November 14, 2009

Sportblatt Marca: Real Madrid ist eine historische Lachnummer

Die teuerste Fußballelf der Welt ist im spanischen Pokal gleich in der ersten Hautprunde am Drittligisten AD Alcorcon gescheitert. "Das ist eine historische Lachnummer", titelte das Madrider Sportblatt "Marca".
Noch nie in seiner 107-jährigen Vereinsgeschichte hat Real sich so sehr blamiert wie jetzt in der Copa del Rey. Die Königlichen waren angetreten mit dem Vorsatz, die 0:4 Blamage aus dem Hinspiel wettzumachen. Statt einer dramatischen Aufholjagd gab es aber im Rückspiel nur ein mageres 1:0 gegen den Vorstadtklub.
Mit dem Pokal-Aus verpassten die Madrilenen ihr erstes Saisonziel: Die für eine Rekordsumme von 250 Millionen Euro verstärkte Mannschaft kann das Triple von Meisterschaft, Champions-League und Pokalsieg nun nicht mehr erreichen. Das Sportblatt "As" brachte das Fiasko auf den Nenner: "Alcorcon versenkt die Titanic".


Die 80 000 Zuschauer im ausverkauften Bernabeu-Stadion forderten den Hinauswurf von Trainer Manuel Pelligrini und schwenkten in der Schlussphase der Partie in das Lager des Gegners über. Mit "Ole-Rufen" ließ das Publikum die Kicker aus der Vorstadt hochleben. Dabei hatte es am Einsatz der "Galaktischen" nicht gelegen. Das von dem Brasilianer Kaka angeführte Starensemble ging engagierter zu Werke als im Hinspiel. Aber nicht einmal mit zusammengebissenen Zähnen konnten die Madrilenen die Abwehr des tapfer verteidigenden Drittligisten überwinden.
"Ich hätte erwartet, dass Real uns gefährlicher werden würde", sagte Alcorcons Trainer Juan Antonio Anquela. Sein Team rangiert in der zweiten Staffel der dritten Liga auf dem sechsten Platz. Die Spieler verdienen durchschnittlich 3000 Euro im Monat, 280-mal weniger als die Stars von Real Madrid. Das Vereinsbudget beläuft sich auf etwa 1,3 Millionen Euro, das der Madrilenen auf 420 Millionen Euro. "Wenn man keinen guten Fußball spielt, ist es schwer, Tore zu schießen", räumte Reals Sportdirektor Jorge Valdano ein. Im Zentrum der Kritik steht natürlich Trainer Manuel Pellegrini. "Er hat die besten Spieler der Welt, aber er ist nicht in der Lage, daraus ein Team zu formen", meinte das Sportblatt "Marca".