Ferguson wirbt um Mourinho als Nachfolger
Trainer Alex Ferguson bringt Jose Mourinho mit barschen Worten als seinen eigenen Nachfolger ins Gespräch. So ein "eingebildeter Bastard" könne absolut jeden Klub trainieren, auch Manchester United. Der bei Real Madrid vor dem Abschied stehende Jose Mourinho muss sich um seine Zukunft keine Sorgen machen. Zumindest wenn es nach Alex Ferguson geht. Die Trainerlegende von Manchester United brachte den Portugiesen sogar als Nachfolger für den eigenen Posten ins Gespräch. Mourinho könne absolut jeden Klub trainieren, sagte Ferguson dem britischen Fernsehsender ITV4: "Ich werde keine Prognosen darüber abgeben, was in diesem Klub passieren wird. Aber ich werde nicht für immer hier sein. Jose kann überall arbeiten, darüber gibt es keinen Zweifel." Der 70-jährige Ferguson trainiert Manchester United seit 1986 und gewann mit dem Klub zwölf Meisterschaften und zweimal die Champions League. Erst vor kurzem wurde eine Statue von ihm vor dem Stadion in Manchester enthüllt. Es gab schon mehrmals Gerüchte über sein Karriereende, nun aber scheint Ferguson seine Nachfolge selbst regeln zu wollen. Er lobt Mourinho in hohen Tönen, die sonst so gar nicht zu dem knurrigen Schotten passen. "Ich hätte niemals gedacht, dass ein Mann, der das Spiel selbst nicht gespielt hat, ein Toptrainer werden könne", sagte Ferguson. Mourinho aber habe ihn eines Besseren belehrt. "Er hat eine wunderbare und starke Persönlichkeit, mit der er diese Lücke schließt." Gern denke Ferguson an die erste Pressekonferenz Mourinhos vor dessen Amtsantritt 2004 beim FC Chelsea zurück. Der Portugiese hatte sich damals als "The Special One" vorgestellt. Ferguson.: "Ich dachte: Christus, ist das ein eingebildeter Bastard. Verdammt noch mal, da kommt dieser Mann nach England und sagt, er sei der Besondere. Aber genau das hat all seinen Spielern gezeigt, dass sie daran glauben müssen, mit ihm die Liga zu gewinnen." Mourinho könne laut Ferguson über sich selbst lachen, und noch wichtiger: Er könne Kritik weglachen. "Er weiß, dass am Ende nur das Resultat zählt." Mourinho liegt derzeit mit Real-Präsident Florentino Perez über Kreuz. Spaniens Medien rechnen mit einer Trennung spätestens zum Saisonende. Offenbar ist auch der französische Klub Paris St. Germain an einer Verpflichtung interessiert. Für den Startrainer könnte ein Engagement bei Manchester United aber ungleich interessanter sein. Könnte er dort doch seinen noch unerfüllten Traum realisieren. "In meiner Karriere war alles perfekt", sagte der 49-Jährige in der gleichen Sendung des britischen TV-Senders. "Mir fehlt nur, die Champions League mit einem englischen Klub zu gewinnen". Dass er diesem Triumph mit dem spanischen Rekordmeister Real Madrid seit 2010 vergeblich nachjagt, war ihm keine Erwähnung wert.
Spanien spekuliert über Löw als Mourinho-Nachfolger
Die spanische Zeitung "Marca" berichtete über die baldige Trennung zwischen Real Madrid und Trainer Mourinho. Jetzt bringt sie Bundestrainer Jogi Löw als möglichen Nachfolger ins Spiel. Bisher ist es zwar nur ein Gerücht, dass Trainer Jose Mourinho den spanischen Fußballmeister Real Madrid zum Saisonende verlassen soll. Obwohl es von offizieller Seite nicht die geringste Andeutung zu einem möglichen Trainerwechsel gibt, befasst sich die Madrider Zeitung "Marca" aber schon mit der Suche nach einem Nachfolger. Joachim Löw und der Italiener Carlo Ancelotti seien die Kandidaten, deren Verpflichtung Real-Präsident Florentino Perez in Erwägung ziehe, berichtet die Zeitung. Der 53-jährige Ancelotti, derzeit bei Paris St. Germain unter Vertrag, sei die erste Wahl, schrieb "Marca" ohne Angabe einer Quelle. Für ihn spreche, dass er bei Juventus Turin und beim AC Mailand Erfahrungen im Liga-Fußball und in der Champions League gesammelt habe. Löw sei der zweite Kandidat. Den Madrilenen gefalle am Cheftrainer des Deutschen Fußball-Bundes, dass er für offensiven und ansehnlichen Fußball eintrete. Sein Nachteil sei, dass er bei keinem großen Verein als Trainer gewirkt habe.
Ballack als Paradebeispiel für Scheidungsopfer
Einst war Michael Ballack der Capitano der deutschen Nationalmannschaft. Aber das Verhältnis kühlte sich merklich ab, und ein Abschiedsspiel gab es auch nicht vom DFB. Nun organisiert er es selbst. Mit der unverbrüchlichen Liebe ist es in Deutschland nicht weit her. Können wir sogar ganz locker mit Zahlen belegen. Rund 187.000 Ehen endeten im Jahr vor dem Scheidungsrichter. Tendenz steigend. Um das mal anschaulicher zu machen: Elf von 1.000 Vermählten halten es nach durchschnittlichen 14 Jahren nicht mehr miteinander aus. Schatz, das war's. Das ist der Lauf der Dinge. Romantiker mögen das bedauern. Aber Sie können ja mal bei Michael Ballack nachfragen, wie das so ist mit der erkalteten Liebe. Ballack ist ein ganz gutes Lehrbeispiel dafür, beruflich und privat. Bei seiner Hochzeit im Juli 2008 griff Elton John in die Tasten und intonierte Hits wie "Candle in the wind" und die deutsche Nationalhymne. Herz, was willst du mehr? Doch letzten Oktober zog seine Simone vor dem Amtsgericht Starnberg den Schlussstrich. Micha, das war's. Nun war das ja bei unserem Capitano nicht das einzige, was in die Brüche ging. Am 2. Oktober beendete er sang- und klanglos seine Karriere, immerhin ausweislich der 98 Länderspiele. Aber sein einst gepflegtes Verhältnis zu Bundestrainer Löw? Zerrüttet. Beide haben sich etwa so gern wie gerade Merkel und Steinbrück. Die Trennung glich einem Rosenkrieg. Ein schönes Abschiedsspiel vom DFB hat er auch nicht bekommen, der makellose Michael war auf einmal der böse Ballack. Ihr könnt mich mal, denkt sich wohl der Verstoßene und plant nun selber eine Partie zu seinen Ehren zu veranstalten, was nur logisch ist. Ballack folgt dem Altbekannten: Schockzustand, Gefühlchaos, Orientierung, Neubeginn. Er ist wirklich ein Paradebeispiel für alle Scheidungsopfer.
Bundesligavereine gegen Platinis Reformideen
Keine Europa League mehr und dafür 64 statt 32 Teams in der Champions League -, die Reformideen von Uefa-Chef Michel Platini sind weitreichend. Die deutschen Vertreter halten allerdings wenig davon. Die deutschen Top-Klubs lehnen eine mögliche Reform der Europapokal-Wettbewerbe ab. Die Europa- und Champions-League-Teilnehmer sprachen sich einheitlich gegen die Vorschläge vom UEFA-Präsidenten Michel Platini aus. "Das ist ziemlich platt und überflüssig. Wir sind sehr zufrieden mit der Europa League", sagte Hannovers Sportdirektor Jörg Schmadtke. "Da halte ich überhaupt nichts von. Ich habe auch nicht den Eindruck, dass die Champions League oder die Europa League eine Reform bräuchten", sagte Dortmunds Meistertrainer Jürgen Klopp. Platini hatte eine Reform der Wettbewerbe ins Gespräch gebracht. Er schlug vor, die Europa League im Jahr 2015 abzuschaffen und die Zahl der Teilnehmer in der Champions League dafür auf 64 zu verdoppeln. " Das ist genauso blauäugig, als würde man die 1. und 2. Bundesliga zusammenlegen", sagte Klopp. Er hoffe sehr, dass Champions League und Europa League nicht vereint werden", so lange ich Trainer bin. "Es ist sehr gefährlich, wenn immer die gleichen Mannschaften die Champions League bestreiten würden", gab Mönchengladbachs Cheftrainer Lucien Favre zu bedenken. "Dann werden die Reichen immer reicher und der Unterschied zwischen den Vereinen wird immer größer." Auch Sportdirektor Fr
edi Bobic vom VfB Stuttgart ist skeptisch. "Sollte man das dann noch Champions League nennen? Wenn man die Europa League in die Champions League hineinbringt, dann ist das ja eher eine Europa League", sagte er. Manager Horst Heldt vom FC Schalke 04 sagte der "Bild". Grundsätzlich sollte die Champions League der Wettbewerb mit der herausragenden Stellung bleiben." Er gab allerdings auch zu, dass die Europa League im Vergleich zur Champions League etwas schlecht wegkommt, das muss man einfach sagen. Sportchef Rudi Völler von Bayer Leverkusen, das sich wie alle deutschen Vereine mit Ausnahme des VfB Stuttgart bereits für die nächste Runde in den europäischen Wettbewerben qualifiziert hat, wollte dem Vorschlag nicht sofort eine Absage erteilen. "Man sollte das nicht gleich verdammen und sich das erst einmal anhören", sagte er. "Entscheidend für die Bundesliga ist ja, wie viele Mannschaften dann in der Champions League spielen." Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge hatte sich dagegen sehr deutlich gegen die Vorschläge ausgesprochen. "Wir sind keine Freunde davon, Qualität zulasten der Quantität zu verändern. Wir sind nicht für die Abschaffung der Europa League und absolut gegen eine Erweiterung der Champions League", sagte er. Stattdessen berichtete Rummenigge von einem anderen Vorschlag der von ihm angeführten European Club Association (ECA): Demnach soll der Sieger der Europa League in der darauffolgenden Saison in der Champions League starten. "Das ist eine gute Idee", sagte Favre. Auch Fredi Bobic bewertete den Vorschlag positiv. "Das kann man so machen".
VfB Stuttgart: Mit Glück und Verstand
Fußballtrainer gelten gerne als modern. Am Samstag in Fürth scherte sich Bruno Labbadia um seinen Ruf recht wenig – und erklärte nach der Partie bei der SpVgg Greuther Fürth: "Wir haben konservativ gespielt". Statt wie zuletzt mit nur einem defensiven Mittelfeldspieler zu agieren, kehrte der Trainer des VfB Stuttgart zum System mit einer Doppelsechs (4-2-3-1) zurück. Christian Gentner und Zdravko Kuzmanovic sollten das Zentrum schließen. Das gelang eine Halbzeit sehr gut. Wenn die Fürther (4-4-2) mal nach vorn kamen, dann über außen – doch da hielt sich die Gefahr für das Stuttgarter Tor in Grenzen. Allerdings: Auch der VfB nahm viel zu selten Schwung in der Offensivbewegung auf, gute Tormöglichkeiten gab es fast keine. Nach der Roten Karte kurz nach der Halbzeit gegen Serdar Tasci konzentrierte sich der VfB noch mehr darauf, defensiv gut zu stehen und gönnte sich nur selten Konter, die dann auch oft noch schlampig abgeschlossen wurden. Hinten hielt aber der Abwehrriegel, weil der VfB mit Verstand verteidigte, aber auch Glück hatte, dass die Fürther im Abschluss ihre größte Schwäche hatten.
Spitzenkoch sorgt für Schweißperlen bei FIFA-Generalsekretär Valcke
Alex Atala hat einen guten Geschmack – von Berufs wegen. Der Brasilianer ist Spitzenkoch. Gewissermaßen der Harald Wohlfahrt vom Zuckerhut. Und deshalb dachte der Fußball-Weltverband FIFA, dass sich der Mann mit Töpfen auskennt. Sie luden den Maitre de Cuisine neben Topmodel Alexandra Lima zur Auslosung des Konföderationen-Pokals 2013 ein. Doch dann spuckte Atala den Fifa-Granden in die Suppe. Ganz unabsichtlich. Ausgerechnet der Kochvirtuose verwechselte die Töpfe. Mit einer falschen Rezeptur tischte er ein ungenießbares Chaos auf und sorgte bei FIFA-Generalsekretär Jerome Valcke für Schweißperlen auf der Stirn. Immerhin: Am Ende servierten beide der Weltöffentlichkeit doch noch ein spannendes Menü. In der Gruppe A köchelt der Gastgeber Brasilien mit Italien, Mexiko und Japan, in der Gruppe B schmort Weltmeister Spanien mit Uruguay, Tahiti sowie dem Sieger des Afrika-Cups 2013. Und für die FIFA-Kochanfänger hatte der unfreiwillige Kurs auch was Gutes: Sie wissen nun, dass es nicht vieler Köche bedarf, um den Brei zu verderben – in Brasilien reicht schon einer.
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"Ein Meter Abseits ist schon nicht mehr knapp. Das ist wie zehn Kilometer Stau".
Nürnbergs Trainer Dieter Hecking nach dem 0:1 bei Bayer Leverkusen zum Abseitstor von Stefan Kießling.
Sündenböcke Khedira und Özil
Nach der dritten Niederlage wird Madrids Rückstand auf Barcelona größer. Real Madrid verspielt fast alle Titelchancen und Trainer Jose Mourinho macht Mesut Özil und Sami Khedira zu seinen Sündenböcken. Die deutschen Nationalspieler wurden beim 0:1 des spanischen Meisters bei Betis Sevilla zur Halbzeit ausgewechselt. Nach der dritten Saisonniederlage haben die Königlichen im Kampf um die Titelverteidigung den Anschluss verloren. Nach 13 Spieltagen gaben die Madrilenen schon fast so viele Punkte ab wie in der gesamten vorigen Saison. Mourinho wirkt beinahe wie verzweifelt. Das zeigte sich an der Auswechslung von Khedira nach 45 Minuten. Der frühere Stuttgarter war bisher einer derjenigen gewesen, auf die Mourinho nie etwas kommen ließ. Khedira hatte beim Siegtor der Andalusier, die vor einer Woche noch beim FC Sevilla 1:5 verloren, eine unglückliche Figur gemacht. Betis Regisseur Benat Etzebarria, zu Saisonbeginn vom VfL Wolfsburg umworben, hatte in der 16 Minute einen verunglückten Befreiungsschlag des Real-Profis Angel di Maria aufgenommen, wurde von Khedira nicht energisch genug attackiert und schoss den Ball ins Real-Tor. Özil musste auch zur Pause in der Kabine bleiben, weil er zu wenig in Erscheinung getreten war. Mourinho scheint sich bei Real isoliert zu fühlen. Seit langem fordert er von der Klubführung vergeblich die Verpflichtung eines Vereinssprechers, der ihm in der Öffentlichkeit den Rücken stärkt. "Ich bin der Einzige, der redet, und am Ende bin ich immer der Bösewicht des Films", beklagte sich der Portugiese. Nach dem Abpfiff der Partie gratulierte er jedem Betis-Spieler zum Sieg. "Sie haben bis zur letzten Minute gekämpft und alles gegeben", sagte Mourinho. Der Real-Trainer zollte auch dem Publikum in Sevilla Beifall. "Das sind echte Fans, die ihre Elf anfeuern".
Jürgen Klopp setzt die Kritik zu
Jürgen Klopp hat verwundert und "tief getroffen" auf die heftige Kritik des Schiedsrichterfunktionärs Lutz-Michael Fröhlich reagiert und die Anschuldigungen zurückgewiesen. "Es ist nicht schön, wenn dein Name im Zusammenhang mit so etwas genannt wird", sagte Klopp. "Ich glaube, es gibt mehrere Gründe dafür, wenn es Probleme gibt im Amateurfußball. Ich kann doch wohl bestimmt nicht das größte sein". Fröhlich hatte Klopps aufbrausende Art an der Seitenlinie in Verbindung mit Ausschreitungen im Amateur-Fußball gebracht. "Auch wenn der Trainer Klopp sich hinterher immer hinstellt und "tut mir leid" sagt, am Ende ist es so: es bleibt immer irgendetwas hängen", betonte der Abteilungsleiter Schiedsrichter beim Deutschen Fußball-Bund." Das Verhalten, was da an den Tag gelegt wird, hat so ein aggressives Potenzial, das daraus gewaltsame Exzesse an der Basis durchaus erwachsen können". Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc zeigte keinerlei Verständnis für die Anschuldigungen. "Natürlich wissen wir, dass Jürgen auch mal übers Ziel hinausschießt, aber das dann in Zusammenhang bringen mit Gewaltorgien, das ist das unterste aller Schubladen, das ist Polemik."
Für Trainer Markus Babbel wird es eng
Für Trainer Markus Babbel wird die Lage bei der TSG Hoffenheim immer prekärer. Di
e Kraichgauer unterlagen Bayer Leverkusen daheim mit 1:2 und rutschten auf den Relegationsplatz ab. "Wir machen immer wieder leichtfertige Fehler", sagte Markus Babbel. Weshalb die Leverkusener nun Fünfter sind. Die Hoffenheimer, die auf den verletzten Torwart Tim Wiese verzichten mussten, gewannen auch im neunten Spiel ihrer viereinhalbjährigen Erstligageschichte nicht gegen Bayer und kassierten die achte Niederlage. Der Manager Andreas Müller hatte zwar vor der Partie erklärt, es gebe keine Schnellschüsse, was den Trainerposten angeht, doch Babbel muss in den nächsten Spielen in Nürnberg und gegen Bremen punkten, wenn er seinen Job nicht verlieren will.
In Schalke wendet sich das Publikum von den Ultras ab
Der 13. Bundesliga-Spieltag kam nicht ohne Zwischenfälle auf den Rängen aus. Die Freitagspartie zwischen Fortuna Düsseldorf und dem Hamburger Sportverein begann mit Verspätung, nachdem im Hambuirger Fan-Block Bengalos gezündet wurden und eine Zaunfahne in Flammen stand. Die Feuerwehr löschte. Auch in Gelsenkirchen stieg tags darauf Rauch auf. Gegen Ende der Halbzeitpause inszenierten Schalker Anhänger am Rande der Nordkurve eine Protestaktion mit Feuerwerkskörpern, bei der ein Werbebanner in Brand geriet. Die Mitglieder der Ultras-Gruppe "Hugos" nahmen damit offenbar Abschied aus der Arena, die sie voraussichtlich jahrelang nicht mehr betreten dürfen. Wegen der Verstrickung in die Unruhen vor dem Derby bei Borussia Dortmund im Oktober drohen ihnen Stadionverbote, angeblich mehr als 150. "Wir wollen den Kollegen in Dortmund nicht vorgreifen. Aber es sind im dreistelligen Bereich Mitglieder der Hugos betroffen", erklärte Schalkes Sicherheitschef Volker Fürderer der Zeitung "Revier Sport". Die Demonstration der "Hugos" hatte mit der Verteilung von Flugblättern begonnen, auf denen die Gruppe beklagt, die Menge der Stadionverbote sei nicht gerechtfertigt. Nur gegen eine Handvoll Täter gebe es Beweise, viele Unschuldige seien betroffen. Diesem Anliegen erwiesen die Beteiligten aber mit dem heimlich organisierten Feuerwerk einen schlechten Dienst. Die Polizei filmte die Szene, und nachdem die Urheber der trotzigen Abschiedsshow ihre Plätze verlassen hatten, wurden sie zur Personalien-Feststellung empfangen. Gegen etwa 60 Personen will die Polizei Strafverfahren einleiten. Schalkes Manager Horst Heldt lobte indes die Reaktion jener Stadionbesucher, die das Zündeln verurteilten. "Unsere Fans haben die richtige Antwort gegeben". Während sich Mitglieder anderer Ultra-Gruppen mit den Rebellen solidarisierten, gab es im Stadion ein heftiges Pfeifkonzert, und das Gros der Fan-Kurve stimmte lautstark Chöre an, die sozusagen die Exkommunizierung der "Hugos" bedeuteten. "Wir sind Schalker und ihr nicht", hieß es unter anderem, die Beteiligung war sehr groß. So kehrte die große Debatte, die zwischen Politik, Verbänden und Vereinen geführt wird, an den eigentlichen Tatort zurück. Für die Ultras mit ihrer Vorliebe fürs Feuerwerk war der eindeutig gegensätzliche Tenor in der übrigen Schalker-Fangemeinde jedenfalls nicht ermutigend.
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"Ich muss mich bedanken bei meinen Psychotherapeuten und meinem Arzt, die rund um die Uhr für mich da waren, denen ich jetzt 15 Wochen auf den Sack gegangen bin".
Mario Gomez, Mittelstürmer des FC Bayern, zu seinem ersten Bundesligator nach langer Verletzungspause.
"Meine Jungs sind Mentalitätsmonster".
Jürgen Klopp, Trainer von Borussia Dortmund, nach dem 2:1-Auswärtssieg über Mainz 05 zur Energieleistung seiner Mannschaft.
Beckenbauer tadelt Rummenigge für kritische Worte
Man könnte auch eine Formkrise herbeireden, warnt Bayern Münchens Ehrenpräsident Franz Beckenbauer den Vorstandschef. Rummenigge hatte zuvor nach zwei Remis an die Mannschaft appelliert, aufzuwachen. "Wenn man an die eigene Mannschaft so kritische Worte richtet, dann machen die Medien auch eine Krise daraus. Das kann man sich auch einreden", sagte Beckenbauer bei "Sky". "Nach innen muss Tacheles geredet werden, aber ich halte es für verkehrt, wenn man gleich alles nach außen gibt", fügte Beckenbauer an. Unruhe könne man auch künstlich erzeugen, äußerte er. Rummenigge hatte nach den mäßigen 1:1-Auftritten der Münchner in Nürnberg und Valencia ein "Aufwachen" des deutschen Fußball-Rekordmeisters gefordert, ehe die Bayern Hannover 96 dann am Samstag mit 5:0 besiegten. In der Trainerfrage betonte Beckenbauer erneut seine Zufriedenheit mit Jupp Heynckes. "Ich wäre der Glücklichste, wenn Jupp Heynckes noch ein oder zwei Jahre weitermachen würde. Die Zusammenarbeit mit dem Sportvorstand hat sich mittlerweile eingespielt", sagte er. Der Vertrag des Trainer-Oldies endet im Juni 2013. Spätestens im März sollen die Gespräche über eine mögliche Verlängerung beginnen.
Ein Kugelgürteltier namens "Fuleco"
Das Maskottchen für die Fußball-WM 2014 in Brasilien hat einen Namen bekommen. In einer Umfrage sprachen sich mehr als 1,7 Millionen Brasilianer dafür aus, es "Fuleco" zu nennen. Neben einem eigenen Song besitzt das lächelnde Kugelgürteltier bereits eine Homepage und einen Twitter-Kanal. Es ist ein Kugelgürteltier, tragt eine Hose und hat nun auch einen Namen: Das Maskottchen für die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien ist auf "Fuleco" getauft worden. Das ergab eine landesweite Umfrage, an der sich mehr als 1,7 Millionen Brasilianer beteiligt hatten. Auf "Fuleco" waren über 48 Prozent der Stimnmen entfallen und damit deutlich mehr als auf die beiden weiteren Vorschläge "Zuzeco" (31 Prozent) und "Amijubi" (21). Fuleco, dessen Name sich aus den Wörtern "futebol" (Fußball) und "ecologia" (Ökologie) zusammensetzt, soll als Umweltbotschafter dienen. Das im mittleren Südamerika beheimatete Kugelgürteltier ist vom Aussterben bedroht, sein Lebensraum wird zunehmend vernichtet. Neben dem eigenen Song "Tatu Bom de Bola", gesungen vom brasilanischen Musiker Arlindo Cruz, besitzt das Gürteltier mittlerweile auch eine eigene Homepage und einen Twitter-Kanal: "Danke Brasilien! Mehr als 1,7 Millionen Stimmen. Jetzt habe ich einen Namen, und er ist Fuleco", hieß es dort. Das Maskottchen war im September vorgestellt worden. Im Rahmen eines Ideenwettbewerbs hatten sechs brasilianische Agenturen 47 verschiedene Vorschläge eingereicht. Bei der Auswahl berücksichtigten der Weltverband FIFA und das Organisationskomitee insbesondere die Ergebnisse breit angelegter Befragungen der wichtigsten Zielgruppe: brasilianische Kinder zwischen fünf und zwölf Jahren.
Fußballer müssen für rüde Fouls haften
Fouls beim Fußball können von nun an auch zivilrechtliche Folgen haben. Das Oberlandesgericht Hamm gab damit einem ehemaligen Amateurkicker recht, der nach einem schweren Foulspiel seinen Beruf nicht mehr ausüben kann. Der Fußballplatz ist kein rechtsfreier Raum. Zukünftig können Fußballer für rüde Foulspiels mit Verletzungsfolgen zivilrechtlich haftbar gemacht werden. Das Oberlandesgericht bestätigte ein früheres Urteil des Dortmunder Landgerichts. Im konkreten Fall ging es um ein Punktspiel der Dortmunder Kreisliga A3 vom 18. April 2010. Damals erlitt ein Spieler nach einen groben Foulspiel eine schwere Knieverletzung und konnte daraufhin seinen Maler-Beruf nicht mehr ausüben. D
er gefoulte Spieler zog daraufhin vor Gericht und forderte Schadensersatz und Schmerzensgeld von seinem Gegenspieler. Das Oberlandesgericht hat die Verurteilung des Beklagten nun bestätigt. Er muss Schmerzensgeld in Höhe von 50.000,– Euro zahlen. Ein Fußballer hafte zwar nicht, wenn er seinen Gegenspieler "bei regelrechter und dem Fairnessgebot entsprechender Spielweise verletze", hieß es in dem Urteil. Im vorliegenden Fall aber, "hafte der Beklagte, weil er unter Verstoß gegen die DFB-Fußballregel Nr. 12 rücksichtslos gehandelt habe". Er habe den zur Verletzung des Klägers führenden Zweikampf ohne jede Rücksicht auf die Gefahr und die Folgen seines Einsteigens für den Gegner geführt.
Rauball fordert politische Hilfe
Ligapräsident Reinhard Rauball hat die Politik zur Mithilfe im Kampf gegen Rechtsradikalismus im Fußball aufgefordert. "Es kann von der Politik nicht nur immer heißen, die Bürger müssen Zivilcourage zeigen. Die Politik muss voran marschieren. Und dazu gehört auch, dass sie sich zu einem NPD-Verbot nach Karlsruhe bewegt", sagte der Jurist am Sonntag bei der Jahrshauptversammlung des deutschen Meisters Borussia Dortmund. Im Einklang mit BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke kündigt BVB-Präsident Rauball einen harten Kurs gegen das wachsende Problem mit rechten Fußball-Anhängern an. "Wer sich nicht auf dem Boden des Grundgesetzes befindet, den schmeißen wir raus", sage Watzke. Der Klub präsentierte auf der Versammlung wie angekündigt Rekordzahlen. Der Umsatz im zurückliegenden Geschäftsjahr vom 1. Juli 2011 bis zum 30. Juni 2012 stieg um 42,1 Prozent auf insgesamt 215,2 Millionen Euro. Der Gewinn wuchs in der Bundesliga-Historie des BVB auf bisher unerreichte 34,28 Millionen Euro. Zudem wurden werthaltige Verträge mit dem Hauptsponsor, dem Ausrüster und dem Partner für die Stadionnamensrechte abgeschlossen. Das garantiert dem Klub einen soliden Sockelbetrag von jährlich 20 Millionen Euro für die Zukunft.