Ronaldo: Auf den Spuren von Beckham
Edel-Kicker Christiano Ronaldo hat angekündigt, seine Fußball-Karriere in der amerikanischen Profi-Liga MLS beenden zu wollen. "Ich hoffe eines Tages hierher zu kommen und hier zu spielen", wird der Portugiese am Rande eines Testspiels von Real Madrid in Las Vegas zitiert. "Falls ich helfen kann, den Fußball hier zu verbessern, werde ich das gerne tun. Aber ich denke, dass man hier schon auf einem guten Weg ist". Der 27-Jährige steht allerdings bis 2015 noch unter Vertrag bei den Königlichen.
DFB: Stenger muss gehen
Lukas Podolski verliert offenbar seinen besten Freund beim DFB. Wie der "kicker" berichtet, trennt sich der DFB von seinem Pressechef Harald Stenger. Grund seien interne Unstimmigkeiten, die sich schon vor zwei Jahren andeuteten, als sich der 61-Jährige mit dem damaligen DFB-Präsidenten Theo Zwanziger überworfen hatte, heißt es aus DFB-Kreisen. Stenger arbeitet seit 2001 beim DFB. Damals hatte er den heutigen DFB-Präsidenten Wolfgang Niersbach als DFB-Mediendirektor abgelöst.
Jürgen Klopp: Der Rummel ist wirklich grenzwertig
Jürgen Klopp hat die Faxen satt. Der Kult um seine Person geht ihm gehörig auf die Nerven. "Ich weiß nicht, ob das noch steigerungsfähig ist, was hier abläuft. Es hat tatsächlich eine Dimension angenommen, die in vielen Punkten mehr als grenzwertig ist", sagte der Trainer der Dortmunder Borussen dem "kicker". "In Dortmund wird alles über meine Person transportiert. Das brauche ich nicht, und das stört mich auch total. Bei anderen Teams sei das anders. Da steht nicht das 'Heynckes-Team' im Champions-League-Finale, sondern der FC Bayern München. Und so gehört sich das".
Jose Mourinho: Lasst Khedira in Ruhe
Jose Mourinho hat zu einem Rundumschlag gegen spanische Journalisten ausgeholt. die Sami Khediras Leistungen nicht genug würdigen. "Ich verstehe überhaupt nicht, warum Khedira und Contrao in Spanien ständig kritisiert werden. Das passiert nur deshalb, weil die Medien ständig immer wieder etwas Negatives suchen", sagte der Trainer von Real Madrid und sang ein Loblieb auf den defensiven Mittelfeldspieler. "Ich kenne derzeit nicht viele Spieler, die auf Samis Position besser sind. Das sollten sich die spanischen Medien mal durch den Kopf gehen lassen", so Jose Mourinho.
Khedira hält für Real Madrid sein Gesicht hin
Vollen Einsatz hat Sami Khedira im Testspiel von Real Madrid gegen das mexikanische Team von Santos Laguna in Las Vegas gezeigt. Nach einem Schuss von Karim Benzema bekam der deutsche Nationalspieler den abgeprallten Ball in der 71. Minute mit voller Wucht ins Gesicht. Von dort flog das runde Leder unhaltbar in die Ecke des gegnerischen Tores und markierte den Siegtreffer zum 2:1 für die Königlichen. Zuvor hatte Xabi Alonso die Königlichen mit 1:0 in Führung gebracht. Den zwischenzeitlichen Ausgleich für das mexikanische Team erzielte Christian Suarez.
Watzke. Kein Understatement
Hans-Joachim Watzke kann die ewigen Understatement-Vorwürfe aus München nicht mehr hören. "Wir müssen doch nur eine realistische Erwartungshaltung an den Tag legen. Das ist kein Understatement, sondern purer Realismus", sagte der Geschäftsführer von Borussia Dortmund der Münchner "tz". "Wenn wir mal die wirtschaftlichen Kennziffern des FC Bayern vorweisen können, werden sie auch von uns eine klare Aussage hören: 'Wir wollen deutscher Meister werden'. Das ist kein Understatement, sondern das sind Fakten, das wir uns jetzt noch nicht mit dem Rekordmeister messen können".
Sammer nimmt Gomez in Schutz
Bayern Münchens Sportdirektor Matthias Sammer hat die Kritik von Präsident Uli Hoeneß an Stürmer Mario Gomez zurückgewiesen. "Der Präsident hat alle Rechte, aber so richtig hat uns das nicht gefallen", sagte Sammer gegenüber "Sat 1". "Die Kritik an Nationalstürmer Mario Gomez ziehe sich seit der Europameisterschaft wie ein Kaugummi. Aber ich werde nicht zulassen, dass ein Spieler vom FC Bayern öffentlich kritisiert wird", meinte Sammer. Gomez habe wie jeder Stürmer Stärken und Schwächen. "Aber Mario trainiert immer sehr engagiert, er ist heiß und griffig, und wir müssen ihm auch einfach wieder mehr Vertrauen geben".
Studie: Borussia Dortmund sympathischer als der FC Bayern
Der sportliche Erfolgskurs von Borussia Dortmund spiegelt sich auch in der Beliebtheit bei den Fans wieder. Nach einer Studie der Technischen Universität Braunschweig erzielt der Revierklub bei den deutschen Anhängern insgesamt wesentlich höhere Sympathiewerte als der FC Bayern. "Aus unserer Studie lässt sich ganz klar ableiten, dass der deutsche Meister wesentlich beliebter als der FC Bayern ist", so Jan Dreisbach, einer der Autoren der Studie in der "Sport Bild". Die Münchner haben allerdings mit 6,83 Millionen Fans deutliche mehr Anhänger. Man muss dabei allerdings berücksichtigen, dass die Dortmunder in ihrer unmittelbaren Nähe mit dem FC Schalke, Borussia Mönchengladbach, 1. FC Köln, Bayer Leverkusen, Fortuna Düsseldorf auch wesentlich mehr Konkurrenz haben.
Argentinien: Mit Messi gegen Deutschland
Lionel Messi führt das Aufgebot der argentinischen Nationalmannschaft für das Prestigeduell am 15. August in Frankfurt gegen die deutsche Nationalmannschaft an. Insgesamt nominierte Argentiniens Nationaltrainer Alejandro Sabella achtzehn im Ausland tätige Profis in den Kader, der noch mit Spielern aus der argentinischen Liga komplettiert wird. Neben Lionel Messi berief Sabella auch noch mit Blick auf die Anfang September anstehenden WM-Qualifikationsspiele alle Topspieler für die Neuauflage der Viertelfinal-Duelle bei den letzten WM-Turnieren.
Spanien: Spiele um Mitternacht
Die Fußball-Fans in Spanien müssen sich auf lange Nächte einstellen. In der neuen Saison werden einige Liga-Spiele erst um 23 Uhr angepfiffen und damit erst knapp eine Stunde nach Mitternacht zu Ende gehen. Die Profi-Liga legte an den ersten zwei Spieltagen für fünf Punktspiele eine Anstoßzeit von 23 Uhr fest. Diese Entscheidung löste heftige Kritik bei den Verantwortlichen des spanischen Fußball-Verbandes aus.
FC Malaga hat massive Geldnöte
Der spanische Fußball-Klub FC Malaga muss Starspieler verkaufen, um die Gehälter seiner Profis zahlen zu können. Der Erstligaklub erhält nach Medienberichten vom Klubeigentümer Scheich Abdullah Bin Nasser AL Thani keine Gelder mehr. Die Zeitung "La Opinion de Malaga" geht davon aus, dass der Europameister Santi Cazorla zum FC Arsenal wechseln würde. Im Gespräch sei eine Ablösesumme von 23 MIllionen Euro. Auch Trainer Manuel Pellegrini soll aufgefordert worden sein, sich einen anderen Verein zu suchen.
Uwe Seeler sorgt sich um seinen HSV
HSV-Idol Uwe Seeler hat die Transferpolitik seines Vereins kritisiert. Er macht sich Sorgen vor einer neuen Zittersaison in der Bundesliga. "Ich hätte gedacht, dass man zu diesem Zeitpunkt schon weiter ist. Es muss noch einiges getan werden", sagte der 75-Jährige zu mehreren Hamburger Zeitungen. "Es ist jetzt schon ganz schön spät und es wird immer schwieriger, zu diesem Zeitpunkt noch gute Spiel
er zu verpflichten". Zudem hätte er den langjährigen Mittelfeldspieler David Jarolim nicht abgegeben. Der war immer ein Vorbild und hat für den HSV sein letztes Hemd gegeben. Vor allen Dingen brauchen wir auch vorn im Angriff noch Verstärkung. Der neue Stürmer Artjuns Rudnevs überzeugt Uwe Seeler noch nicht. Rudnevs spielt jetzt in einer ganz anderen Liga. Das wird ganz hart für ihn. Ich habe Verständnis dafür, dass gespart werden muss. Aber: "Nichts ist teurer als der Abstieg. Man darf nicht warten, bis es schon zu spät ist", sagte Seeler zu den Hamburger Journalisten.
Mats Hummels: Kaum Chancen auf WM-Titel
Mats Hummels fordert von der DFB-Elf eine deutliche Steigerung, um bei der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien eine gute Rolle spielen zu können. Es sei zwar ein Triumph in Brasilien möglich, "aber mit den Leistungen, die wir bei der Europameisterschaft abgerufen haben, glaube ich nicht an eine realistische Chance, die Top-Nationen zu schlagen und Weltmeister zu werden", sagte der Innenverteidiger von Borussia Dortmund dem "kicker". "Wir haben mit Ausnahme des Spiels gegen Griechenland häufig das Tempo verschleppt", so Hummels.
Götze: Reus ist Weltklasse
Mario Götze schwärmt von Dortmunds Neuzugang Marco Reus in den höchsten Tönen. "Mario ist schon ein Weltklassespieler mit unglaublichen Fähigkeiten in diesem Alter. Deshalb freue ich mich, dass er zu uns gekommen ist. Ich glaube, man sieht in jedem Training, dass er hier reinpasst und hohe Qualität mitbringt", sagte der Mittelfeldspieler von Borussia Dortmund der "Bild". "Er ist sehr ruhig und bescheiden. Wir verstehen uns blendend", so Mario Götze.
Daum lästert über Lahm und Schweinsteiger
Christoph Daum hat mit einem Rundumschlag gegen Bastian Schweinsteiger und Philipp Lahm ausgeholt. Der zurzeit vereinslose Coach spricht den Bayern-Stars jegliche Führungsqualitäten ab. "Sie sind keine Führungsspieler", sagte Daum in einem Interview dem "Kölner Express". "Führungsqualitäten musst du auf dem Platz zeigen. Schweinsteiger und Lahm haben bei der Europameisterschaft nicht gezeigt, dass sie dazu in der Lage sind". Die Lösung liefert der 58-Jährige auch gleich nach: "Sami Khedira. Er hat wiederholt gezeigt, dass er Verantwortung übernehmen will und auch kann".
Uli Hoeneß mahnt zur Zurückhaltung
Nach zwei titellosen Spielzeiten beim FC Bayern München mahnt Präsident Uli Hoeneß zu verbaler Zurückhaltung. "Wir haben in den letzten Jahren viel zu viel über uns gesprochen", sagte Hoeneß in einem Interview der Münchner "tz". Eine vollmundige Kampfansage an Dortmund gibt es laut Hoeneß von der Münchner Abteilung "Attacke" diesmal nicht.
FC Bayern: Mehmet Scholl verärgert Uli Hoeneß
Es droht Ärger in der Bayern-Familie. Scholls Aussagen stoßen bei Uli Hoeneß sauer auf. Scholl ist Trainer der zweiten Mannschaft des Rekordmeisters in der Regionalliga und hatte den angestrebten Aufstieg bereits nach drei Spieltagen abgeschrieben. "Für mich ist ganz klar, Stand heute: Der Aufstieg in die höhere Spielklasse kann das Ziel in dieser Saison mit dieser Mannschaft nicht sein. Das kann und wird nicht sein", sagte der Ex-Bayern-Profi nach dem letzten Spiel. Uli Hoeneß drohte Mehmet Scholl damit, dass er noch bis 2014 Trainer der zweiten Bayern-Mannschaft bleiben könne, sich dann aber für die ARD als Co.-Kommentator oder für den FC Bayern entscheiden müsse.
Bundesliga: Aufgalopp zum 50-jährigen Jubiläum
Runder Geburtstag für die Bundesliga. Zum 50. Jahrestag der Gründung erwiesen zahlreiche namhafte Gäste dem Fußball-Oberhaus die Ehre. Neben DFB-Präsident Wolfgang Niersbach waren Otto Rehhagel, Wolfgang Overath und Hans Tilkowski zum historischen Anlass nach Dortmund gekommen. Die Männer auf dem DFB-Bundestag haben danach eine phänomenale Leistung erbracht. "Sie halben einen Meilenstein gesetzt", sagte Niersbach. Mit 103 zu 26 Stimmen hatten die Delegierten 1962 das Ende der fünf Oberligen beschlossen.
1.FC Köln: Overath fühlte sich im Stich gelassen
Wolfgang Overath, ehemaliger Präsident des 1.FC Köln, fühlte sich von wichtigen Stellen im Verein im Stich gelassen und begründete somit nachträglich seinen Rücktritt im November 2011. "Sechs Jahre meiner Amtszeit haben wir im Verein zusammengestanden und gute wie auch schlechte Zeiten überstanden. Das fehlte allerdings im letzten Jahr. Da wurde ich persönlich und beleidigend von außen angegriffen, und wir haben das als Verein so hingenommen", sagte der 68-Jährige in einem Interview mit der "BamS".
Martin Bader: "Watschn für Uli Hoeneß"
Nürnbergs Manager Martin Bader hat sich im Fall Breno zu Wort gemeldet und gegen Bayern-Präsident Uli Hoeneß scharf geschossen. "Gottseidank macht die deutsche Justiz keinen Unterschied darin, welchen Beruf einer hat. Breno hat die Tat selbst verschuldet und deshalb auch zu verantworten", sagte Bader. Frankfurts Manager Bruchhagen schloss sich dieser Meinung an und fand die Ansichten von Uli Hoeneß haarsträubend. Hoeneß hatte die Justiz für ihr Urteil gegen den ehemaligen Bayern-Profi Breno gerügt und die Frage aufgeworfen, ob bei der Höhe einer Strafe nicht auch der Beruf berücksichtigt werden müsse. Mit dieser Aussage hat Uli Hoeneß wie schon mehrmals ein richtiges Eigentor geschossen.
FC Bayern: Rummenigge sauer auf Ex-Coach Jonker
Ex-Co-Trainer Andries Jonker hat die Bayern mit seiner Kritik aber richtig ins Mark getroffen. Jetzt folgt die Antwort aus München. "Diese E-Mail hätte er besser nicht geschrieben. Es gibt Dinge, mit denen man sich selbstkritisch auseinandersetzen kann. Aber bei dieser E-Mail möchte ich das zumindest mal ausschließen". Jonker hatte in seiner E-Mail geschrieben, dass er sich von den Bayern regelrecht verarscht gefühlt hat. Jonker hatte ein Angebot der Bayern, die U 19 zu coachen, abgelehnt. Hans-Jörg Butt und auch Michael Tarnat hätten überhaupt nicht mit ihm zusammenarbeiten wollen. "Das war einfach das Letzte, was die Bayerrn mir angeboten haben. Doch wünsche er seinem Ex-Klub den Champions-League-Sieg, aber keine deutsche Meisterschaft und keinen Pokal".
FC Schalke 04: Arroganz gefragt
Sportvorstand Horst Heldt wünscht sich für den FC Schalke 04 eine Mentalität wie beim FC Bayern München. "Wir müssen bereit sein, manchmal arroganter zu sein. Wir wollen die Einstellung vorleben, dass wir aus jeder Situation das Maximale herausholen. Und wir wollen, dass dieser Gedanke auf einzelne Spieler übergeht und dass diese Spieler je nach Situation abwägen. Wann müssen wir im Positiven arrogant sein? Wann muss ich demütig agieren, das müssen wir lernen", sagte Heldt in einem Interview mit "Sport Bild".
Diego und die teuersten Ladenhüter der Bundesliga
Für Felix Magath ist es nicht das erste Mal, dass er einen Spieler loswerden will, aber bei Diego will das einfach nicht richtig klappen. Dabei gibt es auch Ladenhüter, die bei ihren Klubs noch zu Helden wurden. Sein Erscheinen war den Agenturen eine Meldung wert. &quo
t;Diego wieder in Wolfsburg, aber kein Teamtraining", war in den Zeitungen zu lesen. Der Brasilianer, zweifellos einer der größten Spieler in der Geschichte des VfL Wolfsburg, hat zwar allerhand Flausen im Kopf, kennt aber offenbar die bindende Kraft von Verträgen. Vielleicht hat auch sein Manager noch etwas Nachhilfeunterricht gegeben, jedenfalls ist er nun wieder da, wo er nie mehr sein wollte. Im schönen Wolfsburg, vorläufig um Reha-Training zu machen. Der VfL in Person, Trainer-Manager-Allmacht Felix Magath, will ihn wohl auch nicht mehr haben. Weil Diego einst im Mai 2011 aus Verdruss über seine drohende Reservistenrolle vor dem letzten Saisonspiel in Hoffenheim Mannschaftssitzung und Hotel verlassen hatte, während es noch um den Klassenerhalt ging. Ein unverzeihlicher Fall von Fahnenflucht für einen Trainergeneral wie Magath.
Zwei Seiten, ein Vertrag, ein Problem
Ein Jahr hatten sie ihn an Atletico Madrid ausgeliehen und die Wolfsburger Gehaltskonten entlastet, nun liegt er aber dem Klub wieder auf der Tasche. Bis 2014, wenn sich kein Käufer mehr findet. Zwei Seiten, ein Vertrag, ein Problem. Magath will es schnellstens gelöst haben, sonst ist er willens mit Diego in die Saison zu gehen. Was nach Versöhnung klingt, muss aber im Falle Magath nichts heißen. Hatte er doch schon während seiner ersten Amtszeit 2007 bis 2009 den in der Halbzeit eines Spiels ausgemusterten Torwart Simon Jentzsch eineinhalb Jahre ignoriert – und das wo doch keiner so gern Torhüter einwechelt wie er. Mit Hilfe seines Anwalts klagte Jentzsch wenigstens sein Recht auf professionelles Training ein und bot seine Arbeitskraft an, wie die Juristen das in solchen Fällen formulieren. Vielleicht sehen wir den armen Diego nun nur noch auf dem Wolfsburger Trainingsplatz Freistöße über Pappkameraden schlenzen. Er hätte noch Glück gehabt, nicht nur Magath schickt Millionäre mit Freude auch mal zu den Amateuren.
Rekordhalter Streit
Den Ladenhüterrekord hält dabei ohne Frage der damalige Albert Streit, den schon Magaths Vorgänger Fred Rutten in das Regionalligateam verbannte. Zweieinhalb Jahre verdiente der charakterlich nicht ganz einfache "Amateuer" Streit seine Millionen in der Provinz (Monatsgehalt 110.000,– Euro), ehe ihn Alemannia Aachen erlöste. Das Aussitzen von Verträgen hat in Deutschland kein Geringerer als Weltmeister Berthold erfunden, den die Bayern nach ihrer Katastrophen-Saison 1991/1992 unbedingt loswerden wollten. Doch Berthold blieb stur und kassierte auch auf der Tribüne Siegprämien – da hatte einer clever verhandelt. Das Schmerzensgeld für den Spott aus der Bayern-Führungsetage, "Deutschlands bestbezahlter Golfspieler" zu sein, war inklusive.
Schuster und Ribbek
Auch ein Bernd Schuster ließ sich nicht alles gefallen, als ihn Erich Ribbeck in Leverkusen nicht mehr gebrauchen konnte. Als Ribbeck ihn aus dem Kader warf, setzte sich der "blonde Engel" trotzdem auf die Bank, immerhin war er ja ihr Kapitän. Spielen durfte er von November 1995 an nicht mehr, dafür erwirkte er aber beim Arbeitsgericht Opladen seine Mitwirkung beim Training – sonst hätte Bayer 500.000,– D-Mark zahlen müssen. Ins Trainingslager flog er trotzdem nicht mit, er musste mit dem Trainer der B-Jugend Runden drehen. Noch zwei Monate währte das Theater, ein Arbeitsrichter stellte gar fest, Schuster habe das Recht, in der Bundesliga aufgestellt zu werden. Zum Schluss ging es nur noch ums Geld. Schuster trat mit einer Millionenabfindung ab. Da sind die Vereine doch froh, wenn aus ihren Ladenhütern plötzlich wieder Wunderknaben werden. Das geht sogar unter Magath, der schon aussortierte Patrick Helmes schoss sich in der Rückrunde wieder ins Team und fast noch in die Nationalmannschaft.
Fall Schlaudraff
Hannover 96 käme auch niemals wieder auf die Idee, Jan Schlaudraffs Vertragsverlängerung als "Dummheit" zu bezeichnen, wie es Präsident Martin Kind im September 2010 gefiel. Der zuweilen launische Supertechniker, der es auch mal in "Jogi" Löws Eliteauswahl geschafft hatte, sollte jedenfalls nicht mehr zum Einsatz kommen. Vorwurf: zu egoistisch, zu wenig engagiert, negative Körpersprache. Und natürlich viel zu teuer. 125.000,– Euro im Monat – dann sollten wenigstens nicht noch Prämien dazukomnmen. Heute rufen sie eine Krisensitzung ein, wenn der längst Unverzichtbare mal ausfällt.
Karteileiche wird zum Helden
Ähnlich war es mit Rodolfo Cardoso, der 1999 nun wirklich gar keine Zukunft mehr beim HSV hatte, aber nach einem Jahr als Leihspieler aus Argentinien zurückkehrte. Ein Verkauf scheiterte. Cardoso bekam die Rückennummer 27. Doch siehe da, die Karteileiche wurde zum Helden, der den HSV in die Champions League führte. Dahin will der VfL Wolfsburg übrigens unbedingt auch wieder mal.