-Spiel für Augsburg. Ein Jubiläum mit Erinnerungswert. Dem Tor von Mölders fügten seine Teamkollegen noch zwei weitere hinzu, sodass der VfB Stuttgart mit einer richtigen Klatsche die Heimfahrt antreten musste.
Kevin Kurany hält Moskau mit Doppelpack auf Europakurs
Kevin Kurany hat mit zwei Toren sein Team von Dinamo Moskau auf Kurs Richtung Europa League gehalten. Der ehemalige Fußball-Nationalspieler traf beim 3:1 gegen Schlusslicht Mordowia Saransk zum 2:0 und 3:1 und war damit entscheidend am Sprung auf Platz vier beteiligt.
Werder Bremen taumelt immer tiefer
Die Krise nimmt bedrohliche Ausmaße an. Nicht nur das 0:1 in Leverkusen, auch die Ergebnisse der Konkurrenz vergrößern die Sorgen bei Werder. "Ein Trainerwechsel zu diesem Zeitpunkt wäre absoluter Nonsens." Klarer konnte das Bekenntnis des Bremer Fußball-Geschäftsführers Thomas Eichin für seinen leitenden Angestellten kaum sein. Es wird auch keine Gespräche geben und machte deutlich, dass Thomas Schaaf auch im nächsten Spiel gegen Hoffenheim sportlich das Sagen hat. Thomas Schaaf hat auch die Rückendeckung der Werder-Fans. Thomas Schaaf wurde nach der Niederlage in Leverkusen mit Beifall bedacht. Thomas Schaaf ging daraufhin persönlich zu den Fans und bedankte sich. Das muss man hoch anerkennen, was die Werder-Fans hier gemacht haben. Das konnte man nicht erwarten. Die Werder-Fans werden uns auch in den letzten Bundesliga-Spielen dieser Saison nicht im Stich lassen.
FC Bayern nach Götze vor nächstem Hammer-Transfer
In die Diskussion um die Steuer-Affäre von Uli Hoeneß hat sich nun auch Manfred Ertel, Aufsichtsratschef des Hamburger Sportvereins, eingeschaltet. Auf seiner Facebook-Seite schrieb Ertel: "FC Bayern vor nächstem Hammertransfer. Hoeneß zur JVA nach München". Schon am 21. April hatte Ertel gespottet: "Wie war das nochmal? Uli Hoeneß, der Patron, der mustergültige Deutsche, ein Vorbild nicht nur für die Liga, nein, sondern gleich für das ganze Land." Ein User schrieb daraufhin: Manfred, der ist gut; Hammer-Transfer, ich schmeiss mich weg!" Manfred Ertel, langjähriger Redakteur des Nachrichtenmagazins "Spiegel" trat im Januar die Nachfolge von Alexander Otto als Chef des HSV-Aufsichtsrats an. Der Aufsichtsrat ist das höchste Gremium des Traditionsklubs, bestellt und entlässt die Vorstände.
Belgierin schießt aus einem Meter übers leere Tor
Gibt es noch bessere Torchancen als die, die Mario Gomez und Frank Mill ausgelassen haben und an die immer wieder erinnert wird? Ja, denn eine Belgierin traf aus einem Meter das leere Tor nicht. Mario Gomez und Frank Mill haben Konkurrenz in Sachen unglaublicher Fehlschuss bekommen. Denn Nicoletta den Ridder stand noch dichter vor einem Torerfolg als die beiden deutschen Nationalspieler, verfehlte aber trotzdem aus kürzester Distanz völlig frei stehend das Tor. Was war am vergangenen Wochenende passiert? Eine Spielerin vom AC Beerschot schoss im Spiel gegen Ajax Amsterdam einen Freistoß direkt an den rechten Pfosten. Den Ridder bewies ihren Torriecher und wollte abstauben. Aber dann der Fauxpas. Völlig unbedrängt schoss sie den Ball aus einem Meter über die Latte. Den Ridder konnte es selbst nicht fassen und fiel enttäuscht ins Tornetz. Am Ende verlor Beerschot 0:2 gegen Amsterdam. Aber nicht nur den Ridder hat Probleme mit dem Toreschießen, auch ihre Teamkolleginnen zeichnen sich nicht gerade durch Kaltschnäuzigkeit aus. In der BeNe-League, in der Frauenteams aus Belgien und den Niederlanden spielen, hat der AC Beerschot in zehn Spielen noch keinen Punkt geholt und weist eine Tordifferenz von 0:38 auf. Mario Gomez hatte bei der Europameisterschaft 2008 im Gruppenspiel gegen Österreich aus kürzester Distanz ebenfalls einmal versagt. Legendär war auch der Fehlschuss von Borussia Dortmunds Frank Mill im Spiel gegen den FC Bayern München 1986, als er erst Jean Marie Pfaff ausspielte, auf das leere Bayern-Tor zulief und dann aus drei Metern nur den Pfosten traf.
England witzelt über deutsches Finale im Londoner Wembley-Stadion
Die Engländer sind seit dem Viertel-Finale der Champions League zum Zuschauen gezwungen. Jetzt droht ihnen auch noch ein deutsches Finale in ihrem Heimat-Stadion: Im Londoner Wembley. Eine Steilvorlage für die Humoristen der britischen Presse. Der Ausblick auf ein deutsches Champions-League-Finale in Wembley lässt Fu&szli
g;ball-England grummeln. "Es war alles geplant als Feier des englischen Fußballs. Nun ist alles bereit für ein Festival der deutschen Brillanz", unkte die "Times". Zur 150. Geburtstagsparty des englischen Verbandes FA fürchtet das Blatt "90.000 deutsche Gäste." Bayern München (4:0 gegen FC Barcelona) und Borussia Dortmund (4:1 gegen Real Madrid) haben nach ihren überzeugenden Halbfinalsiegen beste Chancen, den Alptraum der Briten zu verwirklichen. Der "Daily Telegraph" spottet, dass als Geburtstagskuchen dann sicher "Schwarzwälder Kirschtorte" serviert werde und der Wembley Way am 25. Mai eine "Autobahn" – nur mit Lederhosen und gelb-schwarzen Shirts. Dem konservativen, klischeefreudigen "Telegraph" zufolge böte ein Endspiel Borussia Dortmund gegen FC Bayern München "das Potenzial für das längste Elfmeterschießen der Geschichte. Die Engländer selbst hatten in dieser Königsklassen-Saison wenig Grund zur Freude. Ihr letztes Team scheiterte bereits im Achtelfinale, seitdem heißt es: Zuschauen. Oder in der zweitklassigen Europa-League mitfiebern, wo Champions-League-Titelträger FC Chelsea noch die Chance auf einen internationalen Titel hat. Die "Daily Mail" flüchtete sich in typisch britischem Galgenhumor: Genau das, was sich jeder in Wembley erhofft hat,: Das erste rein deutsche Europapokal-Finale. Fußball kommt nach Hause. Genießt das, Leute. Das Boulevardblatt lobte aber auch die tollen Leistungen des BVB und des FC Bayern. Ja, man werde dieses Finale genießen. Keine Beschwerde. Warum auch? Es ist quasi unmöglich, zu bestreiten, dass diese zwei Top-Klubs in der Bundesliga auch die zwei besten in Europa sind. Es sei ein Privileg, diese zwei deutschen Teams "donnern und blitzen" zu sehen. Bei Twitter kursiert der Gag, es seien in Wembley schon Deutsche gesichtet worden, wie sie mit Handtüchern ihre Plätze reservieren. Das können die Briten doch auf Mallorca schon nicht leiden. Schon nach dem Sieg der Dortmunder twitterte Ex-Profi-Gary Lineker in Anlehnung an sein Sprichwort: "ich sage voraus: Das Finale wird von 22 Männern gespielt, die 90 Minuten gegen einen Ball treten – und am Ende werden die Deutschen gewinnen.
Uli Hoeneß verliert mehr als nur Geld
Uli Hoeneß hat ein geheimes Konto in der Schweiz geführt. Er hat es selbst zur Anzeige gebracht. Ein Gutmensch wird zum Sünder. Was konnten wir alles über Uli Hoeneß sagen? Wohltäter, Gutmensch, Gönner, ja, das war er. Zornig, besserwisserisch, herrisch, ja, das ist er auch. Ein Mann der Extreme, mal gut, mal nicht. Hoeneß hat seit jeher polarisiert. Viele mögen ihn nicht. Ihn, die Speerspitze des FC Bayern, des großen, alles dominierenden Klubs. Aber diese Ablehnung erfuhr er nur auf der sportlichen Ebene. Wer an den Menschen, nicht an den Manager Uli Hoeneß gedacht hat, dem durfte warm ums Herz werden. Wer Hilfe brauchte, wer in Not war, dem sprang Hoeneß zur Seite. Mit ihm als Obersamariter standen die Bayern auch für Benefiz. Für die Bedürftigen, für soziale Gerechtigkeit, für die Aufdeckung von Missständen war Hoeneß das Sprachrohr. Arroganz hin oder her. Hoeneß war ein höchstmoralischer Mensch – dachten wir zumindest. Nun bricht aber diese schöne Fassade zusammen. Hoeneß wird vom Paulus zum Saulus. Ein Steuerhinterzieher soll er sein. Ein geheimes Konto in der Schweiz, Selbstanzeige. Hoeneß rückt damit in die unrühmliche Riege eines Klaus Zumwinkel oder Paul Schockemöhle auf. Doch bei ihm wiegt es viel schwerer als bei manch anderem. Denn die Moral, die Hoeneß immer wieder predigt, wird nun als Doppelmoral entlarvt. Für ihn gelte bei seinen geschäftlichen Aktivitäten, ob in seiner Wurstfabrik oder beim FC Bayern, immer das Prinzip des ehrbaren Kaufmanns. Das heißt, dass er als wirtschaftlich Handelnder Verantwortung übernimmt. Auch für die Allgemeinheit. Ein geheimes Konto in der Schweiz, vorbei am deutschen Fiskus geführt, gehört aber nun mal nicht dazu. Hoeneß hat mal gesagt: "Wenn du in der Sonne stehst, so wie ich, dann musst du der Gesellschaft etwas zurückgeben. Wenn jemand um Hilfe ruft, muss jemand wie ich, der es sich leisten kann, da sein." Das hat er getan, das steht außer Zweifel. Er hat aber offenbar nicht getan, was von jedem Bundesbürger verlangt wird; seine Steuern vollumfänglich und ordnungsgemäß abzuführen. Hoeneß hat sich gern auf die Seite des kleinen Mannes geschlagen. Der konnte das Gefühl haben, der Uli sei sein Anwalt. "Ich würde mich freuen, wenn diese Leute endlich mal wieder schlaflose Nächte wegen ihrer Kunden und nicht wegen ihrer Boni haben", hat er mal über die Gier der Banker gesagt. Nun aber muss sich der kleine Mann verraten vorkommen. Hoeneß ist nicht mehr einer von ihnen, sondern einer von denen da oben, die sowieso machen, was sie wollen. Er hat damit viel mehr verloren, als es ihn an Steuern gekostet hätte. Er hat seinen Ruf ramponiert. Für einen, der stellvertretend für den FC Bayern steht, ist das an sich ein nicht tragbarer Zustand. Es wird interessant zu sehen sein, welche Konsequenzen er daraus zieht. Oder welche Entschlüsse der FC Bayern nun fasst. Der Klub muss hart mit seinem Präsidenten ins Gericht gehen. Der Verein sollte Maßstäbe ansetzen, die Hoeneß in solchen Fällen selbst angesetzt hätte. Rücktritt? Nicht ausgeschlossen!
Champions League: Schuster erwartet Bayern und Real im Finale
Der frühere deutsche Fußball-Nationalspieler Bernd Schuster glaubt an ein Champions-League-Finale zwischen Bayern München und seinem Ex-Verein Real Madrid. "Die Bayern können Barcelona schlagen, ich sehe ihre Chancen bei 60:40", sagte der Europameister von 1980 bei LIGA total. An einem Erfolg von Borussia Dortmund gegen Real habe er jedoch Zweifel: "Madrid ist jetzt einfach stärker als in der Vorrunde." Schuster sieht Rekordmeister Bayern auch gegen das Starensemble um Lionel Messi als Favoriten. "Wenn sie Barcelona jetzt nicht schlagen, dann nie mehr. Barca ist im Moment nicht in der besten Verfassung, sie wirken die ganze Rückrunde schon müde", sagte Schuster, der von 1980 bis 1988 für Barcelona gespielt hat. Real, wo der 53-Jährige als Spieler (1988-1990) und Trainer (2007-2008) aktiv war, sei dagegen für den BVB zu stark. Schuster: "Real hat Barca im Pokal rausgeschmissen. Da steht jetzt ein anderes Real auf dem Platz."
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"Die zweite Mannschaft spielt zeitgleich, deshalb habe ich gegen den FC Schalke 04 nur 17 Mann im Kader. Ich könnte Bruno Hübner (Sportdirektor) dazunehmen, aber nur für die ersten paar Minuten, damit der Gegner sich kaputtlacht."
Armin Veh, Trainer des Bundesligisten Eintracht Frankfurt, vor dem Spiel gegen Schalke 04 über Sportdirektor Bruno Hübner.
Nuri Sahin: Würde für Klopp und Mourinho sterben
Das ist echter Einsatz. Nuri Sahin (24) würde für BVB-Trainer Jürgen Klopp und seinem Ex-Coach bei Real Madrid, Jose Mourinho (50), sein Leben geben. "Beide können sehr gut mit Spielern umgehen und deswegen würden die Spieler für Trainer wie sie sterben. Ich würde für sie sterben. Ist ein Trainer ehrlich, gehe ich mit ihm bis an das Ende", sagte der Mittelfeld-Star Spaniens Zeitung "Marca". Wie meint er das? Sahin zu Bild: "Es soll heißen, dass ich für sie alles auf dem Platz tun würde. Klopp und Mourinho sagen einem immer offen, was sie denken. Das gefällt mir."
Van der Vaart schießt HSV zurück auf E
uropa-Kurs
Nach einem 2:1 Sieg gegen Fortuna Düsseldorf ist der Hamburger Sportverein wieder mit 44 Zählern an den internationalen Plätzen dran. Zurück auf Europa-Kurs schoss die Hamburger Rafael van der Vaart, der mit zwei Toren zum Mann des Spiels avancierte (14./20.). "Er hat ein hervorragendes Spiel gemacht", lobte HSV-Coach Thorsten Fink den Niederländer und dann das ganze Team. Das, was ich heute gesehen habe, wollte ich sehen – Teamwork und Intelligenz." Die Düsseldorfer, die mit 30 Zählern noch gegen den Abstieg kämpfen waren dagegen enttäuscht. Der Treffer von Schahin (36.) reichte nicht aus, um wenigstens einen Punkt aus der Hansestadt mitzunehmen.
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"Ich befürchte eher schottische Verhältnisse"
BVB-Trainer Jürgen Klopp über eine sich seiner Meinung nach abzeichnende Dominanz des FC Bayern in der Fußball-Bundesliga. In Schottland ist Celtic nach dem Zwangsabstieg der Glasgow Rangers konkurrenzlos.
"Ich habe gesagt, was ich sagen musste und sagen wollte und was gesagt werden darf."
Bayerns Sportdirektor Matthias Sammer sagt, dass er zum möglichen Transfer von Robert Lewandowski nichts sagen kann.
"Ich habe es mir überlegt, aber körperlich geht's nicht. Es würde etwa dreieinhalb Jahre dauern, bis ich so weit wäre."
Schalkes Trainer Jens Keller, der beim Mannschaftstraining selbst mitgespielt hatte, auf die Frage, ob er sein Comeback plane.
Götze-Transfer dokumentiert Verlogenheit der Branche
Dank Ausstiegsklausel kann Dortmunds Jahrhunderttalent Mario Götze zum FC Bayern wechseln. Der Transfer verursacht bei BVB-Fans Bauchschmerzen und steht symbolisch für die Verlogenheit der Branche. Die Sache kommt natürlich den Bayern recht gelegen. Überrascht über die moralingesäuerte Diskussion um einen steuersündigen Präsidenten haben die Münchner wohl recht gezielt einen Transfercoup herausposaunt, der das Dilemma um Schwarzgeldkonten in der Schweiz zumindest kurzzeitig in den Hintergrund drängt. Mario Götze wechselt im Sommer für 37 Millionen Euro von Borussia Dortmund zum Rekordmeister; eine Ausstiegsklausel erlaubt ihm den Schritt. Der Abgang ihres technisch besten Fußballspielers trifft den BVB ins Herz und dokumentiert die Ambitionen der Bayern in den nächsten Jahren. Es ist sicher nicht verwerflich, das deutsche Vorzeigetalent zu verpflichten, wenn es die Vertragsmodalitäten des Umworbenen erlauben. Ausstiegsklauseln sind dafür da, dass man von ihnen Gebrauch machen kann. Insofern handeln die Münchner bei allem Aufstöhnen in der Branche keineswegs unmoralisch. Aber allen Traditionalisten der Sportart verursacht der Transfer dennoch gehörig Bauchschmerzen. All die Hummels, Götzes und Reus', so die Annahme, würden doch nie zu den Bayern gehen, weil in Dortmund etwas Großes entsteht, weil dort Fußball geatmet wird, weil sie dort einen authentisch entrückten Trainer haben – und weil die letzte Million auf dem Gehaltsscheck eben nicht die einzige Komponente im Leben eines Profis ist. Dass nun ausgerechnet Professorensohn Götze, erst 20, dieses Schema durchbricht, ist deshalb nicht nur für die Fans der Borussia eine mittelschwere Katastrophe. Der Coup entlarvt auch wieder mal Uli Hoeneß. Vor einer Woche erst sprach sich der Bayern-Präsident für mehr Wettbewerb in der Liga aus und befürchtete spanische Verhältnisse. Er wolle das Ganze mit BVB-Boss Hans-Joachim Watzke nach der Saison erläutern und nach Lösungen suchen. Das Treffen können sie sich jetzt sparen. Es wird, wie von BVB-Trainer Jürgen Klopp prognostiziert, allenfalls schottische Verhältnisse in der Bundesliga geben. Ein Team wird Meister (die Bayern), der Rest balgt sich um die Champions-League-Plätze, die Europa-League und dem Klassenverbleib. Ob Mario Götze eine derartige Gewissheit auf Titelgewinne schon mit 20 benötigt? Der durchaus reflektierende Mittelfeldspieler wird sich darüber seine Gedanken gemacht haben. Er hat sich schließlich gegen das Dortmunder Projekt entschieden – und für den von einer Magie begleiteten kommenden Bayern-Trainer Pep Guardiola. Auch das trifft den BVB ins Herz. 37 Millionen Euro erscheinen dabei wie ein kleines Schmerzensgeld.
Götze-Transfer: Heribert Bruchhagen hat gemischte Gefühle
Heribert Bruchhagen, Vorstandsvorsitzender von Eintracht Frankfurt, hat mit gemischten Gefühlen auf den Transfer von Mario Götze zur neuen Saison von Borussia Dortmund zum FC Bayern reagiert. "Aus Sicht des FC Bayern halte ich das für eine prima Idee, weil Mario Götze das größte deutsche Fußballtalent ist. Wenn ich Verantwortlicher bei Bayern wäre, hätte ich das auch gemacht", sagte Bruchhagen dem SID. "Aus Sicht der Wettbewerbsfähigkeit der Bundesliga geht der Transfer aber nicht ganz konform mit den zuletzt geäußerten Gedanken von Uli Hoeneß". Bruchhagen spielt damit auf die zuletzt von Hoeneß geäußerte Sorge vor "spanischen Verhältnissen" an, also die Dominanz von zwei Klubs – Bayern und Dortmund – in der Bundesliga.
Beckenbauer rät Bayern von Lewandowski-Transfer ab
Seit Wochen wird darüber spekuliert, ob Robert Lewandowski zu den Bayern wechseln wird. Das sei gar nicht nötig, meint nun Bayern Münchens Ehrenpräsident Franz Beckenbauer und erklärt, dass der Transfer wenig Sinn mache. "Notwendig ist dieser Transfer nun wirklich nicht", sagte der Kaiser beim Sender "Sky". Der Bundesliga-Tabellenführer sei auf jeder Position schon mindestens doppelt besetzt. "Der Transfer macht deshalb für mich wenig Sinn. Der Vertrag von Lewandowski bei Borussia Dortmund läuft noch bis 2014, dann wäre er ablösefrei. Lewandowski in Aussicht zu stellen, dass er auch spielt, dürfte unter den jetzigen Verhältnissen verdammt schwierig werden." Der 67-Jährige schwärmte in der Sendung auch von Bayern-Trainer Jupp Heynckes. "Man kann sicherlich die Aussage treffen, dass er noch nie so gelöst und glücklich war in seiner Aufgabe wie im Moment. Er genießt es jetzt. Wahrscheinlich hat auch er selbst nicht erwartet, dass es in dieser Saison so optimal und gut läuft", sagte Beckenbauer. "Ich kann mir vorstellen, dass er wehmütig auf die Entwicklung zurückschaut und er gern geblieben wäre. Wer gibt schon eine Basis auf, die so perfekt ist wie sie im Moment ist.
Eintracht Frankfurt zeigt Stärke
Der Torwart von Eintracht Frankfurt war nach seinem Gala-Auftritt gegen Schalke 04 ein gefragter Mann. Barfuß und im Unterhemd musste Nikolov immer wieder erklären, wie es zu dem 1:0 Sieg über den FC Schalke 04 gekommen war. Mit einem gehaltenen Handelfmeter gegen Michel Bastos und weiteren Glanzparaden war der 38 Jahre alte Nikolov der Erfolgsgarant. Den ersten Frankfurter Sieg gegen Schalke seit neun Jahren besiegelte ein Tor von Marco Russ (42.). "Ich bin total happy, dass wir das Spiel gewonnen haben", jubelte Eintracht-Trainer Armin Veh und scherzte in Richtung Nikolov: "Nach dem Elfmeter, den mein Alter gehalten hat, haben wir uns reingehauen und viel Herzblut gezeigt. Dafür sind wir dann belohnt worden, sagte ein glücklicher Eintracht-Trainer." Die Hessen rücken dank des Dreiers bis auf einen Zähler an die viertplatzierten Schalker heran. Vor 51.599 Zuschauern war Schalke zuerst die dominierende Mannschaft gewesen bis in der 24. Minute Schlussmann Oka Nikolov mit dem gehaltenen Handelfmeter für eine Art Initialzündung sorgte. Die einzige Hiobsbotschaft an diesem für die Eintracht schönen
Nachmittag war die Hiobsbotschaft von Sebastian Rode, dass er die Frankfurter im Sommer 2014 verlässt und zu den Bayern wechselt.