August 7, 2011

Bundestipp 7.8.2011

Michael Ballack: Lahm glaubt Jogi Löw

Im Streit zwischen Michael Ballack und Bundestrainer Jogi Löw hat Philipp Lahm Stellung bezogen. "Dass ich dem Bundestrainer glaube und vertraue ist selbstverständlich. Herr Löw hat mir im Mai das Gleiche gesagt, wie er es auch in der Öffentlichkeit getan hat", so der Kapitän des DFB-Teams. Ballack hatte seinen Abschied aus der Nationalelf als Farce bezeichnet und Jogi Löw der Lüge bezichtigt. Dennoch hofft Lahm, dass es noch zu einem Abschiedsspiel kommt. Das wäre ein würdiges Ende für seine Karriere.

Altintop: Von Real zu Galatasaray?

Sorgt Hamit Altintop für die Wechsel-Farce des Sommers? Der ehemalige Münchner, der erst am 19. Mai seinen ablösefreien Transfer zu Real Madrid bekannt gab, denkt schon wieder über seinen Abschied nach – und das ohne bisher auch nur eine Minute bei den Königlichen trainiert zu haben. Momentan ist er noch verletzt. Die Zuwendung der Real-Fans ist ihm nicht intensiv genug. "Ich bin ein sehr wichtiger Spieler und als solchen sollen die Leute mich auch sehen. Und ich muss das fühlen". Angeblich steht Galatasaray Istanbul mit ihm in Verhandlungen.

Findet sich kein Abnehmer für Diego?

Diego und sein Vater haben zwar immer wieder große Sprüche gemacht, aber scheinbar hat noch kein Verein angebissen. Auf jeden Fall hat der VfL Wolfsburg noch einmal klar Stellung bezogen. Die Verantwortlichen des Vereins sowie Manager und Trainer Felix Magath haben entschieden, dass Diego nie mehr in der ersten Elf vom VfL Wolfsburg spielen wird. "In der Not müssen wir ihn halt behalten, wenn sich kein Abnehmer findet, ohne ihn spielen zu lassen", meinte Trainer und Manager Felix Magath.

Bruno Labbadia hält den Ball flach

Bruno Labbadia stapelt vor dem Start in die neue Saison lieber tief. "Klar, dass wir noch lange nicht da sind, wo wir hin wollen. Wir sind noch nicht so weit, dass wir alle an die Wand spielen können", sagte der Trainer des VfB Stuttgart. Interessant werde es dann, wenn alle Spieler an ihre 100 Prozent kommen. "Davon sind wir aber noch weit entfernt, da noch viele Stammspieler verletzungsbedingt noch nicht einmal am Training teilnehmen können", so Labbadia. Über das Topspiel gegen Schalke 04 ist Labbadia froh. "Es ist ein Highlight zur Stadioneinweihung gegen einen zugkräftigen Gegner wie den FC Schalke 04. Danach sehen wir gleich, wo wir stehen".

Bayern wird Meister sagen die Sachverständigen

Der Auftakt der neuen Bundesligasaison wirft seine Schatten voraus, und nach dem repräsentativen Befragen der bekanntesten und unbestechlichsten Experten des Landes ergibt sich vor dem Hintergrund ihrer bombensicheren Voraussagen als erste demoskopische Hochrechnung: der FC Bayern wird Meister. Darauf muss man allerdings erst einmal kommen. Aber dafür haben wir ja die Experten, und zwar jeden Tag mehr. In Schwärmen kreisen diese Sachverständigen wie die Heuschrecken über dem Gras der Stadien, alte Kanonen aller Art helfen uns auf die Sprünge, prüfen den Luftdruck am Ball und analysieren und erläutern mit bedeutungsschweren Gesichtern und Raum füllenden Floskeln, was uns blutigen Laien verborgen bleibt – anlässlich der Auslosung der Qualifikationsgruppen für die WM 2014 in Rio haben wir am Wochenende aus diversen Gelehrtenmündern sogar schon eine schlüssige Antwort auf die Frage erhalten, wer in drei Jahren Weltmeister wird: Brasilien.
Andere sind überzeugt: Sebastian Vettel wird wieder Formel-1-Weltmeister. Woher wissen die alles? Wir ahnungslosen Flachlandtiroler haben keine blasse Ahnung von der zermürbenden Vorarbeit, die sich hinter dem Wissen eines Experten verbirgt – in unserer Schlichtheit stellen wir uns vor, dass da einer durch die Glaskugel blickt, Karten legt, aus dem Kaffeesatz liest, auf Hokuspokus macht oder einfach nur heiße Luft ablässt. Allein damit gewinnt ein Experte heutzutage keinen Blumentopf mehr. Wir Ahnungslosen werden immer schleckiger, wir wollen wissen, was Sache ist, wir erwarten verlässliche Aussagen – mit einem schwammigen "Schau'n mer mal" ist es nicht mehr getan, und damit selbst der Letzte nicht im Dunkeln tappt und mit der Stange im Nebel stochert, erklärt uns beispielsweise "Bild"-Serientäter Mario Basler sein Vorsaisongutachten seit Wochen nicht nur in Wort und Bild, sondern vergibt sein Urteil in Form von Bällen, damit es auch jeder versteht. Vermutlich brütet er Tag und Nacht über seinen Expertisen, telefoniert sich beim Recherchieren die Ohren wund, rauft sich die Haare und kämpft unter dem Druck der Verantwortung mit Schlafstörungen und Gewissensbissen. Paul, die Krake, ist an diesem Stress gestorben. Paul war der Beste. Bei der letzten WM hat er so gut wie alles gewusst, man hat sich die Spiele gar nicht mehr anschauen müssen – und seine Prognosen waren Wasser auf die Mühlen jener bösen Zungen, die schon immer behauptet haben, dass man die besseren Experten im Zoo findet. Wissenschaftler baten einmal zum Experiment: Sie ließen Börsenexperten ein Wertpapierdepot aufbauen, und anschließend stellten sie ein paar Affen vor eine Wand, die ihre Aktienauswahl trafen, indem sie mit Dartpfeilen darauf warfen – die Wertentwicklung war hinterher ungefähr dieselbe. Schon seit Griechenland anno 2004 Fußball-Europameister wurde, sind sowieso viele der Meinung, dass man die Fachsimpeleien nicht den Simpeln vom Fach, sondern den Schimpansen überlassen sollte. Oder letztes Jahr, da war doch vor der Saison allen Experten klar, dass Mirko Slomka als erster Trainer gefeuert würde – der Wackeltrainer hat sich aber prompt als Wundertrainer entpuppt. Oder ganz früher, da wusste der Ex-Bundestrainer Jupp Derwall über den jungen Olli Kahn ohne Wenn und Aber: "Das wird keiner" – noch mutiger in ihrer Vorhersage war höchstens die Tante von John Lennon, die den musikverliebten Buben einst groß zog und ihn warnte: "Vom Gitarrespielen, mein Junge, kannst du nicht leben."
Man kann über die Experten sagen, was man will, aber beeindruckend ist ihr Mut zum tollkühnen Irrtum. Sie könnten es sich leicht machen wie Niki Lauda ("Ich verbrenne mir nicht die Finger, ich habe mir schon die Ohren verbrannt", aber es gehört nun einmal zu den unangenehmen Aufgaben des Propheten, nicht die Augen zu verschließen vor der Zukunft, und deshalb stellen sie sich ihrer Verantwortung – und erklären uns vor dem Anpfiff detailliert, warum es so und so kommen wird, und nach dem Schlusspfiff noch viel überzeugender, warum das Gegenteil eingetreten ist. Jedenfalls begegnen wir so vielen Expertisen und Gegenexpertisen, dass sich jeder die passende Antwort aussuchen kann. Das ist beim Fußball inzwischen wie bei Stuttgart 21, wo auf drei Experten sechs Meinungen kommen. Man wackelt als Außenstehender mit den Ohren und versteht nur noch Bahnhof, denn ein Sachverständiger widerlegt den anderen, und wenn das nicht aufhört, meldet sich demnächst auch noch Sportsfreund B. als Bahnhofsexperte zu Wort, denn in den 50er Jahren hat er als Bub zum Geburtstag eine Schnellzuglokomotive F 800 von Märklin gekriegt, mit Bahnhof – er kann also mitreden und würde als Experte die Kapelle auf dem Rotenberg umbauen lassen zu einem sechsstöckigen Durchgangsbahnhof, der auf Stelzen steht, so dass keinerlei Grundwasser abgepumpt werden muss, und die Züge sollte man senkrecht ein- und ausfahren lassen, das wäre alles narrensicher. Ein Gutachten wird gerne nachgereicht – und über das Honorar lässt sich reden, obwohl man als Experte ja kein billiger Jakob ist. Die teuersten a
ber sind die im Fußball. Sie sind im Grunde sogar unbezahlbar, weil sie uns mit ihrem Herrschaftswissen die Abgründe und Hintergründe durchleuchten und uns schon vor der Saison sagen, dass die Bayern Meister werden und der Ball rund und das Gras grün bleibt.

Rauball: Erwarte grandiose Saison

Liga-Boss Reinhard Rauball erwartet auch in der neuen Saison ein Überraschungsteam mit an der Tabellenspitze der Bundesliga. "Ich glaube, dass oben wieder eine Mannschaft mitspielen wird, die man jetzt noch nicht auf dem Zettel hat. Nicht zu vergessen, dasś wir in den letzten fünf Jahren vier verschiedene Meister hatten. Und übrigens auch vier verschiedene Pokalsieger. Die Bundesliga ist einfach die spannendste Liga in Europa", sagte Rauball der "Bild Zeitung".

Duell gegen Brasilien ausverkauft

Das Duell der DFB-Auswahl mit Rekord-Weltmeister Brasilien am 10. August in der neuen Mercedes-Benz-Arena in Stuttgart ist ausverkauft. Alle 54.767 Karten sind bereits vergriffen. Die Begegnung in Stuttgart ist das erste Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften seit 2005. Damals unterlag die DFB-Elf unter Bundestrainer Jürgen Klinsmann im Halbfinale des Confederations-Cup in Nürnberg 2:3.

DFB-Elf: Jogi Löw plant mit Gündogan

Jogi Löw hat BVB-Neuzugang Ilkay Gündogan einen Einsatz in der Nationalelf in Aussicht gestellt. "Der Bundestrainer rief mich an und sagte mir, dass ich in seinen Planungen zukünftig eine Rolle spielen werde. Wenn die Chance kommt, will ich sie auch nutzen", sagte der 20-Jährige der "Sport Bild". "Jogi Löw meinte auch, dass der Schritt zu Borussia Dortmund der richtige für mich ist und ich weiter Gas geben solle. Dann werde ich auch von ihm belohnt. Den Zeitpunkt einer Nominierung hat er noch offen gelassen".

Schröder: Neid ist nicht therapierbar

Trainer Bernd Schröder vom Frauen-Fußballmeister Turbine Potsdam hat Bundestrainerin Silvia Neid erneut heftig kritisiert. Sie tue so, als hätte sie keine Fehler gemacht, und das stimmt einfach nicht. DFB-Präsident Theo Zwanziger hatte gefordert, dass er sich für seine Äußerungen entschuldigen solle. Das tut er aber nicht. "Frau Neid ist einfach nicht therapierbar", sagte der 69-Jährige dem Kicker und schloss eine Entschuldigung kategorisch aus.

ARD-Sportschau und ZDF-Sportstudio wurden aufpoliert

Vor Beginn der neuen Fußball-Saison haben die beiden Sender für frischen Wind gesorgt und treten mit neuen, jüngeren Moderatoren an. Als Matthias ("Opde") Opdenhövel noch ein junger Spund beim Teeniesender Viva war, hat er einmal Bono interviewt, und der singende Frontmann der Rockband U 2 starrte ihm auf die Füße und staunte neidisch: "Die sehen ja aus wie italienische Schnellfickerschuhe."
Am Samstag hatte Opde andere an. Er ist jetzt bei der "Sportschau". Da trägt ein Moderator allenfalls ein neckisches Kinnbärtchen, auf jeden Fall aber andere Schuhe, denn er hat Zuschauer – und auch seine Zwiegespräche führt er mit anderen, nicht mehr mit Bono, Bon Jovi, Kylie Minogue oder den Toten Hosen. Am Samstag beispielsweise war es Daniel Frahn. Der hatte am Vorabend den VfL Wolfsburg aus dem Pokal geballert, mit drei Toren für RB Leipzig, den vom Getränkehersteller Red Bull gesponserten Sachsenklub, und Frahn erzählte, dass er nicht habe schlafen können, selbst morgens um fünf noch nicht. "Klar", so Opdenhövel, "Sie kommen ja günstig an diese Dosen ran, die einen wachhalten." Dafür haben sie Opde geholt. Dass er frische Luft reinbringt in die alte, miefige "Sportschau". Lange verstanden sich die "Sportschau"-Moderatoren als bloße Ansager – bis man sich als Fußballfreund daheim auf dem Sofa fragte, welches Bein einem wohl zuerst einschläft. Zufrieden waren nur die Alten und Scheintoten, wir wollten doch nur den Ball rollen sehen und nicht das Gequatsche hören. Für neue Kundschaft soll Opdenhövel jetzt sorgen, in der Zielgruppe U 50. Und der Trend galoppiert. Die TV-Moderatoren im Sport werden stündlich jünger – fast unmittelbar nach dem ARD-Debüt des 40-jährigen Opdenhövel hat das ZDF am Samstag den 35-jährigen Sven Voss im "Sportstudio" eingeführt. Der hat gegenüber Wolf-Dieter Poschmann den Vorteil, dass er dessen Sohn sein könnte, und deshalb hat Sportchef Dieter Gruschwitz ("Wir wollen einen Generationswechsel vollziehen") den Vorgänger von Voss zwar nicht gleich in den Ruhestand verbannt, aber dafür in die Abgeschiedenheit eines Reporterstuhls, wo der Zuschauer nicht merkt, dass Poschmann jeden Tag runzliger wird und ranziger riecht. Nein, es ist nicht so, dass Poschmann wegen ekliger Altersflecken keinen Applaus mehr bekommen hätte. Die Vorklatscher im "Sportstudio" waren schon immer die Besten – und auch Voss kann sich darauf weiter verlassen, jedenfalls gab es bei seinem Einstandsgespräch mit Sebastian Kehl selbst für die größten Belanglosigkeiten oft den erstaunlichsten Beifall. Etwas angespannt wirkte der Neue beim Debütantenball. Bisher war er beim Bob oder Rodeln oder bei der Frauen-WM im Fußball, aber das ist jetzt Männerfußball, es wird ernst, und er hat Kehl so oft gefragt, was man denkt, wenn man dauernd verletzt ist, bis der Meisterkicker es nicht mehr hören konnte – "also gut", sagte Voss darauf und schleppte sich samt seinem Studiogast mit den letzten Kräften zur Torwand. Da tritt einer ein schweres Erbe an, denn oft genug hat es sich in der Vergangenheit samstags gelohnt, vom "Wort zum Sonntag" für einen Lachanfall hinüberzuzappen ins "Sportstudio". Entweder sagte Carmen Thomas Schalke 05, oder Dieter Kürten besorgte einen Schimpansen, der dann der Frau des Hollywood-Tarzans und Schwimm-Olympiasiegers Jonny Weissmüller das Zweithaar vom Kopf riss.
Oder Rainer Günzler fragte den Boxprinzen Norbert Grupe alias Wilhelm von Homburg, wie es ist, wenn man am Abend zuvor die Batterie vollgehauen bekommen hat. Jeder anständige Sportfan kann dieses Interview von 69 noch heute aufsaugen: Günzler: "Wie fühlen Sie sich nach den fünf Niederschlägen von gestern Abend?" Grupe: "Die waren gestern Abend?" Günzler: "Ja, gestern, abends. Wie geht es Ihnen, gut?" Grupe: "Heute geht's mir wieder gut." Günzler: "Sie haben sich den Knöchel verletzt, sind Sie umgekippt?" Grupe schweigt. Günzler (zum Publikum ): "Er ist umgekippt, er hat es vorhin erzählt. Kann man es als Mut bezeichnen, dass Sie gegen Oscar Bonavena gekämpft haben?" Grupe schweigt. Günzler: "Ich fand Sie in der zweiten Runde besser, muss ich Ihnen sagen, als jetzt. Denn da taten Sie was. Jetzt schweigen Sie." Grupe schweigt weiter. Günzler: "War der Gewichtsunterschied zu groß?". Grupe schweigt. Günzler: "Dann gestatten Sie mir vielleicht eine weitere Frage: Was machen Sie demnächst, boxen Sie weiter, gehen Sie nach Amerika, werden Sie Schauspieler?" Grupe bleibt weiter stumm. Günzler: "Auch nicht. Ich danke für das Gespräch. Es war reizend." So schlagfertig kann ein "Sportstudio"-Moderator sein. (Hinter den Kulissen sollen bereits Sicherheitsleute in Bereitschaft gewesen sein, weil man Angst hatte, dass Grupe Rainer Günzler vielleicht noch krankenhausreif schlägt). Durch alle Kanäle suchen sie jetzt Moderatoren, die den Spaß nicht untertreiben. In der Bundesligashow "Samstag Live!" des Pay-TV-Sender
s Sky sorgt künftig der Komödiant Oliver Pocher für Halligalli und sogar "Bild" fragt besorgt: "Pöbel-Pocher als Fußball-Experte?" – dabei erfüllt er alle Voraussetzungen, von der großen Klappe bis zu seinem üppigen Fußballfundus als bekennender Fan von Hannover 96.
Frischer denn je geht es künftig auch im "Doppelpass" von Sport 1 zu, dort ersetzt der bekannte Fußballclown Mario Basler den 76-jährigen Udo Lattek, der sechzehn Jahre lang als Chefanalyst allen zeigte, wo der Hammer hängt und notfalls sein zündendstes Argument auspackte: "Du hältst jetzt mal deine Klappe!" Das Publikum schlug Purzelbäume. Da hat es Opdenhövel schwerer. Wo sich anderswo das ganze Studio für einen Weckspruch wie den über Red Bull brüllend am Boden wälzen würde, hört er in der zuschauerfreien Zone der "Sportschau" gar nichts. Aber er ist ein alter Show-Fuzzy, Songwettbewerbe hat er moderiert oder die Sat 1-"Quiz-Show", und auch als ehemaliger "Schlag den Raab"-Moderator weiß er, was der durchschnittliche Deutsche an Humor erwartet. Und an Klartext. Opdenhövel sagt sich: Ich habe vor Bono, Campino oder Smudo von den Fantastischen Vier nicht gekuscht – warum soll ich vor Uli Hoeneß die Hände an die Hosennaht legen? Jedenfalls hat er als ehemaliger Stadionsprecher von Borussia Mönchengladbach vor Jahren die alte Rivalität mit den Bayern wieder aufflackern lassen und im damaligen Bundesligasender "Arena" den Hoeneß einmal interviewt mit einer Tapferkeit, die er seinem Grundwehrdienst im Panzeraufklärungbataillon 7 in Augustdorf verdankt – aus allen Rohren haben die zwei aufeinander geschossen, bis Hoeneß fauchte: "Sie können noch hundertmal solche provokativen Fragen stellen, ich werde dazu nichts sagen." Am Ende bedankte sich der TV-Quälgeist lästerlich "für die sehr informativen Aussagen – und schöne Grüße und alles Gute".
Opdenhövels Devise: ein Moderator dient der Volksgesundheit, denn Lachen reinigt die Zähne. Als er nach der Pokalsensation in Leipzig jetzt das griesgrämige Gesicht von Peter Pacult sah, dem siegreichen Trainer, staunte er schlagfertig: "Der schaut, als ob ihm einer das Fahrrad geklaut hat." So sieht der moderne Moderator aus: ein fetziger Spruch für die Jungen – und wir Alten schalten halt das Hörgerät auf stumm.

Felix Magath: Ich habe Angst

Felix Magath schwant mit Blick auf die Defensiv-Leistung seines VfL Wolfsburg beim Pokal-Aus in Leipzig nichts Gutes für den Bundesligastart. "Ich habe Angst. Ich habe keine Abwehr gesehen. Der Gegner hatte zwei, drei weitere Großchancen", schimpfte der Meister-Trainer, der plötzlich seine ganze Vorbereitung in Frage stellte. "Ich muss meine Ansprüche überdenken. Ich habe angenommen, dass wir schon wieder eine Einheit sind. Das ist aber überhaupt nicht der Fall". Die Wolfsburger müssen am 1. Spieltag nach Köln.

Kiesling: Im falschen Film

Bei Bayer Leverkusen konnte sich nach dem 3:4 bei Dynamo Dresden keiner den verrückten Spielverlauf erklären. "Ich bin einfach sprachlos. Ich bin eingewechselt worden beim Stand von 3:0 für uns und plötzlich stand es 3:3. Da denkst du doch, du bist im falschen Film", sagte Stefan Kiesling. Dynamo-Coach Ralf Loose hatte das Spiel zwischenzeitlich schon aufgegeben. "Nach dem 0:3 habe ich nicht mehr daran geglaubt, dass wir das Spiel noch gewinnen. Ich glaube aber, dass am Ende der Sieg trotzdem verdient war".

Marin hat DFB-Team im Visier

Marco Marin hat sich für die kommende Saison viel vorgenommen. "Ich will zurück in die Nationalelf und ich will unbedingt zur EM nach Polen", sagte der Spielmacher von Werder Bremen. "Ich will zeigen, dass ich ein wertvoller Spieler sein kann". Seit dem 0:0 in Schweden am 17. November 2010 berief Bundestrainer Jogi Löw Marin nicht mehr in den DFB-Kader. Der 22-Jährige arbeitet in Sonderschichten an seiner Torgefahr. "Ganz klar, ich muss mehr Tore machen und zielstrebiger im Abschluss werden", so Marin. Bei der 1:2 Pokal-Niederlage der Bremer in Heidenhein konnte er allerdings seine Vorsätze noch nicht zur Geltung bringen und verschoss sogar einen Elfmeter, der das 2:0 für die Bremer und damit sicherlich den Sieg bedeutet hätte.

Atletico Madrid an Diego interessiert

Der beim VfL Wolfsburg ausgemusterte Diego hat das Interesse von Atletico Madrid geweckt. Das bestätigte ein Vorstandsmitglied der Spanier. Atletico sei allerdings nicht bereit, Diego so viel zu bezahlen, wie er in Deutschland verdient. Zudem sein man in Sorge um den widerwärtigen Charakter Diegos.

FC Santos: Jungstar Neymar nicht zu Real Madrid

Der Wechsel des brasilianischen Jungstars Neymar zu Real Madrid kommt für seinen Klub FC Santos überhaupt nicht infrage. "Die Zeiten sind endgültig vorbei, in denen die Europäer glaubten, dass ihnen die Welt gehört", sagte Luis Alvaro di Oliveira Ribeiro von der Klubführung des FC Santos. Real Madrid hatte wochenlang um Neymar gebuhlt und soll bereit gewesen sein, eine Ablösesumme in Höhe von 45 Millionen Euro zu bezahlen. FC Santos lehnte trotzdem dankend ab.

Brasilien: Maracana erst 2038 fertig

Drei Jahre vor Beginn der Fuußball-Weltmeisterschaft in Brasilien schlägt die Presse in Brasilien Alarm. Wie das Magazin "Velja" berichtet, wird das berühmte Maracana-Stadion in Rio de Janeiro bei dem aktuellen Bautempo erst 2038 fertiggestellt sein. In dem Fußballtempel soll am 13. Juli 2014 das Finale steigen. Abhilfe sollen nun 4.500 zusätzliche Bauarbeiter schaffen. Auch beim Aspekt der Sicherheit rüsten die Brasilianer auf. Nach Informationen soll die Polizeistärke jetzt von 23.000 auf 69.000 erhöht werden.

Klinsmann: DFB als Vorbild

US-Nationaltrainer Jürgen Klinsmann will sich an der Arbeit des DFB orientieren. "Vor allem im Bereich der Jugendarbeit und Talentförderung gibt es Unterschiede. Da hat Deutschland durch die Initiative von Gerhard Mayer-Vorfelder Anfang des Jahrtausends einen Riesenvorteil", sagte der 47-Jährige der "Sport Bild". Klinsmann kündigte auch an, Testspiele gegen die DFB-Elf zu bestreiten. "Solche Vergleiche sind sehr wichtig für unsere Mannschaft", fuhr er fort.

Neuer Fußballer des Jahres

Torhüter Manuel Neuer ist Fußballer des Jahres. Der vor Saisonbeginn vom FC Schalke 04 zum FC Bayern gewechselte Schlussmann erhielt bei der jährlichen vom Fachmagazin "kicker" durchgeführten Wahl 210 von 968 Stimmen. Neuer wurde als erster Torwart seit Oktober 2001 gewählt. Platz 2 ging an Torschützenkönig Mario Gomez vor den Dortmundern Nuri Sahin und Mario Götze.

Manuel Neuer: Ich bin überrascht

Manuel Neuer sagte, dass er total überrascht sei, weil es nicht alltäglich ist, dass ein Torwart gewählt wird. "Als ich es erfuhr, dachte ich, da macht jemand mit mir ein Späßchen".

Fuchs will den Deutschen ein Haxerl stellen

Die Österreicher können offensichtlich gut damit leben, mit Deutschland in einer Qualifikationsgruppe zu spielen. "Dass wir wieder gegen Deutschland spielen, ist doch genial", sagte der Schalke 04 – Österreicher Christian Fuchs. Wieder mal eine neue Chance, ihnen ein Haxerl zu
stellen. Dietmar Constantini dagegen bleibt realistisch. "Deutschland ist in unserer Gruppe zweifelsohne der große Anwärter auf den Gruppensieg", sagte der Teamchef der Österreicher. "Wenn man allerdings zu träumen anfängt, dann ist vielleicht mehr möglich", fügte er hinzu.

Blatter fordert Beweise

Sepp Blatter hält ungeachtet der Korruptionsvorwürfe an der WM 2022 in Katar fest und hat DFB-Boss Theo Zwanziger ausgebremst. "Im Moment werden wir die WM in Katar nicht absagen. Nachdem ich mit Theo Zwanziger gesprochen habe, hat er realisiert, dass er zunächst Beweise liefern muss", sagte der FIFA-Boss. Zunächst soll die von Blatter eingesetzte Lösungskommission versuchen, die Korruptionsvorwürfe aufzuklären.

Schiedsrichter verhindert Henry-Comeback

Beim Testspiel zwischen den New York Red Bulls und dem FC Arsenal hatten sich die Londoner Fans bereits auf eine Blitz-Rückkehr von Thierry Henry gefreut. Der Top-Stürmer sollte in den letzten fünf Minuten der Begegnung für seinen ehemaligen Klub FC Arsenal auflaufen. Doch der Schiedsrichter verstand keinen Spaß und ließ den Spaß auch nicht zu, woraufhin Henry mächtig sauer war. Der Schiedsrichter argumentierte, dass dies nach den FIFA-Regeln nicht erlaubt sei.

Zitate

"Natürlich laufen hier nicht fünf Messis um die Ecke, aber die Jungs sind unheimlich ehrgeizig". Der neue US-Nationaltrainer Jürgen Klinsmann bei seiner offiziellen Vorstellung in New York.

"Ich sage das nicht oft, aber heute wäre ich auch mit einem Tor weniger zufrieden gewesen". Greuther Fürth-Trainer Mike Büskens nach dem 10:0 Sieg in der ersten Runde des DFB-Pokals beim Eimsbütteler TV.