Viele englische Fußball-Fans sowie auch viele Vereine reiben sich vor Freude die Hände über den 34-Millionen-Flop von Manchester City. Der Kauf von Robinho entwickelt sich immer mehr zu einem Desaster. Die Freude bei Manchester City an dem 25-jährigen Robinho ist längst dahin. Der teuerste Kicker Englands war in der ersten Saisonhälfte mit feinen Tricks und mit elf Toren in fünfzehn Spielen zum Publikumsliebling geworden. Nach jedem Tor steckte er zum Feiern den Daumen in den Mund. Jetzt schießt er keine Tore mehr und wird zur Belastung.
Im Januar war Robinho plötzlich aus dem Trainingslager auf Teneriffa verschwunden. Er hatte sich einfach ohne Erlaubnis abgesetzt und war nach Brasilien geflogen. Nach seiner Rückkehr wurde ihm vom Verein eine Strafe in Höhe von 320 000 Pfund auferlegt. Ebenso erwartete ihn bereits die englische Polizei, die ihn festnahm und wegen einer angeblichen Vergewaltigung verhörte. Drei Monate später wurde erklärt, dass keine Anklage gegen ihn erhoben wird Ebenso hatte Robinho Ärger mit seinem einstigen Vorbild Pele. Pele hatte behauptet, dass Robinho Drogenprobleme habe. Daraufhin wollte Robinho Pele verklagen. Inzwischen sagte Pele, dass es ein Missverständnis war. Robinhos Darbietungen auf dem Platz sind hektisch, nicht mehr filigran, nicht mehr leichtfüßig, sondern lustlos. In 14 Spielen blieb er ohne Treffer und verschoss sogar gegen Sunderland auf sehr arrogante Weise einen Elfmeter. Jetzt plötzlich stellen alle fest, dass er ein selbstverliebter Alleinunterhalter ist.
Die Mannschaftskollegen von ihm üben jetzt auch schon öffentlich Kritik. "Robinho ist unser bester Spieler, aber er muss auch sein Bestes geben". Am meisten ärgert sich sein Sturmpartner Craig Bellamy darüber, dass Robinho von Defensivarbeit nun überhaupt nichts hält. "Wenn wir den Ball nicht haben, müssen wir darum kämpfen, um ihn zurückzubekommen", sagt Bellamy. Dies könne nicht allein Aufgabe von Abwehrspielern sein.
Trainer Mark Hughes hatte die defensiven Mittelfeldspieler Vincent Kompany und Nigel de Jong vom HSV geholt, um Robinho von Aufgaben wie Balleroberung zu befreien. Der Hamburger Sportverein hat für die beiden Spieler 28 Millionen Euro erhalten und hat nach dem Verkauf von van der Vaart an Real Madrid eine schöne Summe auf dem Konto liegen. Der "Telegraf" schrieb kürzlich über den "teuren Luxus", der den Klub im September 34 Millionen Pfund Ablöse kostete (damals über 40 Millionen Euro) und über acht Millionen Pfund pro Jahr verdient, dass Robinhos Ruf von Woche zu Woche schwindet. Die Ablösesumme für Robinho und sein Verdienst seien absolute Rekorde in der Premier League. Jetzt spekulieren bereits mehrere Zeitungen, dass Manchester City Robinho schnell loswerden und dafür Franck Ribery von Bayern München holen möchte. Allerdings werde es wohl aufgrund der von Robinho gezeigten Darbietungen äußerst schwierig werden, im Sommer einen Käufer zu finden, der auch nur annähernd bereit wäre, die von Manchester City in Robinho investierte Summe zu zahlen.
Trainer Mark Hughes sitzt in der Klemme. Er dementiert vehement alle Trennungsgerüchte und bittet um Verständnis, dass Robinho "etwas platt" sei gegen Ende der physisch fordernden Premier League. Obwohl die Mannschaftskollegen auf Robinho verzichten können, so sehr braucht ihn aber der Trainer. Seit der Übernahme der Öl-Milliardäre aus Abu-Dhabi konnte Mark Hughes mehr als 150 Millionen Euro ausgeben. Allerdings ist unter den Neuverpflichtungen nur ein einziger Star und das ist nun mal Robinho. Nachdem das Werben um den Star " K A K A " vom AC Mailand im Januar zu einem absoluten Debakel wurde und jetzt vielleicht auch noch Robinho zu einem Restposten wird, dürften sich die Milliardäre aus Abu Dhabi bald fragen, was für ein No-Name-Team sie für das viele Geld bekommen haben. Wie sehr Robinho an Bedeutung und Ansehen verloren hat, lässt sich an folgendem Vorgang ablesen. In der ersten Saisonhälfte wurde Robinho mit einem Privatjet von Brasilien nach Qualifikationsspielen schnell und komfortabel nach England wieder zurückgeholt. Nach dem kürzlichen 3:0 Erfolg der Brasilianer gegen Peru in Porto Alegre musste Robinho zurück nach Manchester Linie fliegen.
Man darf sicher heute schon davon ausgehen, dass die Ehe zwischen Manchester City und Robinho ein absoluter Flop war.