Das angekündigte Topspiel zwischen der TSG Hoffenheim und dem FC Bayern München konnte die Erwartungen nicht ganz erfüllen. Die Bayern sind noch nicht in meisterlicher Form, zumal sie mit dem von Simunic einwandfrei erzielten Tor, das der Schiedsrichter nicht anerkannte, gut weg gekommen sind. Es wäre sonst sicherlich eine Niederlage geworden. Selbst Louis van Gaal erkannte das Tor an und forderte den Einsatz von technischen Hilfsmitteln, obwohl der Schiedsrichterfehler sein Debut noch rettete.
Torhüter Jens Lehmann, der großartig gehalten hatte, forderte nach der 0:2 Niederlage in Wolfsburg weitere Verstärkungen an und sagte: "Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass wir Bedarf an guten Spielern haben."
Der VfL Wolfsburg hatte den großen Vorteil, eine im Vergleich zum Vorjahr fast unveränderte Mannschaft ins Spiel zu schicken, während beim VfB Stuttgart die Neuverpflichtung Alexander Hleb noch Trainingsrückstand hat und auch Progrebnijak sich erst eingewöhnen muss. Erst nachdem Hleb kurz nach der Halbzeit das Spielfeld verlassen hatte und durch Jan Simak ersetzt wurde, kippte das Spiel. Statt Jan Simak hätte man lieber Lanig einwechseln sollen, der in der Defensive wesentlich stärker ist. Nachdem man nach der Verletzung von Träsch nur noch mit zehn Mann auf dem Spielfeld stand, war das Spiel praktisch entschieden. Mit der Auswechslung eines dritten Spielers sollte man vorsichtig sein. Es kann passieren, dass man dann keine Möglichkeit mehr hat, einen verletzten Spieler zu ersetzen, was sich wie in Wolfsburg dann entscheidend auswirken kann.
Bei Werder Bremen geht das Chaos schon wieder los. Es gibt eine erschreckende Parallele zum vergangenen Jahr. Zwei flinke Vorstöße genügten den Frankfurtern, um die Abwehr der Bremer auszuhebeln. Jetzt muss man am kommenden Wochenende auch noch ausgerechnet zu den Bayern nach München. Da muss sich Trainer Schaaf schon etwas einfallen lassen müssen. Schließlich haben die Bayern die hohe Heimniederlage in der vergangenen Saison gegen die Bremer noch nicht verdaut.
Trotz der Niederlage in Berlin hält Präsident Kind von Hannover 96 weiter an Trainer Hecking fest, obwohl die Fans schon nach der Pokalniederlage in Lübeck die Entlassung des Trainers gefordert hatten. Präsident Kind will das Team verstärken und steht mit dem VfB Stuttgart wegen der Verpflichtung von Jan Simak in Verbindung. Jan Simak wird bei den Fans in Hannover als Heilsbringer angesehen. Präsident Kind weist aber zu Recht mit Nachdruck darauf hin, dass sie nicht mehr den Jan Simak bekommen, der Hannover 96 im Jahr 2002 in Richtung Leverkusen verlassen hat. Jan Simak wäre älter geworden und nicht mehr der Spieler von damals, der hauptsächlich unter Trainer Rangnick derjenige Spieler war, der den Bundesligaaufstieg sicherte. In Stuttgart konnte Jan Simak die in ihn gesetzten Erwartungen in keiner Weise erfüllen. Das sah man auch am Freitagabend beim Spiel in Wolfsburg. Erst nach seiner Einwechslung kippte das Spiel zu Gunsten von Wolfsburg.
Die Kölner waren ohne ihre Stürmer Podolski und Novakovic in Dortmund praktisch chancenlos. Trotzdem musste ein Eigentor der Kölner für den Sieg der Borussen sorgen, weil sie massenweise die besten Chancen vergaben. Allerdings muss man auch sagen, dass der Torhüter der Kölner sich in Bestform präsentierte und die Borussen praktisch zur Verzweiflung brachte. Zum Liebling der Borussen-Fans ist bereits der neue Stürmer Barrios geworden, der auch begeistert von der Stimmung im Dortmunder Stadion ist. Sicherlich wird er in Zukunft noch viele Tore für die Borussen schießen.
Dem ehemaligen Freiburger Pitroipa gelang nach drei Minuten das 1:0 für den HSV, was er selbst wohl nicht glauben konnte. Wann schießt Pitroipa schon mal ein Tor? Und ausgerechnet gegen seine alten Freunde aus Freiburg klappt es. Allerdings konnte der HSV aus der frühen Führung kein Kapital schlagen. Vielmehr nahmen die Freiburger das Heft in die Hand und kamen zum längst verdienten Ausgleich. Hätten die Freiburger ihre Chancen besser genutzt, wäre der HSV ohne einen Punkt in die Hansestadt zurückgekehrt.
Rudi Völler war über eine Freistoßentscheidung in Mainz derart verärgert, dass er sich wieder einmal über die Schiedsrichter beschwerte. Man wird abwarten, ob es noch ein Nachspiel mit dem DFB gibt. Die Verärgerung rührte natürlich daher, weil aufgrund dieses gegebenen Freistoßes der Ausgleich für die Mainzer fiel und die Leverkusener sich deshalb mit einem Punkt zufrieden geben mussten.
Ein ganz tolles Spiel fand in Bochum statt, wobei die Fans von beiden Mannschaften auf ihre Kosten kamen. Nach der klaren Halbzeitführung von 3:0 für die Gladbacher, wurde nur noch gewettet, wie hoch die Niederlage für die Bochumer ausfallen würde. Nach der Halbzeit stand plötzlich eine total verwandelte Bochumer Mannschaft auf dem Feld und dem Teufelskerl Azaouaga gelang es, innerhalb von 48 Sekunden mit fast zwei identisch gleichen Toren in den oberen Winkel des Torgehäuses den Anschluss wieder herzustellen, so dass das Spiel noch einmal neu beginnen konnte. Die beiden Tore von Azaouaga kommen sicher in die Auswahl zum Tor des Monats. Wenn die Bochumer die Leistung der zweiten Halbzeit auch in den nächsten Spielen zeigen, sind sie noch längst kein Abstiegskandidat, wie von vielen Experten bereits prophezeit wird.
Trainer Felix Magath war trotz des Sieges in Nürnberg auf seine Spieler sauer und hielt sich auch mit seiner Kritik nicht zurück. Das hatte nun wirklich nichts mit Bundesliga-Fußball zu tun, motzte er. Auch Kevin Kurany, der von den Schalker Fans wegen seiner zwei geschossenen Tore überschwenglich gefeiert wurde, erntete auch kein uneingeschränkte Lob. Um vorn an der Spitze mitzuspielen, brauchen wir noch andere Spieler. Wieder mal überraschte Felix Magath seine Mannschaft und setzte den jungen Spieler Christoph Moritz, 19 Jahre alt, der aus Aachen gekommen war, ein. Selbst die Mitspieler hatten Moritz nicht auf der Rechnung. Kevin Kurany sagte dazu: "Ich war total überrascht. Aber ich habe gehört, dass der Junge gute Läufe gezeigt hat, als ich mal nicht beim Training war." Felix Magath wird seine Spieler sicherlich noch öfter überraschen.