Hannover 96 stößt Tür zur K.O.-Runde auf
Hannover 96 hat nach einem 2:1 Sieg in Kopenhagen das Tor zur K.O.-Runde weit aufgestoßen. Die 96-iger stehen nun in Gruppe B mit vier Punkten Vorsprung auf Kopenhagen auf Rang 2. In der ersten Halbzeit waren beide Mannschaften auf Sicherheit bedacht. Nach der Pause allerdings agierten die Hannoveraner deutlich aktiver und hatten durch Stindl drei gute Chancen. Auch nach der 1:0 Führung der Kopenhagener zeigte sich Hannover nicht geschockt, sondern antwortete prompt. Schlaudraff besorgte den Ausgleich, Schmiedebach traf mit einem strammen Schuss nur die Latte und Stindl stellte mit einem Traumtor (kommt in die Wahl zum Tor des Monats) den Sieg für die 96-iger sicher. Schalke dagegen blamierte sich im heimischen Stadion mit einem 0:0 gegen Zyperns Vertreter Larnaca und verpasste damit die große Chance, das Erreichen der K.O.-Runde perfekt zu machen.
UEFA-Ranking: Dritter Platz für deutsche Vereine
Durch die Siege des FC Bayern, Borussia Dortmund und Hannover 96 sowie dem Unentschieden vom FC Schalke 04 bleibt Deutschland in der UEFA-Fünf-Jahres-Wertung an Spanien dran. Die ersten drei Nationen dürfen jeweils drei CL-Direkt-Starter stellen, dazu kommt ein Champions-League-Qualifikationsplatz.
1. England 78.660 Punkte
2. Spanien 70.900 Punkte
3. Deutschland 67.186 Punkte
4. Italien 54.409 Punkte
5. Portugal 49.846 Punkte
Die Bundesliga profitiert ab dieser Saison von der Streichung der schwachen Saison 2006/2007. Italien (54.409) liegt weiter mit großem Rückstand auf dem vierten Platz.
Borussia Dortmund: Watzke pocht auf Götze-Verbleib
Dortmunds Boss Hans-Joachim Watzke hat jetzt ein Machtwort in der Diskussion um einen Wechsel von Mario Götze zu einem anderen Verein gesprochen. "Fakt ist doch wohl, dass Götze bei uns einen Vertrag bis 2014 hat. Da geht doch wohl ohne unseren Willen überhaupt nichts", wird Watzke in der "Bild" zitiert. "Mario ist Spieler von Borussia Dortmund und wird es bleiben. Wir haben keine Schmerzgrenze und sollten den Jungen jetzt einmal Fußball spielen und ihn mit anderweitigen Dingen in Ruhe lassen", sagte der 52-Jährige. Auch Trainer Jürgen Klopp hat Gerüchte über einen Wechsel von Mario Götze zerstreut. "Wir wissen von ihm und seinem Berater, dass sie keinen Gedanken an einen Wechsel verschwenden", sagte Klopp. Er wisse schließlich, wie wohl sich Mario in Dortmund fühle. Götze soll angeblich einen Wechsel vor Ablauf seines Vertrages nicht ausgeschlossen habe, weil sein Berater und er gerne möchten, dass er bei einem Verein ist, der immer in der Champions League spielt.
Möglichkeiten gegen Gewalt in und vor den Stadien ausloten
DFB-Präsident Theo Zwanziger droht, Stehplätze in den Stadien abzuschaffen, Politiker fordern lebenslange Stadionverbote für Rowdys, die Klubs setzten erstmals bei der Durchsetzung des Pyrotechnik-Verbots Spürhunde ein. Im Kampf gegen die zunehmende Gewalt gehen die Institutionen auf Konfrontationskurs zu den Fans. "Wir müssen Maßnahmen finden, um dieser Gewalt Herr zu werden", kündigte Theo Zwanziger an. Möglich seien auch eine noch genauere Fan-Trennung, stärkere Kontrollen, personalisierte Tickets bei Auswärtsspielen, aber auch eine Beschränkung oder komplette Aufgabe von Stehplätzen.
Völler bis 2017 bei Bayer Leverkusen
Bayer Leverkusen hat den Vertrag von Sportdirektor Rudi Völler vorzeitig bis zum 30. Juni 2017 verlängert. "Ich bin mit Unterbrechungen seit gut 15 Jahren mit Bayer Leverkusen verbunden und fühle mich hier ausgesprochen wohl", sagte Rudi Völler. "Wir arbeiten als Team ganz hervorragend zusammen. Gemeinsam wollen wir den Verein auf hohem Niveau weiter entwickeln", sagte Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser.
Özil will alle Titel abräumen
Mesut Özil hat sich für das Fußballjahr 2012 sehr viel vorgenommen. "Unser Ziel muss es sein, alle Titel zu gewinnen. Real Madrid ist der größte Verein", sagte der Mittelfeldstar der Königlichen. Auch im Dress der deutschen Nationalelf will der Star von Real Madrid bei der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine hoch hinaus. "Ich glaube, zu den Favoriten gehören Holland und vor allem Spanien. Sie spielen seit Jahren gut zusammen. Wir schauen aber auf uns, und ich bin überzeugt davon, dass auch wir Europameister werden können", so Özil.
Deutsche auf Weltfußballerliste
Die deutschen Nationalspieler Thomas Müller, Mesut Özil und Bastian Schweinsteiger zählen bei der Wahl zum Weltfußballer des Jahres zu den Kandidaten. Das teilte die FIFA mit. Favorit auf den Titel, der am 9. Januar 2012 in Zürich vergeben wird, ist Lionel Messi. Der Superstar vom FC Barcelona war bereits 2009 und 2010 zum Weltfußballer gekürt worden. Hoffnungen auf den Titel "Trainer des Jahres" können sich Bundestrainer Jogi Löw und Dortmunds Trainer Jürgen Klopp machen. Sie stehen auf der zehn Anwärter umfassenden Kandidatenliste.
DFB-Pokal: Die acht Finals
Nadine Angerer hat Titel-Verteidiger FC Schalke 04 ein schweres Los beschert. Die Knappen müssen in Mönchengladbach antreten. Bundesliga-Spitzenreiter reist zum Zweitligisten nach Bochum. Zudem gibt es das fränkische Derby Nürnberg gegen Fürth.
Die Paarungen
1. VfB Stuttgart gegen Hamburger Sportverein
2. TSG Hoffenheim gegen FC Augsburg
3. Hertha BSC gegen 1. FC Kaiserslautern
4. Fortuna Düsseldorf gegen Borussia Dortmund
5. Holstein Kiel gegen FSV Mainz 05
6. Borussia Mönchengladbach gegen FC Schalke 04
7. VfL Bochum gegen FC Bayern München
8. 1. FC Nürnberg gegen Greuther Fürth.
Warum Hedgefonds jetzt Fußballstars finanzieren
Banken – insbesondere in Spanien und Portugal – tun sich zunehmend schwer, millionenschwere Spielertransfers zu finanzieren. In die Lücke stoßen jetzt allerdings Hedgefonds. Hedgefonds gehen zunehmend Wetten am Transfermarkt für Fußballer in Spanien, Portugal und der Türkei ein. Während sie dabei ordentliche Renditen erzielen, sind die Sportfans entsetzt. Sie werfen den Fonds vor, von den Finanzproblemen der Vereine zu profitieren. Quality Sports Investments und Doyen Capital Partners sind zwei dieser Hedgefonds – sie arbeiten mit Teams wie Atletico Madrid und Sporting Lissabon zusammen. Genauer gesagt: Sie finanzieren den Mannschaften Neuzugänge im Gegenzug für eine Beteiligung an möglichen Gewinnen, sollte später ein Spieler an einen anderen Klub abgegeben werden. Die Investments, die bei einem Fonds von Banco Espirito Santo zu Renditen bis zu 64 Prozent pro Spieler führen, sind beispielsweise sehr in Spanien gefragt, weil die Banken den Vereinen keine neuen Kredite mehr zur Verfügung stellen wollen. Das zumindest sagt Javier Tebas, ein früherer Vize-Präsident der spanischen Fußball-Liga. Gleichzeitig nimmt dieser Trend den Vereinen die Chance, durch den Verkauf von Spielern einen Gewinn zu erzielen, was bislang eine wichtige Einnahmequelle war. Darauf weist Jose Luis Sanchez hin, Chef eines Atletico-Fan-Klubs. "Die Hedgefonds-Beteiligung ist eine Lösung auf kurze Sicht, die nur eine kleine Gruppe von Investoren und Teameignern begünstigt", sagte Sanchez. "Dies ist einfach keine Art und Weise, einen Fußballverein weiterzuentwickeln".
Hedgfonds beteiligen sich auch direkt an Spielern. Doch die Hedgefonds machen nicht nur Gewinne durch die Beteiligung an Transferrechten, sondern auch durch direkte Beteiligung an unter Vertrag stehenden Mannschaftsmitgliedern. Während derartige Transaktionen durch die englische Premier League bereits seit dem Jahr 2008 verboten sind, sind sie aber nach dem FIFA-Reglement zulässig – aber nur, solange die Fonds die Transfers nicht beeinflussen. Als Atletico am Sonntagabend 3:1 gegen Real Sarragossa gewann, standen auf beiden Seiten des Feldes Spieler, die sich zum Teil "im Besitz" von Fonds befinden. Espirilo Santo managt den Benfica-All-Stars-Fonds bereits seit 2009 und hat dabei insgesamt 44 Millionen Euro in die Rechte an 24 bei dem Verein unter Vertrag stehenden Spielern investiert. Das geht aus Mitteilungen des Fußball-Klubs hervor. Nach Berechnungen von Bloomberg dürfte eine 2009 erworbene und damals 4,4 Mio. Euro teure 20-Prozent-Beteiligung an dem Spieler Angel di Maria, der inzwischen bis zu 36 Mio. Euro an Real Madrid verkauft wurde, dem Hedgefonds eine Rendite bis zu 64 Prozent einbringen. Das Geld wird dem Fonds über den Verkauf von mehreren Jahren hinweg zufließen. Quality Sports hat sich unterdessen an den Rechten von 15 Spielern beteiligt, nachdem es dem Fonds gelungen war, Geld von 20 privaten Investoren einzusammeln. Das sagte erst vor Kurzem Peter Kanyon, ein Berater des Hedgefonds. Der Fonds ist ein Joint Venture zwischen der amerikanischen Künstler- und Sportagentur Creative Artists Agency und Gestifute. Letztgenanntes Unternehmen vertritt rund 70 Stars, etwa Christiano Ronaldo – er ist im Moment der teuerste Spieler der Welt.
FIFA will die Fonds unter die Lupe nehmen
Derzeit wirft die FIFA einen genaueren Blick auf den Fonds, um sicherzustellen, dass er die Regelungen des Verbandes einhält. Noch relativ am Anfang hingegen steht Doyen Capital aus London. Das Unternehmen unterzeichnete Sponsor-Verträge mit den Vereinen Atletico Madrid, Getafe und Sporting Gijon. Ziel ist, über eine in Malta angesiedelte Tochter in Transferrechte zu investieren. Gerade die Finanzstärke spanischer Vereine war schon lange vor der Kreditkrise stark angespannt. Und nun seien die Banken noch weniger gewillt, die Kreditlinien der Fußballvereine zu erweitern, sagte Tabes. Im August war der Anteil fauler Kredite im Portfolio spanischer Banken auf 7,15 Prozent gestiegen – dies ist der höchste Wert seit dem Jahr 1994. Laut Tebas haben nun viele Vereine damit begonnen, die Spielergehälter um bis zu 25 Prozent zu senken, um das Überleben überhaupt noch zu sichern. Und einige Klubs würden sich in ihrer finanziell sehr problematischen Notsituation nun auch auch verstärkt an Fonds wenden. Man darf gespannt sein, wie das endet. Höchstwahrscheinlich wie die Katastrophe mit Griechenland, weil die FIFA genauso schlafmützig reagiert wie die Herren in Brüssel und die Regierungschefs in den Euro-Staaten.