Wie vorhergesehen wurde auch an diesem Spieltag die Entscheidung über Meisterschaft und Abstieg auf den letzten Spieltag verschoben, obwohl man mit dem Karlsruher Sportklub vor diesem Spieltag bereits den ersten Absteiger ausgemacht hatte. Wider Erwarten gewannen aber die Karlsruher in Bremen und können sich jetzt dadurch noch auf einen Relegationsplatz retten. Auch die Meisterschaft ist noch nicht entschieden, obwohl natürlich Wolfsburg die besten Karten hat. Allerdings haben die Hannoveraner den Wolfsburgern das Siegen auch sehr leicht gemacht. Selbst Mehmet Scholl, der ehemalige Liebling der Bayern-Fans, äußerte sich am Sonntag entsetzt in der Sportschau der ARD über den so schwachen Auftritt der 96iger. Mehmet Scholl sprach davon, dass man den Eindruck gewinnen konnte, als wenn die 96iger Spieler bereits im Urlaub in Spanien wären. So sah es aber auch tatsächlich aus. So leicht wird es Grafite und Dzeko nicht einmal im Training gemacht. Man konnte fast den Eindruck gewinnen, dass es sich hier um Nachbarschaftshilfe handelt. Nationaltorhüter Enke konnte einem leid tun, weil er sich praktisch allein den Angriffen der Wolfsburger erwehren musste. Das war also wirklich eine katastrophale Vorstellung der 96iger. Auch von den Berlinern waren kritische Töne zu vernehmen. Da waren wohl schon einige im Urlaub, meinte Verteidiger Stein von Hertha BSC.
Werder leistete sich daheim auch einen bösen Ausrutscher gegen die Karlsruher. Die Bremer waren sicher in Gedanken schon beim Spiel in Istanbul. Für die Karlsruher war dieser Sieg wieder ein Funken Hoffnung, doch noch den Relegationsplatz zu erreichen. Die Gladbacher gingen trotz der Unterstützung ihrer Fans in Düsseldorf gegen die Leverkusener regelrecht unter. Trotz der Niederlage haben sie aber die große Chance, den Klassenerhalt zu schaffen. Die Bielefelder kamen in Dortmund regelrecht unter die Räder und kassierten gleich ein halbes Dutzend. Das 0:6 bedeutete auch das Ende für Trainer Frontzek. Inzwischen ist schon der neue Trainer Jörg Berger auf der Alm tätig und versucht mit den Arminen wenigstens den Relegationsplatz noch zu erreichen. Das Präsidium und Sportdirektor gehen davon aus, dass sie noch drei Spiele bestreiten müssen und deswegen der Trainerwechsel auch zu diesem Zeitpunkt richtig war. Bochum hat mit dem Sieg gegen Frankfurt auch dieses Mal wieder den Klassenerhalt geschafft.
Dazu kann man Trainer Koller und der Mannschaft nur gratulieren. Auch der ehemalige Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen und Wirtschaftsminister der Bundesregierung Schröder, Wolfgang Clement, der seit Jahrzehnten Mitglied des VfL Bochum ist, wird nach diesem Sieg ein Stein vom Herzen gefallen sein. Er bibbert jedes Jahr mit den Bochumern, dass sie den Klassenerhalt schaffen. Bei Eintracht Frankfurt rumort es allerdings. Es sieht nach einer Trennung von Trainer Funkel aus, weil im Aufsichtsrat die Stimmen gegen Funkel immer lauter werden. Da wird auch Heribert Bruchhagen seinen Widerstand aufgeben müssen.
Der HSV hätte alles gewinnen können und hat nun alles verspielt. Dabei hatte vor einigen Wochen noch alles so gut ausgesehen. Man war in drei Wettbewerben und steht jetzt mit leeren Händen da. Das ist sehr bitter. Jetzt verliert man auch noch Torjäger Olic, der zu den Bayern wechselt. Die Hamburger haben aber viel Geld auf der Kante, so dass sie sich für die nächste Saison wieder verstärken können. Die 0:1 Niederlage vor heimischer Kulisse gegen den 1. FC Köln war schon deprimierend. Der 1. FC Köln freut sich jetzt auf die Rückkehr von Poldi.
Die Bayern mussten bei ihrem Auftritt in der Rhein-Neckar-Arena feststellen, dass es bei den Hoffenheimern wieder aufwärts geht. Die Bayern haben dort zwei ganz wichtige Punkte gelassen. Jetzt müssen sie sogar noch zittern, dass sie den zweiten Tabellenplatz behalten.
Auch die Berliner kamen über ein 0:0 daheim gegen die Schalker nicht hinaus, obwohl sie bei einem Sieg den zweiten Platz, der für die Teilnahme an der Champions League berechtigt, ziemlich sicher gehabt hätten. Leider hat es nicht geklappt. Im letzten Spiel ist trotzdem noch alles möglich, wobei man natürlich auch auf die Hilfe von den anderen angewiesen ist. Auf jeden Fall war es eine tolle Saison, die Hertha gespielt hat. Darauf können die Berliner schon jetzt stolz sein.
Das Bayern ähnliche Gen, das Markus Babbel seinen Spielern verabreicht hat, scheint immer mehr Wirkung zu zeigen. Auf die Art und Weise, wie der VfB seine beiden Tore gegen Cottbus erzielte, wären selbst die Bayern stolz gewesen. Trainer Markus Babbel wechselte Mario Gomez erst ein, als ihm die Geschichte zu brenzlig wurde. Kurz danach spielte Mario Gomez einen genauen Passe zu seinem Sturmkollegen Cacau, der dann mit seinem Tor zum 2:0 für die Entscheidung in diesem Spiel sorgte. Die Cotbusser müssen jetzt daheim versuchen, die Leverkusener zu schlagen, um wenigstens den Relegationsplatz zu erreichen.
Mit großer Spannung sehen wir dem letzten Spieltag entgegen.