November 26, 2009

Uli Hoeneß legt sein Amt als Manager des FC Bayern München nieder und wird Nachfolger von Franz Beckenbauer als Präsident

Wirtschaftliche Dominanz schafft sportliche Dominanz und umgekehrt. Nach diesem Motto hat die Ära Hoeneß die Bundesliga dominiert mit 15 Meisterschaften in dreißig Jahren. Nur die Bayern konnten sich jahrzehntelang auch Dutzende Transfer-Flops leisten, während sich bei den anderen Klubs mit kleineren Budgets ein bis zwei Fehleinkäufe gleich in der Tabelle niederschlugen. Stürmer wie Mc. Inally und Rizzitelli, Mittelfeldspieler wie Bernardo oder Wojciechowski, Abwehrspieler wie Berthold oder Breno, die Namen der Bayern-Flops reichen für ganze Stammtischabende. Wegen solcher Fehlimporte und wegen seiner Vorliebe, den anderen in der Liga die Besten wegzukaufen, trug Uli Hoeneß weniger zur personellen Attraktion und zur Spannung der Bundesliga bei, als es die finanziellen Möglichkeiten erlaubt und als es die Fans verdient hätten. Die Fehlein- und Fehlverkäufe werfen jetzt den FC Bayern zurück. In Europa gibt es einige Vereine, die finanziell in derselben Liga spielen wie die Bayern, aber besser beim Einkauf sind.
Uli Hoeneß ist aber gleichzeitig auch Wohltäter wie man im Fall des Bombers der Nation "Gerd Müller" ersehen kann. Er wäre wohl ohne Uli Hoeneß im Teufelskreis von Alkohol und sozialem Abstieg versunken.
Uli Hoeneß wird geliebt, gehasst, gefeiert und beschimpft. Er ist Rechthaber, Macher und Machtmensch. Die Frage am Stammtisch über Uli Hoeneß: "Was wäre Deutschland ohne Uli Hoeneß"? "Europameister 1976" würde die prompte Antwort lauten. Der in den Belgrader Himmel gejagte Elfmeter wird ihn ewig verfolgen. Was wäre aber wohl aus Bayern München geworden, wenn Rudi Assauer 1979 das Bayern-Angebot angenommen hätte? Seien wir froh, dass es anders gekommen ist. Ohne Uli Hoeneß wäre die Bundesliga um 30 Jahre ärmer.