May 31, 2012

Bundestipp 31.5.2012

Europameisterschaft: Del Bosque stapelt tief

Vielen Prognosen zum Trotz sieht Spaniens Nationaltrainer Del Bosque seine Spanier nicht als alleinige Favoriten auf den EM-Titel. "Spanien ist keineswegs der Favorit. Deutschland, Niederlande, England, Portugal, Italien und Frankreich sind auch zu nennen", wird der 61-Jährige vom "Kicker" zitiert. "Die so genannten Mannschaften stehen alle auf einem Niveau". Besondere Hoffnungen setzt Del Bosque auf David Silva. "Unser Messi ist Silva. Wir sind einfach froh, einen Mann seiner Klasse zu haben".

Europameisterschaft: Balotelli droht Rassisten

Kurz vor Beginn der Europameisterschaft werden immer mehr Stimmen laut, die sich besorgt über das Problem des Rassismus in den Stadien der Gastgeberländer äußern. Während Englands Ex-Nationalspieler Campbell den Fans rät, sich daheim vor dem Fernseher die Spiele anzuschauen, geht Italiens "Bad Boy" Mario Balotelli in die Offensive. "Wenn mich auf der Straße jemand mit einer Banane bewirft, muss ich ins Gefängnis, denn ich bringe ihn um. Hoffentlich gibt es keine Probleme bei der Europameisterschaft, denn sonst würde ich aber postwendend das Land verlassen".

Mesut Özil in der Elf des Jahres

Große Ehre für Mesut Özil. Der Offensiv-Star von Real Madrid wurde zum zweiten Mal nacheinander in die Elf des Jahres der Primera Division gewählt. Neben Özil stehen mit Sergio Ramos, Christiano Ronaldo und Xabi Alonso drei weitere Königliche in der Auswahl. Der FC Barcelona hat mit Victor Valdes, Carlos Puyol und Lionel Messi auch drei Spieler in der Elf des Jahres.

TSG Hoffenheim: Markus Babbel bleibt auch Manager

Trainer Markus Babbel bleibt auch in der kommenden Saison als Manager des Bundesligisten 1899 Hoffenheim tätig. Mäzen Dietmar Hopp sagte der "Sport Bild", die Doppelfunktion sei die beste Lösung. Deshalb habe man auch mit keinem Managerkandidaten gesprochen, so Hopp.

Die perfekte Show der Heuchler

Es war kurz nach dem legendären Finale der Fußball-Weltmeisterschaft 1966. Die deutschen Spieler waren abgekämpft, tief enttäuscht und psychisch am Ende, als blickten sie nur noch in ein großes, schwarzes Loch. Das Wembley-Tor hatte Schicksal gespielt. Doch auch sie wussten in der Stunde ihrer schwersten Niederlage, was die Werte des Sportes von ihnen verlangen. Uwe Seeler ging mit gebeugtem Oberkörper und schleppenden Schrittes voran und einer nach dem anderen gratulierten den glücklicheren Engländern. Die Eindrücke wurden Sinnbild dessen, dass man als Verlierer auch gewinnen kann. Sie hatten die scheinbare Ungerechtigkeit mit Anstand, Fairness und menschlicher Größe ertragen. Uwe Seeler wurde zu einem Vorbild dafür, was einen großen Sportler ausmacht. Und heutzutage? 46 Jahre nach Wembley ist Fußball immer noch ein schlichtes Spiel. Aber die hoffnungslos überinszenierte Darbietung vor einem Millionen-Publikum tritt just die Werte mit Füßen, die den Spitzensport legitimieren, jungen Menschen verantwortbare Vorbilder zu liefern. Wenn ein Finale in der Champions League oder ein Relegationsspiel in der Bundesliga zu Ereignissen überhöht werden, die dem Gefühl nach über Leben und Tod entscheiden, dann hat die perfide Show der Heuchler ihren Anspruch als Teil unserer Sportkultur verspielt.
Das Ergebnis sind Fouls, die von TV-Reportern als "wichtig" bezeichnet werden. Bayern-Spieler, die sich weigern, sich die Medaille des Zweiten umhängen zu lassen und verächtlich mit der Auszeichnung spielen. Profis, die in der Wut über ihr eigenes Versagen den Schiedsrichter attackieren und Fans, die ihrer angeblichen Freude Ausdruck verleihen, in dem sie Tore zerstören und Elfmeterpunkte ausgraben. Die Bosse des deutschen Fußballs täten gut daran, endlich eine Diskussion darüber zu entfachen, welche Rolle ihr Sport künftig in dieser Gesellschaft spielen soll. Uwe Seeler hätte sicherlich viel dazu zu sagen.

Toni Kroos: FC Bayern ist besser als Borussia Dortmund

Toni Kroos vom FC Bayern München will nach den drei Vize-Titeln keinen Trost von den anderen Nationalspielern – schon gar nicht von den Double-Gewinnern Borussia Dortmund. "Wir brauchen absolut kein Mitleid von den Dortmunder Spielern. Und auch die anderen Nationalspieler müssen uns nicht trösten. Wir sind alle Profis genug, dass wir selbst mit der Situation klar kommen werden", sagte er der "Sport Bild". "Das bayerische Selbstvertrauen hat ohnehin nicht gelitten. Ich bleibe dabei. Die beste Mannschaft sind wir".

Campbell ruft zu EM-Boykott auf

Der englische Ex-Nationalspieler Sol Campbell appelliert an britische Fans, wegen der Bedrohung durch Rassismus und Gewalt nicht zur Europameisterschaft nach Polen und in die Ukraine zu reisen. "Bleiben Sie zu Hause. Sehen Sie sich die Spiele im Fernsehen an. Riskieren Sie nichts, sonst könnten Sie am Ende in einem Sarg zurückkommen", sagte Campbell. Zudem kritisierte Campbell die UEFA für die Vergabe der Europameisterschaft an Polen und die Ukraine. "Solange es keine Verbesserung der Zustände gibt, verdient ein Land es nicht, solche prestigeträchtigen Spiele auszutragen".

Fan-Anwälte gegen Fuss-Fesseln

Die Arbeitsgemeinschaft "Fan-Anwälte" hat die Forderung von Generalbundesanwalt Harald Range im Kampf gegen Gewalt in den Stadien, auch elektronische Fussfesseln zu nutzen, vehement zurückgewiesen. Range unterstellt, dass es ein Problem bei der Durchsetzung von Platzverweisen und Stadionverboten gebe. "Dies ist aber völlig aus der Luft gegriffen. Tatsächlich gibt es keine nennenswerten Schwierigkeiten mit deren Einhaltung," heißt es in einem Schreiben an Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP).

Matthäus kritisiert FC Bayern München

Lothar Matthäus hat die Einkaufspolitik seines Ex-Vereins FC Bayern München heftig kritisiert. "Meiner Meinung nach hat man in den letzten Jahren den einen oder anderen Transfer versäumt", sagte Matthäus auf sport yahoo.de. Seitdem Lucio und Martin Demichelis den FC Bayern verlassen haben, wisse man, dass in der defensiven Zentrale die Qualität nicht so vorhanden ist, um die Champions League zu gewinnen. Zudem habe Matthäus sehr häufig den richtigen Charakter in der Mannschaft vermisst. Es gebe zu viele "Ich AG'S" auf dem Platz. Von der Kritik nahm er allerdings Trainer Jupp Heynckes aus.

Ukraine: Wolken werden abgeschossen

EM-Co-Gastgeber Ukraine versteht bei Regenwolken keinen Spaß. Sollte sich bei den Spielen etwas zusammenbrauen, ist der Einsatz von Raketen geplant. "Wir sind darauf vorbereitet, Regenwolken zu zerstören", bestätigte ein Regierungsbeamter. Damit folgt das Land einer bewährten Technik. Auch die Chinesen griffen bei den Olympischen Spielen in Peking auf Raketen zurück, um zu verhindern, dass Tropfen den sportlichen Genuss beeinträchtigen.

DFB-Kader für die Europameisterschaft 2012

  • Tor: Neuer, Wiese, Zieler
  • Abwehr: Lahm, Hummels, Boateng, Badstuber, Mertesacker, Höwedes, Schmelzer
  • Mittelfeld: Schweinsteiger, Lars Bender, Götze, Gündogan, Khedira, Kroos, Özil, Schürrle, Müller, Podolsk
  • Sturm: Klose, Gomez Reus

Die Hotelpreise in der Ukraine und Polen steigen strong>

Die Hotelpreise in der Ukraine und in Polen steigen kräftig an. Am Tag nach dem Freundschaftsspiel zwischen dem FC Bayern München und der holländischen Nationalmannschaft kosteten die Zimmer schon im Durchschnitt 180 Prozent mehr als im Jahresdurchschnitt.

Christiano Ronaldo: Deutschland ist Favorit

Madrids Superstar Christiano Ronaldo hat Deutschland vor dem Gruppenspiel gegen Portugal (9. Juni) die Favoritenrolle zugeschoben. "Der Druck liegt nicht bei uns. Den Druck haben die Deutschen oder auch Teams wie die Niederlande und selbstverständlich Spanien", sagte Portugals Superstar von Real Madrid dem "kicker". "Deutsche Teams sind immer stark, stehen sehr kompakt. Es wird zwar hart, aber nicht unmöglich", sagte Ronaldo. Die gemeinsame Gruppe mit Deutschland, Niederlande und Dänemark sei die stärkste, so der Superstar.

Zitate

"Er lacht ganz normal, er redet ganz normal, er ist ganz normal."
Sami Khedira über den Gemütszustand vom Teamkollegen Sebastian Schweinsteiger.

"Wir sind eine Elitemannschaft mit einem großen Ziel".
Bundestrainer Jogi Löw nach der 3:5 Pleite in der Schweiz zum Anspruch der Deutschen für die Fußball-Europameisterschaft.

Viele Herthaner erklären Preetz zum Schuldigen

Michael Preetz rückt bei Hertha BSC ins Zentrum der Kritik. Der Manager wird jetzt auch von Mitgliedern des Präsidiums öffentlich attackiert. Auch die Fans stehen nicht mehr hinter der Klubspitze. Vor Gericht demonstriert Hertha BSC Geschlossenheit, doch hinter den Kulissen droht der Klubführung eine Zerreißprobe. Das Festhalten an Manager Michael Preetz sorgt beim Hauptstadtklub, der weiterhin für eine Chance auf den Klassenerhalt durch die Instanzen kämpft, für große Unruhe. Das Präsidium ist aber sehr gespalten. "Er muss verantworten, zweimal hintereinander – und schneller ging es auch überhaupt nicht – aus der Bundesliga abgestiegen zu sein", sagte Präsidiumsmitglied Ingmar Pering in der Sendung "Querpass" bei TV Berlin. Vor der mit großer Spannung erwarteten Mitgliederversammlung am 29. Mai wird der Gegenwind – erstmals auch öffentlich aus der Führungsspitze -immer heftiger. Und trotz der Jobgarantie von Präsident Werner Gegenbauer ("Preetz ist der richtige Mann") muss der Ex-Profi mehr denn je um seinen Arbeitsplatz zittern. "Es geht nicht darum, Preetz sein Herz für Hertha abzusprechen", sagt Perin. So schön das im Vorjahr auch mit dem Aufstieg war, wir hatten mit zwei Abstiegen hintereinander drei chaotische Jahre hinter uns. Da die Fehler "hausgemacht" seien, müsse nun endlich mal reagiert werden. Auf einer Veranstaltung des Förderkreises Ostkurve bezogen sechs Präsidiumsmitglieder sowie fünf weitere Kandidaten Stellung in Bezug auf die Zukunft von Manager Michael Preetz. Pering bestätigte in der Sendung "Querpass", dass sich acht Kandidaten gegen Preetz und nur noch drei für ihn ausgesprochen haben. Auch dessen ehemaliger Teamkollege Marko Rehmer stellte eine Weiterbeschäftigung infrage. "Hertha ist jetzt wahrscheinlich das zweite Mal abgestiegen. Michael muss sich nun mal daran messen lassen und vielleicht selbst die Konsequenzen ziehen. Der ehemalige Stürmer selbst betonte in den letzten Wochen jedoch immer wieder, mit der Hertha weiterarbeiten zu wollen. Doch der 44-jährige Preetz ist nach der verkorksten Saison mit seinen sehr fragwürdigen Personalentscheidungen auch bei den Fans der Sündenbock für den erneuten sportlichen Niedergang. Die Diskussionsrunde "Hertha im Dialog", die eigentlich zur Beruhigung der Gemüter am Donnerstag angesetzt wurde, wird wohl vom harten Fan-Kern boykottiert. Die Anhänger wollen stattdessen erst bei der Mitgliederversammlung fünf Tage später ihren Unmut und Vorschläge für einen Neustart vortragen. Schon jetzt schreibt die "Bild" – Zeitung von enormer "Explosionsgefahr" vor dem Treffen der Hertha-Mitglieder. Gegenbauer tritt als einziger Kandidat für das Präsidentenamt an, will für weitere vier Jahre gewählt werden. Sein energisches Festhalten an Preetz könnte aber dazu führen, dass die Mitglieder ihm die Zustimmung verweigern und die Wahl dann zur Farce wird. Auch Pering sieht dieses Verhalten problematisch. "Das war nicht gut. Darüber sollten wir alle sprechen", sagte der Anwalt, der seit 2008 dem Präsidium angehört. Sportlich befindet sich die "alte Dame" weiter im Schwebezustand. Am Freitag verhandelt das Bundesgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) über den Einspruch des Klubs im Falle des Skandalspiels von Düsseldorf. Auf jeden Fall liegt das neue Urteil des DFB-Gerichtes den Mitgliedern bei ihrer Versammlung am 29. Mai vor.

HSV zahlt noch immer für Rafael van der Vaart

Der HSV begleicht laut "Bild" erst im Sommer die letzte Rate für den Wechsel von Rafael van der Vaart. Der HSV hatte den Spielmacher 2005 für 5,5 Millionen Euro von Ajax Amsterdam geholt, vereinbarte eine Ratenzahlung für die folgenden vier Jahre. Auch wenn der Niederländer bereits 2008 zu Real Madrid wechselte, wäre 2009 die letzte Rate über 1,5 Mio. Euro fällig gewesen. Doch der damalige HSV-Boss Bernd Hoffmann vereinbarte einen Aufschub bis 2012, da Ajax Amsterdam Trainer Martin Jol von den Hanseaten loseiste.

Felix Magath hat hohe Ziele mit dem VfL Wolfsburg

"In der Entwicklung sehe ich uns einen Schritt vorangekommen. Ich bin überzeugt, dass wir in der neuen Saison den nächsten Schritt machen werden. Das Ziel ist im nächsten Jahr, uns europäisch zu etablieren", sagte der VfL Trainer und Manager den "Wolfsburger Nachrichten". Auch seine Vertragsverlängerung bis 2015 steht unmittelbar bevor. "Beide Seiten sind ganz entspannt, weil sie einen neuen Vertrag abschließen wollen", erklärte Magath. "Es geht nur noch um Kleinigkeiten", so Magath.

Uli Hoeneß: Platz 2 akzeptiere ich nicht

Uli Hoeneß sieht den FC Bayern nach dem verlorenen Champions-League-Finale als Gewinner der Herzen. "Wir waren über 120 Minuten wesentlich besser. Chelsea weiß doch jetzt noch gar nicht, warum sie gewonnen haben", sagte der Bayern-Präsident. Es habe aber bei uns der letzte Biss gefehlt. "Ich habe keinen Jens Jeremies gesehen, der dem Gegner schon beim Einlaufen in die Waden beißt". Drei verspielte Titel seien jedoch zuviel des Guten und ein Problem. "Auf Dauer habe ich keine Lust mehr auf Platz 2. Das ist kein Zustand, den ich auf Dauer akzeptieren werde", so Hoeneß.

Zitate

"Wir haben immer über Leverkusen gelächelt, jetzt sind wir auch in einer ähnlichen Situation".
Bayern-Präsident Uli Hoeneß nach den drei zweiten Plätzen in Meisterschaft, Pokal und Champions League.

"Ich habe keinen Jens Jeremies gesehen, der schon beim Einlaufen den Gegner in die Waden beißt".
Uli Hoeneß über die möglichen Gründe für das verkorkste Finale

Spieler-Umfrage: Gladbach räumt ab

Drei Protagonisten von Borussia Mönchengladbach sind von den Bundesliga-Profis in einer "Kicker-Umfrage" zu den Besten gekürt worden. Marc ter Stegen liegt in der Wahl zum besten Torhüter der Saison mit 27,4 Prozent vor Bayerns Torhüter Manuel Neuer mit 26,6 Prozent. Marco Reus ist in der Rubrik "Bes
ter Feldstpieler" mit 24,5 Prozent vor dem Dortmunder Shinji Kagawa mit 17,1 Prozent. Lucien Favre ist mit 32,4 Prozent Gewinner unter den Trainern. Zweiter wurde Christian Streich vom SC Freiburg mit 31,1 Prozent.

Kehrt Dzeko in die Bundesliga zurück?

Vor zwei Jahren zählte er noch zu den begehrtesten Stürmern in Europa, jetzt wird Edin Dzeko wie Sauerbier angeboten. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, will Manchester City den Bosnier trotz laufendem Vertrag lieber heute als morgen loswerden. Angeblich haben die Verantwortlichen von Manchester City bereits Kontakt mit Borussia Dortmund und dem FC Bayern aufgenommen und angefragt, ob sie nicht Verwendung für den 26-Jährigen haben. In der laufenden Saison erzielte Dzeko in 30 Spielen 14 Tore.

Rauball verteidigt Relegations-Modus

Liga-Boss Reinhard Rauball hat nach dem Skandalspiel von Düsseldorf eine grundsätzliche Diskussion über Relegationsspiele im Keime erstickt. "Wir werden wegen der Vorkommnisse in Düsseldorf die Relegationsspiele nicht einstellen", sagte der 65-Jährige in der ARD-Sendung "hart aber fair". "Die Relegationsspiele in der Vergangenheit haben bewiesen, dass es nicht immer so ausgeht wie jetzt in Düsseldorf und Karlsruhe", so Rauball. Jedoch hätten die Gewaltprobleme im deutschen Profi-Fußball eine neue Art der Intensität erreicht.

Skandalspiel von Düsseldorf wird nicht wiederholt

Die unter skandalösen Umständen zu Ende gegangene Relegationspartie zwischen Fortuna Düsseldorf und Hertha BSC Berlin (2:2) wird nicht wiederholt. Das teilte das Sportgericht des Deutschen Fußballbundes mit. Der Einspruch von Hertha BSC wurde als unbegründet zurückgewiesen. Die Berliner gaben unmittelbar nach dem Urteil bekannt, vor das DFB-Bundesgericht zu gehen. "Ich kann das Urteil nicht verstehen. Muss es denn erst Verletzte geben", so Herthas Anwalt Christoph Schickardt.

Beckenbauer: Auffrischung nötig

Kaiser Franz Beckenbauer fordert eine Auffrischung, geht aber mit den Stars vom FC Bayern nach der Champions-League-Pleite gegen Chelsea nachsichtig um. "Natürlich bin ich unendlich traurig, dass der FC Bayern diesen historischen Titelgewinn im eigenen Stadion verkorkst hat. Aber wirklich nur traurig, nicht wütend auf die Mannschaft", sagte der Ehrenpräsident des FC Bayern in seiner "Bild-Kolumne". Einen Neuaufbau des Teams hält er für unnötig, aber eine Auffrischung sei dringend notwendig, so der Kaiser.

Paul Breitner kritisiert Bayern-Spieler

Herbe Kritik nach dem verlorenen Champions-League-Endspiel an einigen Bayern-Spielern übte Paul Breitner. "Einige Spieler wollten das Elfmeterschießen anscheinend nicht in die richtigen Bahnen lenken. Ich bin richtig traurig und maßlos enttäuscht, dass ein kurz vorher eingewechselter Ivica Olic, der überhaupt noch nicht warmglaufen ist, einen Elfmeter schießen muss oder ein Manuel Neuer, der sich eigentlich nur aufs Halten konzentrieren soll", sagte Breitner bei Bayern 3.

Jürgen Klopp: FC Bayern auch weiterhin erste Kraft in Deutschland

Für Trainer Jürgen Klopp vom Double-Gewinner Borussia Dortmund ist der Rekordmeister FC Bayern München trotz der erneuten Saison ohne Titel nach wie vor die erste Kraft in der Bundesliga. "Der Status des FC Bayern ist doch innerhalb von zwei Jahren nicht ins Wanken zu bringen", sagte Klopp dem "kicker". Von einer Wachablösung könne auch nach der zweiten deutschen Meisterschaft in Folge überhaupt keine Rede sein. "Es geht doch darum, wie die nächsten Jahren aussehen werden".

Rummenigge: Besser daheim geblieben

Die obligatorische Bankett-Rede von Karl-Heinz Rummenigge nach der Champions-League-Pleite glich eher einem Trauermonolog. "Das ist eine Rede, die ich so nicht halten wollte. Es ist einer dieser Abende, wo man sagt, ich wäre besser daheim geblieben und hätte das nicht erlebt". Kritik am Team blieb nicht aus. "Wenn man der Mannschaft einen Vorwurf machen will, dann den, dass wir drei Matchbälle hatten. Richtige Traurigkeit wird einsetzen, wenn wir realisieren, welche große Chance wir heute verpasst haben. Was wir heute erlebt haben, habe ich schon 1999 erlebt, als wir damals auch in Barcelona sehr dramatisch verloren haben. Das war damals auch unglaublich brutal. Aber ich habe das Gefühl, dass das heute noch bitterer, noch brutaler war. Das tut wirklich unglaublich weh", rang Rummenigge um Worte.

Oliver Bierhoff: Bayern-Pleite muss ein Warnschuss sein

Die bittere Niederlage des FC Bayern im Champions-League-Finale ist für Oliver Bierhoff ein großer Warnschuss für die Europameisterschaft. "Schönspielen ist wichtig. Aber man muss auch effizient sein", sagte der DFB-Teammanager mit Blick auf die Europameisterschaft, die am 8. Juni beginnt. Bierhoff ist sich aber sicher, dass die Final-Pleite nicht am Selbstvertrauen der Bayern-Spieler nagt. "Sie haben Großartiges geleistet, sind bis zum Ende überall im Rennen gewesen. Das ist auch eine große Leistung".

DFB: Jogi Löw als Psychologe gefordert

In der Nacht zum Sonntag lagen die Bayern-Nationalspieler weinend auf dem Rasen in der Münchner Allianz-Arena, ab Freitag sollen sie in Tourettes (Frankreich) die Mission "Europa-Titel" anführen. Im französischen Trainingslager ist Bundestrainer Jogi Löw nun als Psychologe gefordert. Oliver Bierhoff machte Mut. "Wir haben keinen Zaubertrank, der alle sofort wieder aufbaut. Das ist ein Prozess, wir müssen den Spielern ein paar Tage Entspannung gönnen. Wir werden die Jungs danach wieder richtig aufbauen. Schließlich können sie mit uns doch noch einen Titel gewinnen. Das dürfte für die Bayern-Spieler Ansporn genug sein".