Wer nach dem 3:0 Sieg der Stuttgarter in Frankfurt geglaubt hatte, dass es jetzt wieder aufwärts geht, muss seine Hoffnungen nach dem Champions League Spiel in Urziceni begraben. Beim VfB lernt man scheinbar nichts. Es wurden die gleichen Fehler wie gegen Glasgow wiederholt.
Man muss sich manchmal fragen, wenn es Besprechungen mit der Mannschaft gibt und auch beim Training die Fehler, die beim letzten Spiel gemacht wurden, nicht wiederholt werden sollen, warum es dann trotzdem nicht klappt. Man muss sich auch fragen, warum Markus Babbel immer noch viel rotiert, aber auch immer wieder auf Marica und Gebhart zurückgreift. Dabei sind es nun wirklich zwei Spieler, die die Mannschaft nicht verstärken, sondern schwächen.
Gebhart ist ein sehr arroganter Spieler, verdribbelt sich oft und spielt auch oft seinen besser postierten Vereinskameraden nicht an, sondern will alles selber machen. Bloß kommt dabei nicht viel heraus. Seine Abschlüsse sind eine absolute Katastrophe. Entweder gehen seine Torschüsse über oder neben das Tor oder sie sind so schwach, dass nicht einmal ein Kreisklassentorwart sich groß anstrengen müsste, sie zu halten. Vielleicht hält Gebhart den Vorzug vor anderen Spielern, weil er wie Teamchef Markus Babbel ein Bayer ist.
Der Ausgleich der Rumänen geht voll auf Gebhart’s Kappe. Das macht ein Jugendspieler besser. Durch diesen Fehler, der ihm gleich nach der Pause unterlief, gelang ihm praktisch gar nichts mehr. Warum Markus Babbel ihn zu diesem Zeitpunkt nicht gleich auswechselte, wird wohl sein Geheimnis bleiben. Aus lauter Frust wohl über seine eigene Leistung war er nach einem Hechtsprung mit Catchereinlage mit Gelb noch gut bedient. Hier hätten sich die Verantwortlichen beim VfB nicht beklagen können, wenn der Schiedsrichter die "Rote Karte" gezogen hätte. Es wird Zeit, dass die Führung des VfB mal mit Gebhart Tacheles redet. Schon in der U21-Mannschaft ist er unangenehm aufgefallen. Dort erhielt er in einem Spiel auch wegen einer Schwalbe die "Rote Karte" und war darüber entsetzt. Seine Mannschaftskameraden schüttelten allerdings nur über ihn den Kopf. Es wird höchste Zeit, dass Markus Babbel ihm mal einen Platz auf der Ersatzbank freihält.
Natürlich sind auch andere Spieler weit von ihrer Bestform entfernt. Es ist auch nicht zu verstehen, warum ausgerechnet Thomas Hitzlsperger zum Mannschaftskapitän auserwählt wurde. Er ist sicher ein lieber, netter Kerl, aber für diese Aufgabe nicht geeignet. Karl-Heinz Förster, Ex-Nationalspieler und früher auch Kapitän beim VfB Stuttgart, der in den siebziger und achtziger Jahren nicht nur den gegnerischen Sturm abgrätschte, sondern auch seine Mitspieler, sagte, dass man als Kapitän die Mannschaft anfeuern und motivieren muss. Dies funktioniert aber nur dann, wenn man als Kapitän anerkannt sei und jeder Mitspieler sieht, dass man sich selbst den Hintern aufreißt. Man muss als Kapitän unumstritten sein, fügte er hinzu.
Solch ein Spieler fehlt dem VfB zur Zeit. Die Verantwortlichen beim VfB machen auch den Fehler, dass sie alles schönreden. Nach der blamablen Vorstellung in der Mercedes-Arena gegen den 1. FC Nürnberg antwortete man auf die Frage der Journalisten, dass das Spiel gar nicht so schlecht war und man früher solche Spiele schon verloren hätte. Da liefern die Verantwortlichen auch noch den Spielern Munition für ihre schwachen Leistungen. Ex-Nationalspieler Hansi Müller, der das Spiel des VfB für Sky mitkommentierte, konnte nicht viel Gutes über seinen Ex-Klub sagen. Es war auch wieder einmal eine sehr trostlose Vorstellung des VfB. Dabei hatten sich die Spieler angeblich doch so auf die Champions League gefreut.
Wenn der VfB sich gegen Sevilla auch in so einer desolaten Verfassung präsentiert, bekommen sie so eine Klatsche wie die Glasgow Rangers gegen Sevilla. Es wird Zeit, dass Sportdirektor Horst Heldt und Teamchef Markus Babbel ihre Truppe mal wachrütteln.