wegen seiner berechtigten Kritik am Management des VfB Stuttgart
Der 48-jährige Ehrenspielführer holte mit dem VfB Stuttgart 1984 und 1992 die deutsche Meisterschaft. Unter Teamchef Franz Beckenbauer wurde er 1990 Weltmeister. Er war derjenige, der den großen Star Diego Maradona im Endspiel zur Verzweiflung brachte. Man nannte ihn deshalb später auch den "kleinen Diego". Als Trainer von Urawa Diamonds feierte er auch in Japan große Erfolge. "Es tut richtig weh, als Ehrenspielführer des Vereins dem VfB Stuttgart zuschauen zu müssen". Die Mannschaft ist keine Einheit, sagte der Weltmeister von 1990 den "Fränkischen Nachrichten". Nach dem Abgang von Mario Gomez zu Bayern München habe der Verein falsch investiert. Und wenn man sieht, wie viele echte VfB-Junioren (Andreas Beck, Matthias Jaissle, Boris Vukcevic, Tobias Weis) in Hoffenheim kicken, ist das sehr ärgerlich.
Andreas Beck hätte man für lumpige 3 Millionen Euro niemals ziehen lassen dürfen, niemals.
Die Frage, ob man seine Worte als Kritik an der Arbeit des Managements um Teamchef Markus Babbel und Manager Horst Heldt auffassen kann, antwortete er: "Im Prinzip, ja". Sicher fehlt dem VfB Mario Gomez, mit dem man den einen oder anderen Punkt mehr geschafft hätte, weil er das eine oder andere Tor mehr erzielt hätte. Dies bedeutet allerdings auch, dass falsch investiert worden ist, weil die Neuzugänge bei weitem nicht die Erwartungen erfüllen. Ich hatte den Verantwortlichen schon lange vor Gomez’ Abgang gesagt, sie sollen sich zum Beispiel um den Claudio Pizarro kümmern. Der war und ist seit Jahren überall ein zuverlässiger Angreifer, wie er bei Werder Bremen erneut beweist. Guido Buchwald bringt sich als Coach selbst ins Spiel. "Einen Job hier finde ich sehr reizvoll. Ich habe das Gefühl, dass ich hier etwas bewegen könnte".
Auch der bekannte Rechtsanwalt Christoph Schickardt aus Ludwigsburg, der über 650 Fälle aus der ersten und zweiten Bundesliga vor dem Sportgericht verhandelt hat, nahm zur VfB-Misere Stellung und hat wirklich Treffendes ausgesagt. "Wie konnte es mit dem VfB Stuttgart so weit kommen", wurde er gefragt und äußerte sich folgendermaßen. "Es hat schon eine gewisse Tradition, dass die Mannschaft des VfB Stuttgart nach einer starken Saison nicht zurück in die Spur findet. Im Grunde heißt das: ‘Der VfB feiert zu lange’. Und die Spieler haben nicht das Champions-Gen. Ein großer Spieler zeichnet sich dadurch aus, dass er nach einem Erfolg noch härter, noch intensiver arbeitet. Die anderen sind Eintagsfliegen und fallen umso tiefer".
Anmerkung: Vielleicht begreifen die Verantwortlichen beim VfB Stuttgart nach diesen wirklich zutreffenden Aussagen von Guido Buchwald und Rechtsanwalt Schickhardt, dass ihnen immer wieder schwerwiegende Fehler unterlaufen. Man darf allerdings bezweifeln, dass die Verantwortlichen beim VfB Stuttgart endlich ihre Lehren daraus ziehen. Sie sind schon oft auf ihre Fehler hingewiesen worden, haben aber die Hinweise ignoriert. Das war schon in der Saison 1974/1975 so. Da sind sie dann auch mit der Versetzung in die zweite Bundesliga bestraft worden. Es sieht fast so aus, als wenn man diesem Beispiel folgen will.