Der VfB Stuttgart hat gestern vor heimischen Publikum gegen den Gruppenersten FC Sevilla verloren und steht mit 2 Punkten aus 3 Spielen in der Champions League vor dem Aus. Es war zwar eine kleine Leistungssteigerung zu erkennen, aber richtig gefährlich wurde es für den FC Sevilla nicht. So konnte Sevilla sogar auf den Einsatz von Negredo verzichten und ihn schonen. Auch Fabiano wurde bereits nach der Halbzeit aus dem Spiel genommen. Der VfB hat nach ca. 15 Spielen in dieser Saison (Bundesliga, Pokal, Champions League) immer noch kein eingespieltes Team. Das dauernde Rotieren hat mehr Unsicherheit verursacht als Sicherheit gebracht. Man muss sich fragen, warum ein Kuzmanovic, der gegen Schalke und FC Sevilla mal 90 Minuten auf dem Platz stand, nicht gleich zu Beginn der Saison fest ins Team eingegliedert wurde. Schließlich hat man ihn doch als Verstärkung verpflichtet und nicht als Bankdrücker.
Obwohl Hleb, Progrebnjak und Kuzmanovic erst kurz vor Saisonbeginn zum VfB gestoßen sind, hätte man längst ein eingespieltes Team haben müssen. Schließlich muss man davon ausgehen können, dass die Neuverpflichtungen mit ihrer Klasse sich sehr schnell ins Team einfügen lassen. Andernfalls muss man sich die Frage stellen, ob der Sportdirektor Held bei den Neuverpflichtungen wieder einmal daneben gegriffen hat. Der VfB spricht seit Jahren davon, dass er immer Teilnehmer in der Champions League sein will. Seinen Sprüchen sollten endlich mal Taten folgen. Nach der Niederlage gegen Sevilla wie auch gegen den FC Schalke kamen wieder die alten Floskeln von Teamchef Markus Babbel und Sportdirektor Held auf den Tisch. Man kann es schon nicht mehr hören. "Heute passen Leistung und das Resultat nicht zusammen. Ich habe ein gutes Spiel von uns gesehen. Wir sind auf dem richtigen Weg. Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen". Aber Horst Held und Teamchef Babbel kann man Vorwürfe machen. Warum wechselte man gestern gegen Sevilla Stürmer Schieber, der einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte, nicht früher aus? Warum wurde Elson, der erst richtig Leben in das Spiel der Roten brachte und ein sehr schönes Freistoßtor erzielte, nicht früher eingewechselt?
Der VfB Stuttgart kann jetzt nach dem Sieg der rumänischen Mannschaft Unirea Urziceni bei den Glasgow Rangers mit 4:1 nur noch mit sehr viel Glück den zweiten Platz in dieser Gruppe erreichen. Es ist allerdings eher möglich, dass der VfB auf den vierten Platz abrutscht und dann nicht einmal mehr im Uefa-Cup vertreten ist. Am kommenden Wochenende spielt man in Hannover, kommenden Dienstag muss man zum Pokalspiel nach Fürth und am 31. Oktober kommen die Bayern aus München nach Stuttgart. Man darf gespannt sein, ob zu diesem Zeitpunkt Markus Babbel noch Teamchef ist.